Dresdner neueste Nachrichten : 25.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19251125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-25
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- Dresdner neueste Nachrichten : 25.11.1925
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Dresdner Neuefte Nachrichten gi. m .ot·u visit est-o »so-u , W Exis- måks 0.3-· ZkikkzsmEki kak passkssksäk Unabhängige Tageszestuug YezvgspreifuWeZZUZUXHLZZTMIHZIZI Ida-taki MRJYFZOLOOMFMOGRMMUL QBIDFIFZOKM jfäk FREESE-II it d l d d io . ävstbfktåzjfürs-DionenßoVYßOkzogsßegchsinakbifürdzize lTscklzechosFDowäsä sp « t· .1 Kel s esti- -üEi it « « H J st « W! I« (" r. 15. renz gn en ungen m nan e w en»t WHAT-XX Wiss re» WEI-"»«-Zschspxgg«::.:·"W-W M TM eS« UU UUr e- JØMMS Fäs.«kxxch:2B"ikssgxmm Emssssssmmss 10 K·.-P...-.7«mss Kedaktivth Bettes Mld VCUpkgeschöstsstelle Dresden-Eh Fetdiaandstc. 4. · set-muß 20 024, 2 2 981, 22 9827 22 gös. · Team-umwe- Jkeuesie Dresden o pvstscheckr Dresden 2060 -' 111-. 225 Mittwoch, 25. November 1925 xxxlll Jahkgo Die Aussprache Mißtranensvotnm der Deutschnationalen nnd Antrag auf Verlegung eines besonderen Gesetzes über Eintritt in den Völkerbund Das Echo in Paris Telearamm unsres Korrespondenten ch. Paris, 24. November Die Erklärungen des deutschen Reichskanzlers haben in der linksstehenden Presse Frankreichs im all gemeinen wenigstens ein ausfallend günstiges Echo gefunden. Jn den nationaliftischen Bonlevard- Blättern iibt man zwar eine gewisse Zurückhaltung, aber aus den Ueberfchriften, wie zum Beispiel der des ~Petit Parisien«, geht hervor, dasz man auch hier die öffentliche Meinung auf weitere Rückwirkungen des Locarno-Paktes vorbereiten will. Der ~Petit Parisien" überfchreibt feinen Berliner Bericht iiber die Reichs kanzlerrede mit folgenden Wort-en: »Die Fortdauer ; der Befetzung des Rheinlandes bat nach dem Abschluß f des LoearnosPaktes ihre sachliche Bedeutung verloren. »Im linksrepubliskanifchen ~Oe uvr e« wird Da-. Luther besonders gelobt wegen feiner aufrichtige-! nnd des Deutschen Reiches würdigen Ausführungen. Das Blatt bezeichnet Dr. Luther im Kampfe gegen die Nationalisten und die Kommunisten als einen Mann, der imstande sei, allen Widerständen zu trotzen undldas sich gesteckte Ziel zu erreichen. Hinzugesiigt wird, dafz Lutherssinfichten über die Rolle Rnßlauds in Ein-um« sich durchaus mit denen Frankreichs decken und daß Briand. falls ihm dazu Gelegenheit geboten wäre, dies auch in der Deputiertenkammer gesagt hätte. Nur im »Geh-I de Paris« und im fchwerinduftriellen ~Aoenir« wird Luthers Rede verurteilt, weil man dort in ihr einen ~Erpreffungsversuch« zu erblicken glaubt. Gerade das, was im »Petit Parifien« als selbstverständlichl bereits in Aussicht gestellt wird. nämlich eine Ver kürzung der Befatzungsfristen im Rheinland, wird im; »Echo de Paris« als ein »Mandver der deutschen Regie rung« hingestellt. Pertinax äußert sich in den denkbar schärfsten Ausdrücken gegen derartige ~3umutungen«. die jetzt von dem deutschen Reichskanzler bei der fran zösischen Regierung geltend gemacht würden· Der ge nannte Hetzjournalift weist die Ausführungen des Reichskanzlers insofern zurück, als er erklärt, daß gegenwärtig in Frankreich nicht ein einziger verant wortlicher Polititer gesunden werden könne, der im stande wäre. Luthers Forderungen ernstlich in Betracht zu ziehen. Deutfchnationales Mißtrauensvotum v(17«. Berlin, 24. November. iEigener Drahtbericht.) Die Teutfchngtionale Reichstagsfriaktion bat folgendes EUiißtrancnsnotnm eingebracht: »Der Reichstag wolle beschließen: Angesichts der Erklärungen, die die Reichs regiernng zur Loearnos und Völkerbnndsfrage ab gegeben hat, obwohl sie gleichzeitig ihren demnächst er folgenden Rücktritt angekiindigt hat, entsteht der Reichstag der Reichsregierung das Ver trauen, dessen sie nach Artikel 54 der Ren-Mon fafinng bedarf.« - Die Dentfchnationale Reichstags fraktion legt weiter folgenden Antrag vor: »Der Reichstag wolle beschließen, dem Artikel 2 des Gesetzes iiber die Verträge von Loearno und den Eintritt Deutschlands tn den Völkerbund folgenden Absatz 2 liinanznfiinent »Zum Eintritt Deutschlands in den Völ kerbnnd bedarf ed eines b e so n d e r e n Gefetzeg.«« CBericht über die heutige Reichstaagsitzung f. Seite Z· D. Reh-) Nußland bleibt dem Völkerbtmde fern Erklärungen Lifwiuows Sonderkussesdicnft »der Dregdner -- Nenpkan N«achr«i«chte«n» » · .- Moskan, Li. November. CDnrch United Preis-) Litwinow hat in kateaorischer Weise alle Gerüchte abgelengnet, die davon wissen wollten, daß die Somm reqieruna ihre Haltung zum Völkerbnnd geändert hätte. Diese Geriichte seien von gewissen Kreisen aus egoistifchen Gründen inspiriert worden, doch sei kein wahres Wort daran. Den Völkerbund charakterisierte er wörtlich als »n i cht eine freundliche Union der Völker, die am gemeinsamen Wohl arbeiten, sondern lediglich eine Kombination der soaenannten Groß mächte, um das Recht zu usnrpieren und d as »Ich i ek sal der schwächeren Nationen zu bestim men.« Dem Völkerbund warf Litwinow vor, di e Rechte der kleineren Mächte gegen die Gewalt und mtlitärischen Beleidi gungen der Großmächte nicht zu schützen nnd keine ernsthaften Schritte zn unternehmen, um die Entwassnungssrage zu fördern. »Die Sochtunion«« so schloß er wörtlich, ~ist fest entschlossen, wie die Ver einiaten Staaten, dein Völkerbund in seiner jetzigen Gestalt sernzubleiben.« Asdent-zu ) Dresden-) Ihoa 82005) Ists, 40146); 7428 seminis Pia-los vornehmste- EIN-Utah , Bequemo Efellzahlung ngius Feurich Its-es- slr. S- Ein-. Musile Bock » ZGM Pia-Io- geb-. 31 nökåe,lfkssyksl.. e . e e a .a. Hex-L Matcknfltkg « « esse laufen ist Verikauonssixas sswabkon sie sich vor ist« täuscht-am und haust cw nur beim fachmanm Ohn- IWMCU Zwischenhspcd m olgsnor Werk-last fis-. sstollto Pelzo orslklmy fn quiiiiäh schnitt M Athot billiftt tauch leis uh ung) Im « ztclazlqanselznaw UMWAWIH ZU ULLILWLWWOS Franke repariert I JIiIIMWUM sellitfaßc «7. lokt Lünstler Kabinett Mund? Die franzbstsche Minister-leise lkksegramm unsres Korresvondenten s eb. Paris, 11. November « Die Regierungskrise entwickelt sich vorläufig wie Wu gest-m angedeutet wurde, dahin, dafz Briand zur Mk die meisten Aussichten hat. ein Kabinett zustande ·- liringetu Die Besprechungen, die Briand gestern kqchuiiitag mit dein Präsidenten der Repnblik Donnrer-auch hatte. sind keineswegs endgültiger sum aew«fen. Der frühere nnd oline Zweifel auch künftige Minister für auswärtige Angelegenheiten what-, teilte Doumergue mit, daß er es für nötig stetig seinen Posten nach wie vor am Quai d’Orsay P Mike Hauptausgabe zu betrachten, und daß er in nächster Zeit durch die Verhandlungen in Genf über die Mosfulsrage nnd die Neuen-Verträge sehr gn ksirengt werde arbeiten müssen. Außerdem stünde die chandlung der interalliierten Schulden bevor denn H· Besprechungen hierüber seien mit London undi ashington wieder angeknüpft worden. Briaudl » » sich soe- demwch im Prinzip bereit erkleckt ( Kabinettsbildnug sn uerfucheiu doch scheint et; verlangen, daß ihm eine Persönlichkeit beigegeben wird, die es ihm ermöglicht, auch länger pi- Paris abwesend su sein und die außennolitifchssn Verhandlungen ohne Unterbrechung weiter fort ssesem Dem Zwange, ständig in Paris in enger glihlung mit dem Parlament zu arbeiten möchte tiand aus keinem Fall unterliegen. Die Verhand lregen Briauds mit verschiedenen politischen Partei; führeru fanden bereits gestern abend statt, hatten ic hs noch kein irgendwie greifbares Resultat. Briand unterhielt sich mit Herriot, Loucheur und Paul Von eour. Es wird behauptet, daß er einerseits auf die Ittarbeit Louthenrs Wert legt. anderseits non Paul soncour angefeuert wurde, eine Verständigun· innerhalb der politischen Gruppe des Karte l«ls d eg hinten dir-erstreben. Doch die Forderungen dek französischen Sozialisten sind für den Augenblick so weitgehend, daß man an ihrer Beteiligung an der künftigen Regierung stark zweifeln muß Sollten di Bemühungen Briands, die Sozialisten zu eine: ettioen Mitarbeit zu gewinnen, scheitern so ist es iaistvekftandiich, daß der mit der Bilang ei s kahntlnäetäsi btetrauteStaaismann seine Hilfe bei Izu Waden wileihen Parteien suchen und ohne Zweifel Der Präsident der Reuublik i sege nach der gemäßigtea Seiwsthliåmsfrhtebttzxkikudgeik Froschent seht feine Hoffnungen diesmal auf den nenah da in der Deputiertenkammer eine für die ebernahme des FinanzsPortefeuilles geeignete Per sddaulichkeii nicht gefunden werden kann. Der Umstand itun Senat eine absolute Abneigung besteht gemein sam mit den· Sozialisten einen Steuerplan aus- Mtbettem laßt ernste parteipolitifche Auseinandev Wangen erwarten. Wie es heißt, sucht der Präsident Mr RFPUblik nach einer Lösung, die »ein neues Aben- Wst - wie es das zweite Kabinett Painlsevö war ver a en soll und deshalb erstrebt er das Zustandekommen over Regierung, die sich durchaus auf die bürgerlichen - satteien stützen soll. Das Gelingen einer solchenl azukgitäaäoäin kaktechzwaz gleichbedeutend mit dem es Li lstiistmlich der Ausschaltung ndkegrkakStoeglilaH glaub würde aber, wie es scheint nicht Mit der Vertrauenskrife ein, Ende an SU- sondern auch die beschleunigte Annahme . ed allgemeinen Sanievungsplanes ermöglichen. « us feiteu der Anhänger cerriots werden natürlich Schien Austreunuuaeu gemacht, um dein Kartell cumukeu zu einer Wiederanferstehuug zu verhelfe . m ; selbst verhandelt mit den sogialistischen Fühk » bät Ich die Schwierigkeiten, eine Verfiändigun l k·stmgtfühteti, sind ebenso gewaltig wie vor dea ekommen des zweiten Kabinetts Painlevxt , obern- Ergebnis der Aktion Herriots hängt es seht mt er Plan des Präsidenten der Republik den . lnottkitilkhtttl lJäkzkideedusrxeahtttetr get Situation zn machen, » l o e l mt:,ifieirtenkainmer und demr Eis-Fee ifztzweiistcihaha tin ( Cum M Gange, dessen Ausgang für die Weiterr eit kdmsn Deik französischen Innenpolitik von guteer Moll-Ost estr Kniiifltersisziäixd des Präsidenten der , mkemteditdåit für das Finanitportsfxutwliev Kurier-i usw W : nur taucht gieichiqoe wieder a i-"«E « n Psinnst-e Erscheinung ist das di Y· " me « »reine ä . e Blatier nur « M d s ne erfiiut sind, anstatt sich it« befanle Gipse-like öselbsh der Inflatio ndkrinfty z M Mau- s Stute beweist, dasi ein großer » L . : . » Wen mer« die Notwendigkeit der Jnflation zugibt heute nachmittag ging die Bewilli gung einer Erhöhung des Notenumlaufs um weitere M Milliarden Franken in Deputiertenkammer und Senat glatt vor sieh. Absage ver Londoner Festlichkeiten Telearamm unsres Kosten-andeuten w. London, 24. November. Mit Rücksicht qui den Tod der Königin-Mutter Alexandra Und alle Festlithkeitem die zu der bevorstehenden Unter zeichmmu der Lamme-Verträge vorgesehen warer til-gejagt worden. Diese dsfizielle Entscheidung tatn hiesigen diplo ntatiichen Kreisen nicht überraschend Man verhehlt sich nicht« daß der Beschluß dnrch die veränderten Ver bältnisie ieit der Konierenz non Loearno erleichtert worden iit· Die Kabinettskriien in Deutschland nnd Frankreich nnd die Opposition in englischen Arbeiter kreiien gegen Musiolinis Besuch in London hatten die Stimmung iiir eine glänzende Feier bereits etwas aedänsnit Lntlsers Rede ins Reichstag. die non der englischen Presse anssiilprlich wiedergegeben wird. nnd die Debatte darüber erregen in diesem Zusammenhange lebhatte Beachtung. Der ans narteinolitiichen Gründen geiaßie Beichan des dentichen Kabinetts, nach Unterzeichnnng des Bartes durtickzntretem wird hier sehr bedauert. aber nach allen ans Berlin vorliegenden dinlotnatiichen Informationen zweifelt man in leitenden Kreisen nicht« daß Luther-d nnd Streieinanns LoearnosPolitit non der Mehrheit des Reichstages gedilligt werden wird. Mediua in der Hand der Wahhabiteu Telegramm unsres Korrespondenten w. London-. 24. November. Nach hier ein getroffcnen Meldungen aus sehr zuverlässiger Quelle ist Medina den Wahhabiten an Sauds in die Hände gefallen. Der Sohn an Saudg befehligte die Be lagerunggtruvpen von Mel-im- Die Heilige Stadt ist stark befestigt, und die Belagcrer suchten die Ueber gabe hauptsächlich durch 111-schneiden der Nahrungsmittelzufuhr zu erzwingen. Im Oktober fchnitten die verstärkten Umzinaelungg truppen alle Verbindungen Medinag mit der Küste ab. Diese Blocke-de scheint ietzt zum Ziele geführt zu habet-. Auflehenecceaenoe Reue Ssevhan Ravitms Scharfe Angriffe gegen den italienischen Fafcismus , « Laibach, 24. November. In einer Volksversamm lung in Laibach hielt der neuernannte südslawische Unterrichtsminister, der kroatische Bauernsüchrer Stepban Raditsch, der nunmehr endlich seinen Frieden mit Pafitich gemacht bat, eine aussehen erregende Rede. Er sprach zuerst über die innere Lage, unter anderm über das Verhält nis zwischen Serben und Kroaten unsd be tonte dann mit deutlicher Adresse, der südslawische Staat sei so stark, daß er unter keinen Umständen zum Spielball srcmder Staatsmänner wer-den könne« Noch zdentlicher fuhr er dann fort: Italien müsse sich in yacht nehmen uwd nicht daran denken, etwa seine an »gedrohte Abenteurerpolitik in die Tat umsetzen izu wollen. Es wurde dann nicht nur Südslawien, ’fondern die ganze kleine Entente gegen sich haben, und dann könne es vielleicht doch fraglich werden, ob die Grenzen Italiens so un verledlich seien, wie Mussolini es glaube. D Rom scheine man noch nichts davon zu wissen, daß es jetzt ein neues Europa gebe. Was· Italien innerhalb seiner Grenzen tue, sei seine eigene Sache. Glaube aber der Faicismns wirklich, das Nationali tätenprinzip auch au Berbalb der Grenzen Italiens mit Füßen treten zn können, so tolle er sich gesagt fein lassen, daß ihm hundert Millionen Men schen vom Baltischen Meere bis an die Adria entgegentreten würden. Zum Schlusse erklärte Raditsch, daß er sehr wohl zwischen den Schwarzbemden, die ein Schandsleck der curoväiichen Zivilifation seien, und der italienischen Nation zu unterscheiden wisse. Soweit Stephan Raditich sich mit Musiolini be schäftigt, wird ihm Musiolini antworten müssen. Der kroatische Bauernsiihrer bat aber noch Appetit aui dmtfches Land nämlich auf Oesterreichischs Kärnten -, und den wird er sich abgewöbnen müssen-. slssl iiber die Kanzlerrede Dkl Slllll Ilkl Kllllzlkkckdc Von unserm R-Mitqrbeitcr Berlin, 24· Novempek Es hat Leute gegeben, die von der gestrige- Kauzlerrede eine scharfe, schneidende Ab sertigung der Deutschnationalen erwarte ten, und die ein wenig cntiiiuscht waren, als diese aus blieb, als Dr. Luther stellenweise sich sogar in die Seele der Ablehuenden und Zweisler zu versetzen schien, und sehr ernsthaft und sehr ruhig die Gründe darlcgte, warum in Deutschland die rechte ~Jubelstimnmng« nicht hätte aufkommen können. Wir haben nicht die Empfindung, daß damit aus Erwägungen innerpolii tischer Diplomatie den Teutschnatiimalen noch nach träglich Rosen aus ihren Weg gestreut werden sollten. Wie der Kanzler iiher den unverantwortlichen Ausbruch der Deutschnattonalen Miner antwortlich gerade unter dem Gesichtswinkel großer Politik) denkt, verriet er. scheint uns, ganz unzwei deutig, da er zu Eingang seiner Rede, nach Ankun digung der bevorstehenden Gesamtdemission des Kabi nettö, seine Ueberzengung formulierte: auch die Zu sammensetzung der künftigen Regierung müsse die posi tive Einstellung zu dem Vertragswerk gewährleisten. · Aber die Dinge liegen doch nun einmal fo, daß nicht nur an der sogenannten ~nationo»l««tn Opposition«, nicht nur an Völkischen und Deutschnationalen, der« Zweifel nagt. Weit größer ist die Zahl der stillen Griibler im Lande, die sich in dem Paragraphen gestrüpp der Verträge nicht zurechtfinden und die es fehlt an ihnen in keiner Partei und keiner Gruppe die Furcht nicht los zu werden vermochten, wie könnten auch diesmal wieder wie schon io oft zuvor in dem Ver trauen auf sremoe Loyalitiit uns bitter getäuscht sehen. Vielleicht ist auch das Psychose: die Psychose des Nachkr i e g s. Aber sie wird einigermaßen verständ lich bei einem Volk. das diese letzten sieben Jahre nicht eingehaltener Versprechen und gebrochener Gelübde durchlebt hat. Schließlich - man kommt immer wieder darauf zurück - handelt es sich aber hier um eine Frage des Glaubens. Wer die Zuversicht hat, daß ein » neuer Geist unsre Vertragsgegner ergriff und daß sie ! in diesem europäischen Geiamtgefühl die Abmachungen von Loearno ausführen werden, wird gern und freudig zuftim m e n. Die andern werden. sofern sie nüchternen Erwägungen zugänglich sind, wohl auch zustimmen, aber ihr Ja wird nicht ganz so freudig, wird viel oder wenig belegt und zögernd tönen. - Für diesen Teil der Nation, der noch nicht ganz gewonnen wurde, aber zu gewinnen ist, bat der Kanz ler gestern gesprochen. Für ihn und daneben, sein ab gewogen, doch durchaus nicht mißverständlich. für die große euroväifche und wohl auch außcreuropäifche Ge meinde, die dieser Rede mit Spannung entgegensah Dr. Luther hat mit dem Außenniinister aus Loearno das Vertrauen aus die unbedingte Loyas lität unsrer Vertragsvartner mitgebracht, das in solchem Ausmaß nur besitzen kann, wer mit dabei war und mit verhandelt hat. Aber er weiß auch, daß, was er und die deutsche Delegation verein barten, schließlich nur ein völterrechtlicher Vertrag ist. Und diesem Völkerrecht ist in dem letzten Jahrzehnt übel mitgespielt worden. So übel, daß es darüber schier zum Kindersvoit wurde. Deshalb hat der Kanz ler mit Recht gemeint: sehr viel Entscheidendes würde in der Ausführung liegen. Er hätte ebensogut sagen dürfen: das schlechthin Entscheidende. Gewiß war, was- Dr. Luther über den viel berufenen Ar tilel IS, was er über das Verhältnis des Westpakts zum Versailler Vertrag ausführte, in jedem Belang hieb- und stichfest und überzeugend Vielleicht darf man heute, seit der Existenz des Völkerbuudcs, auch nicht mehr wiederholen, worin ehedem wie in einem letzten schwermütigen Seufzer alle völkerrechtlicheu Kollegs auszuklingen pflegten: das Völkerrecht kenntj keine Erekutivr. Immerhin wird leider zu befürchten sein, daß die Natur des Menschen und der natürliche Habitus der Staaten sich nicht oder noch nicht von Grund auf wandelten. Mit andern Worten: daß in gewissen, fchicksalsvollen Stunden nicht das Recht, auch nicht das Paragraphenwerk von Loearno, sondern die Macht und die Machttriebe der Völ ker entscheiden. , Es war darum von besonderem Wert, daß der Kanzler immer wieder beraushob, wie eine wirk liche Gleichberechtigung zwischen Ent waiineten und Wassenfiarrenden nicht mö glich iei und wie es unsre Ausgabe bliebe, die in Verfaillcg icstgeleate a l l g e m ein e Abriistung unab lässig vorwärts du treiben. Darüber hinaus hat Herr Luther, indem er eindringlich die Annahme des Loearno-Paktes empfahl und den Bedächtigen und »Abieiigstellenden die letzten Zweifel nnd Einwände auszuriiumen unternahm, als der zu solchem Wert in erster Reihe Berufene. in feierlicher nnd i. m- sanicura E Zahnpaste Tal-s so Pf kolac Preisamötmng dls billiqsto u. beste
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