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Dresdner neueste Nachrichten : 06.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192707063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19270706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19270706
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-06
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.07.1927
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II sit- .-«..-s gis-M -.«.--.s . - « W) Dresdner Neuefte Nachrichten ·VIO Mast-etc RI , -BellZll d LOWMO »- 3.33.."z.«3z.7.3-s««.«5«. ZWE- , Unabhängige Tageszeismsg -.————-D»"»W«s sp-..."««:: Hgsäß KIND-K 2 Rims peile im Anschluß an reduksiynellen Text- 19 mm rest, kostet zweichss .- - « MAX-erE sus- Monak Juli 2.00 Resmsmarb sur vie Tschechwlewatu ssspgzskssxsksgkæzsgsgksss Jakgxgkgssssssssssksssss«ss«· mit Handels-. und JudastriesZeiiun asggszkschxmgxs zxch I-« M ME- Yttkgeeft .und Flöhe-I kann elne«Øeu-äke nicht XVIII-umwang : g . Auslande Um Fieschsmcfrs. Etuzemummek 10 R««Pfcnncs KedCMM Bei-lag und hauptqeschösisstelle Dresden-R; Ferdmuudstr. 4. · Fern-sus: 2 o 024- 22 981, 22 982, 27 983. · Telegmmmex Reuesie Dresden. · Postschecks Dresden 2060 NIOMWM TMMDUUSIJI MM RückpslM stn Vedtk Mkückgsfcndt nich aufbewahrt - Im Falle höherer Gewalt- Betriebsstörunq odsk Otkeiki haben unsre Beziehet keinen Anspruch aus Rachllefekung oder Erstattung des entsprechenden Entgelii Nr. 155 Mittwoch, 6. Juli 1922 XXXV. Jahrg. Beginn des zweiten Evaporatoeprozesses Die Anfchlußfmge ais neues französisches Druckmiiiei Neue Zwischenfälle an der iialienisch-franzöfifchen Grenze « Die große Zolifehiachi im Reich-sing Wieder einmal »die Anfchlußgefahr« Meinungsausiaufch zwischen Paris und chg Drohender Winksuach Wien Telegrawm unsres Korrespondcnten oh. Paris, 5. Juli Die Anwesenheit des französischen Gesandten in Wien, Herrn n. Chambrnn, bietet, wie bereits ge meldet, dem Qnai d’Orsan Gelegenheit, die außen pnlitischen Mitarbeiter der Pariser Presse nnd die Vertreter ausländischer Blätter ans die ~A n s ch l n ß - gefahr« nachdrücklich aufmerksam zu machen. Ob dieser Wink von Briand ausgeht, läßt sich nicht sagen. Doch ans mir erteilten Jnsormationen ist zu schließen, daß zwischen Prag und Paris in jüngster Zeit ein sehr lebhaster Meinungsaustansch tiber die An schlnßsrage sich entwickelt hat. Mitglicherweise stehen damit mehrere Unterrednngen des hiesigen tschecho slowakischen Gesandten mit Berthelot in Zusammen hang. Die Angliedernng der reichsdeutschen mit der deutschösterreichischen Strasgesetzgebnng und einige verwaltungstechnische Uebereinknnnnen erwecken am Qnai d’Orsay den Verdacht, daß die vom Reichstags nräsidenten ·Liibe ansgestellten Richtlinien in der Anschlußbeweguug besolgt- werden nnd —daß auch Se"ipel«nicht mehr die hinreichende Sicherheit bietet. der sogenannten »Anschluszeanwagne«· einen Riegel norzuschiebeng Wie es scheint, wird die »Aus-bluti gesahr« als ein großer Trnmns der Diploinatie des Qnai d’Orsay in Bereits-hast gehalten, um in dem Augenblick, wo die Fortsetzung der Politik non Lo earno erörtert wird, ausgespielt zu werden. Die im »Teuws« entwickelten Gedankengänge zeigen, wie intensiv die sranziisiirhe Diplomatie bemüht ist, der Anschlußbewegnng einen Hintergrnnd von europäischer Tragweite zu geben. Das entwassnete, um die Hebung seiner Wirtschaft schwer ringende nnd bitter kämpfende Dentschiisterreich soll eine ’,,Gesahr« siir den enronäischen Frieden bilden, wenn es sich an das Reich anschließen würde. Mit solchen Don auichotterien beeinflußt man »die öffentliche Meinung Frankreichs. Einem geheimen Wink solgend. unter stützen alle Blätter die These. daß Frankreich und seine östlichen Verbiindeten, nämlich die Kleine Entente, in ernste Gefahr kämen, wenn dnrch den An schlnsz Dentschiisterreichs ~M ittelen r o n a« wie -. derhergestellt und der deutsche »Drang nach Osten« die Existenz der Naschsolgeftaaten bedrohen würde. Der ~Temps« rnst die Signatarmiichte der Friedensverträae von Versailles, St-Germain nnd Trianon anf, um eine »Front gegen die An gliederung Deutschiifterreichs an das R e i ch« zn verhüten oder, wie das Blatt sich ansdriickt, Dentschösterreich aus der Gefahr zu befreien, »n n t e r das deutsche Joch zu geraten«. Was soll nnd kann aber Frankreich tun? Diese peinliche Frage ist schon so ost gestellt worden, dasz man sie heute nur mit merkbaretn Unbehagen wieder anschneidet. Die Idee einer engen wirtschastlichen Ver ständigung zwischen den Donauftaaten wagt man nicht als Rettnnasflaqae ausznziehen, weil die Tschecho- Slowatei ernste Schwierigkeiten macht nnd Italien mehrfach gegen die wirtschaftliche Zusammenfassung der Donanftaaten Stellung genommen hat. Den Jour nalifteu, die sich am Qnai d’Orsay nach einem kon ftrnktiven Gedanken in der Anschlnßsrage erkundigten, wurde aus w e ich en d geantwortet.« Herr v. Cham brun wird also zwar mit leeren Händen nach Wien zurückkehren, aber dein Vundeskanzler Seipel eine ~Verwarnuna« der französischen Regierung hinsichtlich der Anfchlnszbewegung überbringen. Aus diesem Bericht unsres Pariser Korrespon deuten ersieht man, daß erstens der Widerstand gegen den Anschluß in Paris nicht geringer geworden ist und dasz zweitens die »Gefahr« des Anschlusses zunächst propagandistischmaßlos übertriebennnd dann diplomatisch als D r n ck m i t,t e l benutzt werden soll bei den bevorstehenden Verhandlungen über Rheinlandräumung und Ostgrenzen. Wir verweisen nochmals ans das gestrige Telegramm unsres Pariser oh.-Korrespondenten, in dem ausführlich aus die neuerdings in Paris konstruierten Zusammenhänge zwischen jenen Fragen und dem Anschlußproblem ein gegangen wird. Wieder deutsche Miliiämttachös in London X London. 5. Juli »Daily Telegraph« berichtet heute, die britische Regierung habe beschlossen, die vormals feindlichen Regierungen einzuladen, wieder Militäratta chös bei ihren verschiedenen Botschasten und Ge sandtschasten zu ernennen. Man ist« teilt das Blatt mit, der Ansicht, daß Gegenseitigkeitsbehandlung in ein-er solchen Sache das einzig mögliche Verfahren ist, und britische Militärattachås sind .bereits in den betreffenden Hauptstadten ernannt worden. Die britische, Regierung hat sich niemals die fran zösifche Ansicht zu eigen gemacht, daß S 1 des Artikelsl79 des Versailler Vertrages Deutschland verbietet, Militärattachås ins Ausland zu entsenden, und sie hat dies bereits 1920121 klar nnd deutlich zu verstehen gegeben. Deshalb hat auch London, als kürzlich von einer Militärkommiision für Erhaltung des Friedens an der serbisch-albanischen Grenze ge sprochen wurde, die Anregung gemacht, daß ein deutscher Ofsizier an der Kommission teilnehmen sollte. Nächste Woche wird tn London-Oberstleutnant Fürst v. Hohenlobe als Mtlitärattachö der ungarischen Gesandtschast in London eintreffen. Ungarische und deutsche Ossiziere sind gegenwärtig hier, entweder als Besucher oder zu Studienzweckem Italien nimmt die gleiche Haltung ein wie Groß britanni-en. Geeckis Aufenthalt in Rom - Weithi- Phamastru des »Motiv B. Berlkpy ö. Juli, (Etgz-quh«rtberkklzti Dle Its-richte Behauptuna des »Maän«, daß der General v. See ckt und »fünf Offisjiere des beut-schen Generalstabs« ein« St u dsi enre is e d«u«t ed Italien gemacht hätten, usm die »mtlsitäriseben Methoden des italienischen Fafclsm—us« zu studieren, ist wohl überall gebührend aufgenommen worden. Das ~8.T.« stellt dazu noch ausführlich fest, daß Herr v. Seeckt auf-den einst-gen Fahvtem sdsle er zur Be stchtigung der Umgegend Roms im Automoblsl unter swn 2M4 M MIWXO W M MZM Frau und der Gattin eines deutschen Botschaftsmit gliedeö begleitet gewesen sei. Es ist auch nicht richtig, daß Herr v. Seeckt in Rom Mufsolini be sucht hat. Er ist mich schließlich als Privatmann und lediglich zu privat-en Zwecken hingereift. Und schließ lich und endlich gibt es, was auch der »Matin« wissen möcht-e. ein-en deutschen General-staf- nicht. Sogar die Abtei-lang im Reichsweshrmisnisterium, von der man in Frankreich vermutete, daß sise Arbeiten im Stile Des Generalftwbs anstellen könnte, ist uns ia bekannt lich wegdsetretiert worden. , Zwischenfälle an der französisch iiakienischen Grenze Telegramm unsres Korxespondenteu - « f oh. Paris, Z. Juli Das Auszenamt erhielt gestern mehrere Mitteilun gen über Beschwekden der Lokalbehörde vo n Lanele b o n r g sDeparteinent Französisch- Savoie), wo sich dieser Tage bei italienischen Schießs iibnngen mit weittragenden Geschiitzen Zwischenfälle ereigneten. Die Bewohner von Lanslebonrg besitzen zahlreiche Hütten und Weiden a us i t a l i e n i s ch e in Bodens Sie beklagen sich nun darüber, daß man sie genötigt habe, ihre aus dem Plateau des Mont- Cenis gelegenen Häuser in aller Eilezu räumen, da der italienische Generalstab gegenwärtig Tit-til leriemandver im Grenzgebiet abhalten lasse. Am Quai d’Orsah wird erklärt, eine Grenz verletzung habe nicht stattgefundeny Die Zwischensälle hätten sich vielmehr «an italienischem Boden ereignet und seien rein privater Natur« Falls jedoch die Beschwerden der Einwohner von Lanöles bourg begründet wären,..ka'lne ei n Sch r itt de s französischen Botschasters in Rom in Be tracht. Inzwischen komnjt aus Chain b e r y folgende Meldung iiber einen weiteren Zwischenfall: Am Sonntag gegen zehn Uhr vormittagd seien ans dem MontsTenidiPiateau von « einem italienischen Cara biniere aus zwei sranztisische Arbeiter, die etwa zwei hundert Meter von der französischen Grenze entfernt ,vpri«tbergingen Mehrere Schüsse abgeseuert worden. Dr. Siresemann als Kläger Erster Tag VDZ Platten i.V., s.Juli. (Eig.TrahtberichU Die Bernsungsnerhandlnng in dein Ve leidigungsprozesz des Reichstninisters des Archiv-ir tigen, Dr. Stresemann—, gegen den Planeuer Rechtsanwalt De. Arthur M iiller, der so genannte ~anporator-Prozes3«, nahm hente nor der Straftammer des Landgerichts Platten ihren Anfang. Der angeklagte völkische Reihtsanwalt J)is. Arthnr Müller hat ferner Beschwerde dagegen erhoben, daß die Berliner Staatsanwaltschast seine gegen den Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht gerichtete An zeige wegen Falscheides abgewiesen habe. Dieer Anzeige liegt die Zengenansiage Schachte in der ersten Instanz des Planeuer Prozesses zugrunde. Schacht hatte be kundener habe Direktor Miiller in einer Aufsichts ratsfitzung einen Lumpen genannt, ohne daß der Beschimpste deswegen Anzeige erstattet habe. Tatsächlich hatte Müller aber Privattlage erhoben, sie aber dann wieder znrtictgezogetn Die Berliner Staatsanwaltskhast hat die Versicherung des titeichsbankpriisidenteu als absolut glaubwiirdtg bezeichnet, daß er sich im Moment feiner Plauener Zeugenanssage, dieses jahrelang zurückliegenden Vorganges nicht mehr ent sinne. Schacht hatte sofort, als ihm seinerzeit die Privatklage wieder in Erinnerung kam, feine Plaueuer Aussage telegraphisch rithtiggestellt. Die heutige Berufungsverhandlnng begegnet wieder groszcm Interesse in der Oeffentlichkeit. Das ergibt sich sowohl ans dem gntbesetzten Zu schauerranm wie aus der Anwesenheit zahlreicher Journalisten aus dem ganzen Reiche. Ten Verhand lungsvorfitz führt Landgerikhtsdirektor Schilde, der einem Verichterstatter bestätigte dafz er nach Durchsicht der Akten, zu der Auffassrtcg ge langt sei, daß das ganze Verfahren sich innegdalb non drei Tagen durchführen liesse. Allerdings könne er nicht versicheru, in welchem Utnfange die zu ver tretenden Anträge der Prozeflbcteiligten als zur Sache gehörig Annahme finden müßten. Beisitzende Berufsrichter sind Landgeriehtsrat Roßbach und Gerichtsasscssvr Dr. Wappler, bei sivende Laienrichter ein Bäckermeister ans Plauen und ein Manrer aus Neudorf. Im übrigen sieht man dieselben Gesichter wie in der ersten Instanz. Die Anklage vertritt Erster Staatsanwalt Schaufnß. Dem Anaeklagten stehen wieder Justizrat Dr. Hahn lßerlin) und Rechtsanwalt thdsch lPlaueni zur Seite, während für den Nebenkliiger, Minister Dr. Strefemann, Rechtsanwalt Dr. Kunz lßerlin) und Justizrat Schurikht (Planen) erschienen sind. Unter den Zuschauern sieht man auch wieder den Privatsekretär des Aufzenministers, Konfnl Bernhard. Gegen käm Uhr wird die Verhandlung eröffnet. Die Zeugeuoernehmung wird erst atn Mittwoch er folgen. Es wird dann das Urteil erster Instanz nerlesen, das bekanntlich den Angeklagten trotz der Schwere der Beleidigungen nur an einer Geldstrafe in Höhe von 10000 Mark verurteilte. Berufung gegen das Urteil haben sowohl der Angeklagte wie der Staatsanwalt und auch der Nebenkläger Dr. Stresemann eingelegt. cr mit dem Kabinett und den Teutschnationalen Füh lung gehabt hätte. Ter Angeklagte will sodann auf einzelne Punkte feiner Anklage eingehen. Der Vertreter des Nebenklägets, Rechtsanwalt Dr. Kunz, verlangt energisch, in jedem einzelnen Fall zu prüfen, ob der betreffen-de Punkt zur Sache ge höre oder nicht. Der Angeklagte erörtert hierauf zunächst die bekannte Entschließung des Alldentschen Ver b a n d e s, die sich gegen die Politik Strese«inanns, in sonderilieit das Sichert)eitsange.bot, richtet und in der verlangt wird, daß Außenniinisster Dr. Streic nmnn vor den Staatenerichtøhof gestellt wird, weil er aus eigene Faust das Sicherheitsangebot erlassen habe-. Landgerichtemt Nußbach verliest diese Ent schließung Weiter wird eine Etwiderung der »Zeit« verlesen, die die Behauptung des Alldeutichen Ver banded als ~e rst unten un d er lo g e n« bezeichnet- Hiemn schließen lich noch weitere Verlcsungen. darunter die einer Erklärung der D eutschen Volkspartei, der-zufolge zwar die Dentfchnatio nalen als P artei selbstverständlich nicht gefragt worden ieien, daß aber mit ihren V e rtr auen s - männern eine befriedigend verlaufene Fühlung nahme erfolgt sei. Der Angeklagte l. merkt nach diesen Verlesnngen, die Klaritellnngi der Vorgänge anläßlich des Sicher heitspaktes sei durch Der Angeklagte äußert sich zunächst über seine Vermögen-Fluge und protestiert dagegen, daß man ihn für einen reichen Mann halte. »Auch Richter«, sagte er, ~scheinen fich nicht von dem Urteil sreizumachen, daß ich sebr reich sei, denn der oberste Richter Plauens, der Land gerichtspräsidcnt, soll gleich nach dem Urteil der ersten Instanz gesagt haben: ,Was bedeuten für den 10000 Mark Geldstrase? Mit zwei Notariatss akten hat er das wieder rein.« weiter keit.) Tatsächlich haben aber meine ganzen Wotan-its einnahmen aus 1926 gerade soviel betragen.« Der Angeklagte trägt dann erneut in großer Breite seine bekannten völlig haltlosen politischen Anschuldigungen gegen Dr; Stresenmnn vor. Besonders hartnäckig ver- Jbeißt er sich dabei in die Vorstellung, Dr. Streles mann habe tatsächlich das Sicherheitspaktangebot, das später zum LocarnosPakt sührte, in die lelt gehen lassen, ohne mit dem damaligen Kabinett, in dem deutschnationale Vertrauensmänner saßen, Fühlung zu nehmen. Die-s habe seinerzeit der deutschnattonale Minister Schiele ausdrücklich bestätigt. Stresemann dagegen habe seit 1925 unausgeseßt bekundet, er hätte dieses Sicherheitsapqebot tatsächlich erlassen« nachdem die große Zurückhaltung Schielcs erschwert worden. Als die Deutfchnationalen dann die Politik Stresemanns bei der Abstimmung doch billigten, ist der Angeklagte zornentbrannt aus dieser Partei aus-getreten und hat dann in einem Briese km die Deutsche Volkspartei Dr. Streies mann ~fnbjektive Unwahrheit« und ~objektive Un wahrheit« sowie »Liige zur Rechtfertigung seiner Sicherheitdpaktpolitik« vor-geworfen Die Deutsche Volkspartei hat daraus nicht re agiert. Der Angeklagte hat dann am 10. September 1925 den Vorwurf der Liige gegen Streiemann wiederholt und mitgeteilt, daß er den in dieser Angelegenheit entstandenen Briefwechsel einer Reihe Persönlichkeiten auch der Deutschen Volks partei übergeben habe. Zugleich bringt der Angeklagte in jenem Briefe, der hauptsächlich der Anklage zu grunde liegt, die bekannte Couranten-Angelegenheit zur Sprache. Strcsemann soll nach den aus der ersten Instanz ja hinlänglich bekannten nnd auch schon widerlegten Behauptungen des Angeklagten in einem Briefe an Reichöwirtfchaftsminifter Dr.Srholz als Reichstagsabgeordneter und Anfsichtsratsmitglicd der Lttwin gehörigen Evaporator-A.-G. ein Ver fahren wegen Mnnitionsvcrfrhiebuna gegen diese Gesellschaft inhibiert haben. . Der-Angeklagte erklärt dann in sehr spitzsindiam und gekünftelten Ausführungen, was er unter Korruption verstehe. Es kommt dann zu einem Zulammenttoß zwischen der Vertretung des Nebenkläaers und der Verteidigung des Un - geklaatcm Rochtöamvalt Dr. Kunz weilt darauf bin, daß der Angeklagte in seinem Brief vom 28. Juli 1925 nur den Vorwurf der L ü g e gegen Stresemann erhob und daß erst am 10. September der VdloUrf der Korruption hinzukann Er wünscht Auskunft dar über, w o der Angeklagte sich in der Zeit zwischen dem 28. Juli und dem 10. September aufgehalten habe. Verteidiger Justizrat Halm legt Verwahrung gegen diese Frage ein. Angeklagter erklärt, er sei Ansaan September in Detmold aus der Tagnna des Alldeutschen V e r b a n d e s gewesen, sucht aber trotzdem glauben zu machen, dasz der Brief vom 10. September ebenso wte die andern Briese aus sr e i e n Stücken und aus e i g e n e m Antrieb geschrieben seien. Nechtsamvalt Kunz: Ist es richtig, daß ber An geklagte im August 1925 b ei K n 01l gewesen ist, wo er das Material bekamtt Angeklagte- Cwiederbolt mit der Faustrnuf den Tisch ichlagendix Ich habe schon hundertmal gesagt, daß ich den Briefwechfel aus eigenem Antrieb geführt habe, und bitte, solche Fragen nicht mehr zu stellen. Rechtsanwau Dr. Linn-: Ich habe keine Veran lassung dem stthm der ietbft iebe WW’
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