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Dresdner neueste Nachrichten : 19.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192708195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19270819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19270819
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-08
- Tag1927-08-19
- Monat1927-08
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.08.1927
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Dresdner Neueste Nachrichten .ot u seen- kp « « W »F «»«»s;-«s,s·« M XENIEN Unabhängige Tageszeit-sag YM Tags-111 MARka M am tm Anschqu an redaktionellen TM- 19 m bMM Um Reichs . Ponbesz luk Monat August 2.00 Reich-mark für oie TschschpsSleOkck such Wogtxåvakåszässzæölsckxxftki—- Quir- ZMBZZRI KJIBMZT mi. Hattdels . und Jndustrte sgeiiun Fluge-R e Kki uch dMceutbnnbsendunnen im Inland-· Wochenle Mzgmugd Käse-I kann eins .Øewöek nicht ühekngommen werden« . g Äuslandeelchkggrjkxssmaeæ M mednktim Bei-lag und dauptqefchäfissielle Dresden-M Ferdimmvstn 4. · Fernwi- 2 0 024- 22 901. 22 982, 22 963. . Telegknmmex Renesie Dresden · Postfchecks Dresden 2060 MMM GUTMVWM Hm W) werden W zurückgesan nich M - Ins Falle höherer Gewalt- Bensiebsstdkuna edit Oft-cito haben unka Bezin- koinen Anspruch auf Rachllefimng oder Erstarkung des entsprechenden Guts-II »--————————— Nr. 193 Freitag, 19. August 1922 xxxV. Jahrg. Schwerer Zwischenfall in China General Damen besetzt chinesisches Gebiet Die Folgen « des Zufammenbmchs der füdchinefifchen Froni Das Ergebnis des Weisfliegens über den Paeisik General Humans Mimaium Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten J: S ch a n g h a i, IS. Angnst. tDnrch United Presz.s Zwischen den kritischen Trnppen nnd dein siidchinesis schen Oberkonnnando ist es gestern zn einein ernsten Zwisehe n s a ll gekommen. Ein britisches Flngzeng war dnrch einen Defekt gezwungen worden, in der Nähe von Schanghai ans chinesischem Gebiet niederzngehen Sofort nach der Landnng war es von einer Menge chinesischer Soldaten umgeben, die an geblich eine feindselige Haltung annahm. General Dnncan’,X der Oberkommandierende der britischen Streitkräfte in China, forderte die sofortige Rück gabe des Flngzenges. was der chinesische Linsenkom mifsar aber verweigerte twozu er unzweifelhaft das Recht hatte, da ein britisches Flugs-eng auf chinesischem Gebied nichts zu suchen spat und die Landnng eine Verletzung der chinesischen Hoheitsrechte war - d.Red.). Daraufhin sandte der britische Oberkoinniandierende ein Ultincatntn, das die Uebergabe des Flug zenges bis hente abend fordert. Inzwischen be I setzten britische Truppen die Eisen bahnllinie Schanghai—Hangts-han nnd blockierten ieden Verkehr. Sofort nach dein Bekannt werden der Landnng des Flngzenges sandte das britische Oberkominando sehrere Lastantos mit Sol daten an Ort nnd Stelle. so daß im Augenblick das Flugzeng von dritifchen nnd chinesischen Truppen ge meinsam den-acht wird. der englischen Chinatrnnnen, General Dnnean« geiteru deu chinesischen Behörden gestellt hat, wonach diese einige beschlagnahmte Teile eines Flugzenges unverzüglich herausgeben sollten, lediglich ein V o r wand gewesen ist, um außerordentliche Verteidigungsmaßregelu siir Schang hai durchsiihreu zu können. In der eng lischen Presse wird gar kein Hei-l daraus gemacht, daß der Zufamnienbruch der iiidchineiiichen Front im Jangtsetal der eigentliche Grund daiiir gewesen ist. daß General Dunean die Eisenbahn verbindung unterbrechen und besetzeu ließ, die den geschlagenen Truppen den Rückzug ermöglicht. Diese Babnstrecke, ans der, wie »Daily Chroniele« berichtet, bereits neun Züge mit Flüchtlingen aui Schangbai zn unterwegs waren, ist aui einer Strecke von 45 Meter ausgerissen nnd durch eine sehr starke Abteilung englischer Truppen mit Maschinen gewebren an der Kreuznng der Linien Nanking—— Schangbai nnd NankingQankan in der Nähe non Snts cha n besetzt worden. Gleichzeitig sind in Schanghai selber außerordentliche Sicherheiiönraßs nahmen durchgesiihrt worden. Die Freiwilligem verbiinde sind modilisiert und die militärischen Außennosten dnrch größere Abteilungen " besetzt worden. , Der Zweck des britifcheu Ultimatnms Telegramm unsres Korrespondenten - RFX London. IS. August Zum erstenmal seit der Anwesenheit englischer Trnppen in China ist es sur Ausführung der von gewissen englischen Kreisen, vor allein aber non den in China nnsässigen Engländern so oft herbei gesehnten Politik der starken Hund« ge kommen. Es dürften kanns Zweifel darüber be stehen, has- dns Ultimainnt, das der Oherkommnndant China beugt sich nicht X Schau-Fluch 18. August. iDnrch Funkspcnchi Der Anbenminiiter der Nankingreqiernna, Wu. erklärte. daß er beabsichtige, den Zwischeniall mit dem britilchen Fluqzena dazu zu benutzen. unt der Welt zu zeigen. wie riicksichtslos die britilchen Flieget in China verfahren. Der iranziifiiche Generalkoninl hat sich erboten, als Vermittler zn handeln. Von chinesischer Seite wurde dies jedoch abgelehnt. Die oiiiziöie Chineiifche Nachtichtenaaentnr bemerkt das btitiichc Ultimatnm habe die chine sischen Beamten nicht eingeichttchtettz geeignete Maßnahmen wiitden unternommen wer den« nm die chinesischen Rechte zu wahren. slu ICM I spilulokss We s M— II and M Ists nun cis-T ZWEITEN 111-FIT« 111 111 IFde n IT Es- Ma usw-s 111-It 111-nottu- M its-il ci Joh. Witsol UE M Der endlose Bürgerkkieg Das Vorgehen des Oberkommandierenden der pkitischen Streitkräfte in China stellt zweifellos eine Verletzung der chinesischen Staats hoheit dar. Die chinesischen Behörden haben selbstverständlich »sormal das Recht, das un geschlachte Ultimatum des Militärs abzu lehnen, das eine sofortige Herausgabe des widerrechtlich aus chinesischem Boden gelan deten britischen Flugzeugs verlangt. Ob sie aller dings die Kraft haben werden, der britischen Drohung tatsächlich zu widerstehen, sei noch sehr dahin geslellt Aus jeden Fall trifft das Ultimatum die gesteigerte nationale Empfindlichkeit der Chinesen außerordentlich, um so mehr, als die Klagen über das Benehmen der britischen Flieger, die rücksichtslos chinesisches Hoheitsgebiet überfliegen, in China ja schon seit langem nicht mehr verstummem Zweifellos dürfte, wie auch unser Londoner MiKorrespondent in seinem Bericht andeutet, das du«-sie Auftreten General Duncans in der Flugzeugs qngelegenheit nur ein Vormund fein, um ener gische Maßnahmen zum Schutze Schaughais treffen zu können. M i l i t ä r i s ch sind diese Maßnahmen natür lich begründet.«Man weiß aus der Geschichte des chine sischen Bürgerkriegs nur allzu genau, zu welchen Un taten undisziplinierte, auf dem Rückzug befindliche Truppen einer gcschlagenen chinesischen Armee fähig smd. Trotzdem bleibt es natürlich eine e kla tan t e Verletzung aller chinesischen Hoheitss rechte, wenn, wie in den oben wiedergegebenen Be richten gemeldet wird, chinesisches Gebiet weiterhin von britischen Truppen besetzt nnd chinesische Eisen bahnlinien streckenweit ausgerissen und der Verkehr lahingelegt wird. Jn gewissen Kreisen der China engländer, deren engstirnige Verbohrtheit dem- Foreign Office in London schon oft genug zu schaffen gemacht hat, wird man dieses energische Durchgreifen des Militärs als ein Bekenntnis zur »P olitik de r sta r k e n H a n d« natürlich außerordentlich begrüßen. Unterdessen ist ja in China, wie schon so oft, wieder einmal alles an de rs gekommen, als man es sich in europäischen Hirnen dachte. Der Siegeszug des ehemaligen Generalissimus der KantonsHankaus Regierung, Tschang Kai-schek, gegen Peking, der ihn bereits in die unmittelbare Nähe der Hauptstadt ge führt hatte, hat einen jähen Rückschlag erlitten, und die Armee des ehemaligen »südchinesischen Napos leons« ist zur Zeit weiter nichts, alsseine wüste Rotte hungernder Flüchtlinge. Er selbst soll vor sichtshalber seine Frau und seine Kinder bereits nach Amerika geschickt haben. Jedenfalls hat er seine Hauptstadt Nanking verlassen. Wo er sich zur Zeit aushält, ist noch nicht bekannt. Die Nachrichten über seine Flucht nach Amerika dürften vorläufig verfrüht sein. Man erlebt ja in der chinesischen Geschichte immer wieder die merkwürdigsten Auf erst ehungs w u n d e r geschlagener Generale. So steht z. B. der Besieger Tschang Kai-scheks, der ehe malige Herr von Schanghai, Marschall Sun Tschuanisang, der noch vor wenigen Monaten völlig ausgeschaltet und ohne jede Macht erschien, jetzt wieder als Alliierter, vielleicht etwas unter geordneter Alliierter Tschang Tso-lins, des berren von Mulden, der zurZeit im Kaiserpalast von Peking regiert, an der Spitze einer starken kriegs teiibten Armee. Diese Armee hat gestern den wichtigen Platz Vniau genommen, der gegenüber Nanking liegt. Von dort aus wird zur Zeit von weißrussischen Paniergeschiitzen die Stadt Nanking beschoiien, und man erwartet stündlich ihren Fall. Ob diese Prognoie etut-essen wird, läßt sich natürlich nicht sagen. Die Niederlage und die Flucht Tschang Kai-lchels hat, wie wir schon früher berichteten, eine A n n ä b e r u n g zwischen der Regierung in ,Nanking und der Regierung in Hankau gebracht, die ia ursprüng lich bis zum Verrat Tschang Kai-schels eine Einheit » itldeten Vielleicht ergibt sich daraus eine ,We Stärkung der südchinesischen National ; Muts Doch sind gute Kenner Chinas für die s nicht« Zeit ier skeptisch. Die Mnnäkg die ur i Männlich- das war das Kennzeichen der großen Mchiuesischen Bewegung im Gegensatz zum Norden s VII itvilen Gewalt untergeordnet waren, spielen ietzt Ach in Kanton, Hankau und Nanking die erste Rolle. Inkvliiedessen beeinflussen jetzt auch irrt-Süden die Wen persönlichen Rioalitäten und Machtkämpfe den . Und der Ereignisse Der Rückschlag der süd ;;,.«Mssischen Truppeu bedeutet zunächst einmal eine ""«Udkmn'g der-Verwirrung und eine Verlängerung FlMuesischen Bürger-kriegs- WAN- Eindeutsche-zAuslieferungsgefeiz vDZ. Berliu, 18. August Der Reichsjustizminister hat dem Reichstag den Entwurf eines deutschen Ausliefe rungsges e tz e s überreicht. Die Vorlegung des Gesetzes entspricht einer seit Jahren vom Reichstage erhobenen Forderung auf reichsgesetzliche Reglung des Auslieferungswesenö. Die Reichsregierung bezeichnet es als in hohem Maße erwünscht, fich bei den Ver handlungen mit andern Staaten über den Abschluß von Verträgen über die Auslieferung und die sonstige Rechtshllfe tn Strassachen auf einheitliche Richt linien stützen zu können. Uebereinstimmend mit allen Auslieferungsgesetzen andrer europäischer Staaten stellt sich auch der vorliegende Entwurf vor allem zwei A ufg abe n: Er will zunächst die Voraus setzungen sestlegen, unter denen andern Staaten Rechtshilfe in Strassachen gewährt werden kann; er will sodann das eigene Verfahren bei der Prüfung der Rechtsbilfe-Ersuchen und der Leistung der Rechts hilfe regeln. Nach dem Wortlaut des Auslieferungöi gesetzentwurss ist die Auslieferung nnr wegen einer Tat zulässig, die nach dein deutschen Recht ein Verbrechen oder Vergehen ist. Die Auslieferung ift u i cht zulässig, wenn die Tat nach deutschem Recht nur nach den Militärftrafgefetzen ftrafbar ift oder nur mit einer V e r m d g e n d ftrafe geahndet wird, die nicht in eine Freiheitsstrafe um gewandelt werden kann. Die Auslieferung ift ferner nicht zulässig, wenn die Tat, die die Auslieferung ver anlaser foll, eine p o l i t ifch e ift oder mit einer poli tifchen Tat derart im Zusammenhange steht, daß fie diese vorbereiten, sichern, decken oder abwehren sollte. Politische Taten find die ftrafdaren Angriffe, die fich unmittelbar gegen den Bestand oder die Sicherheit des Staates, gegen das Oberhaupt odergegen eitl. Mit glied der Regierung des Staates als Wehe-, gegen eine versassungsmäßigei-Körperschast, gegen die staats bürgerlichen Rechte bei Wahlen oder Abstimmungen oder gegen die guten Beziehungen zum Auslande richten. Die Auslieferung ist jedoch in diesem Zu sammenhange zulässig, wenn die Tat unter Berück sichtigung aller Umstände besonders verwerf lich erscheint. Die Auslieferung ist nicht zulässig- wenn die Gegenseitigkeit nicht verbiirat ist- wenn die Strafverfolgnng oder Strafvollstreckung nach dentfchcin Recht infolge Verjährung oder Gnadenerlaffes oder aus andern Gründen unzulässig sein wtirde und wenn fiir die Tat die deutsche Ge richtsbarkeit begründet nnd gegen den Verfolgten von deutschen Behörden ein Urteil erlassen oder die Eröffnung des Hauptoerfahrens abgelehnt ist. Die Auslieferung ift nur zulässig, wenn Gewähr dafür besteht, daß der Ausgelieferte in dem Staate, an den er ausgeliefert worden ist, ohne deutsche Zustimmung weder weaen einer vor der Auslieferung begange nen Tat, für welche die Auslieferung nicht bewilligt ift, zur Untersuchung gezogen, bestraft oder an einen dritten Staat weitergeliefert, noch aus einem andern vor der Auslieferung eingetretenen Rechtsgrund in seiner persönlichen Freiheit beschränkt wird. Die Auslieferung darf nur bewilligt werden, wenn das Gericht sie für zulässig oder der Verfolgte sich mit ihr einverstanden erklärt hat. Der § 53 des Gesetz entwurfs foll auch die Ermächtigung gelten, Reichs angehörige, die von einer ausländischen Regierung unter der Bedingung der Rücklteferung vorläufig ausgeliefert worden tin-d, nach Erledigung des inlän difchen Strafverfahrens der ausländischen Regierung zur Weiterbetreibung des ausländischen Straf versahrcus zuriickzulieferir. Da die Auffassung ver treten wird, daß eine solche Rücklieserung mit Artikel 112 Absatz s der Reichsverfasfung nicht ver einbar ift, wird dieser Paragraph 53 mit einer ver .-sassungsän·dernden Mehrheit angenommen werden hilft-M Ein Stoß ins Leere Das Ergebnis der Pariser Campagne gegen Deutschland Telegramm unsres Korrespondenten ch. Paris, is. August Die Campagne, die von der französischen natio naliftifchen Presse in den letzten Wochen gegen Deutsch land geführt wurde, bildet ein Schulbeispiel dafür-, wie meisterhaft sich gewisse Politiker der Bontenard-Prefse zu bedienen wissen, wenn ed gilt, die Erörterung nu angenehmer inne n p o l i t i fch e r Probleme in den Hintergrnnd zu schieben. Das Herannaheu der leuten Session der Kammer, die Notwendigkeit, dar- Bndget ftir 1928 noch vor Ende des Jahres unter Dach nnd Fach zu bringen, das Steuer- nnd Finanznroblenk geben den Wählern Anlaß zu allerlei Erwägungen über die Politik des Kabinett-s der nationalen Union. Erwägungen, denen bei Beginn des Feldznas fiir die nächftjährigen Aammerwahlen besondere Bedeutung zukommt. Die reaktionären Parteien fürchteten, nicht mit Unrecht, daß eine solche Bilanz nicht zu ihren Gunsten ausfallen werde. Es mußte »etwas geschehen«, um die öffentliche Meinung von diesen gefährlichen Narliforfchungen über die innenpolitifchen Taten nnd Erfolge der vorm Jahr ernanntcn Regierung abzulenken. Eine groß ausgezogene ~aufzenpolitifche Affaire« ift nach den Erfahrungen der natio nalistischen Politiker in einem solchen Fall noch immer das beste Mittel. Diesinal mußte T entsch land für dieses politische Manövet hist-halten In allen Spalten der gesamten Voulevard-Presfe wurde das Schreckkiefpenft von der angeblichen deutschen Gefahr aufgesel)eukhi. ~Deutschland23 geheime Rüstungen«, »der Revanchegeift, der böse Wille der Deutschen« wurden zu Schlagwöktern, niit denen man dem Publikum das Gruscln beizubringen und gleichzeitig seine patriotische Begeifternng wach zurufen suchte. Das ging so einige Wochen. Vergessen blieben innervolitiiche Schwierigkeiten, nnd die Propagande gegen die »deutsche Gefahr« belierrschte die Stunde. Aber nach und nach verpuffte das blendende Feuer-wert Die geschickte Haltnna der deutschen Regierung angesichts der Heizereicn der ofsiziöfen Pariser Presse verfehlten ihre Wirkung nicht. Von all den vorgebrachten Anschnldigungen blieb nichts an Deutschland hängen. Die ganze Polemik erwies sich als ein wütender Stoß ins Leere Damit verlies aber auch das Ablenknngissmanöver im Sande. Schärser als vorher regte sich die Kritik an der Politik der nationalen Union. Das Steuer problem kam von neuem aufs Tapet. Man verlangt in linksbürgerlichen Kreisen von Poineard eine end gültige gerechte Lösung, einen energischen Verzicht aus die von ihm bevorzugten Palliatiomittel der in direkten Steuern. Die Sozialisteusührer nehmen die trotz der Frankenhausse erhöhten Lebenskvsten und die von einem Teil der Arbeitgeber herabgeschickt Löhne als Ausgangspunkt zu scharfen Angriffen gegen die poinearistische Finanz- und Wirtschaftspolitih Am Vorabend der Wahleatnpagne ist es leicht erklärlich, daß diese Mißstimmung den Abschluß ges-Treu die Regierung gerichteter Wahl koalitionen begünstigt. Jn dieser Hinsicht ist in den letzten Tagen eine entscheidende An näherung der Radikalen ilinker Flügel des Bürgertums) an dte Sozialisten festzustellen, der die unt-erkennbare Absicht zugrunde liegt, bei den Stichwahlen die nationalistischen Flandidaten gemein schaftlich zu bekämpfen. Es soll nicht unterlassen wer den, aus eine Art Parallele zu diesem, von den Nationalisten inszenierten Ablenkungsinanöver hin zuweisen. Im Jahre 19127 als Poincare Ministerpräsident wurde, unternahm es Ca i llaux, die bis dahin geübte Finanz- und Steuerpolitik aufs schärsste zu brandmarkein Er trat mit einem Plan sur eine strikte Anwendung der Einkommensteuer her vor, der den damaligen Reaktionären aus-s äußerste mißsieL Auch damals« entstand wie von ungefähr eine scharse Propaganda gegen Deutschland, durch die man »die öffentliche Meinung von den unangenehmen innervolttischen Fragen ablenken wollte. « VSO bcn If
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