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Dresdner neueste Nachrichten : 12.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192707127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19270712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19270712
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-12
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 12.07.1927
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Etwa 200 Todesopfer 60 Millionen Mark Schaden Aufrnfdet Staatsregierung . II Dresden, 11. Juli F Die Staatsreaimma erläßt folaetrdeu Aufruf: An alle Bewohner Sechs-nd In der Nacht sum 9.-Inli diefetz labres ist das Gottlenbas nnd Miialitttal ini ditlichen Eraaebirae von einer Unwetterkataftroobe beimaelncht worden. die in ibrer Fruchtbarkeit nnd Schwere in nnfern Breiten obne Beifviel dasteht. Wolkenbrtiche baden Städte nnd Dörfer innerhalb weniaer Stunden zerstört. Was Menschenmist in nttiltfatner Arbeit in lanaen labren antbante. ist in Triiminer aeriflen Weit fchmerzlicher als die Vernichtnna noch nnaenteffener materieller Werte ist die Tatlache. daß die Katastrophe. loweit lich bis ietzt erkennen läßt, an die Zweibnndert T ote gefordert bat. Eltern beweinen den Tod ihrer Kinder; nntniindiae Kinder lind an Wailen geworden. Ganze Haushaltungen lind den reißenden Fluten anin vaer aeiallem Hunderte nnfrer Volksaenoilen lieben vergweilelt vor dein Nichts. »Die Regierung des Freittaatdsachfen hat als erfte Hilfsmittel bereitsestellt. nm der dringenden Not an stenern Der Reich s t a g bat sofort feine Bereitwilligkeit. in große-n Umfanae gn helfen, erklärt. Weiteres wird noch non Staat nnd Gemeinden gefcheben. Aber das Unaltttl ist fo gewaltig in feinen noch gar nicht ab snlebenden Folgen, daß der. Einleitung einer großen privaten Hilfsaktion int ganzen Freiftaat Sachsen nicht entraten werden kann. Darnnt richtet die Regierung an die ge fatnte Bewohnerfchaft des Landes die dringende Bitte nin freiwillige Gaben. Alle fächiifchen Banden. Spar- nnd Girokalfen der Gemeinden, foioie alle Zeitungsgeschiiftss stellen ini Lande werden mn Einrichtung von Sammelftellen gebeten. Jin Ql rdei t s - nn d Wodliabrtsminilterinin ift eine Hilfs zent r a l e errichtet worden« Oln dieie find alle eingegangenen Beträge baldiast abznfitltren. Die Staatsregiernng iit der Ueberzenannw daß es weiter keines Wortes bedarf, nin alle Bollsgenofien, die von der entsetzlichen Katastronbe verschont ge blieben find, wie ein Mann znfanunenstelien zn lasen« nin den beinitleidenswerten Opfern helfend die Hände zn reichen. Es gilt ietzt die Tat. Gebe ein jeder, fo viel er kann; denn fchnelle Hilfe ist doppelte Hilfel Auch die lleinften Spenden Unbemittelter helfen die lchwere Not lindern. Die Regierung des Freistaatcs sachte-u Das Getamtmiuiftetinm del d t , Ministerpräsibent. Hilfsqtiionen Eine Lande-komm in Aussicht Stcherem Vernehmen nach wird in Sachsen eine Landeskollekte für die Gefchädiäten der Katastropbe veranstattet werden. Der Pr«sident des Landes konsistoriums D;Dk.See7en reiste am Sonnabend in das iltxnglücksgebieh um e ne kirchliche Hilfsaktton ein su e en. In allen Dresdner Kirchen wurde gestern der entsetzlichen Katastrophe gedacht. 100 ovosMarbsnende per Landesvetstchernngmsialt Wie uns das Bürgermeister-unt in Gottleuba mit teilt, " hat der gesamte Vorstand der Landesveri ficherungsanstalt unter der Führung des Präsidenten Tempel das Unwettergebtetssbefucht und für sofortige Hilfe in Gottleuba 10000 Mark überwiesen. Für die Geschädigten des gesamten Gebietes sind von der Landegversicherungsanstakt 100000 Mark sur Verfügung gestellt worden. Aultnf des Juni-deutschen Orden- Der Jungdeuifche Orden hat sich sofort nach dem Bekanntwerden der Katastrophe mit seinem Führer Mahrann in das Unglückögebiet begeben. Der Orden nimmt sich der Kinder an, die durch den Tod ihrer Eltern verwaist-sind Eine große Zahl solcher Kinder hat er schon in Dresdner Familien untergedracht. Es werden noch weitere Transporte verwaister Kinder im Alter non 2 bis 14 Jahren erwartet. Da die ge samte Bade der Eltern vernichtet ist, bittet der Jung eutfche Orden um Kinderwäfge, Klei dung-Miete und Schuhu-erl. ie Spenden werden Ichesselstraße 9,«2«- angenommen-s · Große Grhwierigkeiren der Rettrrngss und Bergnngsnrheiten Wiederherstellung des Eisenbahn , verkehrs nicht vor einem halben Jahre Im Zenirum der Kaiastraphe w. Bergqießhiibeh 11. Juli Trotz allen Wandungen und Bitten der Behörden waren am Sonntag viele Tausende Neugieriger unter wegs nach den Unglücksstätten. Ganze Schwärme von Nadsahrern, ungezählte Automobile und Krasträder, Scharen von Fußgängern waren schon am frühen Morgen ausgebrochen. Die ge sperrten Straßen wurden umgangen, und so drangen riesige Menschenhaufen vor bis in die äußersten Be zirke des Unglücks. Gegen mittag griff die Polizei energisch durch und sperrte die Straßen, soweit es ihr möglich war, ab. Begreiflicherweise konnte diese Ab sperrung nicht dicht genug sein, da die Polizeibeamten natürlich an den Unglücksstätten selber voll in An spruch genommen waren. Es ist dringend zu fordern, dafz die Polizei Unterstützung erhält, um die Ab sperrung schärfer durchzuführen, denn die zu Tode ge ängstigten Bewohner des Unglücksgebiets können das Zuschauen Müßiger bei dem Bergen der Habe der Verungliickten kaum ertragen. Wenigstens sollte man bis zur Beerdigung der Toten eine scharfe Sperre durchführen, und wenn dann der Verkehr doch frei gegeben werden muß, sollte man wenigstens P a s s a g e g e b ii h r e n erheben, eine Sammlung fiir die Geschädigten Sonst tun das nämlich Privatleute. Es ist kaum zu glauben, aber Tatsache, daß sich bereits eine ganze Verkehröindnftrie in sden Unglücks gebieten entwickelt hat. Lastkrastwagen,Anssichtswagen aller Art bringen Neugierige an die Stätten des Grauens, und irgend welche Unternehmer veranstalten sogar Fiihruugen. An den Totenhallen sammelten sich gestern Hunderte von Neugierigen, die ohne Rücksicht auf das Leid der betroffenen Familien die armen Opfer anstarrten. Die Polizei, die alle Hände voll mit Wichtigstem zu tun hatte, mußte sich schließlich auch noch darum kümmern, die Taktlosen abzuhalten. Berggießhiibel lag am Sonntag in wunderbarem Sonnenschein. Man kommt um eine Straßenbiegung von der Höhe herab und sieht durch das grüne Laub dach der großen Alleebäume plötzlich, daß da eine Stadt sozusagen ohne Zentrum ist. Die Ansräumungss arbeiten konnten gestern durch das günstige Wetter sehr beschleunigt werden. Man rechnet indes immer noch damit, daß erst in etwa drei Wochen die Haupt straße von Berggießhiibel wieder einigermaßen passier bar ist. Mit größter Beschleunigung hat man zunächst die Toten zu bergen versucht. Leider ist das noch nicht völlig gelungen. Unter den Trümmern zusammen gesttirzter Häuser muß man noch immer Opfer ver muten. Die Häuser sind meist Fachwerkbauteu und infolgedessen sind die Trümmer von zahlreichen Balken durchsetzt, die von den Helfern halbmeterweise aus einandergesiigt werden müssen. Die Lebenden sind aus den Trümmern sämtlich geborgen. In Berggießhiibel arbeiten gegen 400 Mann Lande«-polizei» mehrere hundert An Helfei Alle den Opfern! Das furchtbare Unglücke das über so viel fleißige nnd zntneift in kleinen Verhältnissen lebende Menschen in den Tälern nm Dresden hereingebrochen ist, muss durch schnelle, werltätige Hilfe Aller wenigstens in seinen Folgen gemildert werden. ·· Der Staat ist durch die schweren Lasten nach dem Kriege arm und kann nicht allein in dem Maße helfen, wie es notwendig ist. Mit platonischent Mitleid ist aber den unglücklichen nichts getan, die um ihre so schrecklich aus dem Leben gerissenen Nächsten trauern und zudem Hausrat, Kleider und Wäsche, Haus- und Handwerks zeug, die zum Teil alles bis auf das Hemd am Leibe verloren haben. Nun musz sich das Gefühl der Schicksalsgemeiufchast bewähren. Jeder muss nach seinemKönnen helfen. Wer schnell gibt, gibt doppelt. Jeder, auch der» kleinste Beitrag, ist willkommen. Wir bitten unsre Leser an unsre Hauptgeschiiftsstelle, Ferdinandstrasze -4, jeden verfügbaren Betrag einzahlen in wollen, und wir eröffnen die Zeichnung für den Verlag der Dresdner Neuesten Nachrichten Wolls is- Co. mit M.1500.- Ferner haben uns vor dieser Aufforderung bereits aus eigenem Antrieb Spenden zugesagt Restdenzsaaufhaus «»so-seiti;ss«.ssos.ssooooMoloooolUl ÆssowäWaldichmidt 0000000H00000000000000on 5000- M. 3000.- Der Umfang der- Kainsirophe ow. Dtes de u , U. Juli, mittass Soweit hente vormittag nnf Grund amt licher Nachrichten nnd nnfrer eigenen Jn fo r in n t i o n e n die Lage itn Unglücksgebiet bean teilt werden kann, ift die Lataftronhe noch viel folgen fchtverer gewefen, als ntnn ant sonnabend iiberfeben konnte. Der Schaden, den die cochflnt angerichtet bat, beträgt nnch den vorläufigen ernstlichen Feststellnngen mindestens do Millionen nnd bei der Reichs bnbn 10 Millionen Mart Leider hat iich die Zahl der Opfer gleichfalls als viel qrdßer berutdgefteitn als innn ntfvriiunlich schätzen konnte. Die bierttber bis ietzt vorliegenden znverlttffinen Nachrichten ergeben. daß nngefitbr 200 Todes onfer an beklagen find. Allein in der Amts bnnntntannfchnft Pirnn find tu Tote jetzt ntntlich rekognofziert, It in der il in t s b n n n t - niannftltnft Divvoldidninlde Außerdem werden noch etwn do Menfchen vermißt. Die nennne Zabl läßt fich antch fest noch nicht er mitteln. da nnter den Trtttnntern der Rinier bdchftsvabrfcheinlich noch unbekannte Opfer liegen nnd es litst ffch nicht feftftellen, tvieviel n n a n - gemeldete Unsflttgler nnd Sommer g it ft e von dein Unwetter nntertvegd tiberrnfcht worden find. - -Die Vefeitignng der Tr ti nt tn er nnd Balken in den betroffenen Orten kann blos fttickiveife erfolgen, tneil nnf dein engen sinnnte nnttirlich das Ballengetvirr in lleinftes Stticke nndeinnndergefiigt tverden unh. Itn tibrigen nehmen die Rettnngks nnd Bergnngdnrbeiten rnfchen Fortgang. Cnnderte non P o l is e il e n t e n and dein Dreddner segirh insbefondere nnd Dresden felber. aber nnch nnd dein tibrigen Sachfen. find int Unglücksgebiet snfntnniengezogen nnd ver richten bier nnfretbendfte Arbeit. Die di e i ch b - tv e b r ist non Dresden nnd auswärtigen Garnifonen eingetroffen, dazn viele fteitvillige Hilfstnannfchnftem fo die Ilngebdrigen der Technifchen Notbilfr. deö Ueichsbnnnerd, des Enthean des Roten Fronts kttinnterbnndes nfnn Nicht weniger als 1 ti v e r -" fiiedene dilfdorgnnifaiionen find ddei den Bergnngss nnd Anfräninnngöarbeiten tätig. Die Reich-sooft hat die telephonifthe Ber bind n n g von Berggiefihiibeh Glashütte. Gottlenba nnd einigen andern Ortschaften des Gebietes p r o o i s forifth wiederherstellen können. Von fast-verständiger Seite erfahren wir. daß die Wiederherstellnng des Eiienbahnner kehrö mindestens ein halbes· Jahr danern wird, da in beiden Tälern faft alle Eisenbahnbriicken weggeriiien sind. Die Reichswehrmannfthaiten nnd die Beamten der Landes nolizei find ietzt dabei, Notbriitken ftir den Fahrt-er kehr herzustellen. darnit die Lebensmittel-ser iorgnng in den betroffenen Orten wieder regel mäßig in Gang kontnten kann. Alarnmathrithten anöwärtiger Seniationsblätter. wonath die Bergnngss nnd Ränninngsarbeiten in Berggieizhiibel fowohl wie in den iibrigen Ungltitkss gebieten nicht rafth genng vorwärts gingen, muß nach driitklithft entgegengetreten werden. Jeder. der die emsige Tätigkeit der zahlreichen Helfer am Sonnabend nnd Sonntag gn beobachten Gelegenheit hatte, nian ohne weitereszngebem daf- dag Menfthentnbgs lith e gelei ft et wir d. Die Polizeimannfthaften haben tagelang tnit änderfter Anspannung gearbeitet, nni vor allen Dingen die Lebenden zn retten nnd die Toten gn bergen. Der Präsident der Landespolisei, de Gnehery, dein vorn Ministerium des Innern die Leitung der Rettungsy Bergnngss nnd Aniräutnnnggs arbeiten tibertragen worden ift. hat alle nnr irgend veriiigharen Polizeimannsthaiten znfannnengezogew Selbstverständlich kdnnen die Großitädte nicht noli lonunen von Polizeiwannfthaiten entblößt werden. an Sicherung Dresdens bat man bereits ans Zittau Mannfihaiten einlegen tnlifien. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß ietzt nor allen Dingen Hilfsniaßnahmen großen Stils eingeleitet werden nitifien, ntn die non dein Unheil Betroifenen in den Stand zu fegen, tiber die näihfte Zeit hinwegzukommen nnd inan innftalles rerinthen nnd tnn, was geeignet ift. ihnen wieder Erwerb nnd seist in its-lieb
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