Dresdner neueste Nachrichten : 03.08.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192608036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19260803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19260803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-08
- Tag1926-08-03
- Monat1926-08
- Jahr1926
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- Dresdner neueste Nachrichten : 03.08.1926
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Dresdner Neuefte Nachricht en WWWKOÆTÆIMWW Ums-M- Tssssssssssms LLILMYJTW Zar- DQMYMMånt- YYWXMKMRM mit Handels « und Industrie «Zeiiung— Mit-Es HEFT MEDIUM-IV ask 111-LETTER Mund Filu- km sin- Owsa nicht übernommen W . JUOZUIEOMHHMUNMM GUZCIUUMMU 10 REPWUFS Reduktion- Bei-los und davvkseschssisstelle Dresden-Ah Indiuaudstn st. o set-umf: 2 0 024, 2 2 981. 22.982, 2 2 ess. . Telegkamme: Reneste Dresden. · Posischecke Dresden 2060 Alcid-W Glume Hut M) W W ngcsandt M MU« - Im sollt M Gewalt Betriebsstörung oder M haben unsre Beziehu- tdaen Anspruch ouk Rachllefekunq edu- Ckstattuuq des iutfprechenden Cato-111 111-. 129 Dienstag, s. August 1926 xxle. Jahrg. Poinmröfucht aussändifche Kredäe Verhandlungen mit einer englisch-holländischen Bankgmppe - Emste Lage in Mexiko - Feier-lieber Beginn des Franziskus Habt-es Auf Caillaux Pfaden teuern-um unsres Kosten-andeuten oh. Paris, s. Atem-it Das rolitiiches crgebnisder Finanz debn t t e rnst in Regierungskreisen einige Be s n nir nbig n n g · hervor. Die linköitebenden Frat tionen weisen zahlreiche Ueberliinier ans. die trotz see « Anwesenheit derriots nnd Painlenes im Ka iiuett Poinearö gegen die Regierung stimmten. Die ans der Provinz kommenden Nachrichten lassen erkennen. daß die Abgeordneten ihren Mblern enttber einen schweren Stand baden werden. Ilbn einige rechtsitebende Abgeordnete itinentten unter dein Drnck ibrer Wiiblerschait . gegen die Cienern Pein-rares. Es ist möglich, da ß de r sen at , detn das Recht. Übiindernngsnntriige ein zndringem nicht entzogen werden kann, « dent Gienerdlnn Uendernngen vornimmt. Der nene Kaninteriieg Poineards bat also keine. cutsvannnng oder Besserung der Lege gebracht. Die Uechtsbliitter spenden loinears das Lob. »die Kammer »sest in den Rinden In balten«. aber sie« zeigen sichs etwas reierviert. denn diestenervliine des Minister prtisidenten denten darans bin. daß der Ministerpräsis sent nach politischen Komnromissen sucht. die den siechtsvneteien nicht nassen. cd wird ietzt nicht tnelir bestritten, daß nnch Hotneard die Notwendig keit, anscdndische ·Or edite «anfsn nebst-ein« anerkannt dat. ." Man sann nicht nedr lengnen,. das - Poinears die non caillank eisngeleitetenVerdandlnnge n sit einer engli-sch-bolliindischen sentengrnnne wieder ausnehmen ! li es. nnd gwar dnrch die Firma Lasard in ’ London. Wie ich bereits vor einigen Tagen derichtettz waren die - großartigen Pbraiery Franl r e i ch ldnne nnd werde sich allein sanieren. stir die Galerie bestimmt. Hinter den Kniiisen tnt tnan nichts andres. nld das ninn die von Entstan angebahnte Kreditoperation nriiste nnd schließlich als notwendig erkannte. Poinears sitbrte also nit ieiner Presie die Oessentlichkeit einfach binters Licht. Seine große verächtliche Geste gegen die internationale Hochsinnng nnd die Be tonnnq des angeblich so tiesgebenden Gegensatzes Exian iden, dein Retter Frankreichd«. nnd san-, dein »Desaitiiten«. war nichts endres als ein Bluts. Mit Morgan allerdings lsiit Ich das Geschiist nicht wachen. dn die sranzdsische Regiernng eine sdiindernng des Planes Nello nssörang er itber die diegnliernng der Schulden an Amerika verlangt. Co bleiben nnr London nnd Umserdatn übrig. Doch Poinears wird. nnt das Darleben sn erhalten. die Zniichernng Jeden unser-, das er in der Darunter iin Herbst dieses adres das englischeiranedsische Abtoomen snr Nati sigiernng bringen wird. Diese Bedingnngen werden« sie in Finangkreisen rerlnnten die englisch-Holländi schen Banden nnbedingt an die Bewillignng eines Votichnses knüpfen. lieber den groben Saniernngsvlau poinearös Mit sich wit annähernder Vesiintintdeit folgendes niitteilenr Schassnng einer nntonoinen Tilgnngdlaiie dnrch Veichlns der Natio nalverssantntlnn g. die Ende der Woche in lerseilles gnsanunentritn Erfindung eines nationalen United iiir den Tabakdandeb drganisiernng einer Deviienpentrale selbst ausge sprochen noincaristiiche Politiler erklären. das die währnngdkrise ernent in ein ernites Stadintn eintreten wtirde. iails nicht in knrser Frist iu ls udi s n e nenne one-am senkten im dei- Fmtlen dn sttinen Poinenrs verhandelt täglich seit echt Tagen v e r g e d l i ch neit den iranediischen Greg- IMkQ ntn eine in liindi s ch e ctiitznngdaktion Durchs-linken Nach dein gegenwärtigen Stand der Dis-te diilt der Ninisternriisident den Übichlns einer Mem-muten- inr des-san Die Maßnahmen Poincarös, die er m Sonnabend ankündtgen ließ nnd dann der Kammer vortrna. nehmen durchaus den Weg, den Mk hier bereits dei den ersten Ankündigungen als den mutmaßlichen bezeichneten: ed bleibt ihm Nichts übrig, als die Hilfe ded Aus landes in Anspruch pn nehmen. Der Barke Mann wandelt ergeben in den Spuren aillanr mit dem einzigen Unterschiede, daß er sich im Gegensatz sn seinem Vorgänger nur nach London und Amsterdam wenden kann, nachdem die Straße nach New-Nord versperrt worden ist. Uuch im Innern weih er nichts andre-, als Qui die alten Pläne des Kartells der Linken zu kückdugreifen.s3unitchft soll die Rückzahlung der Na tionalen Verteidigungddonds dadurch sichetgestellk IMM- dah—-man gewisse Stenerertriianisse in einer Nmortisationstasse " sammelt, .di"e dem anrtss nnd« dem Einslnsz des Parla menis entzogen sein wird. Potnearö will also vor allem die Ansprüche der Staats - ständiger befriedigen, nnd zwar aus den Taschen eben dieser Gläubiger, soweit sie staats bürger sind. Die Zablnnaen an die Gläubiger des Staates gehen den Bedürinissen des Staates nor-—- das ist der werbende Sinn dieser eindrucksvollen Geste, von der sich erst wird erweisen müssen, ob sie mehr als eine Geste sein kann. ledensalls liegt die Maßnahme völlig in der Linie der non Potnears verfolgten Politik, der zunächst einmal Ruhe schaffen will, um nnbeeinträchtigt vom Tages aeschrei dann dir Maßnahmen durchführen zn können, die siir die wirkliche Siabtlietuna sich als notwendig erweisen werden. Welche Rolle dabei die Errichtung des Tabakamtes spielen soll, ist noch nicht ersichtlich, da Poincarö sich in sieben Sprachen aussehn-eint Wir halten es siir gar nicht so nnwachrscheinlich - und haben das bereits am Sonnabend angedeutet —, daß die ietzt so start isolierten und qesicherten Einnahme quellen einmal dasu benutzt werden werden, S iche r heiien sur ausländische Krediie abzu geben. Potnearö legt alles daraus an. im Innern so weit Mr zu schaffen, daß der Frankenburs sich ans einer Basis hält, aus der dann auch seine inter nationale Sicherung vollzogen werden kann. Ob seine Maßnahmen ausreichen werden« den ersten Teil seines Planes zu erfüllen, bleibt abzuwarten. Jn die ent sch e id ende Phase wird seine Schlacht um den Fran ten erst beim ztv eite n Teile treten. Und wie dann, wenn er sich zu einschneideusdeu Umstellungen wird entschließen müssen, die franassische Oessentlichkeit reagieren wird, weiß niemand. Poinearö ionqliert musterhaft Aber er jvnqliert bis-her unr. Was wird er als B a u m e i st e r leisten? Kampf auf Leben und Tod Die fronzösifche Regierung gegen die Kniffe-Spekulation Telearamm aufre- Korrespondenten » oh. Paris, I. August Wie das Poinearö nahestehensde ~J onrn a l« mitteilt, wird der Ministerpräsident morgen nnd in den nächsten Tagen mit den Mitgliedern des Sach verständigen-Ausschusses til-er di e Fra g e de r Frankenstabilierung ionferieren. Auf ieinen Fall wird die Regierung, so schreibt das »F v n r n a l«, ans der Grundlage ded gegenwärtigen Frankenkurseö, den man nicht als den wirk lichen Wert der französischen Devise betrachten könne, die Stadilierung vornehmen. Eine en e r gis ch e Anfwertungöpolitii soll der Festigung des französischen Geldtnitteld vvrang e h e n. Das ~Journal« schreibt: »Ein Kampf auf Leder- nnd Tod wird ietzt gegen die BaifsesSpetnlanten e rdiinei w erden. Die Regierung besitzt alle notwendige Mnniiion, tun diesen Kampf zn liefern nnd zn gewinnen. Die Einzelheiten der bevor siedendes Operation rniisien gedeiingedalten werden, oder es ift nicht weisen-tin daß sich die Ergebnisse der ersten Kämpfe mit den Spec-klarsten dacd zeigen werde-U ’ s " Ueber isiev zu erreichende Wetibasiz des Papier -franken etwas zu sagen, ist zur Stunde nicht möglich. Viel wkvd davon abhängen, wieweit das Vertrauen, die wirtschaftlichen Bedingungen und die Preizpolitik den Frankenstand beeinflussen werden. »Ich bin kein Zauber-künstler« Deinem-C vor der Kammer , O Bari-, g. Uuqust ·Poinearö wird, wie nunmehr fest steht.-den Franken zunächst nicht stahl lieren. Er bosst vielmehr auf eine starke Befse r u n g des jetzigen internationalen Standes der französischen Devise. Bevor man stabiliere, müsse dje Währung wieder gehoben werden, erklärte er ausdrücklich am Sonnabend in der französischen Kammer Yndjnbr fort: , . «Die iibetteiebeae Entwertung her französischen Devise ist ein wirtschasis liüee Unsinn-. Es bat set-is- Feusenbaisseu qeqebem die su erklären gewesen sind. aber in den legten Taqeu isi der Franken m- tee den Kurs se salleu, bee seinen eigentlichen Wert darstellt Dies ist sum Teil ais die steter-rationale speku latiou. sin- meeu aber arti aus ehe bei Jus teresseu des Landes Widerlauseude P as i t in I auern sittlich-scheue see ein siit aceuet ein Ende aenaüt werben ums-X , Die Debatte über den Gesetzentwnrs der Regie rung zur Frankensanienmg war a n h e r o r d e n t lich kurz. Poiucarö verlangte eine rasche Beendi gung der Generaldebatte, stellte sofort die Ver trauensfrage und (wie wir bereits am Sonnabend im größten Teile der Auflage berichteten d. Redi die Kammer gab mit 880 gegen 150 Stim men seinem Verlangen n ach. So kam nur ein einziger Sprecher der Opposition, der Abgeordnete Au r i 01, zu Worte. Er warf Poincarö vor, fein Entwurf bereite die Stabilierung der Währung nicht vor, sondern schiebe fie im Gegen teil hinaus. In dem Santerungsentwurf der Regie rung könne er beim beften Willen nichts Neues ent decken. Er stelle ein Konglomerat von Ideen früherer Finanzmintfter, wie g. B. Doumer, Loucheur und Poren dar. Die Regierung wolle dte französische Wirtschaft, v·or allem aber den französi schen K o nsu m e n te n, mit den schwersten Steuern belasten, habe aber absolut keinen Ge s a m tp l a n. . Unriol stellte der franzsfischen Jnnennolitik eine dtistere Prognosr. Er sagt ei u e E rheb n n g der Arbeiter-reife nnd schwere innere Unrn h e n voraus. Die Regierung werde ge ewnngen sein, durch Militiir derartige Unsstände an nuterdrsicketn was die innere Lage erheblich ver fchlechtern intifsr. Anriol schlos- tnit den Worten: »Der Entwurf der Regierung ist« di e le tz t e - Seite eines uollgeschriebenen Buches’ nnd morgen wird man eine nen e beginnen unsisen;« Poinearö fertigte die Opposition mit ei n vaar Phrasen ab. Er meinte, ietzt sei keine Zeit für rückwärtsfchauende Betrachtungen. Die Vergangenheit spiele keine Rolle. Man müsse vor ansschauem Deshalb hake man, um allen Zwift zu vermeiden, ein Kabinett des Burgfriedens gebildet. Aber einen wirklichen Gesamtulan legte er auch in dieser Rede nicht vor. Er sprach viel von der »Notwendigkeit, sofortige praktische Arbeit gu leisten«. Aber wohin er mit seinen Plänen zielt, wurde trvh zahlreicher Worte nicht ersicht lich, nnd er warnte davor vielleicht im Vor ausgeftihl der kommenden Enttäuschung —, allzu kühne Hoffnungen zu hegen. ~ Je d e sm a l, w en n ein neuer Finanzmtnifter erscheint«, erklärteer, ,erwartet man torichterweise, daß er einen Zauberstab mitbringt.« Bisher weiß man von den Plänen Poincarås eigentlich nur, dass er in der nächsten Woche einen Gesetzentwurf iiber die Bild u n g ein e r Amortisationskasse einbringen und eine neue Handhabung der Tabakregie vor wird an andrer Stelle dieser Ausgabe das Not wendige gesagt. Die Kammer beendete noch am Sonnabend abend die Einzelberatung des Finanz gefetzes und nahm es schließlich mit 804 geg e n I7 7 Stim m e n an. Wellen tm der Arbeit X Bari-, 2. August. Wie der »Matin« meldet, ist der amerikanische Schadserretär Meilen am Sonnabend in Gens eingetrossetk Meilen soll erklärt haben, er babe bei seiner Abreise ans Washington beabsichtigt, sich lediglich zu einein Ferienausentbalt nach Europa zu begeben. Er sei aber aus Grund eines Telegraimng des Präsi denten C o o lid g e gezwungen, wieder an die Arbeit sit gehen. Er babe sich schon in Paris mit Finanz sragen beschäftigt mid werde sich morgen zu dein gleichen Zweck nach Rom begeben. Olhuuq de- VaMncfchusses X London-, O. August. wusch FuntsvrQ) »Dann Throniele« berichtet, daß die erste Zu sammentunft des Diones-Ausschusses, der in London zusammengetreten ist, am Sonnabend in der Bank von England·abgehalten worden fei. Sachverständige der verschiedenen Länder nehmen daran teil. Den Borstc der Verhandlunqu führe Perser will-ert. Die lateinische Schwester Italien nnd Frankreichs Röte Von.nnferm vsKortespondenten U Rom. im Iqu Seit langem hat die italienische Oeffentlichkeis kein so lebhaftes, ja leidenschaftlicheö Interesse sü- Ereignisse, die sich außerhalb des Lan-des begeben, an den Tag.gelegt wie in diesen Wochen der Hoch« spannunq in Paris. Vom Schuhputzer an gefangen, weiß in diesem durch die letzten Jahre in tensiven politischen Erlebens noch stärker als bisher politisierten Volk jeder, wirklich feder, wer Herriot, Caillaux und Briand sind; und selbstverständlich wird mit dem nicht gespart, was man bei uns ~Biertisch« Politik« nennen würde und was hierzulande meist Ihn-it gdxcm nachmittäalichen »dieses espresso« zusammen n. . . Dabei weiß man selbst im hintersten Kalabrien oder im innersten Sardinien, daß es sich bei den Vor gängen in Paris nicht um etwas handelt, was ledig lich einem »Geh-rasch an Sonn- und Feiertagen« dienen dars. Man weiß, daß diese sranzösische Kris europäische Krise ist und dass zwischen den fran zösischen und den italienischen Zuständen Paral leleu mannigfache-: Art zu finden sind. Und gerade diese Parallele-I die sascistische Presse hat Ue Nation aus dem Gebiete historisch-politischer Spe kulation geradezu geschult - sind heute außerordent lich liest-di ’ « . O Ich sprach vorhin vom Schuhvuizer ·. . Es fes mir erlaubt, diefen Schuhvutzer noch einmal zu er wähnen. Und zwar deswegen, weil er als getreues Echo dessen, was er in feinem fafeiftischen Leibblatt gelesen hatte, vielleicht am dentlichften, am offenstcn ausdrückte, was hier so alg »öffentliche Meinung« kursiert Das Kabinett Herriot war gefallen. »Das-e ich’d Ihnen nicht fchon geftern gesagt!« meinte mein Mann. Er hatte gestern nichts gesagt. »Ja, ta, der Parlamentarismusi Da haben wir dockj in Italien, gottlob, andre, bessere Zustände! Aller dings ... Die Lira fällt auch. Wer ift aber daran schuld? De r Franken i Und wer verschul det den Frankenftnrz? Der Parlameniariss must Aber schließlich haben wir nur zu gewinnen dabei: wirtschaftlich und militärisch. Frankreich wird schwach. Und so werden wir wieder von Tuniz und Korfika und Nan sprechen. Ung kann der Parlamentarismus in Frankreich nur willkommen sein .. .« So fvrach der Schuf-nutzen Hatte der Mann wirklich ganz unrecht? Das französiiche Problem hat ftir Italien d r ei S e ite n: die wirtschaftliche, die innenvolitische und die außen politifchr. Und alle drei Seiten sind in der italie nischen Presse in diesen Tagen mit Leidenschaft er örtert worden« O . O Was die Volkswirtschaftler auch dazu sagen mögen: in Italien ist man der Meinung, daß das dauernde Sinken der Lira eine Folge des Franken sturzes ist. Man glaubt, daß die lateinischen Währungen durch ein geheimnisvolles Schicksalsband miteinander verbunden f ind. So verfolgt man mit Spannung die Maß nahmen, die Frankreich zur Stüizung feiner Währung ergreift oder vlant. Allerdings steht man den Pariser Plänen nnd Sachverständigenauiachten skeptisch gegen über. Die namhafteften Finanzfachleute Italiens haben in letzter seit in der Presse den großen Plan der französischen Bankiers erörtert nnd diesen Plan keineswegs günstig beurteilt. So schreibt z. B. R. dalla Volta in der Florentiner ~Nazione«: »Ohne anf technische Einzelheiten einzugehen, musz doch be merkt werden, daß der Sachverständigenausschuß in Wirklichkeit die Entwertung des Franken in einem bestimmten Maße will. Trotzdem sagt das Komitee eine Krise mit verschiedenen Folgen voraus. Und da kommt uns unwillkürlich eine Frage. Wenn die Sta bilierung zu einem bestimmten Kurs das Land nicht vor einer schweren wirtschaftlichen Krise reitet, wo liegt denn dann der Wert der ganzen Operation? . . . Der Plan der französischen Erverten läßt uns voller Zweifel über seine praktische Durchführbarkeit.« Neben diesen mehr oder minder th e o r e t ischen Sorgen gehen die Sorgen der Industriellen und Kaufleute her. Was hilft es ihnen, daß die Lira weiter gefallen ist, daß sich die Exportvrämie bis zu einem gewissen Grade hochhalten läßt? Der Franken geht voran und die französische Konkur renz ist weiter scharf. Ein typisches Beispiel: Selbst aufdem Jnlandmarkt müssen die Preise niedrig ge halten wenden, um den Konkurrenzkamvf bestehen zu können. Die bekannte Automobilsabrik Fiat, die unter der Konkurrenz einer großen französischen Kleinwagenfirma schwer zu leiden hat, hat ihre Preise noch nicht erhöht. Diese Preise ruhen noch immer
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