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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 03.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19111203020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911120302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911120302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-03
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Sonntag Seite II Krieges erscheinen in den ruiiiichen Budgets der letzten Jahre genan gerechnezisöss Millionen Rnbel, d. i. nicht weniger als M ,illiakden Mark. Vil lixnstz doch, an der Armut seines- Volkeiz gemessen, mit noch weitaus größeren Opietn schloß Japan die Jsriegsrcchnnnm sie betrug 1485 Millionen Jen = ins Millionen Mark. Da der Krieg achtzehn Mo nate dauern-, nnd ani beiden Seiten etwa ie l Mil tion Streiter ins Feld geführt wurde, waren die sinnen pro Mann und Tag ans rniiiicher Seite cunüiskmehr als 10, ans japanischer Seite gegen is- :. ar . Dieser letxtaeiiartnte Betrag mußte auf is-.i-.ticl)er Seite schon während des Krieges von 1870 angesetzt werden« Die reinen Kosten betruaen da mals 1,5 Milliarden Mark. Frankreich mußte rnit« der Krieasentichädiguna idie ia in Wirklichkeit eine smntribniion wari eine Gesamtausgabe von unge ianr 8 Milliarden lFranken-, entsprechend einer Zins mst von 14 Milliarde, auf sich nehmen. Das scheint noch erträglich, wenn man bedenkt, daß vor fast lchon mindert Jahren, im Jahre 1820, England als Folge seiner eigenen Kriege und der an andre gezahlten Zubventionen mit der fikr damalige Verhältnisse schier unfafzbaren Staatsichuld von IS Milliarden belastet war. Ein Betrag, dem heute, unter Berück sichtigung der größeren Volkszabh des actnnkenen txscldwertes und gefiieaenen Reichtan die Fabel stimme von etwa 200 Milliarden qleichkäme. Be reits ein Menschenalter vorher, während des ameri kanifchen itnabhängtakeitökrieges, rechnete man sich aus, daß jeder totaefchossene »Koloniale« auf ziem lich 2 Millionen Mark zn stehen kam. Die Unter -Irerfnna eines But-en, bei einer Gesamtausgabe von :: Milliarden, kostete in untern Tagen 60000 Maka das Wieder-zwingen ie eines Herero immerhin etwa ist-m Mark. Die Speien eines eurovciifcheu Krieges nach dem Hllen find mit sMark vro Mann und Tag noch billig berechnet Bei einer Truppenzahl von 3 Millionen, die wir aeaen einen europiiifchen Gegner fiibreu würden, bedeutet das eine Ausgabe von mindestens Its-In Millionen Mark täglich; d. f. wenigstens neun Milliarden bei einjährigen Dauer des Krieges. Mit dieser gerade noch zehnstclligen Zahl, aus der eine Entschädigung oder auch nur das deinKriege folgende Reiablissemeni sogleich eine elfftellige machen würde, müßte man für einen lsroßkrieg der Zukunft fchon rechnet-. Von allen indirekten Kosten natürlich ab gesehen. :«I: « Ip . Türkifche linanznöte. · Dem Vernehmen nach hat der türkiiche Finanz miniiter am« Beschluß des Minister-rais- Verhandlungen mit der Bauaue Oiionmnc wegen eines Vor schuises von zwei Millionen Pfund (qu gefähk 39 Millionen Matt) gegen Scimtzbouds einge leitet. Die Summe soll zur Deckung des Defizits des tausenden Finanzjahres dienen. Da die von der Bank gestellten Bedingungen n i cht angen o m m e n wurden, ist, einem Telegramm aus Konstantinopei an iolge, Direktor Riksvoil nach Paris gereist, um andre Bedingungen festzustellen. Die DardaueUenfrage. Ans Konstantinovel meldet die ~Frlst. ;jtg.": Mit äußerstem Unbehanen beobachtet man in der Türkei die internationale diplomatische Lage. Es bat Mißttanen verursacht, daß Rust land, das bisher gegen eine Vlockade der Dardas nellen energischen Einspruch erhob, vor einigen-Tagen seine Haltng inodisiziette in der Rich tung, daß es leine Einwendungen erheben würde, falls die nentrale Schiffahrt andersei ligt bliebe. Anderscits übt die rusfifche Diplontatie in Stambnl einen Druck aus, um die Türkei zu ver hindern, durch Leitung non Seemlnen die inter nationale Schiffahrt zu gefährden. Mehrere aus ländische Schiffahrtskompagnien setzten sicls mit ihren Vertretungen dieserhalb in Verbindung. Man betrachtet isn Pfortekreisen die Ausführung einer großen italienischen Flottenaktion noch nicht als ver eitelt. Sie wird noch in die Beratungen der türki schen Tiploinatie mit hineinbezogen. Trotz aller russisclzen Freundschaft gegenüber der Türkei glaubt man, daß Russland den geeigneten Moment zur Lösung der Dardanelleusrage nicht ttnsbeniitzt vor iibergehen lassen wird- DUH Ullc SMcI Ullll FcllccUlllllll. Von uuiejsm P.-v.-Miiakheiiek. Berlin, 2. Dezember. lßin Jirlus Schumann brachte Reinhardt gestern abend zum ersten Male »Das alte Sviel von Jedermann-« zur Ausführung, eine Erneuerung des alten englischen moral play of everyman, die Hugo n. Hofmannsthal besorgt hat. An die Stelle der Antice war die Gotik getreten; an die Stelle llassiskh-ariechischek Säulen Spinbogen und die drei ncteilte Musterienbühne. Dem Schicksal der »Helden« folgte der fromme Glaube des Mittelalters, dem Blutgcruch im Hause des Laios und der Atriden Weihrauchduft und Glockengeläute. Erst Stil und Linie, Massen in strenge Formen gebändigt - nun durch Farbe und Naivitiit Ewiges im Geschick des Einzelnen gearbeit. - Es ist bereits Gelehrtes nnd Ungelehrtes über »Das alte Spiel von Jedermann-« geschrieben worden, der reich und glücklich sein Da sein genießt, als der Tod ihm naht, von allen ver lassen, aber durch Glauben und gute Werke zuletzt doch noch gerettet wird. Von den verschiedenen Formen nnd liebersebungen der Moralität durch Haus Sachs, von Passionsspielen und ähnlichen Dingen, oon derartigen literarischen und darum un lebendtgen Dinan abgesehen, bleibt das Faktuin be stehen, dasz Reinbardt mit tichereni Instinkt die ästhetischen Beziehungen der Zeit; zu religiösen Dinaen erfaßt, geschickt ge-. niitxt und niii den unsehlbaren Mitteln vrimitiver («,·»liinbigkeit denn auch eine starke, wenn auch größtenteils äußere Wirkung erzielt bat. Der Stufenunterbau der Sophokles-Ausführung war durch kleine Abänderungen den Ersordernissen der Musterienbiihne angepaßt. Den oberen Ab schluß bildete ein Chor von Spttzbogen mit aoldenem Maßtverk, durch Vorhänge abgeschlossen. Die ersten Szenen bringen den Prolog im Himmel. Die Stimme Gottes ertönt: der Herr schickt den Tod aus« den reichen Jedermann zu holen. der seinen Gott vergessen hat. Dann wird es Licht. Jedermann, ein reicher, glücklicher Mann, kommt mit seinem unten Freunde, leichtsinnig und herzlos, weist die Bittenden zurück, läßt den Schuldner in den Turm werfen-. sorgt zwar gleichzeitig für seine Frau und seine Kinder, bleibt aber selbst den Bitten der Gattin «ve.rschlossen. Mit dem sinkenden Abend kommen die Gaste: die Liebste Jedermanns, seine Vettern nnd Okccducc N( Postverluste. · Der letzte große Bezliner Poftdiebstahb der durch die Dummheit des eine der beiden Verbrecher sofort aufgeklärt werden konnte nnd die Reichsvofiverwal tung dadurch nor größerthchaden bewahrt bat, lenkt die öffentliche Anlmertlamleit auf alle die zahlreichen Verluste und Zubufzem die lich im Laufe eines Jahres bei der Reichsoostoerwaltung einstellen. Sie sind keineswegs gering. Für befchädigte oder verlorene, ftir veruntreute oder falsch geleitete Sendungen läuft infiedem Jahre eine erlleckliche Etiiichiidiaungsiumme au . Der eben dem Reichstag zugegangene Bericht iiber die Reichseinnahmen und -ausgaben fiir das Jahr 1908 enthält folgende Z n f a m m e n st e l l u n g über postalische Verluste. Von den Ausgaben der Reichs-Post- und -Telegraphenverwaltung im Rech nungsjahre 1908 entfielen aui verlorene Poitsendnm gen 110:i55,12 Mk» aus befchiidigteSendungen 47 414,35 Mark, auf diasfengeldery die durch Un te r ichlaguna, Eindruck-, Diebstahl und iVr a n d verloren gegangen lind, 52 50851 Mark, auf andres Eigentum, das in Ver lu it geraten oder beschädigt ift, 6442,39 Mark, aus Kurs und Verpflegungsloiten bei kbroerlieber Verletzung von Poitreiienden 297(i,45 Mk. Zusammen macht das einen Jahr es - verlust von 219696,82Mt. aus-. Diese Summe überschreitet den Voranfchlag allerdings noch um 45 Prozent. Man ersieht icdoch daraus, daß die Post-; und Telegraphenverwaltung mit rund 150000 M l. V e r l u st e n im Jahre bestimmt rechnet. ’ Die hoben Ausgaben fiir verlorene und beschä digte Postiendungen fallen am meisten auf. Auch die 52 500 Mk. Verluste fiir Veruntreuungen nnd Unterschiagnngen sind kein Ruhmesblatt unlrer Post verwaliuna. Allerdings must man berücksichtigen daß die Zahl der im Jagre 1008 befördert-en Pakete ohne Wertanaabe me r als 283 Millionen und die Zahl der Palcte mit Wertangabe Wo Mil lionen Stiick betragen hat. Einige Unregelmäßig leiten muß man also schon mit in den Kauf nehmen. Aber die dJieichsoostverwaltuua hat in der Kommission doch selbst erklären müssen, dasz das Anwachsen der Verluste weit über das Maß der Verkehrssteiaerum gen hinausgehe. Das iit ein bedauerliches Symptom zumal wenn man berücksichtigt« daß die Neichsvost im allgemeinen über ein iiebenfach geliebtes, zuverlässi ges Beamten- und Angestelltenperfonal verfügl. Die Verwaltung wird daher ernstlich daran finnen miiisen, wie in Zukunft die hohen Verlustzifsern herabgemindert werden können. Politische Uebersicht. · Lindeanifts Nachfolger. Die ~Nordd. Allg. Zig.« schreibt: Die Nachrichten iiber Nenbcfetucngen der Stellen . des Staatsfckretärs des Reichs tolonia l a mte s nnd des Gouvernenrs von Ost asrika sind nnrichtig. Ueber die Ernennung des Staatssckretiirs ist noch keine Entscheidung ge troffen. - Velanntlich hatte die ~Tägl. Rundschau-' gemeldet, Frhr. v. Rechenberg und Dr. Sols würden auf jene Posten berufen werden. Die Vorbereitung der Handelsnertriige Der Zentraloerband deutscher Industriellen die Zentral stelle fiir die Vorbereitung von Handels-vertragen nnd der Verein sur Wahrung der Interessen der chemischen Jnduftr e in Deutschland haben in der am Freitag unter dem Vorsitz des Landrates a. D. Rötger abgehaltenenSitzung ein einheitliches Vorgehen hinsichtlichder Vorarbeit-en fiir den künftigen Abschluß neuer Handelsverträge beschlossen Das siir diese Vorarbeiten aufgestellte Programm sieht ein-e grundsätzliche Prüfung unsres ganzen lmndetisuolitisclyen Systems vor und wir-d unter Würdigung der Wünsche der nationalen wirt schaftlich-en Berbände und der Einzelfirmen zur Durchführung gebracht werden. Der schwatzt-laue Block iu Bauen-. Die kon servative Vereinigung in Bauern erläßt setzt ihren Wahlausruf stir die Landtags-mahl, in dem sie be tont, daß der Kampf nach wie vor sich gegen die Sozialdemokratie richte und auch gegen den liberalfozialistifchen Großblock. Die Konservativenl werden es also nicht an sich fehlen lassen, um die» Herrschaft deiz Zentrums zu befestigen und das Ministerium Podewils zu stürzen. . Bayern acan das neue Motn proprie. Das bayrische Kultusministerium hat, wie die »Donan- Zeitung-C das Oraan dek- bekannten Zentrumspoli tikers Donau-onst Dr. Richter, meldet. wegen des neuen päpstlichen Motu proprio betreffend den Ge richtsfiand der Geistlichen bereits Verhandlungen mit dem Vatikan angeknüpft Das bayrifche Ministerium hat die biichöilichen Ordinariate wissen lassen, das Motu proprio dürfe nicht eher veröffent- Freunde, tanzen einen Reigen und setzen sich zum Festmahl. Jedermann aber spürt mitten in Gelage und Freuden ichon die Nähe des Todes; er dankt den Gefährten, dasz sie ihm die letzte Ehre erweisen, hört Stimmen, die klagend und anklagend ihn erfassen, hört Glockenläuten - und plddlich steht der Tod hinter ihm, sein Ende verklindend. Jedermann sträubt sich - er fleht und bittet: aber nur eine Stunde läßt ihm der Tod, seine Rechnung zu be gleichen und einen Genossen siir den letzten ein samen Weg zu suchen. Alles verläßt ihn: der Freund, »die Vettern, die Kirche, die Liebste - sein Geld; ein :fant steht er da, als aus Krücken ein kümmerliches Weib ihm naht: seine guten Werke. Sie will ihm folgen in das Dunkle - und sie rust ihre Schwester, den Glauben, der an Jedermann-s andrer Seite ihn geleiten will. Da beginnt die Läuterung. Er weint und betet - und als der Tod erscheint, ist er doch der Erlöste: geleitet vom Glauben und den guten Werken geht Jedermann den Weg in das Grab, während im Hintergrunde unter den goldenen Spitz bogen die himmlischen Lichter ausdämmern - und frei nach dem zweiten Teile des Faust das ewig Weibliche sein Erlösungswerk vollendet. ’ Daß Kirchliches auf der Bühne immer stark wirkt, ist ein altes Faktum Reinhardt hatte sehr geschickt eine latholifierende Atmosphäre in einem Gemisch non Rasfiuement und Primitivität ge schaffen und damit das meiste zu dem Erfolg getan —- wiihrend die Bearbeitung des alten Textes durch Hofmannsthal erstens stark an Laugen litt und; zweitens durch Versuche-, in Hans Sachsschem Deutsch zu wirken, stellenweise fast an Wildens bruchsche Altertiimelei erinnerte. Darstelleriich am stärksten wirkte Moisii als Jedermann lnebenbei bemerkt, dies wäre eine Rolle sitr Paul Wieckei, in den primitioen Linien gab er eine Fülle der Gestaltung, die fast til-er die Oede einzelner Szenen hinweghalf. Die Banlettszenen waren sehr schwer aufzusaisetr. Sehr lustig wirkte Diegelmann als dicker Vetter. Neben Moissi den stärksten Eindruck hinterließ die Verldrperung des Glaubens durch Marie Dieirieln es ist wun derschön, zu sehen, wie dies reiche Talent von Auf stihrnng zu Aufslihrung wächst. Die Aufnahme des Werkes war sehr freundlich. Am Schlusse gab es die üblichen sttirmischen Ovationen stir Reinhardt, der mit Moissi und Hofmannsthal immer wieder erscheinen mußte. Wegen der histo rischeu Treue iei aber verzeichnen daß in den Bei fall sich auch Pseiseu mischte. Nachrichten- . s. Dezel licht werden, bevor die Angelegenheit kirchlich undftaatlich geordnet und die Genehmigung der Regierung eingeholt worden ist. Die damier Regierung kann aber ihre Genehmigung zu dem Motu oxoprio des Padfteö nicht geben, da es nicht bloß in die banriichen Landesrechts sondern auch in das Reichsrecht einareift . . · Persischer Hilferuf an des Reichstag Dem Reichstag ist gestern vom Präsidenten Kenntnis ge geben worden von einem an das Reichstagswah dium gerichteten Telegramm der periischen Kolonie in Konstantknoveb In dem Tele grannn wird darauf hingewiesen, dafz die russische und die englische Regierung sich mehr als einmal formlich verpflichtet hätten, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Persiens einzumischen und die ter ritoriale Jukegrität und nationale Unabhängigkeit des Landes zu achten. Jeht aber hätte England Soldaten in Periien ausgeschksft und Russland befördere Kosaken nach Periien nachdem es die persische Regierung vor ein Ultis matum gestellt habe, das dem berüchtigten italie nischen Ultimatum an Schtoffheit und Unange messenheit des Tonez und Inhalts nicht nächster-es es drohe, in das nördliche Perfien einzufallem Die Absender dieies Telegramms protestieren gegen Hdiese Bergewaltigung und Beugung des internatio inalen Rechts und der Menscheuwiirde, die mit einem, Zynistnus ohnegleichen behandelt worden seien- Das Telegramm fordert zum Schlusse alle Ver teidiger der Menschenniitrde, des Rechts und der Ge rechtigkeit unter allen Völkern zu gemeinsamem Kampfe gegen einen so nnaerechten Angriff anf. sittsame-G Allzuruffisches. Die »Vofs. Zig." tneldet aus Vetersburg: In einer seierlichen Ver sammlung des reaktionären . Verbandes Ruskoie Sobranje ist es gestern zu einer wüsten Schlä gerei gekommen. Der bekannte reaktionäre Agita tor Boris R ikolski erwähnte in feinem Vortrage iiher den neuesten politischen Kurs, das Kabinett Stolupin habe eine Anzahl reaktionäreir Führer mit Geld heftocheu und dadurch für seine Politik ge wonnen. Der reaktionäre Abgeordnete Markow he zeichnete während einer Pause diese Behauptung als Provokation. Mikolskiverfetzte ihm darauf eine Ohrfeige, Markow seinerseits erwiderte mit einem Faustfchlag ins Gesicht NikolslisL Einige Minuten später wurde Markow unerwartet von einer elegant gekleideteu Dame überfallen, die ihn auf den Kopf schlug. Die Dame war die Gattin eines Verbatidsntitgliedes. Neues Vom Tage. Eine Fabrik in Flammen. Zu dem Brande in der Stockfabrik von H. C. Mem-r in Harburg, über den wir bereits in dcr I. Sonntagsnusgabe ber-ichteten, wird uns noch me graphictt: y. Hat-barg, 2. Dezember. (Priv.-Tc l. der Dresdner Neucsten Nachrichteu.) Beim Brandc der Robrstock- und Fischbeinsabrik von H. C. Meyer inn. in Hat-barg ist auch ein Oeltank mit donner ähnlichem Krach explodiert. Der Gesamt schaden beträgt über II- Millionen Mark. « Das Palais Bourbou in Gefahr. Eine Bodeniewkung, dxkrch die das Palais Voutbvn stark bedro )t ist, macht sich seit gestern an der Ecke des Palais, Boutbon, wo die Ka mmeksi h u n ge n stattfinden, bemerkbar. Der Boden«bat sich in kurzer Zeit erheblich gesenkt. Die Untersuchung ergab, nach einer Meldung aus Paris, daß die Seukung noch auf die große Ueberschwems anng des Seine-finser im Jahre 1909 zurückzu »fiihten fei. 70 Peripxicu ertrcmkcul Aus Bukarcft wird uns gemeldet: Auf dem Schwarzen Meere toben seit Wochen Unwetter-. In der Nähe von Sulan gingen dieser Tage zwei tür kische Handelödampfer unter. 70 Mann er tra n ken. Der Donauleuchtturm auf der Schlangen insel wurde stark beschädigt Eine Sparkasse verkracht Ju Saignelegier ißerner Jurai ist eine Spar kasse verkracht, es geht mehr als eine Million Frankenve r l o r e n. Die Gläubiger erhalten etwa 60 Prozent. Unter den Geschädiaten befinden sich viele kleine Leute, auch in Frankreich, ferner Schulen. Miindeb Gemeinden, Kirchen usw. Der Ver waltunaskassierer Ecabett wurde verhaftet. Fiir zwei Millionen Rqriiäteu vernichtet - Aus"·åhinftäiiti"iuskzer berichtet arise-· Bericht erftatter: In PexaLYurde der Antiquitätenladen des Kisines thxkxlpxyn.» == Aus dem Burcan der Agl. Hoftheater. Im Kgll Opernhause finden wie alljährlich zur Weihnachtszeit vier Ausführung der Humperdinckichen Märchenover »Hänfel und Gretel« zu ermäßigien Preisen statt. Die Vorstellungen werden nachwi tags um 6 Uhr beginnen. Eine Vorverkaufsgebühr wird nicht erhoben. Die erste dieser Vorstellungen findet Sonntag den 10. Dezember statt. Die weiteren Auffiihrungstage sind: Sonntag den 17., Mittwoch den 20. und Sonnabend den 23. Dezember - Jrn KgL Opernhause geht Montag den 4. Dezember die Oper ~Tiefland« von d’Albert in Szene. Die Partie Jdeö Pedro singt Herr Kammerfänacr Herold vom sigL sTheater in Kopenhagen als Gast. Die Partze der Martha ist mit Frau Plaiehke-v.d·Osten, die des Sebastiano mit Herrn Plaschke besetzt = Geheimer Rat Professor Dr. Heini-eh der be kannte Ordinarins für anorganisrhe Chemie und chemifche Technologie an der Technischen Hochschule zu Dresden, hat« wie wir hören, aus Gesundheits rücksichten sein Abschiedsaesuch eingereicht. urch den Rücktritt des Geheimrats Hemvel wird die Technische Hochschule einen hervorragenden Lehrer verlieren. Der Gelehrte steht im 60. Lebens jahre, ist zu Pulsnitz geboren, erhielt seine erste Ausbildung aus dem Dresdner Anuen-Realanm nasium nnd studierte auf den Universitiiten in Ver-! lin und Heidelberg. Geheimrat Henwel wurde Ism« ordentliche-r Professor nnd kurze Zeit darauf Di-’ rektor des anorganifrhen Laboratorium-s der Tech nischen Hochschule in Dresden. Rektor war Pro seisor Hempel 1891-—92. 1897 wurde ihm die Ehrung eines Dr· med. h. e. von der Universität Leipzig zu teil. Geheiinrat Henwel hat mehr als hundert wissenschaftliche Abhandlungen veröffentlicht, darunter eine Anzahl größerer Schriften. = Ein Wechsel anf dem Posten des-. Meißener Dombaumeisters steht, wie wir hören, in nächster Aussicht,· da zwischen Professor Hartung und Ex eellenz Geheimrat Wach in Leipzig, dem Prä sidenten des Dombaunereins, ein Konflikt entstan den ist, in dessen Folge sich Geheimer Hofrat Pro fessor Hartung, bekanntlich Lehrer für Hochbau an der Dresdner Technischen Hochschule, veranlaßt ge sehen hat. fein Amt als Dombaumeifter niederzulegen. - Dichtern-etwa Max Halbe veranstaltet nächsten Mittwoch im Künstlerhause einen ein maligen Vortragdabend Der Münchner Poet er-- iver 1911. Nr. zw. J spanischen saufmanns Almo I i nw folge Unachtfamkeit entitaydenen großen Brandell ständig vernichtet Der Schaden beträgt v« Millionen Franken. Es gingen auchdw wertvolle Gewölbe des russifchen Malers Rj - d stunde. Almosinot wgr versichert epm » · eis- Nene Bekeoipkvs ern-urku« Marquis Wateriord wurde, wie aus LM gen-Dei wird, in einem Flusse nahe seinem LaW Cundghmote tot aufgefunden. · Der quuiz n das Haupt der berühmten Familie des frischen Ad« und ein Nesse von Lord Charteö B e usw« SUV.,-K»«VXPffeIUot. Von Wilhelm sehnt-du« Bkegjau Anschliefzend an eine von den » »i— -richten« gebt-achte Mitteicuna, worin kceckixdxnck Usil Sinne zutreffende, an und fük sich übcrlTlUlsse Tatsache festgestellt wurde, daß trotz der Nosscheli tarise ein wesentlicher Rückgang der hohen Kastans preise sich nicht bemerkbar macht, indem der Hym für den Zentner Speisekartofseln 4,(10 bis istsjnd fordert, will der Verfasser dieses anf GrundJ Erfahrungen daraus hinweisen, daß die UYN der Preisdiiferenz nicht allein in demla dienst des Zwischenhandel-s zu suchen ist sp » vielmehr in dem eigenartigen Charalknd den das Hartoffelaesebäft regelmäßig zehn « Verfasser dieses, der selbst ostdentschei statt , großhcindler in, hat auf Veranlassnnq des sz präsidenten des Deutschen Landwirtschaftsrats « Exzellenz des Wirkl. Geb. Ratsi- Liliebnertf Lieferuug fiir den Verein der Beamten dckkk Sächsiichen Staatseisenbahnen ü nommen. » Das Quantuni beträgt, wie nebenbei bem ; wird, nicht, wie die »Dresdner Nachrichten« schka 25 000, sondern 107 000 Zentner, nnd der Prei nicht 3,00 Mk» sondern 3,20 Mk. pro Zentner sks der sächsischen Stationeu Vautzem Dresd« Leipzig, Zwiciau und Chenriiitz. e Die fachsische Eifenbahndirektion, die sich M - daß sie die Lieferung dem Beamtennerein üben sozusagen ans der parlamentarischcn Verantw lichkeit für diese Lieferuna freiinachte, hat mitd Lieferuna- dein Beispiel der preußischen Eisenb« verwaltung und der andern preußischen - hördeu folgend, eine Wohlsahrtsaition gunsteu der bei der Eisenbahn angestellten Dem-« und Arbeiter vorgenonmieu. - Bei dieser höchst anerkenneusinerten und « Arbeit verursachenden Wohlfahrtseinrichtiuiq ist iedoeh nicht den preußischen Behörden und nku nerwaltunaen gefolgt, indem sie wie diese sjik j Zentner Kartoffeln etwa 50 Ps. per Zentner ’ eigener-Tasche znzahlte und die erforderlichen heiter stellte, sondern hat sich darauf beschrä rniiiiem das siir die Anicbassung erforderliche «· vorithnszweisc sowie die Arbeiter unentgeltlirh Verfügung zu stellen. ,- Die Vereinnahmuna des Geldbetrag-Z erfol. der Weise-, daß die halbe Rate des aus jeden-, nehmer siir die Kartoffellieferuna entfallenden traaes Anfang November vom Lohne einbeh· wurde, während die zweite Rate bei einer spä. Lohnzabluna aekiirzt werden sollte. « Indem nun die Eisenbahnverioaltuna n destoweniger ohne Geldznschusz ihren Arbe billige Kartoffeln schaffen wollte, konn. dies nur in der Weise tnn, daß sie die in Sa. besonders in den Großftiidtem nnbeliebten :. mann- und Silesiakartosfeln zur Lieseruna znl Diese siartoffelfortem die in Oftdeutschlan fonders bei den Grubenwerken nnd auch bei fischen Grubenwerken unter Umständen als lei Seeifekartofseln gelten können, saaen dem schon wöhnteren Geschmack der besonders in der isiro lebenden Arbeiter und Beamten nicht zu, und « kam es vor, daß die zur Lieferuna acla Kartoffeln vielfach sehr ungern angen·X me n we r d e n , zum Teil gar nicht genomman den wollten. " « Außerdem bringt es der durch den billigen - bedingte Großbezug mit sich, daß die Karl einen Prozentsatz manaelhafte Knollen auf müssen, wie beispielsweise derjenige, der vom bnrger Jtnvorteur Kassee kauft, nicht die g . Qualität erhalten wird wie in feinem tiefsquv oder Delikatessengefchäft, so daß diese beim -: bezug vorarisciesetzten nnd unvermeidlichen .I· im Detailpreife kalkuliert find. s « Die bei Uebernahnte der Kartoffeln hinzug» ’- neu vereideten Sachverständigen für Kartosfe scheint zum erstenmal in Dresden am Vortrags ksu einem Emile -Berhaeren -Abcn etne Einführung in fein Lebens-merk bieten werden sich Julius Bab (Vortra·a) nnd j Wiecke lßezitatiom am 16. Dezember minnt hause vereinigen. Karten zu diesen Veranstals nur in Karl Tittmanns Buchhandlung, - Straße 19. - ·—: Sächsifcher Kuustvercim Die grpßenl gemälde für das Rathaus in Thalhcim t. Erst Prof. W. Claudius bleiben nur bis nächsten Tot tag gusgeftelltx auch werden die Gewinne det« iähttgen Verlofung nächsten Donnerstag : frommem - H = Der Inlins-Otto-Buud veranstaltet an wenden Dienstag einen L ic d e r ab c nd, nnl abends 8 Uhr im »Tlvoli«. »= Ein Ausruf Frank Wedekindg und Otto; grabers gegen die Zensnr. Dem »B. T-« i rserossenilichen Otto Borngräber, der jel Dresden lebende Dichter der »E rst e n Mell II und Franc Wedekind einen Ausruf, in dem es »Wir proiesiieren anläszlich der behördlicheyi driickung der »Ersten Menschen« aus M Vukmen Bayerns und vorn »Totentanz" iTI Teufels an verschiedenen Bühnen Dunst gegen die Unicrbindung unsres Wirkungs unsrer geistigen künstleriichen Individl unsrer inneren und äußeren Entwickluv proiesiieren gegen die polizeiliche Bevka Ides gebildeten Publikums unsres Volk Huin das Recht hat, seine Dichter zu be oder zu verurteilen.« Ferner hat Max· die Münchner Polizeidirektion gebeten, Ib mehr als Mitglied des Zensnrbcirnts zu be da ihm eine weitere Mitwirkung-an diese iution in Anbetracht der verschütsth Gs nicht mehr ersprießlich erscheint. - steinhart-te »Miquec«-Ausltatwua VI Bei der bekannten Firma für Frheaterau HUAD B A tu ch in Berlin brach aeitern auf ansaeklärte Weile in einem der Ateliers FOR das sich sehr schnell aus ein zweites R ans-dehnte Dabei ist ein großer Teil der sür das Neinbardische Auestattuxt «M i r a te l«. das in dem Olnmmatheater ö demnächst ausaesübrt werden svgth zekoso den. Der Schaden soll ungeiaht 100 tragen. Iris-E - » Dkesdllc let Øsch nnd ihrer »Arie«-Im » M vertan WWU « M den Svtt Moßbeöug w Hei dieses » ersten L« liffekenö tm eben dlcfc bc MÖ Lieferu Orte Und du« kaeidlich Mike-biss - fgtc UMI »F durch Den » bedeuten Indes wird- M einem get " g lIOUCU »g- und m Tcu Als BE Das B e t saht D f c 1 nen, Wesen es bereit Holz ch 1 mig, daß dies ask Gestalt ,»« d e r te Mit-ten M gskadt in set Wogen-» Bezl 111-u Msdkssch sp» . - M einiges IMMIs Schul wu, aufgesii Micheldci m Indqu Und »- Saum-wer M Betriebe quet- währt-U Moctmögen WZdie gefam soll« fch c U NÆM Mk. per-überstehen, MM Mk. Vorsommer-r H wie-Wem IMM Mk. Wogen uzn t( ksum mehr a Mögen um n Das Ver Wklzs 111-W Ess- 784 m. Dieses U asainmen aus MM Mk. I wermögcn Unter den L lade befini mumal z wwwqu 19 iHek mit l -10 in Betrie. tngöanlag Gesicht Die nlelheichuldcn irgenüber. M thapitals il besonnen wordei Icfiktteinigungs us den laufend- Methand kam bktlchüsse erziel ietst wenig G1 Wien sind. 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