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Dresdner neueste Nachrichten : 13.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191110130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-13
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 13.10.1911
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Seite s. DekiliitiluinekMaterialien-Indianku Bereits iu einem grasen Teile der gesungen Auflage konnten wir melden, daß die Altar-Oktober-l handiuugen beendet seien. Die ,Norddentsibe Allg. Zeitung teilt mit: »Der aniMarskka beziigcicheceic des d eu i ich iranzsiiichen Adieu-muss iii heute hier s first-Viert werde-. Die damit zusammenhängen stt Kompeuiaiionsverhaudcnugen iiud wieder ani genommen wordan Ueber den Inhalt des Abioiuutens, das mit den Anfangsbuchftnben Kiderlens und Cambons unter zeichnet worden ist - dad iit die Bedeutung des Dipiomaienansdrncks »pataphicrt" - verlautet nicht das geringste: die Regierung will nichts darüber net-öffentlichem sie biiit es nicht iiir notwendig, das deutsche Volk iibcr das aufzuklären, was sie in Marokio aufgegeben hat. Nur noch die eine Hoff nun -bei·icbt, daß der Reichstag, der in der nächfun Woche«zusaiiiineiitriit und dem bereits eine sozialdemokratische Marokkointerpellation zugegangen ist, der Meinung des gn nze n Volkes ungeschminki Ausdruck gibt. - Die Entschädigung-. Die· -,sidliiiiehe Zeitung-« erklärt zu dein Abschluß des ernen Teilen der Marokkovcrhandlnngen in einem langeren Berliner Telegramnn »Es ist freudig zns begrünen, daß zwei Staaten mit io eigenartigem rechtlheiklen Beziehungen im Interesse des Friedens sich über eine Frage einigten, die zweifellos zu den schwersten Ausgaben gehörte, die der Diplomatie in den letzten Jahren gestellt wurden. Eis besteht die posinungz dafi auch über die Entschädigungs frage eine Einigung erzielt werde, obgleich man die Schwierigkeiten nicht unterscheiden dars. Die« tranzbsische diegierung muß mit der dssentlichen Meinung rechnen. Auderseits ist die deutsche Regierung sich zn sehr der Bedeutung der Warum-« gemachten Zugeständnisse bewußt, um diese-· sür ein Butterbrot zn verhandeln- Es nt deshalb zu erwarten, daß beide Staaten mit kiiachsdriick nnd Hartniickigkeit die beiderseitigen Rinier essen vertreten werden« Immerhin lassen die bis herigen Erfolge erhoffen, daß sür beide Teile ein ehrenhaftes Ergebnis zustandekommt.« Sehr oerheißnngsooll klingen diese Auslassnngen des ossiziösen Blaites nicht. Es wird darin mehr sranzdsische als deutsche Politik gemacht. Uns sann es doch gleichgültig sein, wie die Herren Caillaur, de Selued nnd Deleassö über die inneren Schwierigkeiten hinwegkoimnen: haben sie etwa aus die Stimmung Deutschlands Rücksicht geiioiitiiieiis? Daß lene Schwierigteiten nicht iuisbedentender Art sind. konnt-e unsre Pariser Reduktion bereits gestern melden. Heute wird diese Nachricht bestiitiat: . -i- Paris, 12. Oktober. lP riv.-Tel.) lieber die Maroktounterhandlungen berichten hiesige Blätter-, daß sich in Abgeordnetenkreisen immer mehr die Ueber.3engnng geltend macht, daß die Kammer einem Vertrag nicht zustimmen werde, der allzu große Gebietsabtvetnngen an Deutschland enthält. Das Kabinett, das einen solchen Vertrag unterzeichnest würde, würde jeden sallzz sofort gestürzt werden. Hin diescmzsalle würde Clemencean sich an die Spitze der Opposition stellen. Die Unzufriedenheit sei teilweise bedingt durch die Geheimnistnerei in den Unter handlungen sowie auch über die Art nnd Weise, wie die Unterhandlungen geführt worden sind. « Gelegentlich desZnsammentritto des französischen Vudgetansschuised schlug der Abgeordnete Pion nor, die Ausgaben siir Heer, Marine nnd das Ministerium dies Aeuszern nicht e he r zu gewähren, bis Herr de Sclves üiiitteilnngen über den Stand der deutsch-sranziisiichen Unterhandlungen, nnd zwar über die Hi ongoabtretung gegeben hat. Die Debatte über diesen Antrag wurde aber aus eine spätere Sitzung verschoben. Heute wird der Minister vor dem Ausschuß erscheinen nnd sämtliche Fragen über das Budget beantworten, hinsichtlich der Marokkonnterhandlungeu aber erklären, daß es tin - möglich sei, hierüber gegenwärtig Mitteilungen an machen. Der Minister wird fden Augenblick für solche Erklärungen erst nach Erdssnnng des Parlament-s für gekommen erachten, vor dem er dann die Verantwortung übernehmen wird. Der Bundesratsansschnß für answärtige Angelegenheiten trat gestern nachmittag 4 Uhr in geheimer Sitzung zusammen. Den - Vor-sitz führte der Vertreter Bayerney Gras v. Podewils-Dürniz, der auch die Berufung des Ausschusses veranlaßt hatte. S a ehse n war dnrch den Grasen Vitzthum v. Eckstädt, —-——- ---——————HMF Von Alcantara war überhaupt nicht mehr die Rede. Paris hat gestern ein Vermögen an dieser Dame verloren. Basse Potnte gebt und nichts an. Dann aber öffnete sich der Himmel und regnete ans alle Pferde und Mäntel. Meine Frau weinte unserm Vermögen nach, aber ich versprach von neuem, ihr in diesem Jahr einen Maniwnrssmaniel zusam-( menzmnorden. Kleines Feuilleton. . : »Progk«amm siir Freitag. Kal. Oper: ~Madame Vuttertly«, !--.-8, Agl. Schauspiel: ~Eiuc Frau ohne Bygetlttungch I-:-8. - Rcsidenzthcatcr: »Das Glücks nrck e «, s. -——- Regersuranffiihrnng Das Böhmische Streichqnartett hat gestern das ihm gewidinete neue Streichauartett Max Regeret iFis-Moll, Op. 1211 in Dresden zur Ilrauffiihrung gebracht. Das Werk hat einen Erfolg erzielt, in dem sich iuehr Respekt als Wärme sand. Und diese Haltung des Publikums muß die Kritik teilen. Es gibt sehr schöne Dinge in dem neuen Regen Das Adagio in Bis-Dur mit feinem wundervollen Thema, in dem Leidenschaft und Andacht eins geworden sind, bestätigt wieder die Er kenntnis, daß Reger heute der einzige ist, der einem langsamen Satze wirklichen Reichtum geben kann. Gntzückend ist auch die Lustigkeit des vierten Satzes, in dein eine derbe Heiterkeit sozusagen Glaeelshands felnihe angezogen hat nnd doch frisch und unblasiert Iblieden ist. Ueberhaupt schlägt im ganzen , nartett mit Ausnahme feines Adagioö ein frohes Herz. Jni ersten Satze wird sogar Walzer getanzt —- aber sempre graciosm Allegro ..espl-essjvo« steht über dein Satze, wie über dem letzten bezeichnender .weise ~coii spikito« steht. Max Reger iit Hoirat ge worden: das ist der Hintergrund des Quartette-. Aber der'Hofrat«fieht im wilden Wirbel hastigen Ruhmes. Und das merkt man dem neuen Quartett ebenso an wie der Mehrzahl der jüngeren Werke des Kompo nisten Reger. Das Hingeworfene, das Uebereilie, das Wenhafte das Ungeklarte, das Ungereifte drängt ini r stark in den Vordergrund Man muß es sagen, daß von eigentlicher ~kompofitorifcher" Arbeit indemneuen Quartett blutwenig zu hören ist. »Zu- Rmmengiefiigtekc Uebergange ——« davon existiert nicht elin esein Opus 121. Hart ini Raume stoßen fich die gegnerifchsten Tonarten. Gelegentlich wird zwischen zwei toiial vollkommen fremden Partien eine Iloskel von»zwei, drei Tönen, die eines der Instru mente-« sola»«1melt« eingeschoben, und das markiert Wes-mer Neuem Nachricht-« Die Nevolittion in China. Von-Ort . Jpsoph Laute-rote » Der Verfasser nachstehender Darstellung ist einer nnirer ersahrenften Chinadeutfchen. Er hat jahrelang in China aelebt und das aanze Stiieienreich wiederholt mit seiner Gattin be reist. T. Red. Wutschang in den Händen der Revolutioniirel Der Bizetiinig entflohenl Dies die neuesten bedenk lichen Meldungen ans dem garenden Volkslessel am Jangtsekiang » » Der gefliichteie Vizekiinig, der ständig in Lizntpchang gegenüber von Hankasn residierte, hatte die Provinz Hupeh, ~Niirdlich der Seen«, das alte »Vgo" unt-er fich. Tiefes Gebiet ift etwa halb fo gron Ivie das Königreich Preußen, hat jedoch ebensfobiele Einwohner. Das Hausermeer der drei vereinigten Man-df(l)lrreistädte von Wirtschang, Hannang und Hankau am Jangtfetiang metteifert mit demLouidonss oder Tokios. Beim letzten Zeusng lebten 35 Millio nen Menschen in der Provinz» Hupeh und Hunan galten früher als« ein einziges Lan-d, das den Namen Vukwang die »Breiten Seen«, führte. Huveh, der kleinere Teil, schließt eine größere Fläche guten Bodens ein. Der Hantiang ist der bedeutendste, von Ihm durch das Tapaling-(siebirge getrennte Beifluß des Jangtsekiang Im Siidosten Hurele liegen mehrere Seen, der iibrige Teil des Lan-des ist von Bergen bedeckt, die bis zur Sehtieiegrenze aufragen. Seid-e, Baum-volle, Tee nnd Holz bilden die Produkte des Bodens-, Fische die des Wasserd- Papier. Wacle und Vannnvollenzeug die der Mannfaktur. Zwischen Wutschang nnd Hantan drängt sich Schiff an Schiff und außerdem wohnt eine große Bevölkerung anf dem Wasser. Dazivischen durch damper nicht selten europiiifche Kanonenboote. Wie kommt man nach Wirtschang? Entweder mit der Eisenbahn non Peking oder zu Schiff den lang tietiang hinauf. Von Schanghai fährt täglich ein der Firma Butterfield u. Sivire gehöriger Dainpfer bis Hantan hinauf, das er in i Tagen i96ij Luni erreicht. Bei Hantau kehrt derDamvfer wieder nach Schaughai zurück nnd ein kleinerer derselben Firma ladet zur Weiterfahrst durch die Stromschnellen ein. Bleib-en wir im Revolutionsgebien Zwischen Wittfchang nnd Haukau stehen viele· Ehinesenhiiuser über dem Niveau auf Pfählen, für Wind nnd Regen durchgängig und mit Hilfe von Holzbriicken gegen seitig erreichbar. Wenn beim Schmelzeu des Schnees auf den Berg-en Hocljswafser kommt, das man mit chinesischen dirachern nnd mit Trommelgetöse erfolg los zu beschwichtigen sucht,«fo reißt es aller-, Häuser und Leute, mit fich, ohne daß man von diesen wieder etwas hört. Neue Familien bauen sich in ebenso sorgloier Weise an. Was gelten iu China Men schenleben? Der Ostafiate achtet. sei er Buddhist oder Taoiit oder Konfuziaiit oder Schintoift, den Tod fur gar nichts-. Wutschnng nnd Hankan haben eine der besten Lagen ans der Erde. Tie größten Tampser von Odessa nnd London finden hier Raum. Die Ufer besestigung der Vundstraße zieht sich wie in Schanghai am Strome hin, gänzlich Von der schmutzigen Chinesenstadt abgeschlossen Konsnln aller Mächte wohnen in Hankash wohin sich wohl jetzt die Entopäcr aus allen Richtungen zurückziehen werden. Oestlirh von Hankan mündet der von Norden kommende Han slnß, die Stadt Hanyann von Hankan trennend, ins den langtsekiang. Die Schwarzstadt Wntschang liegt aus der andern Seite. Alle drei Mnnizipalitiiten haben sich zn einem znsammengehörigen Ganzen ver einigt. Welchesjind die Grün de der jetzigen Erhebung in Mittelchlna? Wutschang——ozankan ist das Zu knnstszentrum des chinesischen Eisenbabtcttctzeö, das durch die Viermächteanleihe der Anterikaner, Eng länder, Deutschen nnd Franzosen ermöglicht ist anch diese Pläne wurde das nationale Selbstgesühl —- dann eine Brücke. Obwohl dieser ~Uebergang« zu den beiden zu oerbindenden Tonarten absolut keine näheren Beziehungen hat. Bisher hat man sich über diese Dinge eben mit der Theorie weggeholsen, daß siir Reger selber auch in solchen Fällen Zusammen hänge existieren, wo sich unsre Schulweishcit keine träumen läßt: weil Reger ein Ohr für die snbiilsten,- unsern Organen noch nicht erreichbaren Zwischen-·- stuien habe. Man hat ia auch schon in Rücksicht ans ihn für die Einführung von Vierteltönen pliidieri. Auch das neue Quartett ist ein solches Werk, siir das nach dieser Theorie erst» die kommenden Gene rationen das richtige Ohr mitbringen werden . · . Taf; die Böhmen Propagandisten waren, wie« sie sich Roger besser nicht wünschen könnte, braucht nicht erst gesagt zu werden. Sie siigten dem Reaeranarteit noch ein schönes Quintett von Arensztn (O—p. 51), mit Herrn Siloti am Klavier, sowie das Schumannsche- A-Moll.-Qnartett (Op. Los an nnd empfingen mich, dafiir große Ehren. Ic. W. s = »Die Zanbergeige.« Zum letztenmal wohl hat tuns das Marionettentheater der Münch » ne r Kit n stl c r auf der Angstelluna mit einer Reu v ansiiihrnna beschenkt: mit Poccis Märchenspiel « »Die Zauberaeiae«. Wieder kam unser guter, alter Freund Kasperle diesmal mit mehr Verdienst seheint mir, als im ~Eulenschloß«! »- zn hohen Ehren, um schließlich zu seinem oergesseuen und verratenen Gretel, der armen M d, reumütia heimzukehren, nachdem ihn nnr das SNel seiner Zauber-seine oor schimpflichem Tode am Galgenbewahren konnte. Aus dem Dust des Marthens von der zauberhaften Getan die alle Menschen hüpfen und springen macht, nnd» aus der Schelmerei des Kasuerlcsniels vom alten Pocci liebevoll gesiigt nnd von diesen kleinen Künst lern, die manchen großen die Kunst der Geste lehren könnten, zu neuem Leben erweckt. Eine aanz be sondere kleine Welt, liebenswiirdiger als die große, mit besonderen Verhältnissen und besonderen Ge setzen, ist da neuerstanden, in der die tollsten Zaube reien nnd unalaublichsten Verwandlunaen natürlich, wahrscheinlich, notwendig nnd berechtigt erscheinen. Die Märchentränme unsrer Kindheit sind wieder da, in höchster Vollendnnmsnnd während wir uns noch einmal in siene verlorene Welt der Illusionein in denen die Phantasie unnmsebriinkteserrscherin ist, zu rückträumem genießen wir als Erwachsene mit offe nen, dankbaren Sinnen den«zarten Dust raffinier iester Kultur nnd Kunst, der in diesen Dingen steckt, atmen in diesem wundervollen Raume beim Anblick dreier iciunestimmien Bilder. beim Klang dieser --Wn Württemberg durch Dr. v. Weizsacker, Baden durch Dr. Frhr. v. Duich und Mecklenburg-Schwerin durch den Grafen v. Bassewitz-Levehow vertreten. Auf das Eintrefien dieses letzten Bevollmächtigten in Berlin wurde bis kurz vor Beginn der Sitzung nicht mehr gerechnet, vielmehr hiesz es, der mecklenburs gifche Gesandtc Frhr. v. Brandenstcin würde den Staatsminister vertreten. Ueber die Beratung selbst wird natürlich Schweigen bewahrt. Es ist aber ein visenes Geheimnis-, daß der Reichs fkanzler Mitteilungen machte, die sich auf das M a r o-itoab i o m me n bezogen. Die Sitzung dauerte sast volle drei Stunden. Die Staats minister begaben sich dann um 7 Uhr auf ihre Ge fandtschaftcn, tvo sie sich sosort an die Abfassung ihrer Berichte machten, um sich dann gemeinschaftlich mit den Gesandten zun- Diner beim Reichskanzler, zu dem auch noch andre hochstehende Persönlichkeiten geladen waren, zu begeben. -R der geistigen Führer des neuen chinais gereigt. Japan hat in letzter Zeit Schriften nach china geschickt, die dein Verdachte Raum geben, Gu beabsichtige eine Teilung Ostasiens. Die in Essai studierenden Chinesen lehren voll Haß gegen sofremdc in ihre heimat zurück. Feindselig gegen .e industriellen Unternehmungen der Fremden in China, bekämpften sie die internationale-Ansstellnng in Hat-Linn im vorigen Jahre als eine Veranstaltung der europii schens Ueberhebnng und damit als eine» nationale Schmachj Gegenüber der euroväischen Eisenbahnpolitiksweisen sieauf die vollständig von chinesischen Jngenienren gebante, 220 Kilometer lange PetingsKalgait-Eiseti bahn hin, dic im Oktober 1909 eröffnet wurde- und finden es unerträglich, daß zwei Drittel des chine sischen- Eisenbahnnehes von ausländischen Gesell schaften betrieben werden. Die Vollendung der fran zösischen Bahn von Tonking bis zur Hauptstadt der Provinz Yiinnan erregte auch in diesem bis dahin ab geschlossenen Teile China-s fremdenfeindliche Gefühle ivie die Ermordung der deutschen Reisenden Brun huber nnd Schmin im Frühjahre 1909 bewies- Die fremdenfeindliche Bewegung in Mittel- und yStidkhina hat auch einenvgegen die herrschende Dnnastie gerichteten nationalen Einfchlag und wurde deshalb durch energische Maßregeln nnd Trupoensendnngen wiederholt von Peking aus bestimpr Jnc Frühjahr 1910 schlug die Bewegung auch nach der von jeher reattionärcn Provinz Hunan hinüber, wo die hohen Reis-preise mit den Spekulationen der Provinzial beamten in Verbindung gebracht wurden. Tcr Funke glonim weiter. Auch in Schanghai verspürte man( schon mehrmals die Gefahr. Das Ansehen der Zentralregiernng bei den chinesischen Patrioten leidet auch durch die untaugltchen Versuche-, die Hoheit-z -rerhte Chinas in derMandfchurei zur Geltung zu bringen. Wie tief die Gärung reicht, zeigte sich. in dein Attentat eines Mandfchu-Soldaten gegen »das Leben des Prinzregenten im Dezember »1909. Wir stehen vor kounnenden Uniwiilzungen lund nahen Ueberra·schuugen. Möge die Weltgeskhichte ——- das Weltgericht in China einen fiir Deutschland giin stigen Verlauf nehmen! Nr. m. Der Vorstand des Hundes der Indiean dieser Tage zu einer Sitzung in B e rlin zahm ttqt Durch Zuwahl wurden einstimmig in den Vorfmtm ausgenommen die Herren Generaldirektor EschW den Manueamanurbhrenwerkeu in Diifseldoks. KVVII GreiertiDreöden, Syndiluö der Bein-M deutscher Schokoladefabrikanten und deutscher Ende stofsabrikanteu sowie des Verbandeo der dem-solz- Zigarettenindustrie; Direktor Hildebrand, j V« Erdmannsdorfer A·.-·G. siir Flachsgarnspiumkez Ws -weberei, Vorsitzenderv des Niederschlesischcn Jud dnstriebnndesx Rechtsanwalt Landtagsabgeordn "’ Dr. sendet-Leipzig Vorm-endet des DIE scheuUndnstrieschiitzverbatides. Alsdann nahm du« Vorstand gemäß den Beschlüssen der kürzij Fk Dresden abgehauenen Generalversammlung dkn Wahl des Präsidiums vor. Als Präsident « des Bandes der Industriellen wurden aus der Ykzsn deikz Vorstandes gewählt die Herren si·«t)UUUerzienkte O. Friedrichs-Potsdam; Fabrilbefitzer Albert ijtat Kannst-Att, Vorsitzender des Verbandes Wümenf bergifcher Industriellen Retchstaggabgeorduetek T · G. St r e se m a u n-D re g d e n: als Vizepräfideis« ten die Herren Fabrikbesitzer ErnstStephan Etwas i; Faz E· J. Claan Nachf» Bauuuoollfeinspinnms nnd Zwiruerei, Mitglied der Zweiteu Sächsjsche Stältdekaiittner, ImmenhostPlaue bei Flöha i, Sols Firmmerzienrat Ewald Pserdetiimper, Vorsitzende; des Verband-es Thiiringisrher Industriellen Wejda in Thiir.: Direktor W. Schnitze, i. Fa. Aktiengesell. frhaft Schaeffer u. Walcketz Berlin. Zum Schqu meister des Bundes der Industriellen war bereits in derVorstandsfitzuug ooin 4. September Herr Von-, direktor Roland-Lücke ais Mitglied des Priifidjumd gewählt worden. - Der Vorstand beschloß ferner zu dem. Entwurf der- -L)ausarbeitsgesctzes' insbesondere zu den geplanten Lohnåintexn« nischtnals eine Besprechung und Stellungnahme dek« beteiligten Industriezweige zu veranstalteu, behin nkh iedoeh die Festsetzung des Tages für diese Ve« sprechnng Ie nach dem Gang der bevorstehenden Reichstagsverhandlungen noch vor. Der Hansabund und die Teuern-in Der Damm verstand des Hanfabundes hat beraten, welche prak. ttsrh durchführbaren Maßrcaeln gegen die Teueran ergriisen werden können. Es wurde eine Resolution gefaßt, in der gesagt wird, daß Tarifermäszigunacn nnd Vertehrgerleichterungen allein, wie sie bishe oorgenommen worden sind, als wirksame Abhilfe nzasmahme nicht ausreichen, da sie in erster Linie eine Erleichterung in der Verteilung der vorhandenen isiiiter bedeuten, nicht aber fiir die Zufuhr genügender Giiterinengen in Betracht kommen. Für die Zeit der Teuerung wurde in erster Linie die gleichzeitig- Durrhfilhruimv folgen-der Maßnahmen verlangt 1. Die Gestattung der Zusuhr oon lebendem Vieh aus allen in Betracht kommenden Ländern 2. Die Aufhebung oder He rabsetz u n g d » Z ö l l e an s G e m ü s e nnd die weitere Herabsetzung der -.Eifenbahntarise fiir Lebensmittel. Z. Die zeit weilige Aufhebung oder angemessene Herabsetzung dess- :lliaiszolles sowie des solle-Z aus J- utterg e r st e und auf Hen- 4. Die Revision des Getreideeinstihrscheiiiftsftents. 5. Die Beseitigung dep Andfuhrtarise für Getreide. Um Lieberniauus Erbe. Die Reichstagserfatzwahx im Wablireise Fritzlar-Honiburg für den verstorbenen Abgeordneten Liebermaun u. Sonnenberg ist amtlich aus den JO. November anberauuit worden. Der bekannte fozialdenwkratische Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht hatte sich gestern vor der An waltskammer der Provinz Brandenburg wegen Ve leidiguug zu verantworten Es handelte sich um eine Rede,l die Dr. Liebknekht auf dem sozialdemokratischen Parteitag in, Magdeburg über die Aufnahme des Kaiser-Z von Russland in Deutschland gehalten hatte. Der Oberftaatsautoalt hatte gegen Liebtnecht einen Veriveis nnd 3000 Mk. Geldstrafe beantragt. Die Anwaltskammer erblickte"iu der Rede nikht, wie die Anklage, eine Beleidigung der rufsifchen, sonderneinc Beleidigung der preußischen und heffifchen Regierung nnd erkannte aus einen Ve rtvel-L-s. Die portugiesische Revolution. Atte- Madrid wird Xberichtet: Strömender Regen hat iu Portugal die Operationen der Monarchiften arößtenteils la htunel e g t. Ein Telegramm aus Vinhares be sagt, sdaß die Hauptmacht der Revolutionare bei Piuheiro Velho lagere. Aus Vigo wird gemeldet daß die Mouarchiften entschlossen seien, bis aufs äußerer zu kämpfen. Paivao Rolouue schlug eine Sehtoadron Republikaner bei Chaoez und nabm ihre Waffen und Pferde weg. In Cadiz eingetroffene Reiseude ans Portugal berichten, daß über 2000 Geistliche verhaftet nnd auf Fort Duaue bei Lissabou aefchafft worden feien. Vascoueellor, der mehrere Monate hier als Gefandter Portugals fun giert hat, ist gestern abend nach Lisfabon abgereist, um den Posten des Ministersfür auswärtiae An » »g-- Alired Sittard imTrde berufen, im Nonenin in M o alaii und Petersbnrg in den von Pro fessor Kuisewitzkn geleiteten Orchesterkonzcrten auf der Orgel mitzuwirken. Sittard ist auch in der nächsten Zeit als Solist eingeladen von der Philharnioniichen Gesellschaft in Hamburg, Akademic in Mann hcini, vom Verein der Miisiifreiinde in Görlitz, voin Hosorchester in Gera n. a. » Die große Annarcllausitellnna auf der Bruhli schen Terrasse wird Sonntag den 15. Oktober von Zell Uhr vormittags bis -s.Uhr nachniittags zum letzten Male geöffnet sein. Der Eintrittspreid beträgt an diesem Tage nur 20 Pkfz « .:: SPU Verein titr ifiiliiiiche Yol stuniks begebt seine süiiikzelinbe Hauotverianimluna in P rna. Sonnabend den A. tho er findet abends im Saale der Tanne ein großer volkskiindlicher Abend statt. Ein reiches Programm· gibt musikalische nnd dialektiiche Vorträge, Voll-I- iind Ain et lieder iiid die Ausführung einer dramatischen Darfemfodr. Dr. Fliidisiprresdei ioird einen Vortrag mit Licht bildern til-er die Säckiiisilxe Sehn-einholten Sonntaa den 2:Z. Oktober vormittags 111,-- Uhr iit die Hauotoersammi luna im Festhalde Realgymnasiumz wo Hoirat Pro fessor Sensfert aber daö Thema: »Der Verein für Sach !sischc Volkstuiide nnd seine praktischen Ausgaben« sprechen wird. Prinatus Geora KehtchersPirna wird anlaßlich der tanvtoekiainmlmia seine bemerkendwerte Saniniluiia. die serv Tut Piriia und»Uniaeaend be tebt, tin Gesamts ziininer ek- Neaianinnaiinnis öffentliiki aus-stellen- Tat stadtiiiiie Miiietxin in dex,Schnlstratie itt Sonntags trüb Uti eixikaeliliai acofiiiet. Gaste sind zn allen Veranstaltungen ioi tin-innern « » - := ~Btixl.« Jin Berliner Neuen Schauipiele hause am Nollendorfer Platze erlebte gestern, wie km unfer F.-Mitarbeiter drahtet, die neue Komödie ---Bi·ixl« von Arno Holz nnd Oskar Jerschke ihre Ursa nfführ un g. Will man« das neue Stück der Tranmulnsfirnia kurz charakterisiereiy so kann man etwa sagen: Erich Schmidt war im Theater nnd die Leute baben sich doch amüsiert, während der beiden ersten Akte sogar ziemlich herzhash Die Bezeichnipm Komödie besagt bereits, daß das Stück ein Gemisch von allem möglichen ist: etwas Luftspiel,· etwas Schwank, ein paar Ansätze zu kräftiger Satire, eilt paar Ansätze zu literarischein Niveau nnd itn ganzen ein geichickted Theaterftttch dass wohl feinen Weg machen wird. Bärl, der Held der Komödie, kit ein süddentfeber ·elsässisib-zweisprachiaer Hauptmann von Kbpenich Er solleinen Mord beganaen habe-! nnd am« Moran des nächsten Tages dngetichttk !iver»den·— Inder Zelle, in der der erste Alt spielt- Ok sebeint der Rechtsanivalh um ibin die » Nikel-now seines Gnadenaesnckio mitzuteilen,"dad Mai-Idee seht lebensfriichen Btth nin Abschied zu nehmen, zulesk die Henkerömablzeit und Rechtdamvalt Vogtes-Mk der.eiirlniic.vxsnsi-iii leiorsknvdc..- ."es«v..»l-.·.d·e-« Die Erfolge der Rebelleu, über die wir beråitsfgesteru Mitteilung machten, scheinen nicht unbedeutend zu sein. Uns wird ge meldet: Od London, 12. Oktober. (Priv.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.) Aus Peking wird telegraphiert: Alle Trinen in Wuchang, mit Ausnahme von 2—3000 Mann, befinden sich im Anfstandc. Die Revolutionärc haben die Truppen angegriffen, die der Regierung treugeblieben sind.- Die Regierungstruppen sind in der Richtung nach Hankan geflohen· In Hankan erwartet man Re gierungstrnppen non Hunau. Nach einem Gerücht sollen sich die Rebellen von Tsechnang der Städte Kiating und Yachowfu bemächtigt haben. Die Konsuln haben das Ersuchen der chinesischen Be hörden abgelehnt, daß fremde Kriegs fchiffe den Patronillendienst anf dem Flusse ver sehen möchten. Die Revolutionäre ihrerseits haben den Konsnln geschrieben, daß sie .ke i ne Feind feligkeitcn gegen die Europäer« vor nehmen würdest und daß sie infolgedessen um die Neutralität der fremden Mächte bitten. Die revolutionäre Bewegung ist gegen die Mandschndynastie gerichtet. Der Vizekönig richtete an die englischen Kriegsschiffe dasErsncheiy . zu verhindern, daß die Meisterer den Fluß über- ; schreiten, um nach Hantau zu gelangen. Der ·· britische Konsul hat sich mit dem Kommandanten E der britischen Schiffe in Verbindung gesetzt, um ! dessen Hilfe zum Schutze fiir die Europäer« zn er- ; bitten- Politische Ueberstcht. Das Schiffahtisabgabengesetz in der Kommission erledigt Die Schifsahrtsabgabenkommission beendete gestern die zweite Lesung des Enttvtirfes. Wesentliche Aenderungen nun-den an den restlichen Bestimmun gen nicht mehr vorgenommen Eine Reduktion-si skommiision wird in den nächsten Tagen die Beschlüsse der Kommission durchsehen, so daß zu Beginn der Plenarsitzungen des Reichstages die Feststellung des Kontmissionsberikbtes erfolgen kann nnd der Ent mntsf zur zweiten Lesung im Plennm bereitsteht. Nach dem Verlauf der Kommissionsberatnng nnd der jetzigen Gestaltung des Gesetzes ist leider nicht daran zu zweifeln, daß es auch im Ple nnm eine starke Mehrheit findet. - melodischen Stimmen und der entziickenden Musik etwas von der einzigen Stadt, die uns das geben konnte, der lieben, alten Miinchnerstadt mit ihrem frohen Lebens-behagen und ihrer kiinstlerischen Ge nußsreude; mit ihren nun - ach schon so lange hin gerichtetenL - Scharsrichtern, ihrem Simpliziisimiis, ihrem Fast-dan nnd dem alten Musentempelchen un sern dem Sendlingertor, wo man so wacker und un verdrossen schon so langeJahre sich an Poeciei lustigen Zauber-spielen erfreute, denen nun durch Künstler band solch aanz besonders sreudige Auf erstehung ward. Wie weit- sind diese Figuren bei aller liebenswürdigen Schelmerei ihrer Liniensnhrnug von der eckigen Plumoheit nnd uns.-ewollten Karikatur des Kasoerletheaters entfernt! Und dabeihaben sie doch bei aller Naturlichkeit und naiven Lebendigkeit so einen ganz leisen Zug der Selbstversnottung; dazu einen ganz seinen Zug oon Satire, ein klein« wenig Sentimentalität und un glaublich viel der liebenswüädigchrolligsten Grazie Das tollt und rast und schw rt und flucht, daß es zum Grausen ist, und lacht und liebt nnd weint.so zierlich, daß in unser belustigtes Kichern sich ein aanz -klein wenig Wehmut stehlen mill» daß die Freuden und Schmerzen des wirklichen Lebens so unendlich gewichtiger sind. Wir sahen diese lieben, kleinen Menschlein in der blutigen Haupt- und Staatsaktion in Corneillescher Alexandrinertiraden jämmerlich dahinsterben und fühlten doch· im zucken den Schreck mit froher Zuversicht, daß es Ia doch nur Spaß sein müßte mit diesem zierlichen Morden, und daß der tapfere Prinz seine geliebte Prinzessin Kla rinette doch noch bekommen mußte. Und wir sahen sie im Schäferaeioande des Rokokos auserstehen, um ihr heiteres Spiel zu den zarten, von jeder Erden schioercsernen Klängen Mozartscher Musik fortzu setzen. Und wir freuen uns herzlich, ihnen am Hofe des mächtigen Märcheuherzogs Richard, dessen-kunst begeistertes Töchterlein,sdies Prinzessin sAmalie, den edlen Künstler Kasparino Spagotini so liebevoll protegiert, in aller ihrer drolligen Zierlichtett und tollen Lustigkeit wieder zu begegnen. Und wir werden, wenn daö Stündletn -sehla«gi,zungern von diesem entzückenden Tempel der Miniaturmusen aus Meissner Porzellan scheiden, der nun sbald über den deutschenSttden nach Frankreich ziehen wird,, um in dessen knlturstolze Mctropole ein anmutig-Stück lein deutscher Kultur zu tragen. Einen bösen Dank freilich haben König’»Cupru-S’ neckisehe Kobolde um Dresden verdient, wenn sie auchin der Ferne den Kellner Philipp ein so schauderhastekhtes Drezdner Deutsch reden lalleul Pia-K B. »
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