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Dresdner neueste Nachrichten : 23.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-191112237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19111223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19111223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-23
- Monat1911-12
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 23.12.1911
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M Its ØMCIM f N Die große Kam-stere. Roman von s. s. Klinckovkrøem . .(11. Vorhang-) Nachdruck verboten »k· -—! Eine KunstzeitichriftW sagte sie inter .kisiert und vlätterte darin. »Neueste Tendenz, wie ich merke.« »J« . Da haben sich ein paar iunge dimmelsttirmer .zusammengcfunden, um uns, den Vertretern der alten, guten Richtung, den Garaus zu machen« Hilft ihnen nicht-, den Leutchen. Wir stehen fest und lassen nicht an uns rütteln. Nach ein paar Monaten klim merlichen Daseins wird sich diefe »Freie Bahn« wvhi auch im Sande verlaufen wie fv viele ihrer Vor gängen Wir können das mit Ruhe anschen.« ’ - Frau v. Bertoldi ging stets sehr bereitwillig auf jedes Thema ein, das ihr Gatte anschlag- und heute tat sie ed mit besonderer Lebhaftigfeit, als wolle fie ihm den schlagenden Beweis liefern· daß die beste und teilnehmendite Gefährtin hier neben ihm sitze und er fomitznicht nötig habe, sich an fremden Feuern zu wärmen. Sie zog die Register, von denen iie wußte daß iie ihm angenehm seien und fie verstand gut zu sprechen. Jn ihrer Jugend hatten ihn ihre vornehme Gkazie und Anmut auch immer bezaubern ihre feine Ari, die Dinge aufzufassen, ihre liebenswürdige Plau derei, in der sie seine Eitelkeit sanft streichelte, ohne jemals zu plumber Schmeichelei ihre Zuflucht zu nehmen. Damals wollte sie gefallen und machte jeden Tag für ihn äußerlich und geistig Totlette. Das alles war im Lauf der Jahre ein wenig abgeblaßt. Sie waren einander fo vollkommen sicher gewesen, daß es keiner besonderen Anstrengung mehr bedurfte. Auf merksamkeiten und Rücksichten verstanden sich auf beiden Seiten von selbst· sund nun führte sie heute wieder all das ins Treffen, was ihn in früheren Zeiten entzückt-e, das sanfte Hinundherwiegen der biegsamen Gestalt, die distrete Schalkhafiigtcit und das zärtliche Spiel der schönen Hände,v welche gelegentlich die feinen be rührten. Sie traute sichs zu, den Zauber noch einmal heraufzubeschwiirem der ihn früher umfing. WVM Neser Nacht-may Zuerst stutzte er und fing dann an, seine Frau mit einer Mischung von Zweifel und Ueberraschung zu betrachten. Was kam ihr denn plötzlich in den Sinn nach der langen Zeit ruhiger liebevoller Freundschaft? In seiner Harmlosigteii begriff er das nicht recht. Das Wiederauslebenlassen verklungener Jugendlich keit kleidete sie nach seiner Ansicht schlecht, ja es brachte ihm zum erstenmal zum Bewußtsein« daß sie verbliiht sei und jeglichen sinnlichen Reizes bar. Merkwürdig, daß ihm diese Falten um die Augenwinkcl und jene- Hdie sich von den Nasenslügeln bis zum Mund hinab -vertiesten, bisher entgangen waren. Und wahrhaftig ihr staubblondes Haar wies auch schon ein vaar graue Strähnen aus. All das setzte sie in seinen Augen nichti herab; dazu schätzte er sie viel zu hoch. Er hätte sich gar keine andre Lebensgefährtin wünschen mögen- Nur dies überraschende sugendliche Werben um einen Blick, um ein beisälliges Wort von ihm, kurz den ganzen Apparat, welchen sie da seinetwegen in Tätig keit setzte, den hätte sie lassen sollen. Es war die erste Geschmacklosigleit, aus der er sie ertavpte. Und dabei rührte es ihn doch. Eii wenig befangen klopfte er sie zart aus dieWange und sagte freundlich: »Meine gute Frau!« ~Weiß du eigentlich, daß wir bald siebzehn Jahre verheiratet find?« fragte sie und hielt feine Hand feft. ~Jn der nächsten Woche ist unser Hochzeitstag.« ~Ja, ia«« gab er zerstreut zurück. »Ehe lange Zeit und eine gute-« Seine Gedanken begannen abzuschweisen. Ganz ohne ersichtlichen Grund wan derten sie zu der Ursache feiner vorherigen Erregung zurück. »Wie die kleine Frosenius das nur ausge nommen haben mag·2« dachte er »Ich muß ihr durch aus über die Blamage hinwegheler. Diese Kerle! Tiefe Kritikerl - Daö wird nun heute in ganz München gelesen und kommentieri, wenigstens in meinen Kreisen. Ich werde auch mein Fett ahkriegen.« Darin hatte er unzweifelhaft recht· Kommentiert wurde die Sache überall, wo man ihn kannte, und auch bei den wenigen, denen Esther bekannt war. Jn einem Offizierskasino, in welchem Haidek ge rade zu Gast war, kam bei Tisch die Rede daraus. Jn der Leutnantsecke las jemand die betreffende Stelle aus einer Zeitung vor, die er bei sich trug. »Das ist wohl deine Freundin, Haidek?« witzelte ein a Idrer. »Die Fisosenius?«« - »Freundin?« Der junge Freiherr zuckte die Achseln. »Na, ich kenne sie eben, so wie man Hunderte kennt, mit denen man einmal irgendwo getanzt hat« »Laßt ench nicht irre machen, Kinder«, neckte jener weiter. »Ich war dabei, als er sie in einem Eafcz traf. Da warf er ihr verliebte Augen zu und war von einer fabelhaften Beflissenheit.« ' »Das kann ich auch bezeugen«,.nahm ein Dritter den Scherz auf. »Wir begegneten ihr dann später im Türkentabarett, Menter und ich, nachts so gegen zwei Uhr, und zwar in ziemlich fragwürdiger Gesellschaft. »Gut, daß du nicht dabei warst, Haidef. Du hättest ihr gleich eine Moralpauke gehalten, was meines Er achtens verlorene Liebesmlih' gewesen wäre.« -,Uehrigens hörte ich, daß das Mädel auf dem samosen Fest bei Bertoldi durch seine Schönheit Auf sehen erregt hat. Es wurde dem guten Proiesfor da nials etwas verdacht, daß er eines feiner Modelle in die beste Gesellschaft einfchmuggelte.« ~Alter Schwerenöter, der Professor.« »Alt? Er sieht so misan könnte er noch sehr jugendlich empfinden.« Bund daß seine Beziehungen zu der Frosenins nicht«-ganz tadelloser Natur sind, darauf nehme ich Gift· »Das glaub’tch auch. Seitbald einem Jahr malt er sie und immer nur sie in allen möglichen Stellungen-« ~Außerdem weiß jeder Mensch, daß er niemals Unterrichferteilt Sogar den Prinzeisinnen hat er’s abgeschlagen. Wenn er nun gerade mit dieser schönen tatentlofen Person eine Ausnahme macht —« »Auf alle Fälle hat er ihr keineZt guten Dienst erwiesen-« fein-Unk- scheint auch kein erstslassiger Lehrer zu All das schwirrte an Haideks Ohr vorüber. Er saß ganz still da, den Kopf etwas zurückgeworsen, sehr kühl, sehr unantastbare der Neckerei gegenüber. ps; Dezember 191 t. Seit- 11. »Was geht es mich ani« dachte er. Und its-Oden war edihm leid um das Mädchen. Er dam nicht über den Eindruck hinweg, den es aus ihn gemacht hatte. Oie Kameraden mochten recht haben. Gewiß. Alles spruchbafiir. Immerhin konnte er sich eines großen Bedauernö nicht erwehren. Er wünschte, daß er in Der Lailc gewesen wäre, nachdrücklich für Esther ein zutreten. Das vermochte er nun beim besten Willen Richt. Er würde sich lächerlich gemacht haben. Die Brücke, die er anfänglich gern zwischen sich und ihk »geschlagen hätte, war von ihm schon damals kurzer thd Eil-gebrochen worden, als er erfuhr-. sie steh« Modell für Geld. Und doch! Das arme Mädell Eine so vernichtende Kritik mußte weh inn- An diesem Tage war er dienstlich verhindert, sich die Wochenaugstellung im Kunstoerein anzusehen« aber am nächsten Vormittag ging er in der ersten « eien Stunde hin. Er war doch gespannt« die Bilder in Augenschein zu nehmen,« die so abfällig beurteilt worden waren. ' « ) « Gleich im Treppenfaal traf e«r die Blankeicfteiits. "KVMteß Kathi und ihre Eltern »Sic kommen gewiß auch wegen der Frofcniudschen Angelcgcnliciti« rief ihm das Komtesserl lachend ent gegen. »Ich muß gestehen, daß uns auch nur ordiniire Neugier hergeführt hat, weil es sich doch um die Dama osn d..mals bei Bertoldi handelt-« » . »Haben Sie die Sachen schon gesehen?« »Nein, sie sollen da irgendwo im letzten Raum -tvtgehängt« fein.« Die vier zogen zusammen weiter-, und dann steuerte Kathi Blankenftein zielbewußt auf eine Gruppe von kleinen Genrebildern los, es waren ihrer fünf tm ganzen, die in einer Ecke hingen «Das müssen sie sein!« »Hu Her-Text txugen die Machwerkc den Namen «Efther Frosenius«, aber nebenher auch den Stempel der Unbedeutendhcit und mangelnde-: Originalität. Sie waren ungeheuer banal und anekdotenhaft, pein lich korrekt in der Zeichnung und in der glatten aus geklügelten Bextoldifchen Manier gemalt. ~Ach!« sagte« Kathi und sah mit großen erschrocke nen Augen zu Haidek auf. »Wie schade! Ich baue lussardssekt - Vstokläkmä Erzeugnis Hervor-agents bokömmlicho Qualitåtsmakken A Hauptwerks-111 11l- stets-m H. scthonrocks Nachfolger Tsssphon 1552 DRESDEN-A. Tsssphcn 1552 17436 schulgasse I (neues Rathaus) und Werderstrasse 87. sonnt-g ? ’ Hur Ists II Uta- ss gut e ? D ums ss » wenig amon yeollnetlÅ sstkagsvc Ä Garclerobe Z Herren- v käust sie V llllk lln V zu anerkannt l. llkcsllllsr innigsten speiset-Kleiner « Preisen ji« Magazin Ä W Bucltltolixlltife stock vov bete-unter listig Goldene Umlaute 191 0 . Nat f lEZOZZ Wottsnorstrasso Wundertütcn s 10 Pf. mit bettl. Uebers-raer- OL Selbmqnn, Grenqbtec t. -I- Damenbart Tl zvetjchsm ,in der Blih Bwie a e »Mitg. Ookpethsate Imt utzel b. unf. welthcrühmy Haar-Magnetniu ZstmskukäÆpÆ ZEIT-L Sckicks elos-M- « ts« «W9l Villige Spielwaren Tauer Sie nur im Grosssgefchüft v. Ernst Koch Nacht, ostaiestro to to so as Detailvetsauf im Jaktetkr. lddm Rgeen in allen vornehmer c. 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