Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-16
- Monat1911-12
- Jahr1911
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- Dresdner neueste Nachrichten : 16.12.1911
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Nr. 342 111 Sgrgazk kasdner Neuefte NafhkkkYEEit Ullllllsålllllllk Tllllkszllllllll aipalttv Lolpuekieile kostet ist Dresden Insd Zier-z W um«-ki- ao M» m- m saccsudsswss Tode-rang »Is· Die zweite-leise Rtklamdeile m Dresden« M Ums uns I Mk« tut auswstts wo k. et Wieder- Wuwn und Jahresamlssen Rot-sit nach Takti. chitin- Mw gq HI. samqu von ostwärts werden unt me .M««·»hxung entgelten-tm Jll- sss Etsch-laut tm »Hm-·- Tam nnd Onke- Ittd slcht unweit tec- MUW susng- vos aime- itz nmulämm Unite Wurm uägpgåkggwqekn stirbst-näher Kauz ismilude eens · « « laws-um« « Das-namean nnd what-es cui-etwau Beut-spren- Ju Dresden und Betonen winterlich so Pf» olettelickhtcis 1.80 Mk. frei Dass- auitvårtd durch unsre Untat-einlie mvnatllch 70 M» viertelglähthi 2,10 Mk. Itel Dust-. Mit der whchcmlichen Beilage » Initk me Regen-« oder .Dreödus Miete-the Visite-" i· 15 W. monatlich mehr. costs-sag m Deutschland und den deutschen Kot-um« Aus-. A mit ,sllnftt.N-utzste« monakL SOPL vietuliöhti.zw Mk. · Z ohne sllustr. Beilage . 75 · . . 225 · · In Oestmelch-Uu·,«n: Ins-. A tun-Illustr.Neueste«monakl.l. OMvietkeljshrLMdsr. lass-S ohnesllnikr.kcilqge . Uss « . · tsf · Nach dem Auslande tu Kreuz . wöchentlich l ML Anz. Rom-L ON Größte VerbrLitnng in Sachsen. W M Weschästistelle Fersümudstraße 4. Feruiprecbeu Reduktion Nr. M, Ekpedition Nr. 4571, Verqu Nr. 542 Diefe Nimmt ums-It IS Seit-. Roman siehe VI und ts. Vermischt-s sen 11. Ists-:- Seite u. Mkcheuqtstlthteeu Ritkäämcher den Grundprinsipien der Bundesvertriiqe nnd der Neichdverfassunq nicht vereinbar lei, selbst wenn dieses Mitolied gleichzeitig mit dem Verzicht der übrigen Mitglieder des danie- ani Braunfchweiq seinerseits fiir lich nnd feine Dessendenz allen Ansprüchen auf das frühere Königreich Dannover entsagt«. Das »heißi alioe ein solcher Verzicht des Prinzen Ernst August für sich und feine Nachkommen allein ist nicht ausreichend, es müssen auch der Derzoq von Campbers land und dessen gesamte Deidendenz allen Ansprüchen auf das frühere Königreich Dannover entsagen. Da dies nicht geschah, so konnte auch damals der Prinz Ernst August nicht den Herzogsthron besteigen, und ed wurde in der Folge abermals ein siegend der Herzog Johann Albrecht von MecklenburgsSchwerim gewählt- ves großen Beifall, als er davon sprach daZEnZland liir den Fall eines Konflikte-Ei feine Hilfe rau reich zur Verfügung stellen würde. Es war auch der ein- Tzige Augenblick in der geftrigen Sitzung, der lieh zu politischer Bedeutung erhob. ·Der Kolonialminisr Lebru n, dessen heimlicher Widerstand gegen die - tretung des Kongo bekannt war, schloß mit der tech nischen Darlegung des Abkommenö bedeutend besser ab. Damit war die Arbeitskraft und Geduld der Kammer erschöpft. Die kurzen Ansprachen von Jsaurds nnd Deschanel oerpufftem und man war lo wett, sich von Caillaux, der immer im letzten Augenblick kommt. lagen zu lassen, was man tun solle. Man brachte Herrn be Mun eine letzte Ooation und lehnte seinen Antrag mit erdrückender Mehrheit von 448 gegen 98 Stimmen ab. IMW M »Als-Witwen Fraue? So ist die Sache und Rechtslage noch heute. Sollte jetzt wirklich die Thronliesteigung des Pein-sen Ernst August bevorstehen, so gäbe es nur zwei Möglich keiten, die eigentlich beide gleich unwahrscheinlich sind: entweder müßte der Bundesrat seine beiden Beschlüsse umstoßen oder der Herzog von Cumberland müßte setzt sitt sich und seine sämtlichen Dessendenten aus Hannover förmlich verzichten. Solange nicht das eine oder das andre sur unumstdßlichen Tatsache geworden ist, wird man also die Meldung mit berechtigtem Zweifel mitnehmen müssen. . ·- . s gis-Anschluß an den jüngsten gleichzeitigen Besuch « gznigs vonDänemark, eines Schovagers des her- Mz von Cumberland, und des Derzogregenten von Munschweig heim Deutschen Kaiser taucht wieder einmal das Gerücht ems, daß der gegenwärtig als pksizier im t, bavrischen schweren Reiterregiment in München dienende Print Ernst August, der zweite Sohn des Herzogs von Cuutherland, demnächst die Mist-»Im iu Braunscheveig antreten werde. Schon Mmch ist, namentlich seit dem Tode des Prinzen Ilbrecht von Preußen- des vorigen Regenten von H,«Unschweig, dieses Gerücht umgelaufen, ohne sich siehet bestätigt zu haben. Man wird daher auch W seine großen Zweifel nicht unterdrücken können, sahst wenn man in Betracht zieht, daß gleichzeitig M jenem Berliner Fürstenhesuch der Herzog von cumberland bei seinem Schwiegersvhne, dem Prinzen ’ M von Baden, weilte und sich ietzt von dort nacht München zu seinem zweiten Sohne begeben hat· Wenn man der Meldung skeptisch gegenübersteht, tmtzpkm sie das Berliner Blatt, das sie zuerst ge pmäzk hat, ntit aller Bestimmtheit aufrechterhält. so gibt es dafür manchen guten Grund. Als der Prinz xeqent Albrecht gestorben war, wurden von den vielen auflas-reichem dem Herzog von Cumherland ver nqndten und sonst nahestehenden Seiten alle Hebel « Vkmegung gesehn um wenigstens die Thronsvlge ein-e seiner Söhne in Braunschtveig herbeizuführen sp- preußischer Seite wurde hierfür der unbedingte nnd völlige Verzicht des Herzogs von Cumberland m dessen Agnaten aus Hannover als unerläßliche Vorbedingung verlangt. Das Aeußerste aber, wozu Hm Herzog damals verstand, war die bekannte. Miit-Inz- daß er und sein ältester Sohn aus quuuschweig verzichtetem währen-d dem für die Thmksoige in Braunsehweig bestimmten zweiten sue der Verzichtaus Hannover freigestellt wurde uivvn diese-m eventuell auch ausgesprochen worden site Jn Berlin erachtete man jedoch diese Er ixåkung nicht sür genügend, um daraufhin die Zu stimmung zur Thronbefteigung dieses Prinzen in staunschweig zu erteilen. Der dort eingesetzte Regentschaftsrat ries die Entscheidung des Bundes raidan, der bereits einmal, am 2. Juli 1885, in dieser Angelegenheit dahin entschieden hatte, daß die Regie kuug des Herzogs von Eumberland in Vraunschweig mit den Grundurinzipien der Bundesverträge und in Reichsversassung nicht vereinbar sei, solange der dekzog nicht aus Hannover förmlich verzichte. Jnsoige des Anrufen-B durch den braunschweigis schen Regcntschastsrat bestätigte der Bundesrat am i. März 1907 diesen Beschluß nicht nur, sondern er weiterte ihn auch dahin, daß er jenen nur aus die Person des Herzogs von Cumberland beschräntten Beschluß aus jedes Mitglied seines Hauses udiehntr. Er erklärte nämlich, »daß auch die Regie umq eines a ndern Mitglieds des herzoglichen Hauses Braunschweig-Lünebura in Braunschweia mit Von Fall zu Fall. Miere itn Zentralrheater »Die Sirene«. Man soll keine Briefe schreiben. Weder richtin behende noch anonnmr. Der Marauis Armand de avaiilae hat sich in beide n Sorten verfucht Von seiner Hand empfing die schöne Clariise zarte Billetts, indenen ihr ein glühendes Herz ichwårtneriiehe kapben fang.Und dieselbehand warf auch anonyme Sinndalevistel aufs Papier, die den Kaiser Navoleon lud seinen Bruder Jårome ärgerten. Philivpe Utiiiide Fouches Polizeiminister von Frankreich, hat USMiisiom dem Marauis die Antorsedafi dieser qnsiulae virornm obsenrojsam zu beweisen. Nichts» lslchtetc eine Zeile von der Hand des Mann-is Diebe die Identiiät der Pamphleifchrift mit der innen lundtnn. Ein Königreich für eine Zeile des Nitquidi Aber der gibt plbtzlich nichts Schriftliches Mk M sich. Trotzdem ihn Aristide Foukhd mit insend Schlichen dazu zu verführen sucht. Trotzdem kk Polizeiminifter dem galanten Maraniö ein Wes Dutzend jener Damen auf den Hals schickt, 111 denen der Theaterzettel nur ihre holden Namen Muc, Nimm, Gaby, Georgeite lund so weitern Mk weder Stand noch Beschäftigung nennt und von Imn wir daher wissen, daß fie Lilien auf dem Felde M, die nicht seien und doch ernten. Ader das, was Mel dem Marouig ernten sollen, gerade d a s ver- M er: un« dies sin- til-est Ader eine ift, die Beweise hat für Armands schuld. Eine. die seine Schrift kennt - Clarisie, km einst die lasen Strvpheu schrieb. und chrisse Mit ihn verraten: denn sie ward inzwischen ded soUseiminifterd Gattin. Ader Clariiienö Herz Wut immer noch für den Trpubadour. Und gibt »Werft preis, als sie erfährt, daß die Flammen, die M ist feiner Brust r sie loderten, für immer er- WIU sind. Wer e löschte? Das war Loiotte smsuth das Mädchen von Mondiion Eine faubere spuschuld vom Lande, anders als die andern, für die ; Mund de Ravaillae entflammt, nachdem er steh atn MW det Pariser Salons übergessen dat. Er ent- Untet sie erfolgreich einem lieben Troitel von Vieh- I W Haft recht, Leier: diefer Dr. oet. zetteli M vbligate zoologische Dnett ani) und tnii einer Wen Posthornrnelodei, die das glückliche Paar »Beste-Wink hält-eigen ästssetiti tätiirf Akicskedl : von em- en reoseer een LM ch Fall-. die dad·Bentraltbeater aeitern M Klimmckllcllllllc allck Mllkllllll Privat-Telegramm der Dresdner Neuesten Nachrichten. v Paris, lö. Dezember. Die Pariser Morgenpresse ist in ihren Meinungs äußerungen über den gestrigen ersten Tag der Marotlodebatte noch sehr spärlich. Aber man iit sich darüber klar, daß der gestrige Tag nicht im entfernte sten an die Bedeutung der großen Londoner und Ber liner Tage heranreicht. Am äußeren Anblick hat es nicht gefehlt. Das Haus war gestopft voll and eine Tiplomatenloge, in der szolgti, Tittoni, »Franeis Bertie und »Der-r v·- Schoen zufmnntensitzen,«tft wahr hast pikant genug. Auch an fausregcnden Zwischenfällen, «srenetisehem Beifall wie wtiftem Ge töse hat es nicht gefehlt. Aber das französische Parla ment gefällt sich allzusehr darin, die Reden nach ihrer Schönheit zu beurteilen. Die Kammerstimtnunq ent spricht selten dem rcellen politischen Resultat, und es ist bezeichnend, daß die große Begeisterung des gestri gen Tages einem politischen Gegner galt, dessen Antrag man am Ende kaltbliitig ablehnte. Der klett lale Gras de Mun war aus Gesundheitsrücksichteni der Tribiine seit zehn Jahren sernaebliebem und als 4 er nun gestern wieder in der Kammer stand, emp fanden alle den Zauber, den die elegante Geste eines vornehmen alten Aristokraten aus dieses demokratische Parlament auszuüben versteht. Der Gras ist ein ein- Iseitiqer Politiker, aber er vertritt seinen Standpunkt ’mit großer Meisterschast, mit aroßartiger Beherrschung der Sprache, und er schlug nationale Töne so diskret und doch so wirkunagvols an, daß. die helle Be a eist ern n a auch in die Reihen der äußersten Linken hinüber-schlug, so daß selbst Jaurås später mit dröhnendem Pathos dem Manne, der ihm in der Kammer gerade aeaenübersiht, seine Bewunderung ausdrückte. Die Kritik des Grasen war sehr scharf. Der » abend nd;—kt·i-rs—vor—fåiner gytksßen WeIHYaJLZY ptemtere herausgebracht hat, nachdem Falls «ichöne Rifette« wieder heim in ihr Märchenland geschickt war —0 . s ' Leo Stein und A. M. Willner heißen die Väter dieser sympathischen Operettendichtung, die eine reizende Idee in gar nitht unpoetischer Weise verarbeitet. Die Stimmzing des Empirr. der histo rische Dintergrnnd gibt er Handlung ein charmans tez Kolorit Noch etliche Grade mehr Witz und Temperament und dieses Libretto hätte eines Ossenbaeb oder eines Johann Strauß würdig sein können. Statt ihrer hat es nun Leo Fall vertout. Seine Musik ist nett und appetitlich, ohne freilich dies Schlagkraii seiner erfolgreichen Erstlinge zu er -reikhen. Gelegentlich· macht er sogar Ansätze zu großer Dramatik, wie bei der Gntlaroung des Mar auis - aber man braucht sich nur auszudeuten, was hier die Milliicker und Suppå istr ein Finale ver schwendet hätten, um abermals den schmerzlichen Abstand zu ermessenin dem die Phantasie und Kraft und selbst die Technik sogar bei einem nicht leicht fertig arbeitenden Musiker wie Fall hinter seinen Ahnen zurückbleibt Die Aufführnng im Zentraltheater war recht gefchmackvoll. Osiar Aigners Regie ließ vom Geiste des Empire einen Hauch verspüren und Geer-F Pittrich hatte für eine Vorbereitung des musikal schen Teiles gesorgt, die kaum merken ließ, daß die Kräfte des Zentraltheaterö gegenwärtig noch daran sind, sich für andre Schlachten zu rüsten. Else Grafsa n - man freute fiel-, ihrem weichen, schönen Sopran wieder in einer größeren Partie zu begegnen war eine rührende Clarisse, nnd Marianne Herzka, mit einem sehr frischen, nnverbrauchten Organ begabt, hatte als die Kind-F liche Sirene draufgiingetifche Naivttät genug, um Armand de Navaillaes Liebe begreiflich zu machen. Den Marauiö gal- Wilbelm v. Abn, der ein Minud an Stimme sehr glücklich durch darstelle rischen Geschmack ausgleicht und für tierische Operettenaristotraien die nötige Kuliur will-ringt die ihnen Glaudhaftigteit verleiht. Ludwig »M- p e l, der als Polizeiminister mit seiner Trotteli Äpastkfkeit eradezn ein Ingewantipode war, der sehne dige gPolizeisekretiir Qurt Buschs nnd die ftramme Postmeilteriu Mathilde Dudels idte eine schwere Indisposition tapfer überwand) sind noch zu nennen, vor allem aber Otkar Sachs, der den Tierarst Careassiu gab und für solche- durch Vetziidt Frankreichs aus die Eroberungen eines Genied wie de Brazza oerstttinmele das große franzö sifehe Kolonialreich in Afrika. De Mun forderte die Minister aus, dein eigenen Volke hu danken. denn dieles habe sie gegen sie selbst gerettet. Mit einem patriotischen Apnell und einem Hinweis aus die Ve deutuna dieser Stunde schloß Graf de Mun feine Rede. und die Kammer spendete ihm immer von neuem Beifall - alle Parteiunterschiede waren in diesem Augenblick vergessen. Aber nach de Mun kain Herr de Selved, und das war nach dem fast einstimmigen Urteil aller fAnwesenden und aller Blätter la mentabel. Er glaubte, drei Sätze würden genügen, uui den Antrag de Mun auf Bertagung der Debatte zurückzuweisen. Als er von der Tribüne trat, brauste ihm aber ein Sturm der Entrüstun entgegen. Der alte Mann sah hilfesuchend um sichs. Er wußte gar nicht, was man von ihm wollte. Caillaux befand sich ossenbar in äußerster Erregung, seine enorme Glatze wurde puterroh er schnappte förmlich nach Lust. Schließ lich schickte er de Seines wieder auf die Tribiine, und der alte Herr versuchte nun mit dünner, sast unver ständlicher Stimme den historischen Verlauf der Ver-i handliiiigen mit Deutschland zu schildern. Er wieder holte in der Hauptsache die aus den Erklärungen Grecis und Kiderlenö bekannten Tatsachen und nur an einer Stelle gab er Neues, als er von den deut schen Forderungen sprach« »Herr v. Kiderlen-Wächter erklärte«, so erzählte de Seines der aushorchenden Kammer, -,Cambon gegenüber, daß Deutschland bereit sei, in einen Tausch in Togo nnd in Kamerun einzu willigem aber es sordere den Gabon und den Kouao zwischen dem Ozean und dein Sanaba. (Zuruse.) Wir erklärten, daß wir die Verhandlungen aus dieser Grundlage nicht fortsetzen könnten. In diesem Augenblick gab es eine Zeit der Spannung, die Sie in Erinnerung haben. Man hat gesagt, daß uns unsre Freunde zum Streite trieben. Das ist ein voll ständiger Jrrtiim Gewiß. unsre Freunde standen uns zur Seite, dazu bereit, uns die Hilfe zu ge währen, die die Umstände begründen könnten. Aber in keinem Augenblick ließen sie ein aufreizendes Wort hören. Die Worte der Versöhnung, die sie fanden, lagen im Interesse Frankreichs (Beisall.) Wir haben aus te Forderungen Deutschlands »Neini« geantwortet Als Deutschlandseine Forde rungen reduziert hatte, verlangte die Regierung, daß von territorialen Abtretungen erst na der Rege lung der marokkanischen Frage gesprochen würde « Diesem Wunsche hat sich die deutsche Regierung aefiiat, sie hat auch aus wirtschaftliche Sonderrerhte in Marokko verzichtet. Auch das Vorkanförerht aus BelaischeKongo habe Frankreich nicht abgetretcn. da es ein «persönliehed«, unabtretbares Recht sei. Trotz diesen für Frankreich günstigen Eraebnissen der Verhandlungen hatte de Selves keinen Applaus. In seiner erregten Art wieder holte er jedes Wort dreimal, uiid als er von der Mög lichteit sprach, daß man das Marokkoproteliorat ohne Opser an Deutschland hätte erreichen können, und meinte, das sei leichter gesagt als getan, da brach ein Eutrtistnngsfturm los, der ihn minutenlang am Sprechen hinderte. Und n o eh einmal holte er sich eine Schlamm Als er bei der Frage der spanischen V e r h a n d l u ii ge n äußerte, ·eine Macht wie Frank reich dürse ihre Kraft nicht mißbrauchen, da war der Spektaiel so höllisch und so langandauernd, daß man glaubte, er würde nicht mehr weiterfprechen können. Alle Blicke richteten sich aus den spanischen Botschafter, der neben Jsivolöki saß und lächelnd» in den Saal hinunterlilirktr. Nur einmal errang de Sel- teilweisen Gebirnmangel ausgezeichnete Typcn fkimofe eigene Linien hat. Das Publikum unterhielt sich auch bei der zweiten Falloperette der Saison, die der ersten direkt auf dem Fuße gefolgt ist, recht gut und kargte nicht mit Beifall: bei jedem Anlaß vou Fall zu Fall. Ratt Wein-en Bekliyec Weihnamtgftlmmnnq. Von nnlerin ngkitarheiten - Berlin, 14. Dezember. Das Therniometer zeigt mehrere Grad über dem Nullpunkt an und am Kaiserdamm stehen die ersten Tannenhiiumc: an diesen Mertmalen fpitrt man, daß eö wieder einmal Weihnachten wird. Auch an den zunehmenden Infernten in den Zeitungen und den stärkeren Aiisammlutigen . vor den. Schausenstern. Ueberhaupt an dem gesteigerten Geschäftsbetrieb in den hellen Straßen, der als das wesentlich und hei icahe einzig Weihnachtliche im Bilde Berlins noch übriggehliehen iit. · Einen neuen Wertheimhau haben wir geschenkt« bekommen, der ganz siehet nicht wie der alte tn der Leipziger Straße als ein Markstein in der Entwick-" lung der modernen Baugedanten empfunden werden wird. Jn dein ursprünglichen Lichthos des Messels hatte-s ist eine große Spielwarenansstellung einge richtet mit Modell-ahnen und Wintersport und allem, ioaö das Menschenherz nur ergötzen kann. Nachdenk lich stimmt die Tatsache. daß man unter all den vielen, die die Herrlichkeiten bewundern, so wenig - Kinder hemertt. Fast nur Erwachsene, und es ist wohl auth mehr Spielzeug stir Erwachsene, was wir heute schaffen, als wirkliches Spielzeug sitr Kinder. Weder der hunte Flittertrain, der in der mächtigen Balle hier ausgestellt ist, noch das, was ernste Menschen künstle riich erwägend itir die Kleinen erdenken, ist eigentlich wirtliehes Spielzeug. Die einen wollen blenden, die andern gestalten mehr das,«was ihre Sehnsucht als »dem Kinde entsprechend empfinden möchte. Kinder aher gid Kinder, ielhst in des heilyen Deutschen Reiches assertops. Sicherlich treten utomohil nnd M huth hier seither als anderswo in den Gesichtskreis der Heranwaihsendem nnd viele Dinge, mit denen wir uns noch 'ald erwachsene Menschen heiß herum gesohlagen haben, sei eis. um sie zu erwerben. sei es, nw sieloözuwerdem sind den Fünfzehniähriaen von heute nnr noch homische Drinnen-engen and ihren Genau so, wie Gren Kiderlens Behauptung be stritten hat, daß zwischen dem l. und dem 21. Juli keine Verhandlungen stattgefunden haben genau ebenso widerlegt de Seines andre Behauptungen der Herren v. Bethmann und v. Aiderlem Der Reichs anzler hat erklärt, daß er sein Ziel erreicht habe. Aus de Selves’ Rede gebt hervor, daß Deutschland wiederholt nicht aus seinen Forderungen bestanden hat, sondern vor Frankreich zurückgewichen ist. Das riesige Gebiet, das therlen am Kongo forderte, hat er nicht erhalten, vor allem nichts von der Küste. Schlimmer aber als dies ist da Angebot an Frankreich, ihm Tvgo bargen Tausch-J abzutreten! Glücklicherweise ist diese ärgste Demütigung Deutschland erspart geblieben dank dem Widerstande der öffentlichen Meinung. Der »Kladdcradatscl)« war mit seiner bitteren Ironie im Recht, als er die Meldung brachte: »Dank der Festta keit unsrer Diplomatie ist es diesmal noch gelungen, Elsaß-Lothringen uns zu erhalten« Greys Politik. Neue ngatte im Unterhaus. Gleichzeitig mit der französischen Kammer rev bandelte gestern das Unterbaus noch einmal über die Politik der jüngsten Zeit. und erneut kam man auf das Verhältnis Englands zu Deutschland zu sprechen. Neue Gesichtspunkte freilich traten nicht zutage, wie aus folgendem Drahibericht unfrer Lon doner Reduktion hervorgeht: O- London, 15. Dezember. (Priv.-Tel. der Dresdner Ncuefteis Nachrichten-) Mit großer Spannung hatte man die zweite Debatte über die Auslandspolitik Englands im Unter haufe erwartet. Wenn auch die Aufregung dies mal weniger fieberhaft war als bei der ersten Er klärung Grens, fo ftand doch deutlich auf allen Ge sichtern die Wichtigkeit des Ereignisses geschrieben. Nach einer fünfsiiindigen Diskussion, während der Minister des Auswärtigen von den radikalen und iriieben Nationaliften heftig angegriffen und feine Politik verdammt wurde, erklärte Sie Edward Gren, der die ganze Zeit über kühl und gelassen geblieben und auch keine Miene verzogen hatte, mit der ihm eigenen eisigen und ftbneidens den Stimme, daß, wenn die Regierung alle Mittei lungen der ausländischen Mächte veröffentlicht-i wollte, wie es mehrere Abgeordnete forderten- i grünen Tagen. Das Alter, das noch eine Beziehung i zum Spielzeug hat, bleibt sah aber im wesentlichen ! doch gleich, wenn ia auth vielleicht das, womit einst : Acht- und Zehnjähriae spielten, heute bereits sür die - Vieriährigen zu kindlich und überholt ist. Sicherlieh hört die Generation, die heute herauswächst, wenig stens in den großen Städtem viel sriiher zu spielen aus als etwa die unsrige: spielen aber werden Kinder immer, wenn auch das Geltungsrecht des Spielzeugs immer mehr verkürzt und durch die frühe Nachahmung der Erwachsenen verdrängt wird- Wunderlirh ist eigentlich, daß das Technische nicht noch mehr, als es der Fall ist, im Spielzeug hervors tritt. Was an lehendigeni Verhältnis zum Leben in den Heranwachsenden steckt, gilt im wesentlichen diesem Betätigunasaebiet. Siehen da in einem Vers ort neulich ein paar Knirnse von sieben oder aiht Jahren und blicken aufmerksam nach rein Horizont. Mit Mühe entdecke ich im Dunst schließlich auch schattenhast und sern einen Ueroplam dessen Propellers summen und Motorlnattern kaum zu vernehmen ist ,,Det is Vollmoellerch sagt der eine, ruhig und dvih gespannt. Der andre nickt: .Et is ’ne Taubel« Dann starren sie wieder intensiv hinüber nach dem Schatten. der langsam im Dunst verschwinden Es ist mehr als Zusall, was sieh in dieser kleinen Szene ausspricht. Vielleicht liegt hier übrigens ein dinweis aus die Gründe siir das merkwürdig stiihe Abaehen der Ber liner Kinder von allem Spielzeug: sie brauchen die Nachahmungen nicht, weil sie allerorten mit den Dime selbst in Berührung kommen. Jn Johannisthal ans die Bäume klettern und an die lebendigen Ueroplaue herangehen ist weit reizvoller als das Spiel mit imitierten, wenn auch dort vielleicht die Besihersreude hinzukommt. Um die Petritirihe, am Nolleninaskt und aus ein paar Gassen und Plätzen des alten ser lin stehen noch immer die Juden des Weihnaihise unarttes und die Berliiiiser von meihanisihem spiel ’feug, das aus dem ssphalt seine Kreise sieht. sue chauer aber sind auch hier nirht die Kinder, sondern die Erwachsenen die sieh erinnernd»amiisieven. Die Rudrer M bei den daiäiikklithn Idme und un glauben, n neuen W« sdadtdieKinderälieralskhresätersiM M wohl ität mehr als eineesqiehmis ans wirst see """·s·i’" o ist-ve- Mmchm sicut bat vers-s -vterbaug waseutiuuveveitts BE W M W c Mc. IVM s M s M use Licht-ums Mit das me dem-, das ml I
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