Dresdner neueste Nachrichten : 07.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-07
- Monat1911-12
- Jahr1911
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- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 07.12.1911
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szdnerNeuefteNakhFiihTZfi Lmk M. 333. m. Sal Yanersq 7D 111-R THE-T ZZQI ESZZ g §- OZO Sagt-. It IMM- «asse). Dis i sinds-han« Viellass » In, Manda- Icertimm I- Lunte-, rt spielt-an Grösse Aug. rchestrion P LH leisteh raßc 7, de rfoll überm und bist-sen 111 ZÆ schon- II « «- slmo stated-erst- Muts- Lolynelzecle kostet für Dresden sub II.7" »z- sussodns u II» im m Its-stand erstes-. »He-W CUPL DI- swelioqltiqeßequmeseue für-Dresde-« »zum-vaan Mk» für unsres-is Mo Mk. Bei Wieder- Mm »I- JqFtesumiäyen Ruh-n ums Takt-, Ihm-,- -m»u zq Ps. Eulen-te von auswärts werden unt secqu Wust-»edlqu OUMWVIMMIL Für das Erscheinen as »Um Tagen nnd Gläser- roird als-It summiert Tele- Wfchkqgsgqbe wantern-ev uns-tämq. Unit- Dresdnek »quskoäksssiettsvtämsklkxftglegi icon-te tämltcheslnnouceas pIkI II I . U In sie Mc Hm okmtaalvkeuea und skqhqtteon täten-eure n bieie Nummer umfaßt « S · sen 21 und 22. De seiteu. givqu Zsifchcr LAUM Reichstag Scheffel-E per Kanzler an England. D» letzte Taa des sterbenden Reichstags hat kkn nach derErledigung einer noch zwanzig Num- Umkkxsscnden Tagesordnung mit der großen Itslqkion dchanzlerantwort an England sfpssen So wurde der Tag wirklich zum Er niz Und Herr v. Bethmann hatte einen 1 Hksskken Stern als an jenem ominösen 9. No lbkk wo ihn etsines Schweigen umfing. Er hat lxl» nnd zielbemußter nnd darum weit wirksamer zldanmsz gesprochen Die harrstundige Rede iwik en schon aestern in einem großen Teile der Aut- Hhkkn hauptsächlichen Inhalt in einem Draht ficht ans der Sitzung mitteilen können. D. Red.), eslchnahezu ausschließlich mit unserm erhättnis zu England beschäftigte, war von Ukkkithlen Höflichkeit, aus der ein scharfer Mkwn vielfach hervor-klang Man muß und wird iichen den Zeilen lesen und dann leicht finden, Hoch auch der Vethmannsche Ootitnismus gegen 9kEkmland nun endlich einem gesu n den M t ß »k» und. einer kalten Entschlossenhett gewichen Man scheint sich nun endlich auch an unsern Ist-»den Stellen danon überzeugt zu haben, daß ein seisigcs Liebesmerben nichts nützt, daß auch zu net Freundschaft zwei gehören und daß dem«eng schen Uebelwollen gegenüber eine würdige Zurück ltung durchaus geboten ist. Diese Erkenntnis int aus der gestrigen Kanzlerrede heworzuleuchs Herr n. Vethtnann Hollweg brachte Sir Ed kd sen-m acgenüber das deutsche Wort zur Gel ugk »Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt wieder herauss« Seine Rede war in seiner, ge nqener Weise auf den Grundton der Grenschen edeobnestimmt und wird mit ihren vielen versteck- Spitzen im Londnner Foreinn Office gewiß il verstanden werden« Wenn der Reichskanzler »gewissen englischen Vorbereitungen im Sep ler« sprach, ferner von der ~tatsächlich einge euen Spannung« und insbesondere davon, daß England ein-e angebliche oder wirkliche «egsbereitfchaft er könne nicht entscheiden, was theidem zutreffe entstanden fei, fv wird man er den Sinn dieser Worte jenseits des Kanals werlich irgendwie im Zweifel sein. Bei uns zu nde aber wird die kalte Entschlossenheit, die ans riet Kanzlerrede spricht, gewürdigt werden und gleich den Wunsch erwecken, daß sie in bezug auf ser Verhältnis zu England recht lange vorhalten dvor unverbindlichen schönen Worten, sei es auch r Höchststehenden, drüben nicht wie Spreu im inde nerwehen möchte. Aus den letzten Worten Manzlers fcheint die Ueberzeugung zu sprechen, Bfür unsre Beziehungen zu England in der näch nZeit nur zu gelten habet »Bereit fein ist sllest« Wir müssen stets auf alles gefaßt fein, amit wir durch nichts überrascht werden können. sie es noch im Juli des laufenden Jahres zu etcht hätte der Fall werden können. K———Å——q— Schuchs Wiederkehr. »Tristan nnd Jsolde.« »Rauschende" Ovationen haben Herrn v. Schuch nein abend dafür gedankt« daß er dasZevter unsrer per wieder in die Hand genommen hat. Als er sechs Uhr, nach ein-er Pause von fast drei Mona ,·nneder zum ersten Male durch die linke Pro eniugnsiiir in den inun wieder höher gelegten) tcheitcrtaum trat, warf sich ihm eine Salve don rndcn Applanses aus allen Nängen des vollbesetz hauses entgegen. Im Parlett erhob man sieh n den Sitzen und das Bravorusen nahm erst ein de, als Herr v. Schuch vom Dirigenienvult aus idem sein Charakterkops nunmehr wieder sur das Nie Haus sichtbar isti wiederholt gedankt hatte. Ach dein dritten »Tristan«-Akt setzten sieh die Ova- UEU fort. Den Ruien des Hauses folgend, mußte ch mit den Solisten aus der Bühne erscheinen-. Fern und immer wieder stürmisrh und herzlich geil . . . « WEMI Herr v. u nicht schon durch feine Ver genheit ein Reltchaks so viel innige Verehrung »Weil hätte. so si r durch seine gestrige Leitung »Tristan«-. Seit hr und Tag ist die ~Tristan - »Wie nicht so er ebi worden« wie diesmal nach W Heim-ehe Schuch gar- dem Abtan des usiidramas eine sast verstandeshelle Plastik und er dazu auch den schmerzensvollsten Untergrund zu ifi verwundeter Gefühle. Breit und eindrucksvoll ddvch ohne erdige Schwere zog das Vorspiel vor k- Die Schwierigkeit, trotz der langsamen Tenwi, kaßm Steigerungen des Werkes (iin Vorspiel, Idee Liebeönakhn in den Visivnen und dem Liebes- IFM dritten Altes) herauszubringen ohne der kahl du erliegen, sich dann im Tempo zu über- IVUML war wieder enial überwunden. Wie wenige ittigenten tun das ähnel- nachi Vielleicht hatte man Oidie Visionen des dritten Altes eine ein wenig Mike Führung wünschen können, wodurch Isol ks Liebestod dann eine noch stärkere Wirkung er ilien hätte. Anderseits bekundeten gerade diese ktten die erstaunliTe hhhe SZuchseber Ditigeutms kbti Denn es ist e n großer ua, daß Sehmh biet Witwe eigentlich an Baro abtrat und dessen Ema Durchleulhtun der «Tristan«-Gedanken nur iteativ mit dein Oragester solgte. Dasselbe erlebte ZU schon einmal im zweiten Akt, als Schock Pemtt Wiss ersten-im at e die denkt-q- hakt-sie Wt des IW use-Dur net- toeue wurde Zw- Unabhängng Tllllkszkllllllll Größte Verbreitung in Sachsen. I Wenn wir diese Bethinannsche Rede höher und günstiger einsehätzen als die vorige, so ist damit weder gesagt, daß wir deren Beweisführung in allen Stücken für schlüfsig halten, noch daß sie an dein End urtell über die deutsche Regierungsvolitik des letz ten Haibiahres irgend etwas zu ändern vermöchte. Namentlich ist das, was er zur Rechtfertigung der von der deutschen Regierung übermäßig geübten Diskretion einführt, keineswegs überzeugend. »Hier ist eben auch mit zweierlei Maß gemessen wor-· »den, nämlich von der französischen Regierung gegen über ihrer öffentlichen Meinung und von der deut schen Regierung gegenüber der ihrigen. Für ganz verfehlt aber halten wir das Bethmannsehe Argu ment, daß unsre Regierung die Verwahrung, die sie anläßlieh der Ltoyd Georgeskhen Drohrede beim Lon doner Kabinett eingelegt habe, nicht aller Welt habe kundtun dürfen schon mit Rücksicht auf die Rück wiriung auf die öffentliche Meinung Frants reich-El Also auf diese nimmt die deutsche Regie rung zarte Rücksicht, der öffentlichen Meinung Deutschlands gegenüber aber glaubt sie solche Rücksichtnahme mißachten zu können? Das ift jedenfalls der wundefte Punkt tn der heutigen Kanz lerrede. Nein, es bleibt dabei, daß, mag es nun bureaukratische Geheimniskrämerei gewesen sein oder nicht, das Verfahren unsrer Regierung wäh rend des Marokkohandels völlig verfehlt gewesen isi und namentlich von dem Augenblick ab nicht mehr zu rechtfertigen war, als die zwischen Berlin und Paris vereinbarte Diskretion von der französischen Regie rung ganz systematisch und offenkundig verletzt wurde. Jndesfen trotz dieser und mancher andern Aus ftellung bleibt anzuerkennen, daß namentlich die Ab sertigung, die Herr o. Bethmannssdollweg den Gren »schen Ausführungen in ruhiger, vornehmer und dg- Jbei doch entschiedener Weise zuteil werden ließ, einen Hausgezeichneten Eindruck machte. Er verstand es hier sehr gut, Verbindlichkeit mii Feftigkeit zu ver binden und nicht jede Brücke zu einer in der Zukunft immerhin möglichen Verständigung mit England ab zubrechen. Von starker Wirkung war der Schluß aufruf an das deutsche Volk, weder in Nieder geschlagenheit noch in herausfordernden Hochmut zu verfallen, sondern sich freien Blick, kaltes Blut, ruhige Kraft und feste Einigkeit in großen nationalen Fragen zu bewahren. Dies-H mal konnte sich Herr v. Bethmann Hollweg unters allseitigem lebhaften Beifall vier-ersetzen Nacheinander sind dann die Vertreter der ein zelnen-Parteien aufgetreten. um nochmals in kürzeren oder längeren Erklärungen ihren Standpunkt zu kennzeichnen, der sich im wesentlichen nicht verändert hat. Die bürgerlichen Parteien waren darin einig daß wir England gegenüber unser Recht und unsre Bewegungsfreiheit unter allen Umständen wahren müssen und wollen. Wenn wir allein die Bemerkun gen des Abg. Fürsten v. öatzfeld hervorheben, so geschieht es. weil gerade dieser Parlamentarier sehr maßooll und regierungsfreundlitb ist. Aber auch er ließ keinen Zweifel daran, daß er mit dem Vorgehen unsrer Regierung n icht ei no e r sta nde n sei. Auch er hätte es vorgezogen, wenn die Verhand lungen nicht mit einem gar so dichten Geheimnis-l lgestern gerade dieser Teil des Werkes zum Erlebnis esAbetids, den man in der Erinnerung nicht Tristan und Jsolde. sondern König Marke überschreiben wird .. . Die Wagnersanatiter brauchen ob dieser ! Verschiebung nicht zu grollen. Denn die Marie partie des zweiten »Tristan«-Aktes ist eine der größ tenEbrenrettungen des Menschen Wagner-, die denk bar sind. Jst es noch niemand aufgefallen, wie egoi stisch, besser Cum den bösen Bedeutungen des Woxted aus dem Wege zu gehen), wie egozentriich saftalle Wagnerschen Gestalten in ihren Wünschen und Trie ben sind? Eine psychische Beschaffenheit, die ihnen ihr·Schdpfer aus seinem Eigensten vererbte. Die er schutternde Klage Markes über die an ihm be gangenen Fehle ist eins der wenigen Symptome im gänz-en Wagnerschen Schaffen dafür, daß der hehre - oift Wagner doch gelegentlich auch ein Gefitbl da für haben konnte, wie tief verwundend die »Wo zeniralisation« auf die andern wirken muß. Wie gesagt« dieses Gefühl findet bei ihm nur ganz selten Ausdruck und daß es. Perron und Schuch gestern so unvergleichlich ergreifend gestaltet-en - das Erz-interna- ein kleined wagnerbiographisches Ver ieni . . . Von B a ru B Tristan ist nur noch zu« sagen, daß er von der angekiindigten Indisposition nichts spüren ließ. Frau Wittichs Jsolde setzte dadurch in Ver wunderung, dasz die Sängerin eigentlich zwei Arten hatte, sie zu singen. Sie fang im ersten und dritten Akt anders als im zweiten. Im ersten Akt sah man die große Künstlerin schon in Gefahr, uns selbst mbrderisch den Eindruck der Jsolde zu zerstören, die wir als eine der bebrsten Gestalten der neueren deutschen Opernbiihne in der Erinnerung haben· Vielleicht war ed das Bemühenz neben.der musika lischen Form zugleich den fcharfsten dramatischen Ausdruck zu geben, das Frau Witttch veranlaßte ihrem Organ Mr jeden sinnlichslvrischen Klangreiz Zu nehmen? ß sie sich hart an die Grenze dessen egab, was noch «singen« zu nennen—ist? FrauWittich bat gestern im ersten Akt sehr viele Leute in Er staunen gefetzt und bat sie erst wieder versöhnt, als sie tin zweiten Akt mit dem »O sink’ hernieder, Nacht der Liebe« einsehte, wo ibrOrgan wieder die Stimme der Wittich wurde, die wir lieben: ein Klang non Silber und Licht. Es schien, als babe die Sängerin hier erst die richtigen Register gesunden, die sie nur leider siir den Liebestod des dritten Aktes wieder zu friih aufgab. Auch darstellerisch war rau Wittichl gestern u cht m die Jsolde die wie kennen-. Die Nebastivn nnd Hauptgeschäftdstelle Zerstampft-M Q. Fern-pathet- Redaktionjkr. W. Expedttton Ist. um« Verleg Ur. sit schleier umgeben worden wären, und er aab ferner der deutschen Diolomatie zu bedenken, daß es leicht fei, mit einem Kriegsschiff nach einem Hafen zu geben, nicht aber immer, es mit Anstand zurückzu ziehen. Dann erlebte man das Schauspiel einer seltenen Einmiitigkeit: De r Ko mmiff i o n Z antrag, wonach fortan beutfches Kocos nialiand ohne Zustimmung von Bundes rat undsieichstag weder abgetreien noch erworben werden dürfe, wurde fast ein stimman angenommen. Mit der Vorlesung der Kaiserlichen Verordnung über den Schluß des Reichstags ist dann der letzte Tag des Reichstags geschlossen worden · » iik Um wichtigsten erscheint die Wirkung dieser Kanzlerrcde in England. Unsre Londoner Reduktion teilt und mit, was die englische Presse heute sagt. So kühl Deutschland Slt Edward Gteys Rede aufnahm, so kühl scheint man sich ietzt in England Beckenübet der Antwort des Reichskanzler-s zu ver a ten. · O- London, ti. Dezember. iPrio.-Tel. der Dresdner Neuesten Nachrichten.i Die hiesigen diplo matischen Kreise haben die Erklärungen des Reichs kanzler-s kiihi nnd gelassen ausgenommen und er klären, ebenso wie nach der Rede Grenz« auch ievt nicht viel Neues gehört zu haben. Die Ausnahme von seiten der Londoner Presse ist ebenfalls k ü h l, doch herrscht eine oersölmlichere Note vor. Im all gemeinen wird die Meinung ausgesprochen, ed werde nach ruhiger Ueberlegunq wieder eine An näherung zwischen beiden Nationen erfolgen. Die »Times« haben an der Rede Betbmann Dollwegö solgendeg auszusetzem »Was vielleicht dem Gna länder am bemerkenswertesten an der Rede aus sallen wird«, so schreiben sie. .iit der Umstand, daß der Kanzler die Ehrenoerpslichtnnaen Englands aeaen Frankreich nicht erwähnt Deutschland batte serner sein geheimes Vorgehen hier aus klaren müssen.« Ebenso sind die »Tinreg« über rascht, daß der Kanzler den mtlitärischen und Flot tenvorbereitungen so viel Wichtigkeit beimesse. Was die Rede von Llond Georae und Sir Edward Gren; anbetreiie, habe der Reichskanzler ganz den Pia-i rokkovertraa Frankreichs und Englands übersehenii ein derartiger Vertrag habe aber mit Berlin nicht bestanden. Der patrioiische Appell am Schlusse der-i Rede gelte den bevorstehenden Reichstags wa h l e n , sagen die ,Times«, und die Machtbaber der deutschen Politik möchten lieber die Downing Street als die Wilheltnftraße zur Ableituna der Unzusriedenbeit des Volkes beut-den« - Die kon servative »Mornina Post« behauptet, die deutsche Negieruna und das deutsche Volk irrten sich sehr. wenn sie glaubten. die briiiiche Politik werde ietzt eine radikale Aendernnn erfahren. aber wenn Deutschland keine agaressivensiele verfolge, sei kein Anlaß zu einem Konflikt zwischen beiden Nationen vorhanden. Sollte Deutschland jedoch annehmen, es könne den Piav, der ihm nach seiner Macht und Tüchtigkeit aebiibri, sich selbst aussuchen und dabei ohne jede Rücksicht tiber andre Staaten hinweg schreiten, so dürfe es auch kaum erstaunt sein. wenn »wildc Mind« schien um einige Z iige verbürgerlicht - wie es wohl fein würde, wenn Tristan und Isolde bereit wären, sich gut kirchlich trauen zu lassen. i Kutwenal gab zum ersten Male Herr Soomen »seine Treue hatte im dritten Akt das Air eines un kompliziert-cinfältigeithniüts, was im Gegenfatz steht zu der männlich-klaren und schroffen Art des Kut wenals aus dem ersten Akt, der an Tritt-ins Statt Jsolden so hurtig Antwort weiß. Für den Schritt aus dem Bewußten ins Undewußtr. den Soomerd Kittwenal zwischen detn ersten und dritten Akt getan gaben muß, fehlt die Aufklärung. Frau sendet chiifer sang die Brangitne mit sehr frischem Organ, Rüdiger den Hirten, Soot den Steuer mann. T r ed e den Meloe Ratt Weis-a Die Neue Sezefsion. Berlin. Z. Dezember. Die Neue Sezession hat in den Räumen von Kopp u. Joseph an der Potddamer Straße ihre vierte Ansstelluan erdssnet. Sie entspricht den bis herigen Veranstaltungen der Vereinigung in ihren positiven wie in ihren negativen Zügen. Sie war notwendig als Reaktion gegen den akademtfch ge wordenen Jmpressionismnd und feinen einseitigen Naturalismus; sie mußte den Protest herausforderm weil sie mehr mit dem Elan nnd der Rauslnst junger Jahre als mit klarer Bewußtbeit an diese entwick lungggeschichtlich begreifliche und vielleicht sogar notwendige Ausgabe heranging. Weil lie statt wirk licher Kraft schon den Willen zur Krast als Entschei dended nahm - und damit die Grenzen sprengte, die Kunst nnd Kunstgetoerbe scheiden. Das zeigten schon die ersten Ansstellungen - das zeigt in. gleicher Weise wieder die jetzige. Es fehlt ein bißchen an Entwicklung. Man betont immer noch dad Prin lzip ohne ed aus seine Möglichkeiten zu unter ssuchen und die Mittel der Darstellung im Sinne bewußten Bildhaues zu klären. Man unter-wirst nicht mehr dad Bild der Natur. sondern die Natur dem Bild - nicht aber feinem Gesetz- sondern mehr oder weniger seiner Willkür. Es ist sehr amiisant, das ans die Steigerung der abstrakten Bildgesesp liehkeit einzig die jungen Franzosen ausgehen. Bei den Deutschen herrscht mit ganz wenigen Und nahrnen wldeste Farbensinnliehkeit iman könnte zuweilen sagen, die Farben sind nicht nur satt. lon dern übergeben sichs; bei deu Franzosen dominiert Ihm-einem II Dresden sub Betonen monatlich sc Is» pro Quarte-l l,ss Us. frei Bau-« durch untre Provinz-Huldenmoaqxlich II OL pro anttal US Ut. frei onus Mit der Beilage Zweite Neuen-« oder am der Beilage Jota-due silieqeuse litt-teile Ih Vi. pro Monat mehr postbezag m Deutschland und den deutschen Kot-mea luip A mit .Jlluftk.Renefle« mangel. 84 Vi. pro Quart 252 Mk· « Z Ida- Jllusir. Beilage « 69 · . . W s II Welch-Unsin- IW A sysllaflk Muts-· maotL Lka usw«-n Kr lusp B shaeslluftr. Beilage . US . . M « M dessnslasdevqsteushor.vochsl M Uhu-MU- sich dann diese Nationen zu gemeinschaftlicher Ver teidiguna zusammentäten. - Die »Dam- Mail« wendet sich scharf gegen die Rede, die nur beweise, wie unvollkommen organisiert der Nach richtendienft der Berliner und deutschen Blätter fei, sonst bätte in Deutschland nicht der Text von Gretts Rede so unvollständig zirkuliert, daß man es ganz übersehen hätte, in ibr Grens Zugeständnisse hervorzuheben. wonach England der tolonialen Ausdehnung Deutschlands nicht im Weae stehen wolle. Der »Dann Exprcß« schlägt einen versöbnltcherenTon an und sagt: »Wir dessen nicht mehr von Antworten und Geaenantworten der auswärtigen Minister in den Parlamenten bören zu müssen. Diese öffentlichen Verteidigun gcn bedeuten keine sehr glückliche Neuerung auf dem Gebiete der Diulomatie.« Der «Standard« meint, Llond Georae habe den Tadel über seine Rede wobl verdient, doch ist das Blatt mit der An sicht des deutschen Kanzlers nicht einverstanden, das englisckpsranzösische Abkotnmen set die Ursache der Marolkoassärr. Eine solche Kritik traae am Ende nur dazu bei, die Ente-nie oordinle zu st ä r ken. Soweit es aber die Verpflichtungen aeaens über Frankreich und Russland ermöglichen. bereiche in London der Wunsch vor. auch Deutschland die Hand zur Freundschaft zu reichen. Der vom Aus wåetigen Amt inspirierte «Daily Graubic« lobt den aufrichtigen Ton der Rede Betbmann sollweas. Es sei nur ichade, saat das Blatt, daß die auteu Abs siebten Deutschlands sich nicht wirkungsnoller in Taten und diplomatischen Vorschlägen ausgespro chen hätten. Das Blatt hofft, dieses unangenebnte Kapitel sei ietzt ein fiir allemal zu Ende und eine Freundschaft zwischen beiden Ländern könne wieder gepflegt werden« Eine ähnliche Hoffnuna sprechen auch die radikal-liberalen -Daily News« ans, die der Ansicht sind, bei dem Konflikt hätten aus bei den Seiten viel zn viel persönliche Motive mitge spielt. Die Anitäberung möge von beiden Seiten gleichzeitig erfolgen. - Bemerkenswert ist eine Rede des Ministers des Auswärtigen Sir deard Greu, die er gestern in Plnmontb gehalten bat und worin er u. a- die Hoffnung ausspricht. die Zeit werde die Wunden heilen, und nachdem die Ma roktokrtsis endgültig beigelegt fei, würde das diplo matische Barotncter wieder steigen. . , , . Es ist - leider - richtig, was die »Dam) Mail« sagt. Jn der Uebersetzung des Wolfsschen Bureans J waren einige nicht unbedeutende Fehler und Aus lassunqen enthalten. Man hätte eigentlich erwarten ; sollen, daß bei einer sp wichtigen Rede absolute Korrettbeit möglich und nötig gewesen wäre. ’ Das Echo in Paris ist. einstweilen noch nicht fest start, da sich erst wenige Blätter zur Rede des anzlers äußern. Unsre Pariser Rxdaktion drAahtet Fins: « f A 4 , v Paris, s. Dezember. (Ptiv.-Tel. der Drcödner Neuesten Nachrichten.) Die Presseftiw men über die gestrige Reichskanzlerrede sind lehr gering. Der «Gaulois« schreibt: »Von Frank reich nnd vom Marokkovertrag sagte der Reichs kanzler kein Wort, das aufbewahrt zu werden verdiente. England nnd nur England trug die Kosten dieser Rede, die nur abermals be wies, daß das englisch-deutsche Duell alle Fragen Idas Gesetz: die bewußte-Bildorganisation soll zur abstrakten Bildgeometrie gesteigert werden. Als Reinigung des Mittels sind diese Versuche der Rubistenc wie man dicse Fanatikcr der Theorie spottisch genannt hat, durchaus gerechtfertigt; den Resultaten steht man mit Skepsid gegenüber. Jtn einzelnen ist zu sagen, daß innerhalb der eigentlichen Neuen Sezession als das eigentliche Talent wieder Max Pechstein erscheint, dessen robuste Kraft die Schwächeren zum Teil verheerend ange zogen hat« Sein Morgen in den Dünen wirkt wie eiu undegenerierter Gaugnin - eine Szene tntt Badenden zeigt Verarbeitunggversuche Cezannescher Anstößr. Er besitzt die Fähigkeit, das eigene Leben der Farbe von innen heraus zum Klingen zu brin gen; Dinge wie das Kreuz und der Abend wirken wie transparent und verweilen wieder aus die schönen Erfolge, die Pechstein innerhalb der Glas tnalerei errungen hat- Neben Pechstein stehen als selbständigere Er scheinungen vornehmlich Otto Müller und Noldr. Otto Müller hat mehrere Badende in seiner ge schmaclvoll schmückenden Art, die von weitem an Hos umnn erinnert, geschickt, Nolde ein paar religiöse Bilder, von denen die heiligen drei Könige als ein Versuch einer eigenen Fortbildung Pechsteinscher Tendenzen interessieren. In den andern ist immer noch Schwanken. Von den Mitgliedern der Dreddnet »Briicke« hat Kirchner als bestes Stiick ein paar eFrauen im Bade gebracht, daneben eine Stünd szene, die stark an van Dongen erinnert. Trich Hei-let ist sich im wesentlichen gleich geblieben - ganz amtisant sind die Tänzer-innen Schmidtsßottln wirkt alg Dekoration - hinter der das Persönliche nicht ganz leicht mehr zu sehen ist. Morih Melpdeeri sder die Tendenzen Otto Hettnerz mit denen Neuen Sezession und einem Zusatz Hodler zn nen schmelzen sucht, wirkt mit seinen Holzschnitten weit schöner als mit seinen Malereien. Cäsar Klein, Georg Tappert, Artur Segal, der noch einen Zusay Neoimnrcssionismug verarbeitet, Richter-Berlin sind dann die Verbreitete-In die das System anwenden, ohne wesentliche Bereicherungen geben zn können. Daß es mdalich ist, auch mit diesen Mitteln ge schmackvoll Akademiicbes zu geben« beweisen die Fliehenden von Harold Bengen. Ganz reizvvil, wie ein sarblos verwehter Delacroix, wirkt Feigls Land schast - ed bleibt abzuwarten, was sich weiter er gibt- Gnt ist eine Landschast non M ein-I c- Ils. Mk. iud-
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