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Dresdner neueste Nachrichten : 27.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192508273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19250827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19250827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-08
- Tag1925-08-27
- Monat1925-08
- Jahr1925
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 27.08.1925
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- B. Berti-, Do. August. Mig. Drabtberichu Dr. Hirtx wird si? Unsang nächsten Monats nach Amerika sur eilna me au der guter-parlamenta zischen Union begeben. r trägt sich mit der Ab sicht, feine Haltung demnächst in einer Broschüre ein gehend zu begründen; Aus Stuttgart, wo soeben der Katholikentag tagt, laßt sich die «Germania« über die durch den Austritt Dr. Wirtbd aus der Zentrums sraktion geschaffene Situation melden, daß der Fall in den führenden Kreisen des Zentrums zwar ernst, aber durchaus ruhig beurteilt werde. Man ver hehle sich aber nicht. daß der Schritt des srübcren Reichskanzlers sitr die Partei unerfreuliche Folgen haben werde. Wirth habe es indes keineswegs aus die Sprenaung der Partei abgesehen. Seine Handlunasweije sei vielmehr ald Mabnrus auf zufassen, und es ware eine schlechte Wirkung, wenn diese Absicht durch kovflofe Parteineuariindungcn ent stellt wurde. Erklärung dir dintlilieii Diliailion qui der Stilliolmii Kinlekeni Ein Rotfchrei des besetzten Rheinlandes · X Stockholm, 26. August. Die Weltkonferenz der schriftlichen Kirchen trat heute unter höchster Spannung im die Beratung der internationalen Be ziehungen ein. Der Kommissionsbericht stellt su- Uächst fest, daß zahlreiche Einzelfragen, an ch di e Kriegssrage, nicht geklärt seien, und schlägt im Anschluß dar-an formuliert-e Entschließungen zur Frage Krieg und Völker-bund vor. Die Kirche soll den V ö l k e r b u n d als zur Zeit einzige Organisation kü- die Herstellung einer internationalen Völker- Uemeinschast dem tatkräftigen Wohlwollen der Christen xmpfehlem in der Hoffnung auf feine künftige größere praktische Wirksamkeit. Nach Erklärungen von lPkofe for Hadern aus Bern, Bischof Brent ;(Amserika) nnd Lasdy P a r tn o o r (England) gab Prä-’ sident K aple r aus Berlin namens der deutschen De icgation eine Erklärung ab, in der die Bemühungen der Kommission anerkannt werden, die nach Formultc- Zungen gesucht habe, um die Probleme des Krieges nnd einer de»n Frieden gewährleistenden internatio nalen Organisation zu lösen. »Die vorgeschlagenen Formulierungen, so niel Richtiges sie enthaltcn«, so heißt es in der Erklärung der deutschen Delegation wörtlich weiter, »wer-den der außerordent lichen Schwierigkeit der verwickelten Probleme doch nicht voll gerecht. Jhre vorbehaltlose Annahme könnte im Widerspruch zu den Absichtein der Kom mission zu verhängnisvollen Miß deutnngen führen. Wir beteiligen uns an der Aussgrache in der Erwartung, daß die Konsereuz til-er den ericht der dritten Kommission ebensowenig ab stimmt, wie sie es bei den übrigen Berichten getan hat. Jm weiteren Verlauf der Aussprache erklärte der- Vertreter des evangelischen Rheinlandes, General superintendent Kling e m a n n (Colilcnz), im Ein verständnis mit vielen Konserenzmitgliederu, er sei im Ziel der Pölkerverständigung mit· der gesamten Kon serenz einig, aber es sei unmöglich, die Vereinigung der gegenwartigen Zustände des Völkerlebcns mit der Vorarbeit sür das Reich Gottes in Einklang zu bringen. Er führte aus: »Wir können an den uglien Zustand des wahren Friedens nicht glauben, solanae dem deutschen Volk die Segiiungen des Friedens ver sagt bleiben. Die Katboliken und Protestavteii des Rheinlandes würden es nicht verstehen, wenn das Ver langen nach Befreiung vom inneren und äußeren Druck nicht laut würde. Die uns auferlegten Bedingungen stellen das deutsche Volk gleichsam unter Strafe. Wir möchten die Liebe predigen, aber es wird uns unendlich schwer « gemacht. Vergebens wartet das entwassnete Deutsch land aus die allgemeine Entwasfnnng. D e r V ii l k e r bundsgedanke ist nicht zu unterschätzen, aber es ist unmöglich. in der gegenwärti gen Gestalt des Völkerbundes religiöse Kra st z u erken n e n. Der Völkerliniid ist zur Zeit der Bürge eines unerträglichen Zustande-J-. Der Schutz der deutschen Minder-betten wird weiterhin ver sagt. Wir verlangen nicht äußere Hilfe, aber Ge rechtigkeit des Urteils nnd Würdigung unsrer beson deren Lagc.« Eine kostbare Flugpostfendnng Telearamm unsres Korrespondenten w. Lon d o n·, 26. August. Geftern kamen an Bord eines Junkers-Fingzenges 9660000 Pfund Sterling in deutschen Bons hier an. Diese Summe stellt einen Teil der deutschen Garantie an die Bank von England ans die Anleihe von 40 Millionen Pfund Sterling dar, die Deutschland nach dein Dame-Plan gewährt wurde. Die 9660000 Pfund Sterlan waren in 20 großen ver siegelten Säckcn enthalten. Sofort nach ihrer Landnng wurden sie in Laltantos verpackt nnd von Polizisten bewacht. Heute werden die Siegel durch Beamte der Bank von England aufgebrochen werden. Der Inhalt der Säcke wird im Beisein von Vertretern der Regie rung geprüft. Die Aussichten des SicherheitM Von unserni wiKorresnondenten London, 24. August Die Frage des Sicherheitspakts tritt ietzt in ein neues Stadium. Auf den lang hingezogenen Noten wechsel dürfte, wie man en Lon on hofft, nunmehr eine Zeit dfercniiiudlichen Ansinrachen o geu die für das Schicksal des Pakts entscheidend werden wird. Es ist deswegen wichtig, wieder einmal zu untersuchen, wie die Angelegenheit augenblicklich steht und wie man hier über die Aussichten des «P'akts denkt. «Ob der Pakt zustande kommen wird-O erklärte mir ein bekannter Dtplomat, den ich wie bei früheren wichtigen Wendungen in der Angelegenheit zu Rate.zog, »weiß ich nicht. Wenn dte Vernunft obwaltet, sollte er zur Tat werden. Aber die wichtigsten Fragen sind noch ungelbst. In Londoner Regierungs kreisen ist man trotzdem sehr optimistisch.« Die ein zelnen interessierten Regierungen stellen sich nach den mir erteilten Jnformationen zu den Verhandlungen wie folgt: Die are-ge Majorität des englischen Kabinetts ein ichlielei des Pretuiertninisiers wünscht das Zu standekommen eines wirklich gegenseitigeu Paktes aufrichtig und dringend England braucht Frieden in Europa. Nur ein Pakt, der den Frieden tatsächlich fördert, kann ihm etwas nützen. Die englische Regierung ist sich klar, daß nur ein Pakt, der Deutschland befriedigt, den Frieden för dern kann. Aus diesem Grunde ist die bekannte große Franzosenfrcundlichkeit Chamberlains im Falle des Pakts durchaus wirkungslos-. Sein gewissenhafter, ehrlicher Charakter verbürgt, dasz er die erkannte Not wendigkeit, Deutschland zusriedeuzustellen, auch ohne alle Hintergedanken auszuführen bemüht ist. Einen Kuhhandel mit Frankreich auf Kosten Deutschlands haben wir nach der Meinung unsres Gewährsmanues nicht zu befürchten. In deu außereuropäischen Fragen vermöge Frankreich keinen Druck auf England aus zuüben. In Marokko sei England der gehende Teil, in China sei Frankreich einflußlos, in Syrien habe England kein Jnterefse nnd in Mosul könne Frank reich nichts gegen England unternehmen. Daß die sogenannten britischen ~Jsolationspolitiker«, die im englischen Mutterlande und den Dominien allerdings starken und noch wachsenden Anhang haben, einen wirklich zweiseitig en, unzweideutig auf die deut schen Westgrenzen bezüglichen Pakt verhindern kön nen, glaubt man in diplomatischeu Kreisen nicht. Eine wirkliche Jsolatiou vom euronäischen Kontinent ist für England schon durch seine Mitgliedschaft im Völkerlmnd unmöglich gemacht Der Pakt ist schließlich nur eine genauere Definition seiner- aus dem Völkerbundstatut erwachseuden Ver pflichtungen. Daß England aus dem Völkerbund wieder austreten könnte, ist undenkbar. lind das Argument der Jsolatiouspolitiker« dasz England dem Uebel der Völkerbuudsoerpslichtungen unter seinen Umständen noch definitivere Verbindlichkeiten hinzu siigen dürfe, wird vom Kabinett jedenfalls nicht neteilr Deutschland steht nach wie vor auf dem Boden seiner ursprünglich gemachten Vorschläge Tiefe waren h iichst einfach nnd sind nur durch die erst nach fünf Monaten erfolgte srauzösische Antwort kompli ziert worden. Wenn die deutschen Vorschläge be treffs der ~Treaiics ni« Arisiirziiion and Genesis-i -t1011«. wie niau sie hier nennt, angenommen werden, so wäre der Frieden in ganz Europa gesichert. Aber es ist selissiverstäicdlich. daß Deutschland einen Pulte-uman der nicht absolute Gegenseitigkeit sichert, uixipt annehmen wird Deutschland wird auch, wie mir versichert wurde, keinen Antrag ans Zulassuug zum Völkerbund stellen, ehe die Frage seiner Eulwafsuung und der Räumung Kiilns erledigt ist, und wird aus Beseitigung solcher Befciusiiukuugen bestehen, welche den Frieden illusorisch machen würden. Eis-is also Deutschland und England betrifft, so scheint der Weg zum baldigen Abschluß eine-:- wirrlich zineiseitigem westlichen Patts setzt ge ebnet· Aber es bleibt die Frage, ob Frankreich zu einem solchen Uebereiukomtnen seine lband reimen wird. Noch nor wenigen Monaten schien dies unmöglich. Man glaubte sicher, der Pakt sei tot, weil Frankreich aus den einseitigen Durch marschrechteu zugunsten seiner tistlicheu Verbiindeten bestand, und die öffentliche Mei nung im britischeu Reich solchen einseitiaen Pakt nic nmls annehmen würde. Diese öffentliche Meinung hat sich nicht geändert; einen einseitigen Pakt, einen Pakt, der nicht von ganz Deutschland zweifellos ge bitliat wird, kann das Kabinett Baldwin nicht unter zeichnen. Wird das Wunder geschehen, daß Frankreich seinen Standpunkt genügend ändert, um den Erfolg der deutschen Vorschläge zu sichet·u? In diploniatischen Kreisen hält man es jetzt fii rnib g l i ch. Man kann noch nicht daraus rechnen, man will keine Meinung darüber abgeben, ob irgendein Vertrag zustande kommen wird, aber man hält es nicht siir unmöglich« Und das britische Foreign Osfice glaubt svgtm wie gesagt, sehr daran. Man fragt: Hat Frankreich irgendeinen Vorteil davon, daß gar kein Pakt zustande kommt-L Die Antwort ist: Nein. Weiter fragt man, ist Frankreich nicht besser daran, wenn es einen durchaus zweiseitigen, rein westlichen Vertrag abschließt, durch den ihm England Und Deutschland sicheren Frieden in Europa garantieren, als wenn es keine andre außer der sehri minderwertigen Garantie durch dic dstlichen Ver-l biindeten besitzt? Die Frage ist entschieden zu be jahen. Wie stark auch noch die Opposition chanvinistischer Kreise in Frankreich sein mag, wie groß das Mißtrauen gegen Deutschland und die Furcht vor seinem Wiedererstarken, wie hart nackig der Entschluß der französischen Militärs, nur aus Machtmittel zu vertrauen, so sollte dennoch, wie man hosst, die Logik obige-.- Tatsachen und das wahre natio nale Interesse Frankreichs ohsiegen. Schließlich sind die Unversöhnlichen in Frankreich doch in der Minder heit. Freilich, ihre Macht und ihr Einfluß ist groß. Niemand kann daher sagen, wie die kommenden münd lichen Verhandlungen ausfallen werden; man darf aber wenigstens noch immer hoffen, daß sie zu einem für den Frieden Europas günstigen Ziele führen können. Noch ein Moment verstärkt diese Hoffnung - nnd sein Gewicht ist groß. Amerika verfolgt die Ver ’liandlungen mit intensiiiem Interesse. Wenn ein aufrichtig gemeinter Pakt den Frieden und gegenseitigen guten Willen in Europa verbürgt, ist die amerikanische Mitarbeit am Wieder ausbau von Europas Wirtschaftsleben g esiche rt. Und sie ist· von entscheidender Bedeutnna siir dasselbe. Wenn kein« Pakt zustande kommt, wird sich die grosse tiiepiililik im Westen noch mehr von ICiiropa zurückziehen als bisher. Darüber haben die amerikaiiischen Divlomaten keinen Zweifel gelassen. Auch in Paris ist man genau unterrichtet, daß Frank reäch dann keinen Heller mehr ans dem Tollarlande er ält. f. Wird Helgoland geranmt2 Besuch Severings Vorläufig kein Gedanke un Räumung der Insel B. B e klin, 26. August. ils-in DrahtberichtJ Mitte dieser Woche besucht der preußiicite Innen miniiter Severing zusammen mit dem Ober ,präsidenten uon Schlegwig-Holfteiu nnd dem Regierltngspräiidenten non Schleswig die Insel Helg ola n d. Der Besuch steht im unmittelbaren Zu liammenljaug mit der Forderung der Helgoländer, d e n Schutz der Insel gegen tatsächliche und wirtschaftliche Zerstörung energiiclz und. für lange Sicht einzuleiteu. In Berlin war das Gerücht verbreitet, daß die Entscheidung schon ge sallen sei und daß der preußische Innenminister lich nur nach der Insel begebe, um ihr an Ort nnd Stelle das Ellrteil zu verkünden: sie solle geräumt werden nnd in ankunst nur noch Lenehtieuer heil-en, Vogelschntzftiilte lmtd geologische Außenltation fein. Es liegt indessenl Igcologiitlk auch nach strengen Sachverständigen-. IGutqchten für die Aufgabe Helgolandö keine Notwendigkeit vor. Bei einer Massef von rund 30 Miiliouen linbikmeter Fels könnte dasl ,Olierland von Helgoland noch Stil-J Jahre bettelte-n ! »wenn es in jedem Jahre 15 000 Anbikmeter Fels durch Absturz einblifztr. Da aber das Land sich ja nur all-, mählicli selbst einebnet, so würde auch nach 2000 Jahre-is nur der steile Fels til-getragen und an seine Stelle eines flache Gesteinstrlimmeritelle getreten sein. aus derZ Menschen ebensogut wohnen können wie heute, Ge-« fährdeter als der Fels erscheint die D ji u e, die tatsäch- I lich einer kqtaftroplsalen Flut erliegen kann. Und Frankryikh braycht Geld! Kein notgedrungener, nicht aufrichtia gemeint-er und ausgeführter Vertrag kann die scharfsichtigen amerika nischen Finanziers täuschen. Nur wenn Frankreich tatsächlich Frieden und Freundschaft mit Deutsch land hält, werden sich die amerikanischen Taschen wieder öffnen. Die Sozialistenkonferenz gegen die bestehen den Friedensverträge X Paris, 26. August. Wie Havas berichtet, hat sich in der Kommission des Jnternationalen Sozialisten- IkongresseT die sich mit der Arbeitslosigkeit zu befassen bat, die englische Abordmum gegen die Sau-bliese rungen Deutschlands ausgesprochen, die sie als chuptarnnd für die Arbeitslosigkeit in Enaland be zeichnet. Die Kommission nahm eine Entschließung, in der die Abschassung der in Kraft befindlichen Verträge verlangt wird, mit 11 neuen 8 Stimmen an, worauf der ; Präsident der Kommission, Vroi.:ckers, vom Vorsitz zurücktrat Der Zwischensall wurde jedoch wieder beigelegt Der Kampf im Baugewetbe susspemmq von 000000 skklpszetkk « · Berlin, Ab. August. Bekanntlich find auch die letzten EinigungbverhandluM zwischen VIII-Mathem unb Arbeitnehmern des gewerbez im Reichs arbeitsministerium gescheitert. Damit ist WAGIMDL einer Riesenaussperrung am nächsten Freitag im ganzen Reiche, von ber 600 000 Personen betroffen würden, akut geworden. Das Reichsarbeitsministerium hat im hinblick auf den furchtbaren Ernst der Lage beide Parteien nochmals zn einer Sitzung auf Donnerstag mittags ? Uhr ge laden. Man möchte im Reichsarbeitsministermm unter allen Umständen einen für beide Seiten annehmbaren isiompromiß herbeiführen. Man gibt in Kreisen der Reichsregierung Arbeitgebern wie Arbeitnehmern zu verstehen, daß die Bausaison nicht mehr lanae dauere. Die Arbeiter hätten schon heute erhebliche Einbußen an Lohn zu verzeichnen, nnd die Arbeitgeber müßten bedenken, baß sich der Wert der stillgelegten Bauten erheblich vermindere und schwere Materialschäden die Folgen einer langandancrnden Aussperrnng sein müßten. Die Kosten einer Angst-er rang müßte die Allgemeinheit der Steuer zah l e r iraaen man denke an die Millionen Mark von Erwerbslosennnterstützung, die gezahlt werden müßten -——, nnd deshalb hat das ganze deutsche Volk ein Interesse daran, daß der Streit im Ban gewerbe baldigst beigelegt wird. Conrad v. Höhendvrff Il- X Mcrgcn i h c i m, 26. August. Durch Funk sprmh.) Der österreichische Feldan a r Ich qll Co u i c a d v. H ö tz e n d o rif ist gestern s Uhr nachmittags plötzlich gestorben. .. Die chinesifche Solltvuferenz Sondcrjabexdieyjt tdek Dresdner ! Neueften Nachrichten Lc Washington. 26. August. (Durch United Brei-J Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die Ein ladung Chinas zu der a m 26. O k t o b e r beginnenden Zollkonfcrenz in Peking"angenvmmen. Die amerikanische Delegation besteht aus dem amerikani schen Gesandten Mac Murny und dem Chicagoer Rechtsanwalt Silas Strawn. , Letzte Nachrichten und TelQramme Veröffentlichung der Note am Donnerstag B. B erliu, 20. August (Eig. Drahtberieht.) Die - stanzösisthe Regierung hat dein Drangen des deutschen Lsuswiirtigen Amtes nnn doch nachgegebeu nud sich um der Veröffentlichung der Bund-Note bereits am Don nerstag sriih einverstanden erklärt. , Steinkohlenlager in Oesterreich » B. Berl i n, 26. August (Eig. Drahtherichts Der 1,,8. Z.« wird ans Wien gedrahtet: Schon im März d. J. wurden in der Gegend von Bruck a· d. L» also ern-Ia 80 Kilometer von Wien. ziemlich starke Stein kohlensliize erbvhtt, deren Qualität sene der ober schlesischcu Kohle noch über-trat Die Versuchsbohrnugen haben nun ergeben, dasz ausgedehute Steinkohlenselder in dieser Gegend vorhanden sind. Im Frühjahr 19Za werden sowohl im burgcnläudischen, als anch ans me detösterreichischem Gebiete Steinkohleuschächte errichtet werden. , Eine Unterredung mit Amnndfen Telegramm unsres Korrefoondenten zw. Basel. IS. August T Ich hatte gestern Gelegenheit, den auf der Durch reise in Basel sich aufhaltenden Polarforscher Amn n dfe n zu sprechen. Autundsen war norgestern um Mitternacht mit dem Hamburger Schnellzua in Basel eingetroffen und wurde bealeitet oon Rijfer La rse n, einem seiner Fluggenossen nach dem Nord poL Anmndsen erklärte, daß er in der nächsten Zeit auch in der Schweiz Vorträge über feinen Polarflug halten werde. Im übrigen habe er fein Buch. daß die Eindrücke seiner Fahrt schildere, beendet. Es werde Idald veröffentlicht werden. Der Zweck der Schweizer IReise Amundfens ist ein Besuch bei dem Schwager kseines Nordpolbegletters Elmswortlh fdem Amerikaner Prentic, der bekanntlich Besitzer Ides idnllisch gelegenen Schlosses Lenzburg tft. Nach einigen Fertentagen gedenkt Amundfen nach Italien weiterznfabrem um in Pisa Verhandlungen über den Bau eines neuen Polflugzeuges anzubahnen. Der Forscher erklärte, daß er auf Grund seiner bisherigen Erfahrungen damit rechne, mit seiner nächstiiihrigen Expedition, die vermutlich zur Halfte non Am e rik a. zur andern von N o rw e g en finan ziert werden soll, Erfolg zu haben» Er schloß: »Ich weis-, welche Faktoren zu berücksichtigen sind, um mtt einer neuen Etxpedttiou den Pol zn erreichen.« Alte Opera Von unserm Korrespondcmcn » , Wien, im August » Die · Schönbrunncr Kammeroper, be muh.t,«dte rechten, für das kleine Haus geeigneten komodcenleichten Werke zu finden, hat den Versuch ge- Macht,«ein paar fast vergessene, singspielartige Opern vorzusiihren, und hat Glück dabei gehabt. Es hat sich dabei gezeigt, daß alle Revolutionen der Zeit und der Kunst nichts am eigentlichen Wesen des Opernpubli kums geändert haben: Trotz Richard Wagners Refor- Men und denen seiner Nachfolger ist es den guten Leuten ganz gleichgültig, ob eine Handlung absurd Pder tappisch oder auch nur antiquiert ist, wenn fie nur onrch hübsche Musik entschiidigt werden. Und wenn es obendrein ein paar lustige Szenen gibt, nfeifen sie Auf allen höheren Sinn. Das hat etwas Entwaffnen des, hat nebenbei seinen guten Grund in der reizend widerspruchsvollen Unmöglichkeit der Oper als solcher, die ja nichts will, als Gelegenheiten zu Musik, zu schöner Zauberei und gaukelndem Spiel zu geben, nnd da dasselbe Publikum siir die Erschiitterungen des ,-Triftan«, die deutsche Pracht der »Meistersinger«, die Weihe des ~Palestrina«, die gleißende Verbuhltbeit; und Verführung der ~Salome« bis zum letzten Hin-: gegebenfein empfänglich ist, soll man die großen Kin-! der nicht schelten, wenn sie zeitweilig all der hohen, aus der Not des Geistes und des Lebens gebotenen Kunst vergessen nnd sich an Harmlosigkeiten ver anügem ein bißchen gerührt über die Anspruchslosig keit der Großeltern, deren Entzücken diese einfachen Werke waren, deren Dauer darin liegt. daß Tenor Und Sopran, vom durchsichtigften Orchester begleitet, die primitivsten menschlichen Empfindungen in ange- Uehmem Gesang ausdrücken. Und daß das alte Hans wursttheater doch nicht so leicht umzubringen ist. Das hat sich am deutlichsten in Dittersdorjs -»Doktor und Apotheker« gezeigt Der erste Eindruck des klug gekürzten und geschickt bearbeiteten Eingspiels ist: Kotzebue. Jm Text und ein wenig auch in der Musik, die ohne viel wirklichen Einfall den musi kalischen Jargon der Zeit spricht, von Mozart-Absällen lebt, einen zierlichen Zopf hinten hängen hat, aber dreift und frisch auf munteres Theater losgehv nicht Eben Mitreis, von einer hurtigen Banalitän die im Hauf dee Zet einige Patina bekommen nat und die mengxigtxzakiustitiiwiien,222exxleid,t.rms·;s,ic.be,xaeinnigeHgiezkF ansteht, wit denen nvei seindliche Vater überlistet und zum Segnen der arg gefährdeten Liebe-Sonate gebracht werden. Die Wirkung der derben Späne der Handlung und der quirlcnden, adrettem flink nlaudernden Musik tommt sicherlich nicht ans dem Respekt voi- der »l)isto riskhcu« Empfindung; das Publikum ist schon nicht so pietätvoll. Es mnsz doch ein Stück Lebendigkeit, etwas vom ewigen Theater in alledem sein. Und daß das nmüsierte Gelächter und die offenbare Freude, die den ganzen Abend lang andauerte, mit solch überaus ein fachen Mitteln erzielt wurde, könnte angesichts der Kotnpli«s,iertl«leiten dest- lseutigen Opernschassens einiger maßen nachdenklich stinmien.» Estsinond studrand »Pnppe« kann trotz der nicht angewandten Kontrastierung dec- kiösterlikhcn und des gesellschaftlichen Milieus schon des-halb nicht so herzliast wirken, weil die Bühnenhandlung eine allzu ungeheuerliihe Zumutung stellt: zwei Akte lang soll ein junges, kecke-J Miidel non allen Beteiligten. ja sogar Von ihrem Liebhaber, der sie ein paarmal ganzv kräftig im Arm hat, sür einen Automaten gehalten werdeu... Aber auch abgesehen von dieser Unwahrscheinlichkeit die nicht die einzige und die zu wenig unterhaltsam ist hat dar- Gauze, auch im Musikalischen, etwas Ver gilbtes, Eingeriosteth: die Scharuiere tut-isten Es sind ja zwei, drei niedliche Gesangsstiirte da, rhythmisch pikant, echt französisch in ihrer Guts-ie. Aber es ist eine säuerlich gewordene eine Konseroengmzih an der man sich rasch den Magen oerdirbt. Alles ist nach dem Rezept hergestellt, mit der unvergleichlichen Leichtigkeit und Sicherheit, die dem französischen Geschmack eigen ist; aber alles ist künstlich nnd irgendwie ans zweiter Hand. Man versteht den Erfolg von einst, wenn diese charmant nichtssagendem wohlerzogen iändelnden Melodien vor ’überziehen; aber sie haften nicht, und auch dieses ,-histo »rische Gefühl« ist nicht stark genug, um all dem Ver storbenen diiesex ~Puppe« anfznhelsen Man wird sie endgültig im Spielereiladen lassen müssen. Ganz anders Robert Planauettes ~Glocke n v o n Co rneville«, deren liebliches und ernstes Ge-» läuie heute so lebendig als je in die Ohren klingt. Die Geschichte vom zurückkehrenden Schloßerben, dem un getrcuen, geizigen Verwalter, der die rechtmäßige Grasentochter als seine Nichte ausgibt und schließlich wahnsinnig wird, der munteren Haiderose, die in der Einbildung lebt, jenes Gisasenkind zu sein« bis allesl tragische und schnurrige sich schließlich zu allseitiger Wiss-AKVesiinMÆWLÆOÆ ———:::;s—k-LW -—. -.- .——.—- wie eine hübsche Dorserzählnng, ist sicherlich sandcrer Iznd vernünftiger geführt und vor allem auch iin Hinblick aus die Musikgestaltung - dramaiisrher als die meisten Operetteutexte von heute. Und die Musik, die zu alledem ertlinai, ist heut-e noch eine Freude rom ersten bie- znm letzte-u Takt. Die beiden Walzcr sind in ihrer seinen Linie, ihrer anmutigen Wärme und ihrem zarten Schwung so entzückend, wie es nur moch Johaiin-Si-rauß-Walzer sind: haben treniacr Blut nnd Robustheit, aber dafür einen Reiz nnd eines Deiikatesie, die sie jenen durchaus ebenbürtia machen« Aber auch die schmucken liindliclien Chöre, die feine Parodistik der Gespensterszenen, die unheimliche Krast der Gesänge des geistesgestörteu Verwalters, die liebenswürdige Zierlichkeit der heiteren Szenen - all das hat eine Kultur-, vor allem aber eine Echtheit der Erfindungs, der man sich mit hellem Veranüaen hin gibt. Diese Echtheit entscheidet den lebensvollen Ein druck, den diese lanaverflnicxienen Töne heute wieder machen nnd das leichte Handaeienk des lFranzosen tni ein iibriaest nimcnds ein Fehlariiß nirgends ones-n -hastes Pathos nnd falsche Bedeutsamkeit, die mittlere Sphäre bleibt gewahrt und ist gewinnend. Was die Operette war und was sie ietzt ist, läin sich an diesen ~Glocken von Coritenille« mit paradiainatiskher Deutlichkeit zeiaen. Ohne daß wir Grund hätten, ans dieses ~jetzi« übermäßig stolz zu sein. Richard speehi = Programm für Donnerstag. Opernknnst »Andr6- Chöuier«, 1-58. Schattfpiclhans: »Die Braut von Messina«, MS. Oper im Albertthcnten »Ja-C 3-58· Centraltheatcrt »Wal.icr«, 8. Residcnztbeatcn ~Grc·ifin·Y;a«ri·z·a«, Fäs. J , , = Mitteilungen der Sächsischcn Staats-thaten O p e r n h a u s. Freitag außer Anrecht: » Di e J ü d i n« mit Eva Plaschke - v. d. Osten tßecha), Taucher (C-leazar), Schocpfltn Mardtnal Broani), Eubifch CFittst Leopold-L Marg. komm-France sEndota). 1. Odaliske: Sufanne Dombois; Prinz: Gino Ncppach. Musika lijche Leitung: Hermann Kutzschbachi Spiellcitmig: Geora Tollen Anfang 7 Uhr. - Der Vorvekkauf für das Gastfpiel von A n n a P a w l o w a am Dienstag den s. September hat bei F. Ries, Seestraße 21. bereits begonnen. S ch a u sp i e l h a n s. Freitag außer An trecht zu Goethes Geburtstag: »F pbia enie auf Statuts« mit Antonia Dictrich (Jplzigenie), Decarli IMM- :.tsmtzuen.- .(ng[o..»srx·eantbuga ~».(S;vx»gd.zg)«. » Mütter Mrkasx Spielleitungx Wiecke. Anfang I-j-8 Uhr. Für diese Spielzett find noch einige An rechtskarten verfügbar. Die Ausgabe erfolgt Mittwoch den 26· und Donnerstag den 27. August nur von ver mittans 10 bis nachmittags 2 Uhr an der Kasse des Schn::spielhal!ses. = Meissner Festspielr. Die Festspiele auf der Meißncr Aibrechtsburg finden bis zum s. September täglich um 7 Uhr abends statt. Zur Ausführung ge langt » J e d e r m a nn « in der Bearbeitung von Hugo v. Hofmannsthal. = Generalmnsikdirektor Fritz Busch wurde, wie wir erfahren, eingeladen. im Januar 1926 ver einer deutschen Opernstaaio ne in B·arcc lona »Tristan« und »Parfifal« sowie eine Reihe von Sinfoniekonzerten zu dirigieren. Er bat mit Rücksicht auf seine Dresdner Tätigkeit ablehnen müssen. = »Der blaue Vogel« in Dresden. Das d eu t ich russische Theater »Der blaue Vogel-« wird vor seiner längeren Reise ins Ausland im Albert theater vom l. September an ein kurzes Gastspcel geben. Es bringt unter der persönlichen Leitung von Direktor Jufhny ein für Dresden völlig neues Pro gramm. Karten von 1,50 bis 7,50 M. im Vorverkan an der Theaterkasse, im Jnvalidcndank, bei F. Ries sowie im Residenzkaufbaus ab heute. Beginn der Vor stellungen sts Uhr. = Westsälische Akadeinie siir Bewegung, Sprache nnd Musik. Am 15. September wird die Stadt M tin ster i. W» wie uns von dort geschrieben wird, eine ~Westiäliscl)e Akademie sür Bewegung, Sprache und Musik« unter Leitung von Generalmusikdirektor Ru dolf Schuh-D or nbnrg eröffnen. Diese Academie wird zum ersten Male in Deutschland den Versuch darstellen, an einer Anstalt die drei Ausdrucks kiinste nebeneinander zu pslegen. : Direktoren-Chaos An der Wiener Rein bardt-Vühne, dem Josesstädter Theater, gibt es« im Augenblick, wie gemeldet wird, eine Direktionss krise, die»eine Fülle von neuen Leitern aus den Plan tust. Körner tritt wegen Disserenzen mit einem der Hauptmaeene des Theaters zurück. Seinen Posten iibernimmt Pichler aber er soll nur Verwaltungs direktor werden« Die Oberleitnng bat Neinbardt feinem Bruder Edtnund übergeben. Ihm wird Zehe rf-e?oss3ann dals künstlerischer BeraterW .-. .t...5. »O .v r .. « L- is- DAMAwa . . Dresvner Neueste Nachrichten Gewerke-»lstAugust 1925 leic- s
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