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Dresdner neueste Nachrichten : 11.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192709116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19270911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19270911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-09
- Tag1927-09-11
- Monat1927-09
- Jahr1927
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 11.09.1927
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Dresdner Neueste Nachrichten . "·ot« « · . U-—MM· sci« ZMWÆMMW Unabhängige Tageszeituug LIMIMW EIN-s Ms""3i«i-»T«i«i?3 2 MVW M v Lamm a um« Uni« WM W « Poflbezu W Monat September 2.00 Reichs-man fücvte TfZechosslrwaku stockt- PMMWOMKMM- Mär-IMMwa mit od l d d iZ im monailies c Kr. ·15 Krembandsendunqen im Jnlandi wöchentlkch EIN-o Ist-u im en- owiæ usw« Gan-»Im M an es« un Ja usir e« e no ZZIWZIJCJFYZKLMM Einzetnummet 15 Rimequ WVWM VMOC Imd Osuvtceschsstssteue Dresden-M Fauna-wild O— .· Wi: 1 4199 22 ou 2 I 982, 22 983. . Tetegmmmex Ren-sie Dresden . ppstschecks Die-den 2060 MOWÆ Tintmdwsm spon· MAMM »Am W IWMW M aufbewahrt - Im Essai W Gewalt Wibistsnma oder Artik- hohen unsre Heut-ds- keinm Anspruch auf Rachliofikuna oder Erstqu dsi enfsptechenden Ema-Its Ak. As Sonntag, st. September 1922 xxxV. Jahrg. GünsiigeAufnahme der Erklärung Stres emanns Eine ssepiifche Rede des italienischen Veiegimen - Kommuuistifcher Umstyrzverfuch in Litauen Dr. Wirth Lomon gefestigt Bkiond auf dem pressebankeit Gom- Position hoffnungslos Teleqramm unsresyorrefvondenten il. Geni, 10. September Dem völligen Zusammenbrnth des noli u i i th e n V o r se osz e s folgte gestern nachmitmn eine whergewdhnlich wichtige cundgelsnng der Loeaeno m il ch i e Frankreich. England nnd Ansicht-mit Aus den Triinunern des gegen die Schiedsbeitimmngen des Lamm-Vertrags gerich teten politischen »NichtsAngxiiiö«-Pakt-Planeg erhob sich die Parole: Was in Loearno unter geichuet wurde; genügt gnr Sicheenng des Friedens nnd bildet das inrisiiiche Fundament des Verhältnisses zwischen den Bann-dichtern Island, Ghamäerslwin und Siveseimann machten sich «- den Verteidigetn dieses vertragsrechtlichen Taibeftansdes. tont, daß alle sriedlichen Mittel zur Schlichtung von Streitigkeiten angewendet werden müssen. Die Reso lution schließt mit den Worten, daß sich die Mitglieder des Bundes diesen beiden Grundsätzen anpassen müssen, sie verzichtet aber aus den in der ersten Fassung noch am Schlusse enthaltenen Hinweis aus die Notwendigkeit neuer Schiedsverträge, woraus sich ersehen läßt, daß die polnische Delegation aus der ganzen Linie vor den Einwendungen ·Briaii’ds, Chamberlains und Streseinanns zurückweichen mußte. Der polnische Antrag ist der dritten Kommission überwiesen worden und wird am Schluß der Ver sammlung zur Debatte gelangen. Nach Sokal sprach der italienische Hauptdelegierte Oriaioicn Er bezeichnete die polnische Resolution als u n h a l i - ba r un d zw ecklo s zu verurteilen und betonte, daß der polnische Antrag nicht einmal an die scharfe Formulierung des Artikels 10 des Völkerbundspakies heranreiche. Er nannte es ein lächerliches Unter sangen, eine solche Phasensammlung der Bollversamms lung vorzusehen unid dabei zu betonen, daß eine der artige Kundgebung irgendwelchen Wert besäße. Außer dem machte Scialoja ironisch daraus aufmerksam, daß die Welt sich wundern müsse, jedes Jahr derartige Resolutionen zu lesen, die nichts andres als abge schwächte Wiederholungen der Völkerbundsgrundsäße darstellen. Scialojas Aussiihrungen erregten in der TVollversammlung eine äußerst unangenehme Stim . mung.. Merkwürdig ist, daß Chamberlain zweimal an .Siellen applaudierie, die »von den andern Delegierten «init eisigen Schweigen angehört wurden. Auch über «die· Möglichkeit der Abriistuug urteilte Scialoia sehr· skeptisch. Er sagte: »Wenn wir zu schnell sein wollen, werdenwir uns das Genick- I brechen.« such hier unterstrich Chamberlain durch Händetlatschen die Worte des italie ischen Haupt delegierten. Nach der Rede Scialoias Ihatte man den Eindruck, daß der polnische Antrag in seiner morali schen Tragweite zwar nicht abgeschwächt, aber rein drastisch gesprochen als erledigt anzusehen iei. Geheimraimstl Mitglied der Mandat-- kommission X Genf, 10. September Geheimrat Kasth qcfchäftsfiihrcndes Präsidiab mitglied des Reichsverbandes der deutschen Jn dustriq wurde gestern vom Völketbundsrat in ge heimer Sigm-g zum deutschen Mitglied der Mandat-s -kommilsou ernannt. Der vom Völkerbundstat zum Mitglied der Winndatskommission gewählte Dr. Ludwig Kastl ist aus der Kvlonialkarrsiere hervor gegangen. Er war zehn Jahre lang in Deutsch südwestasrika beim Gouvernement Referent für wirt schaftliche Angelegenheiten, später Leiter der Finanz abteilung. Nach Uebergabe der Schutzgebiete wurde er Kommissar des deutschen Gouvernements gegen über der Okkupationsregierung. Seit seiner Rück kehr nach Deutschland war Dr. Kaftl mehrere Jahre im Reichssinanzministerium Leiter für Revarations angelegenheiten. Im Februar 1925 schied er aus dem Staatsdienst aus, um geschästsführendes Präsi-» .dialmitglied der deutschen Industrie zu werden« Er. zählt zu den angesehensten Führern des deutschen- Wirtschaftslebens. Menschenfallen m Oowsetgefandtfchaften w ·- Berlin, 10. September. Die in Berlin er fcheinende russische Emigrantenzeituna ~Rul«"ist ge richtlich beschlagiiahmt worden, und zwar auf eine Beschwerde der ruififchenßotichaft über einen-Artikel, in dem berichtet wird,. daß in den Ge bäuden der Sowjetregierung M e n s ch e n f a l l e n be stünden-. Sen Zusammenhang mit den jüngsten Vor -fällen in ars an, wo bekanntlich ein russischer Erni grant niederFefchossen wurde, wird tn dem Artikel ausgeführt, aß in der Gefandtfchaft besondere Kellerräntne für die Zwecke der Tfcheka eingerichtet seien, was, wenn man rnssische Methoden kennt, absolut ntkbt nusaelchlossen tst. « Erklärung des Zentrums gegen Sirefemmms Rede Eine Tat nach tausend Worten Biøshcr war in Gen-f ninr geredet worden. Gestern saih die Welt diie erste Tat. Und wir freuen uns, feststellen zu können, daß sie von Deutschland aus-ging. Der deutsche Retchsanßem minister erklärte in seiner mit so viel Spannung er warteten Rede, daß Deutschland noch in Genf seine Unterschrift unter die sogenannte Fa kultattvklausel des Protokolls beim Völker lvund über die obligatorische Schieds gerichtsbarkeit in internationalen Rechts fragen setzen werde. Dieses Protokoll biegt seit der Gründung des ständigen internationalen Gerichts-ho"ses im Haag in Gen-s aus. Es enthält eine KlauscL die von »den Vötkeobnndsmitsgsliedern nicht unter schrieben werden muß, sondern die zu unter zeichnen in das Belieben der einzelnen ge stellt ist. Daher der Name kaiiltativklausseL Wer aber die-sc Klausel unterschreiibt, ist nach ishresm Wortlaut verpflichtet, ohne besondere Einzelahtoins men alte Arten von Rechtsstreitigkeiten mit einem Staate, der die gleiche Verpflichtung übernommen hat, der Gerichtsbarkeit des Haager internationalen Schiedsgerichtdhoses zu unterbreiten nnd sich dein Sprache dieses Hofes zu siigeu. Bisher hatten sich nur einige kleinere Staaten dieser Verpflichtung unterzogen. Um so bedeutsamer ist es nunmehr-, daß Deutschland als erste Großmacht sich der gleichen internationalen Gerichtsbarkcit in Rechts sragen unter-wirst Das bedeutet eine weitere Ans dehnung und einen großen Sieg der internationalen Schiedsgerichtsidee und diirste zudem rein taktisch in Genf dazu beitragen, die starke Verstims mung der kleineren Staaten gegen die Großmiichte des Westens-, soweit Deutschland in Frage kommt, zu mi l dern. Es sei nebenher aber mit Nachdrnck erwähnt, daß dieser Beschluß der deut schen Regierung auch non den Vertretern der Dentschnationalen gebilligt worden ist. Dies festzustellen, ist angesichts der ost merkwürdigen Methoden der deutschnationalen Presse nicht unwichtig. Die Ankiindignng der Ilnterzeichnung der Fakul tatiuklansel war der Höhepunkt einer jener glänzenden Reden, wie wir sie von Dr. Streic mann zu hören gewöhnt sind. Dr. Streseniann ist der erste deutsche Aussenniinisten der denTon der in Gens oersanmielten Welt trisst nnd infolgedessen auch das Ohr dieser Welt findet. Es war ja eine der schlimmsten deutschen Schwächen während des ganzen Weltkrieaed, daß diese Ausgabe keinem der deutschen Staatgmanner während des Krieges gelang, daß sie an der Welt vorbeiredeten nnd die Völker damit rettungslos der gegnerischen Propaganda auslieserten Das hat aufgehört, und das ist ein wesentlichees Pius siir die deutsche Aussen politik der letzten Jahre. Stresenmnn aina in seiner Rede von der großen revolutionären aeistiaenllm wälzuna aus, dienls Folae des Kriean über Euran herein-brach und aus der für die Völker die Erkenntnis erwachsen musi. dass der Kriea kein Weabereiter an besserer Zukunft- ist. wie man sriiber meinte, sondern ledialich ein Wea zum Unteraana nwd zur Anarchie. Ganz besonders beachtet sollte der sehr deutliche Hinweis Dr. Strese manns darauf werden, daß solche Gedanken, so ver nunftgemiiß sie auch sind, leider immer noch nicht Ge meingut aller Schichten der Völker geworden sind, und daß eine aewisse Presse sieder in Deutschland weiß, wo diese Presse zu finden ist nnd wer sie leiteti sich in den Dienst dieser aeaen den Frieden aerichs teten Bestrebunan aestellt hat und durch ihre maß losen tieberstreiibnnaen ienseits der Grenzen ein ganz falsches Bild von den wahren Wün schen nnd Absichten des Volkes verbreitet. Eine solche Presse aibt es zium Schaden der beiden Völker sowohl in Deutschland wie iii—s’c-rankreich. Es sei bei dieser Geleaenbeit übriaens sestaeitellt, daß der aus diese Presse bezüaliche Paisuö der Rede Strese manns in einiaendentschen Blättern merkwürdigen weise iveaaelassen oder stark aekiirzt wird. Im übrigen betonte die Rede Strefemanns die Einigkeit der drei Männer von Locarno un d ish re r Poli t i k. Diese Einigkeit ist, wie wir alle wissen, gerade in dieser Woche auf eine harte Probe gestellt worden. Sie hat sich aber bewährt. Der Reichsaußenminister legte gegenüber den be sonders in Frankreich zur Zeit zahreichen Kritikern der Politik von Loiiarno, die in ihr ein Zurück drängen des Völkerdundes sehen möchten, idesonderen Nachdruck auf die Feststellung; daß Loearns Briand sprach in feiner Rede auf dem Bawkett der Bitt-ker bundsjournalsisten die Worte: »Loearno ist das Band. das uns vereint. das durch Verständigung itber alle gemeinschaft lichen Interessen den Frieden in Euran sichert- Der Friede Europas berubt auf Loearu o und dem tiefen Glauben an den Abscheu gegen den Krieg. Weitere-c juristischer Konstruktionen bedaril es nicht« Ob hier Briand seine persönliche Ansicht aus sprach oder ob er nach seinen Auseinandersetzungen mit Chamberlain und Strefemann zudieser Ueber zeugung gelangt ist, läßt sich nicht sagen. Man fühlte jedoch ans den Worten des französischen Außens minifterö, wie schwer er in Paris um seine Auffassung zu kämpfen hat, wie befreit er sich fühlte, als er gestern nachmittaa vor den Vertretern der Weltpresse zum Ausdruck bringen konnte, was fein Innerstes bewegt und um welches hohe Ziel er unerschütterlich meiterkämpst. Die Rede Briands stand mit den Aus führungen des Reichsaußenministers in der Nach iiltittagssitzung der Vollverfainmluug in vollem Ein ang. Ottesemann wählte sogar dieselben Worte wie der sranzösische Außenniinister, als er darauf hinwies, daß der Friedensgedanke tiefer im Glauben wurzele als in juristischen Konstruk tionen. Dr. Stresemanns Rede sand sehr starken Beifall. besonders dort. wo der Reichsaußenminister aus den Abschluß von Schiedsverträgeu mit einer Reihe von Staaten hin-wies. Zahlreithe Delegierte beglückwünschten ihn. Briawd schüttelte ihm beide Hände und sagte: »Ich bin sehr zufrieden. Ihre Worte haben mir große Freude gemacht.« Die Rede Stresernanns wurde vollständiq in die sranszösifche und nuszugsweise in die englische Sprache übertragen. lWir veröffentlichen ihren Inhalt an andrer Stelle dieser Ausgabe der »D. N. N.«. D. Rsed.) Nach dem deutschen Außenminister kam die Reihe an den pol- Uiichen Delegierten Gefal- der sich knapp vor Beginn der Sitzung mit den Aufzens ministern dahin verftändigt hatte, seinen gezähnten Antrag ins Namen Polen-B einzudringen Seine Be gründung ging jedoch weit über den Antrag selbst hinauss, denn Sokal verlangte tatsächlich den sAbs fchluß von Nichtangrisfs-Pakt·en und ließ durchblicken, daß Loearno nicht hinreichend sei, um das Vertrauen in den Frieden und die Sicherheit zu festigen. Erst neue Vereinbarungen schiedsrichterlicher Natur könnten nach seiner Meinung die Abrtiftungs frage kräftig vorwärtsbringen. Jn diesetn Sinne wies Solal auf die NichtangriffspaktsVerhandlungen zwischen Warschau und Moskau hin. Am Schluß feiner Rede, die ohne den leisesien Beifall Ost-gehört wurde, sprach Sokal die Hoffnung aug, daß die Resolution ihren moralischen und erzieherischen Einfluß nebst einer wesentlichen Besserung der Itmvsphiire und Erleichterung der Verhandlungen Übtx das Übrliftungöproblem zeitigen werde. Seine Rede weifi sehr tiefgehende Widersprüche auf. Der Inhalt des polnischen Antrags ist bekannt CSiebe Die «-estrige sAusgabe der D. R. R. DER-cui j»«;,;,«,«»!,«ls·vkxtttdeilt den Angriffstriew Artikel I be- Das Pariser Echo Telegramm unsres ch. Bari-, to. September Wenn inan non den Auslassnngen der ärgsten nationalistischeu Henbliittet absicht, so kann man innen. dass die gestrige Genser Modell-. Stresetnanns in Paris einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ nud viele Bedenlen wegen der Miß belligleiteu-. die in Gent herrschen, zerstreut bat. Man anerkennt fast überall, dasz Dr. Stresemanu k l u g u n d geschickt gesprochen und dabei einen anirichtigen Versöhnung-Si nnd Friedeusgeist an den Tag gelegt hat. Zusammen ntit der Rede Briands aus dein Pressebantett gilt die Aussprache des Reichsaußeus ministers als glückliches Anzeichen siir einen weiteren guten Verlans der Genser Tagnng. - Mit Genugtuung wird besonders die Erklärung Dr. streseinanns verzeichnen dass Deutschland als erste Groß-nacht eiuwilligte, sich der obligatorischen Cchiedöaerichtsbarkeit zn untern-ersah Doch wird in der hiesigen Presse natürlich ans «prinzipiellensGriin den versucht, die Tragweite dieses Entschlusses der deutschen Regierung abzuschwiichen. »D«e n t sch l a n d nimmt keine grossen Verpflichtungen an sss i,ch«, schreibt der »Matin«. »Diese Klanscl steht schon in Krast zwischen Deutschland nnd den iibrigen Unterzeichnern der Lamme-Verträge und zudem ist sie nur rezinrok g«.iiltig, wenn sich auch die andern in Frage stehenden Mächte ihr nnterwersen. Trotzdem kann nicht verkannt werden, dass die Geste Dr. Stresemanns einen großen Eindruck nt a ch t e.« Der »Petit Parisien« schreibt, Dr. Streic mann habe begriffen, daß Deutschland nur durch eine Versöhnnnqsoolitik seinen Platz unter den europiiis schen Völkern wieder einnehmen könne. Seine gestrige Rede sei der deutlichste Ausdruck dieser Politik. doch wisse man nicht, ob es sich dabei nnr um ein aus gekliiaettes Spiel handle, wobei der Reichsanßens miuister sich mit dem Hinteraedanken trage, sie aus zugeben, sobald er alle siit Deutschland in Ausscht stehenden Vorteile erlangt habe, oder ob man es mit Korrespondcnten einem richtigen Programm zn tnn habe, das eine aufrichtige Friedens- and Versdhitnngspolitil enthalte. Das reaktionäre »Geh-I de Paris« sucht natiirlieh den Wert der Ausführungen des Reichs anßemninisters abzuschwiielten Das Blatt wirst Das-. Stresemann besonders vor, er habe keine nenen Garantien siir die dstlichen Grenzen geboten. Die Situation bleibe dieselbe, die Versprechnngen Deutsch lands sitt Bester-rann seien vollkommen. siir Ostenrooa dagegen unvollkommen. Ebenso seien die Garantien ungleich: im Westen mittelmäßig s!s, im Osten til-er hanpt nicht vorhanden. Das »Es-cito de Paris« stellt die von Streiemann angekiindigte Unterzeichnnng des Schiedsgerichtsntotokollö, gestützt ani die Erklärungen eines französischen Völkerbnnddinristem als ~eine ziemlich nnbedentende Angelegenheit« bin. doeh erklärt sein Genfer Gewährsmanm der Entschluß Deutsch lands werde England in eine nnangenebme Situa tion bringen, da die englische Regierung naeb wie vor die Unterzeichnung oerweigere, um zu verhüten, das; sich eines Tages zwischen England nnd seine Domi nions ein Richter drängen werde. Die Aufnahme in England Telegramm unsres Korrespondenten RlsT London. 10. September Die gestrige Rede Dr. Stresemanus vor der Völkerbundsveriammluna hat hier allgemein die ac biibrensde Beachtung gesunden. Als den wichtigsten Teil seiner Erklärungen bezeichnet man die Ankiindi gung, daß Deutschland beschlossen habe, die Optionsklausel des Statuts des Inter nationalen Gerichtshoses im Haaq zu unterzeichnen. Jn hiesigen Völker-bundskreiien mißt man diesem Entschluß der deutschen Regierung eine um so größere Bedeutung bei« als Deutschland als erste Großmacht die Optioncitlausel unterzeichnen würde und durch sein Beispiel, wie man hier hofft, auch die andern Großmächte veranlassen wird, ihm zu folgen.
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