Dresdner neueste Nachrichten : 15.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19260915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-15
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- Dresdner neueste Nachrichten : 15.09.1926
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M- so es Ho U be u fükMonat S»umber2.oo Reiches-nott-fürdieTfchechosSlowak mart- fükouswörts 2-00 Reich-matt - Vießnefgebühksürßuchstaben- · D J st «Z i In McK- u Kkeu bandseudun en im galant-i wöchennich mi .u versagt 0.10 Reichs-met —as E- sc; im bei« i · - M - « « Z . 9 . Todes-Irr nnd Plätzen kann einer Gewäkziz nickt-? äherggmfkttlien ordnet-Feste mit aUDels und ndu etc e sung Fssaksxchikgsckksænæp Emzcltmmmck 10 RJPfMMC Redaktim Bei-lag nnd Oauptgefchöftsstelle Dresden-A» Judicium-sit 4. . Jena-aß 2 0 024, 2 2 WI, 2 Z 982, 2 2 obs. · Tetegkamme: Neuesie Dresden. - posifcheck: Dies-den 2060 Nichts-erlangte Einsendungen Ohne Rückportoy werden weder zukückgefandi noch aufbewahrt Im Falle höherer Gewalt- Betriebsüörtma oder Streits haben unsre Beziebee keinen Anspruch auf Rachllefenmg oder Crstattung des enkspkechenden Cntgelli » M- II Es- s II 111 84 WITH »Es-. THE : IF; TM sZ cete -. ; .- Fist s! cis-»Es " DIE VII-I sc ··J!,Z.-"-"? JOHN sk- BE s- H -. bis-LET« mä! HEXE-d KL vix-st- Ms »N -mag-Eis -«;,"-s.-»I Axt-X Efin THE sie-aber II 111-Ists TM zysitxszf 111 M Z sts r-- cis-- j 111-Hl gis-II MAka PZ K-( ZEIT-: IJ4CIZ IM HEXE st etl. påmler 111-; s. YHZHZ I« H . MIO END-Es ag lJn usilmlifchcn IZEZUIJETI linZ r i « ixlagsaulnri I; II Mittwoch, 15. September 1926 « --i-«»?, e IHIZC L- » -.:. ». ' «.«-s;’ v. , .. z-. » . Z. .-· A . . , , - « . « —-.»,»«. »-« -«- -.- »He -- p- s. .. IR- ,«««-1s »d. .Es -7. ’« s »s --,.-»»-..«. s , Zskksp zkkx «-7;; s siksxsxssy :.«.!. s k« s T -. «1-.«.· «7«-. ««"T s.l—..—-.1 Ess« .Es -I«s’ des-IW XI "«—;s"«"- -«-7-«««- »sp; -« ZU k-««.«. sik V -Cs- W .UF Jka tx-· J· T- Eil-A« ·«. 's« « Ess- ZU» «-««s. Hei k! J.- I :".E- · « J »F "-«-"« —"«.' P- HFV »Ist x «.";’"8. i- - «—' s ; ; s ...- I-«·. ·’-- «. » .-.s. - s L« -.» »s» -,«,.’ ««-» s s sz s, , H . .'" T- 111-E »;:."- irzft Zw- åk .-«-.- -- -.- -.--" - - -. . . ..« .. —- Verständigung zwischen Mussolini Wirtschaftsverhandmngen Telegramm unsres nach Genf entsandten Kotrefpondenten kl. Geni, U. September Wenn auch die Genfer Verhandlungen über das dmtschsfranzösifche Gefamtproblem zu abschließende-r Ergebnissen nicht führen werden und nicht führen können, fo versuchen Vriauds Berater, namentlich der in Finanz- und Wirtschaftsfragen kompetente Deputierte Loucheur. einen Gedankenanstausch über sehr heikle Fragen anzubahnen. die im Zusammen hang mit dem Wiederaufbau der französischen Finanzen stehenj Es wird von mai-gehender fran ösifcher Seite versucht, das Trausserprobletn anzu kchneidetn um eventuell auf diesem Wege zur späteren Erörterung des Plang einer Kommerzialifierung von ungefähr 2 Milliarden Goldmark in deutschen Eisen bahnschuldoerschreibunget. zu gelangen. Lourheur brachte nach Genf das Gutachien des im Transfers Komitee tätigen französischen Experten Parmen tier, der den Standpunkt vertritt, dasz den Gläu bigerstaaien Deutschlands das Recht des Transferg zustehe, daß sie mit andern Worten berechtigt wären, die Eisenbahnobligationen auf den Markt zu bringen. Obwohl Parmentier mit dieser Meinung gegenwärtig isoliert dasteht, hält er an der Verteidigung seines Standpunkts fest und scheint hier die Unterstützung der französischen Regierung in vollem Maße zu finden. Tatsächlich versuchen dieFinanzfachleute, dießriand nahestehen nnd im Einverständnis mit Potnearcs handeln. bei der deut schen Regierung das Zugeständnis durchzudriicken, Eifenbahnobligatienen in der Höhe von 2 Milliarden Goldmark zu kommerzialifieren, wobei Frankreich nach dem bekannten Schlüssel 54 Prez. erhalten würde. Das würde ohne Zweifel hinreichen für die Aus balaneierung des französischen Staatshaushalts. Der deutsche Standpunkt in der TranssersFrage ist bekannt. Er geht dahin, dafz den Gläubig er - staaten nicht das Rechtzustehhgegen den Willen Deutschlands Transfer-Opera- Kionen vorzunehmen. Ein auf diese Frage bezügliches deutsched Gutachten befindet sich übrigens in Genf. Die Franzosen werfen aber als Köder die Räumung des Rheinlands in die Diskussion Zum mindesten wird in Briands Umgebung viel von einem Konipromiß gesprochen des Inhalts, dasz Deutschland die zwei Milliarden Eisenbahnschuld verschreibunaen kommerzialisieren könnte, ohne des halb dag Prinin das es in der Transfer-Frage ver bitt, preiszugeben Als Komvenfation käme dann in einem noch näher zu bestimineuden Zeitpunkt die Räumung des Rheinlandes in Betracht. Das ist, wie ich erfahre, die sranzösifche Verhandlungs «iaktik. Sie dient offenkundig der Sanierung des französischen Geldwesens und dem Budgetaus gleich. Frankreich hat es dringend nötig« in kiirzester Zeit solche Erfolge zu erzielen. Poinearå. Maria, Tardieu und Bolannwfki, die bloeknaiionnlistisehen Minister der gegenwärtigen Regierung Frankreichs-, wären außerordentlich zufrieden. wenn Briands Aufzenuolitik zu dem erwähnten finanznolitischen Ergcbuis siihreu würde. Sie haben deshalb. wie mir non zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, dem französischen Aussenminister ihre Glückwiinsche zu seiner Genfer Friedens-rede und der hier ein gefchlageneu Verhandlungsmethode telearaphieri. In diesem Zusammenhang ist es von Wichtigkeit, darauf hinzuweisen. dasz praktische Verhandlungs eracbniffe in den schwebendeu deutsch-französischen Fragen während der Genfer Tagung nicht zu er warten find. Alle von hier aus lanciericu Geriichte sind haltlos und dienen schließlich nichts anderm als der Anfchärfung der nationalistischen franzö sischen Presse, die derartigen Falschmeldnngen von deutscher Seite absichtlich Glauben icheult, um Briand in den Rücken zu fallen und ihn als schlechten Unter händler hinzustellen. Daß Vriand selbst iu Genf irgendwelche Entscheidung treffen kann, ist schon des halb audgeschlosfem weil er hierzu nicht ermächtigt ist· Tie Richtlinien, die in dem Kabinettksrat vor feiner Abreise nach Genf flizztert worden sind, beziehen sich ausschließlich auf die Verhandlungsmethodeu nnd die Grupuierung des Fragenlonttslered« Ein französischer Telegierter gab mir sogar zu verstehen, daß es vom Standpunkt des Pariser Kabinett-S and unzulässig wäre, wenn die deutsche Teleaastion unmittelbar nach dem Eintritt Deutschlands in Bund und Rat ein Programm non Riickforderunnen gegenüber Frank reich auf den Tisch legen würde Daß dte Vereinigung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich in Gcnf rasche Fort lchritte machen würde, war von vornehcrein nicht Nr. 216 in Oenf xxle. Jahrg. nnd Bricmd Massenhimichiung chinesischer Soldaten Gpatmngsiendenzen bei den Kommunisten BMD gis-M Telearainm unsres Korrespondenten ch· Paris. 14. September. Jm Hinblick auf die Meinungsverschledenhciten zwischen Italien nnd Frankreich, die naclt dem mißgltickten Attenat auf Mussolini zutage traten. hält man in Paris eine direkte Aussprache zwilchen Mnfio lini nnd Brsand fiir notwendig nnd fo gar fltr walzrfcheinlich. Man glaubt, daß Briand selbst die Initiative für eine solche Unter rednng ergreifen werde. um dem Dnre Gelenenltssit zn geben. sili mit ihm tiber anfzenpolitische Fragen, die beide Länder interessieren, zn verständigen Musiolini werde sirb likerbei überzpngen kijnnetn welch unangenehmen Eindruck gelegentxich feine tem perantentvollen Reden itn Ausland nnd nor allem in Frankreich hervorgerufen habe-n Die von dem ita lienischen Unterstaatssekretär Grandi in seiner gest rigen Vesnreänng mit Briand vertretssne Ansicht, die sranzösifche Regierung nitisse gegen die Antifafeiften in Frankreich mit aller Schärfe vor-geben« wird in Paris nn bedingt abgelehnt. Vesonderen Nadcdrnek scheint Grandi daraus gelegt zu halten« von Briand die Unterdriicknng des in Paris erscheinenden anti fafeiftiichen Blattes »Corriere degli thliani« zu ver langen. Man macht daraus anfanerkfaim daß die französische Gefetzaelmng keine Handhabe bietet, nm dieses Blatt zu unterdrückt-tu Nur wenn es fich direkt gegen den italienischen Sonveriin. den König Vittsorio Emannele. richtet. könnten Maßnahmen gegen die Zeitung ergriffen werden« Uebrigens könnte ein halbes Dutzend andrer Regiernngcn mit demfelben Recht von der französischen Regierung die Unter drückung von Blättern verlangen, die ihnen nn erwtinfcht find. Besuch Gram-is bei Bricmd Telegrammztnirqs nach 6)c«nfenlf.lndtcn Kot·refponöenten il. Geni, 14. September. Der italienische Unter ftnatsiektetär Grandi stattete dem französischen Aussen minister einen Besuch ab. Hierbei kam es zu einer Aussprache über die antifascistische Be- anzunehmen; dazu ist der ganze Problemkoinvler viel zu umfangreich und zu kompliziert. Wir liaben seiner zeit bei den Santernngsmaßnabmen Poiucarös schon mit aller Deutlichkeit darauf hingewiesen, daß sie eine endgültige Ordnung der Finanzwirtschaft Frank reichs nicht garantieren und daß die Jnslation noch immer gleich einem Damoklesschwert über der Re gierung hängt. Frankreich, das nach Ver sailled auch wirtschaftlich eine imperia· listische Politik treibt, sieht sich zu schwach. sie durchzuführen und ist zu ehrgeizia, sie zu liauidicren. Das ist letzten Endes der Grund für die Europa immer noch bedrohende Un ruhe. Auch Poiucara weiß längst, daß er, um zu einer Siabilierung zu kommen. eine Ausland-San leihe braucht, aber er scheut die Bedinaungeu, die man Frankreich dabei auferlegen würde. So ver sucht man es aus anderm Wege: durch Mobilisierung der deutschen Reparationsschuld soll das Geld beschafft werden, das man so nötig braucht. lind deshalb präsentiert man auch ietzt wieder den schon so oft von aller Welt vernsorsenen Plan der Kommerzialii sieruna der deutschen Eisenbahnobligationen. Wie die Dinge weiter laufen werden, ist schwer abzusehen. So wird man z. B. wohl erst das Er gebnis der letzten, siir den 17. September an gesetzten Verhandlungen iiber den west europäischcn Eisenpakt abwarten. Auch wird sich zuvor lieransstellen müssen, was die übrigen Neparaiionsgliiubiaer und der Reparationsagent selber dazu sagen. Dass man aber das Beisammensein in Gent weiter dazu aus-nutzen wird, um in all diesen Dingen wenigstens die Nichilinien kiinfiiger Regelung zu finden, steltt fest und wird durch das gestern von uns mitgetciite 63eriikl)i. das; auch Dr. Schacht in Nenf erwartet werde, unterstrichen. Es g elit ietzt darum, fiir dad durch den Versailler Vertrag gestörte Gleichgewicht Europas wieder eine endgültige Basis zu finden, und zwar eine, die da eiJ sich um die Fefxlegung der wirtschaftlichen Interessen ltandeli —— ent scheidend siir die Machtverbiiltniife der nächsten Jahrzehnte sein wird. Edisi ver ständlich, dass Frankreich in diesem Kampfe seine Trümpr die eis- durch die Veseimng in der band bat auf jeden Fall auszuipielexi versucht, auch so weit noch, als die Lamme-Verträge sie bereits erledigt haben- M Mng wegung in Frankreich Grandi legte Briand einige Wünsche vor, die ihm von Mussolini über mittelt wurden Der fran.-.ösische Aufzenminifter be richtcte hierüber nach Paris und versprach auf alle Fälle dem italienischen Unterftaatsfekretär, daß vom französischen Jnnenminifterium Maßnahmen größe ren Umfnnas getroffen werden sollen, u m die a n t i - fafeiftische Bewegung in Frankreich ab zuschw äche n. Es scheint zu einer Verständigung gekommen zu fein, denn auf der Italienischen Telega tion wurde mitgeteilt, daß Vriand dem Unterstaats fekretär Nrandi weitgehende Zusicherungen gemacht habe. Der iiakienifche Pokizeichef abgefeizt X Rom, U. September Vliittermeldungen zu folae sind der Neneralches der italienischen Polizei nnd der Polizeirhef in Rom ihrer Posten enthoben worden. Eine Reihe von Anhänaern der extremen Parteien, darunter auch der Anarehisicnfiihrer M alatest a, ist verhaftet worden. Wie nunmehr von der Aaenzia Stefani bestätigt wird, hat der Urheber des Attentats auf Mussolini bei seiner Verhaftunq falsche Personalien angegeben. Er heifit in Wirklichkeit Lu e otti und ist im Jahre 1900 in Avenza geboren. »Tevere« berichtet, daß der Führer der Katholitchen Volkspartei, N r o n ch i, sowie mehrere kommunistitche Abgeordnete durch sasciftische Abgeordnete aus den Wandelaängen der Kammer hinausgewacer wurden- Der Attentäter früher Arbeiter in Marseille Telearamm unsres Korrespondenteu ob. Paris, 14. September Die Untersuchungen der französischen Vesizei haben ergeben, daß der Attentäter Erneft Luco«ti, der die Bombe gegen Mufsolinid Anto warf, tatsächlich in Mar seille gearbeitet hat« Er führte dort ein sehr zurijckgezogenes Leben und kam bisher mit der Polizei nie in«Berührung. Lueotti hat anfangs September Marseille verlassm und sich nach Rom . begeben. Um so aufmerksamer gilt es für uns zu fein, um nicht wegen kleiner Vorteile jetzt größere Möglichkeiten in der Zulunft zu vpfern. W Die Arbeit der Kommissionen X Genf, 14. September. Im Zweiten Versamm lungsausfchuß iTethnifehe Fragens wurde bei Er örterungen der Tätigkeit der Ständigen Hygiene kommisiion des Völkerbundes von dem deutschen Vertreter Freiherrn v. Rheinbaben, in einer längeren Rede auf die Tatsache Bezug genommen. daß Deutschland an diesem Teil der Völkerbundss arbeiten nahezu von ihrem Beginne an mitgewirkt habe. Dabei wies der deutsche Vertreter auf die tviffenfchaftlichen Leistungen Deutfch lands auf hngieniskhetn, medizinischen und phar makologischem Gebiete hin. Er erinnerte ferner an die Erfolge, die Deutschland auf dem Gebiete der Seneheubekiimviung bisher erzielt hat und an die verschiedenen Expcditioneu, die von Deutschland zu diesem Strecke nach überseeifchen Ländern unter nommen wurden, wie gegenwärtig die Expedition zur Bekämpfung der Schlafkrankheit. Zugleich wurde, anläszlich eines Antrages des tfchechmflotoakifchen Vertreters, der eine stärkere Beteiligung des Völker bundes an der Förderung fportlicher Bestrebungen wünscht, von dem deutschen Vertreter auf die Deutsche Ootbiiisnle fiir Leibediibrngen verwiesen nnd auf die deutschen Arbeiten zur Ertiichtignng durch iportliche nnd gnmnastifebe Arbeiten aufmerksam gemacht, wobei eine Anspielung ans das Ergebnis dieser deutschen Arbeit iin Hinblick auf die jüngsten deutschen Rekordc verständnisvollen Beifall fand. Jn der Völkerbnndskommiifiom in der zur Zeit der Entwurf einer Sinkt-ZklavereisKonvention zur Erörterung fteht, wurde ein deutscher Antrag, der auf eine Ver schärfung der vorgesehenen Bestimmungen hinaus liinft, behandelt. In der Tritten Kommission, in der der franzöfkiche Antrag auf möglichst rasche Vor bereitung der Abriistungdkonsercnz angenommen wurde, wurde ausserdem ein Reduktionskomitee ge bildet, dem auch der deutsche Vertreter-, Graf Vernitorfs, angehört. Es soll auch einen Resolutionseistwnrs iiber die weitere Förderung des Jst«aaenkrmiplerez: Schiedsgericht, Sicherheit, Ab riiituuit ausarbeiten und dein Vislkerbnnd verlegen- Ari üiiittusoch wird der Vot«iitleiide, der Holliinder Luudum einen zusamiueuhiinginden Bericht iiber die bisher geleisteten Arbeiten des Norbereitenden Als-«- schufies fiir die Abriiitnngen erstatten. iWeitere Meldunan siehe Seite It Die Tagung der Juristen Selten vielleicht stand eine wissenschaftliche Taaung einer so großen Zahl wichtiger, drängender und aktueller Probleme gegenüber, wie die diesjährige Versammlung von Juristen, die zur Zeit im Rheinland stattfinden Und wenn je die Aus sprache zwischen Gelehrten und Praktikern berufen war, den Weg zu praktischen Erfolgen und positiven Ergebnisien zu ebnen. so ist es hier und diesmal in hervorragender Weise der Fall. Denn Deutschland steht unmittelbar vor einer Justizrefortm die bis in die Grundsesten seiner Rechtsordnung ein dringen und ganze Materien einer Neuregelung zu führen soll. Man hat den Eindruck, daß heute erst, mehr als ein Jahrzehnt nach der Umwertung aller Werte, die Kriegs- und Nachkriegszeit mit sich go bracht haben, aus dem Gebiete des Rechtslebens die Folgerungen gezogen werden sollen. Die Folge der unerhörten und vielleicht kein andres Gebiet so wie die Rechtsordnung bertthrenden Vorgänge der letzten Jahre war nur eine Flut von immer neuen. immer erneuerten Gesetzen und Ver ordnungen durch die man die langsame und ihrer inneren Natur nach den Gesetzen der Beharr lichkeit unterworfene Rechtslehre dem rasenden Strom der Zeit anpassen wollte. Wir haben grund legende Justizreformen erlebt, die in wenigen Tagen von einzelnen geschaffen wurden. Gesetze, die man denke nur an die Geldstrafenverordnungen der Jnslationszeit für Tage galten, Verordnungen, dte so oft geändert« ergänzt, teilweise aufgehoben, er neuert wurden, daß jede Möglichkeit einer Uebersicht verloren ging. Gänzlich neue Gebiete tauchten so plötzlich auf - das gesamte Mietrecht oder die Aus wertungsgesetzgebung dasz eine wissenschaftliche Durchdrinaung ausgeschlossen war. Und die alten Reformpläne mußten den neuen Anforderungen weichen und ruhten, bis auch sie veraltet waren. Wir haben seit 1909 nicht weniger als vier Entwürse zu einem neuen Strafgesetzbuche erlebt. Keiner wurde Gesetz, seit Jahren ist von einer Kodifikation des gesamten Arbeits rechts die Rede nur Bruchstiieke kamen bisher an die Oeffentlichkeit und selbst die Reichs verfassung, das wesentlichste und erste Grund gesetz eines Staates, hat sich in den sieben Jahren ihres Bestehens als resormbediirstig erwiesen. Und schließlich bat durch eine Reihe von unerböeten Krtminalfällen die Praxis selbst Mängel der Rechts ordnung ans Tageslicht gebracht, die aus theoreti schem Wege nicht erkennbar sind und eben nur durch das Leben selbst mit seiner unvoritellbaren Wandel barkcit und Erfindungskrast ausgedeckt werden kdnnen. Dies ging. solang’ es aina. Eine Justizkrtse, wie sie schwieriger und beängstigender kaum je in der Geschichte des Rechts zum Ausdruck kam, war die Folge der stetig wachsenden Kluft zwischen Zeit und Recht, Volk und Gesetz. Durch sie ist nun endlich mit voller Klarheit zum Ausdruck aekommen, wie dringend und lebensnotwendig die Stabilierung des Rechts in Deutschland ist. So wird der kommendeWinter unter dem Zeichen einer großzügigen, umfassenden Justiz reform stehen, von der man hoffen darf, daß sie endlich der Rechtskrtfe ein Ende be reiten und dem deutschen Volke auch auf diesem Ge biete die so dringend nötige Ruhe und Festigkeit, bringen wird. Auf dem Gebiete der Vertrauendkrise, die unsre Rechtspflege bedroht, ist es schon arn ersten Tage der Verhandlungen der Juristen in Köln zu eingehenden Erörterungen gekommen. Der Reichöiustizs ministe r Dr. Beil berührte dieses Problem, in dem er betonte, daß an der Unabhängigkeit der Richter nicht gerüttelt werden dürfe. Denn sie sei in allen Teilen zur Erfüllung der höchsten richter lichen Ausgaben gegeben. Ter greise Rechtslebrer. Professor Kalil antwortete auf diese Aus siihrungen und hob Hervor, daß der Dienst am Recht in der letzten Zeit viel schwerer und tierantwortttngs voller geworden sei. »Es wäre seige«, so sagte er. »wollte der Jukiftentag oou der größten Sorge. die alle Juristen beberricht, der Krisis der Rechtspflege nicht sprechen. Tie Gesetzgebung kann bier nur wenig tun. Auf den Geist kommt es an und auf den guten Willen. Nötig ist die riicksichtdlose Ausdeckung wirk licher Fehler nnd Schaden, aber alles im Geiste der Wahrheit und Gertchtigkeit, mit der erforderlichen Achtung auch vor der itn Einzelfall abweichenden lieberzeugung des Beatnten.« Gerade da von den zuständigen Stellen init größter Energie die Jultizreiorm in Altatiff ge nommen wird und die ersten Nachrichten iiber sie in die Defientlichkeit dringen, trete n die d eutsch en Juristen zu ihrer dieösiihrigen Tagung
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