Dresdner neueste Nachrichten : 17.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192904178
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- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-04
- Tag1929-04-17
- Monat1929-04
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- Dresdner neueste Nachrichten : 17.04.1929
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Dreskmer Neuefte Nachrichten v s f « ;Bd freier Zustellung dukch 225 R M Neige-« «M««- vo K- l n M Boten ins Hau- mdnatltch —,—«·—·· Wedaktidnellen 111-w 79 nun steif-IRS eeßå-M:mfl-: unabhängige Tageszenung m M Tichsch"«ospwm mvnmäch d m « Wme W Monat ji«-»si- 2--0 Jst-R Fu Jk Feste-W ts; Zuchnaveognssigsa MWIHWMHLMMR»M-- PRINT-MS LZHRZF , K, - k n qtung an est mmten c a s · « , · MADE-sen kann eine Gewähr nicht übernommen wert-geen. mit Handels. und Industrie-Zeitung IVCRFSREMZllUUMMUlonospfoeGksxksksslgenslsxsz merkten Verlag nnd Bonnmenndfldfleqex Dresden-N zekdtnandsir.s i- zeknkm: für den Onddektehe Sammeln-Immer 2160:,!5e den zeknvektedkllloe,2oo2l,229Bl—279s3 i Telequ Ueuefle Dresden i- pvstschcktt Dkösdktl 2000 Muse-langte Ginfendungen ohne Rückt-need umdu- wedek zukückgescndt noch aufbewahrt - Jm Falle bsseeer Gen-all- Betriebstökunc ode» Oft-ils hebe-s Unka BUT-W MUM AUspkUch W NCGMWUUS VM Ckstmunq M Mspnchmdm Ema-W Ri. 89 Mittwoch, CI April 1929 WWL Jahrg. Kein Abt-kam in Paris alter nie Kkiie dauert an Taffifches Zurückweichen der Franzosen nnier amerikanisch-iapanifchem Druck Vor der Lösung der österreichischen Kabineiiekrife Arteniai auf den Bizekönig von Indien Es wird weiterverhandeli Sinkt-et Eindruck der geschlossenen deutschen Abwehtfront Die gestrige Vvllsitzlmg ist noch einmal vorüber gegangem ohne daß es zu dem beiürchteten Abbruch der Konsercnz gekommen wäre. Die Fran z osen, die auch dieses Mal glaubten, uns einschüchtern zu linneu, sind vor der entschlossenen Hal tung der deutschen, japanischen und amerikanischen Delegierten zurückge wichcn nnd haben erklärt, daß das Memoransdum leine direkte Forderung, sondern nur einen »Diskns sioiisbcitrag" darstelle. Damit ist, für den Augenblick wenigstens-, eine weitere Verhandlungsmöglichkeit ge boten worden. Ob diese weiteren Verhandlungen allerdings auch materiell weiterführen werden, das hängt vor allem davon ab, ob die Delegierten unsrer Gläubiger nun endlich-an die Probleme von rein ! wirtschaftlichen Gesichtspunkten heran-gehen und sich von allen politischen Einflüssen sreimachen werden« Erst wenn sich alle in Paris Versammeltsen auf ihren Charakter als völlig unabhängige Sachverständige wieder werden besonnen haben, wird auch die Be ratung wieder in sruchtbarere Bahnen zurückgelenkt werden können. »Am ein DiskussionsbeiimM Tetegramm unsres Karten-andeuten ch. Paris, 16. April Am Montag, in der iiber Sein und Nichtsein der avnsetcnz entscheidenden Vollsitznng, g a b M o r e a u sosort die Erklärung ab, dasz es sich bei dem Memorandnm weder um ein Ultis nahm« noch um eine endgültige Stel lungnahme der vier Gläubiger handle. »Unser Memorandum ist ein nützlicher nnd, wie ich glaube. wertvoller Beitrag zur Lösung der Fragen. die uns hier heschästigen«, sagte er. Hätte er anders gesprochen, so würde dies stir die deutschen Sachver ständigen die Beendigung der Konserens bedeutet haben. Die Vollsitznng überdrückte also die von den riet Glänbigern hervorgernsene Schwierigkeit, die Verhandlungen fortzusetzen. Tatsächlich beton te n ineisptranzosen, Engländer, Belgier und Jtaliener gestern vormittag ihre Ber hlandlnngsbereitschasb Mehr als das ist thcschchem und deshalb kann auch von einer Besse ms ds- Luge, insosern sie die Verständigung til-er die Zahlen betrifft, nicht gesprochen werden. DieK r i s e dauert unaeschwiicht sort. Praktisch gesprochen hnt sich ans der Bollsiiitms ersehen daß die deutschen Sachverständigen ihre RIE· innen an dem wertvollen Beitrag dct Vkek Gam bitier« in die Debatte werfen können. Dies wird in schriftlicher Form geschehen Insbestdetc wird m diesen Rücksragen die Zulaminensctznnn der m dem Memorandnm enthaltenen Zahlen Unter-acht werden« Jn deutschen Sachverständigcnkreiten herrscht M Ein druck vor, daiz die Zahlen einen gewissen Spielraum iiit weitere Besprechungen gestatten. Ob dies so ist witd sich in den nächsten Vollsitzungev Erkennen lassen» Fest sieht, daß dem »wertvollen Beitrag der Mk Gläubiger znr Reparationsliisnng« UU ch «nd r e VIII-Zac. nnd zwar von ist«-linker- Imerikanischer nnd wnhticheincich auch Vtku deutscher Seite folgen werden. Dct Wic- zu einem Ergebnis zn accnnncns ist noch vor kktschcnn wenngleich man die Ueberbriicknna det Zitterndismnz sch- trepncch beurteilt Von Owen 111-Una. der mit Washington in reger Fühl-me Mk etil-nistet man sieht denn sichs ein Wirkens Her-vortreten. das til-er has Schick « Wer wechselt-eilen nnd durch Krisen schwer MU- Mvmmenen Konsetenz entscheiden könnte. Die Gründe für das Rock-geben Telegramm unsres Korrespondenten eh. Paris, 16. April »Wir-re die Veröffentlichung des Glänb-igerine-mo randumis in der gestrigen Vollsitzunig sbeschslossen und die Frage der Puiblikation aller sbisiher entworfeneu l Lösunasvorschläsge ausgeschnitten worden, so hätte sich aus dieser Tatsache aus den Abbruch der Sachver stiinidigenskonsserenz schließen lassen.« Diese Erklärung eines deutschen Delegierten hellt die Situation, wie sie sich aus der Sonnabendsitznng ergab, vollkommen ans. Am Sonnabend bezeichneten die alliierten Glau -dsiger in llesberesinstisnnnung mit der französischen Presse ihr Menisoranidsum nicht allein als ein end gültig-es, siir die weitere Entwicklung der Konserensz i asussschslsaageben-des Schrisststiick, sondern sie betonten auch, daß es sich um Mindestforiderunaen handle, an den-en nicht meshr zu vütteln wäre. Die deutschen Sach verständigen spr«ch«en am Sonnabend das erfahren wir erst heute- die Ueberzeununa ans, daß die in der Gläubigerfovdevusnsg enthalten-e Staffelnng von 1800 diss 2500 Millionen Gold-mark nnanneshmdiar für Deutschland se-i. Hieran-f stellte der franszösische Haupt deilegierte Morean den Antrag, das Gländisgers ; memorsansdum zsu pusblizieretr. Dr. Schacht widersprach ! diese-m Antrag nich-t, vielmehr gab er der Aussicht Aus druck, daß isu diese-in Fall-e auch die Veröffentlichung aller andern Doku-mentes, die in den Kommissionen the-handelt würden, beschlossen werden solle. »Man bereitete also die« Auslösung der Konserensz vor-C sagte mir esin Sachinerstandsiiger Die Stimmung war hoff nnnaslos. Wahrscheinlich wäre es auch zu dem Beschluß der Veröffentlichung am Sonnabend gekommen, wenn nicht der japanische Sachverständige Protest gegen den französischen Antrag erhoben hätte. Er wies darauf hin, daß es sich hier um ein Memorandum handle, das als ein nützlicher Beitrag zur Lösung der Repara tionsfrage anzusehen fei. Die Konferenz setze sich aus unabhängigen Sachverständigen zufammen, deren Auf gasbe es sei, die Möglichkeiten einer Regelung der Re parationsprobleme zu untersuchen. Sachverständige, die sich in wechselseitiger Abhängigkeit voneinander befänden, also einen Block bilden würden mit der Ab sicht, den andern Gruppen ihren Willen aufzuzwingem brächten die Konferenz in Gefahr. Hieran wurde die Frage der Veröffentlichung in der Schwebe gelassen- Doch aus der Diskussion ging klar hervor. daß tirb am : Konfcrenztifch zwei Gruppen. die Japaner nnd die Amerikaner befanden, die mit dem ultimativen Vor gehen der alliierten Gläubiger ganz und gar nicht ein verstanden waren. Für die französische Gruppe schien alfo der psvchologischeAugenblick-eines Abbruch-z nicht gekommen. Schon am Sonntag- der dies-trat fehr eifrig für » vertrauliche Fühbungnahme asusgeniutzt wurde, erfuhr 4 man bei der deutschen Delegation, daß sich die franzö sissche Gruppe auf dem Rückzug hefäsnde. Eine Be fprechnng Moreans mit den Sachverständigen Japans nnd der Vereinigten Staaten verlief fiir die Fran zofen nachteilig. Außerdem beivies die geschlossene öffentliche Meinung in Deutschland, daß man es nicht etwa, wie die Pariser Presse behauptete, mit einem ~-Bbuff« zu tun habe, sondern. mit einer breiten Kund gebung aller Parteien gegen dic maßlosen Forde rungen der Alliierten nnd für die deutschenSachvers ständigen, die in Paris nur auf der, Grundlage der deutschen Leistungsfähigkeit verhandeln. In gewissen politischen streifen, die Poineare nahestehen, war man tiber die folidarifche Ablehnnna des Gläubiger-meine randmns durch die cfamte·deutfche Preer n cht wenig erstaunt Man reanete mit Schwankungen und mit einem Schwächeanfall in kritischer entfcheidendcr Stunde. Diese Erwartung erfüllte sich nicht· Es blieb daher nichts andres-, nnd man darf wohl sagen: nichts vernüntftigeres für die französisihe Gruppe übrig, als eine ta ttsche Schtvenkung vorzunehmen Die Kämpfe am Jangtfe Teleatamtn unsres Korreknondenten RFX London, 16. Aptisl Die Kämpfe am Jan-Affe ziieshen sich weiter in die Länge. Zwischen dein Regierungstmppen unsd den anf dem Rück-Fug befindlichen Armeen der Hamtaner Gruppe finden dauernd kleinere Gefecht-e statt» ohne daß es bis-her zu einer größeren Gefechtsshansdlsung keep-muten wär-. »Wi! find llkl Stillu, llllk Ilik Numm« Die jüngere Generation und der Paclamentatismus Von Richard Bahr Der Bestand des jetzigen partamentariichen Systems in Deutschland liegt in d c n H ä n d e n d c r jüngeren Generation. Wendct iich diese von ihm ab, kann es auf die Dauer nicht existieren. Unser Berliner Mitarbeiter untersucht in ieincin Aufsatz diese deutsche Schicksalsfrage und gibt cincn Uebcrblict über die augenblickliche Situation. Tic Reduktion I Von müder Apathie begrüßt, hier und da auch von einer Art banger Neugier, tritt der Reichstag zu seiner Frühfommer tagung zusammen, die nicht bloß in der Natur verlici heuer alles wider die Norm ihm erst zu der Zeit der eigentlichen Arbeit und der Ent scheidungen werden soll. Vier Monate hindurch haben Parlament und Parteien sich reichlich kompromittiert Genau-er: war-d der Parlamentarismus durch die Parteien und den Mangel site in Zucht und Gehorsam zwingenden Führertums blos-gestellt Darüber sind die Jungen rebellisch geworden. Oder doch die unter ihnen, die von sich behaupten, daß sie iiher die bis herigen Parteiunterschieide hinweg für die junge und jüngere Generation zwischen zwanzig unsd vierzig, die mit dem wirklichen und dem nur anempfundenen Fronterlebnis das Wort führen dürfen. Der Jung deutsche Orden hat zu seiner «volksnationalen Aktion« aufgerufen, die von den Demokraten bis zu den Jungkoniervativen die politischen Kräfte einigen soll. Dabei ist er auf halbem Wen-e auf die »Fr ont 1929" gestoßen, in deren Namen Rochus Freiherr v. Rheinbaben am ersten Ostertag erklärt hat: die Jugend sei nicht bereit, »sich in die Breiche zu werfen, um ein System und eine politische Fiihrerfchicht zu retten, die versa gt haben-c Der Ausspruch ist noch nicht dadurch entwertet, daß man hislang ihn am meisten von geschworenen Gegnern des heutigen Staates vernommen hat. Er ist Torheit, es leug nen zu wollen! der Ausdruck einer weit-s -verbreiteten Stimmung, fast eines all gemeinen Gefühls. It « Ist ) Asber gerade Gefühl und Stimmungen können » irren. Immerhin habe-n wir unter diesem System von einer unbesonncnen, in Zügellosigkeitentartcnden Revolution die Rückkehr zur Legalität und Kontinui tät gefunden. Das Reich ist uns doch geblieben. Wir haben dann einen grausam harten, demütigen-den Frieden schließen müssen. Den aber hätten wohl auch andre und bessere Führerschichten kaum abzuwenden vermocht. Die zu Weimar geschöpfte Verfassung, von Doktrinarismen und erstarrten Theorien allzustart belastet und im einzelnen, inc Großen wie im Kleinen, dringend reparaturbediirftig; bot der auf gerettetem Mast in den Hafen flüchtenden Nation immerhin ein Notdach. Unter solchem Schutz haben wir den Ruhrkrieg, die stlation, den Uebergang von dem Heer der allgemeinen Wehrpflicht-zu der kleinen Bexussarmee überstanden und der an unsern Grenzen lauernden Gier nach neuen Gebietsstreifen aus deut schem Besitz einigermaßen uns erwehren können. Das alles dünkt den Mitlebenden, weil sie gemeinhin mir dem Augenblick leben, wenig oder selbstverständlich » Wer im nieder-ziehenden Tagedstreit die Fähigkeit sich bewahrte, die Dinge in historischem Zusammenhang zu sehen, wird geneigt sein, selbst wo auch ihm zuweilen das Gefühl abirrte, doch die geschichtliche Leistung zu« respektieren. « Ott- Richtig ist. daß die Parteien mehr und mehr in Selbstsucht, Kirchtiirmelei, in Schwunglosigkeit und ödes Recht habertum versanken. Der größte Teil des linbebaqeits, unter dem die Parteien seufzen und das aus ihre Politik absärbt, sie sprunahast,. zwiespältig, krisenhast macht, rührt daher, daß sie Leute beq herbergen, die nicht zueinander passen. Bei den Deutschnationalen sitzen Altkonsetvative, Freikoniernative,Antisemtten, Landbündler,Ehrtstlich soziale. Bei der Deutschen Volkspartei Fretkonsers vatine und Nationalliberale, bei den Demokraten Nationalliberale und ehemalige Fortschrittler. Alle diese Parteien, auch wo man sich es zunächst anders gedacht hatte, sind Zusallschiipsunqen Man war, im » lähmenden Schreck über Zusammenbruch und Revo- ’ lution. zusammengelaufen, der eine von dorther, der · andre dahin. Nur um in der Zeiten Wirrnis nicht allein zu stehen. Um inmitten des allgemeinen Aus ruhrs ein Dach über dem Kopf zu haben. Jn den ersten Jahren mochte es ja wohl auch genügen: Sturmjahre nivellieren immer. Dann« als das Leben, noch nicht behaglich, doch ruhiger zu fließen benann, der Allma, in gewissem Aus-maß, sein gewogites Gesicht bekam, fing man an, der Nuaneeu nnd ennenden Unterschiede sich wieder bewußt zu werden. Der große Einsclunelzunasiprozeß war nicht eingetreten, zum mindesten nicht so, wie man vielfach ihn sich erhofft hatte. Durch alle diese neuen Bil dunaen liefen, auch dem bloßen Auge schon erkenn bar, die Linien früherer Gemeinschaft Inmitten der formalen Einheit hob man an, je länger, je mehr. dass eigene Anderssein zu empfinden. Darum möchte mir scheinen: nötiger als Neufrliöpfungen, zu denen doch nicht nur Offiziere, zu denen auch Mannschaften, Massen, gehören, wäre zunächst eine Flurbereinigung der vorhandenen P a r t ei e n. , s· « 111 Die Liberale Vereinigung hat den Weg zu ihr ac sucht. Dieser Weg, vermutlich, war falsch. Durch einfache Addition, wie man anfangs sich vorgestellt haben mochte, war die Ausgabe nicht zu lösen. Was nicht ausschließt, daß man mit neuen Mitteln, neuen » Methoden dem Ziel einer Rallieruna nach der ’ Mitte hin nahezutommen trachten soll. Es ist aar kein Grund siir die Liberale Vereinigung, die ja nicht mehr zu sein vorhatte als eine Anrcgerin nnd Förderin, wenn man will, eine politische Studien gesellschast, die Fahne einzurollen und beschämt nach Hause zu schleichen. Auf die Dauer werden die Ge schäfte des Staates nicht zu führen sein (diesec; Staates nicht und auch keines andern), ohne daß die, allen Exiremen abholde Mittelschicht, die ihre äußere Form wechseln kann, nicht den geistigen Habitns, ihren Ein fluß und ihre Einsichten mit in die Wagschale legt. Vielleicht ist unsre Zeit dem Liberalismuss nicht günstig. Mag sein, daß der Pendel zu weit nach links ausschan und die Strömung nun rauschend, auch Wertvolles mit sortreißend, zurückslutet. Aber seine Stunde wird wieder kommen. Eines Tages-, wenn der Druck der gehäusten Massenwillen von hüben und drüben vollends unerträglich wurde, wird man ihn wieder rufen. Jn Stoß und Gegenstoß voll zieht sich alles historische Werden. Its-sc Als die Urburschenschast gegründet wurde, sollte sie als eine einzige und einhellige Gemeinschaft alle deutschen Studenten umschließen. Als man rund 70 Jahre später die Vereine deutscher Studenten schuf, schwebte deinen etwas ganz Aehnliches nor: eine all umsassende Organisation zu werden, in der Finken und Korporierte jeglicher Schattierung Platz haben mochten. Sie sind dann doch, Burschenschasten wie Vereine deutscher Studenten, Blinde unsd akademische Verbande geworden wie die andern auch. Ich fürchte: auch dem Jung-deutschen Orden. der schon bei dem Gedanken, Partei zu sein oder zu werden, drei mal sich bekreuzigt und in seiner beiläufig aus gezeichnet geleiteten Zeitung Tag siir Taa so tempe ramentvoll gegen den »Warte iis mus« streitet, wird, früher oder später, es nicht ander ergehen. .Nach Annahme seines Programms, versichert der Orden, würdees nur noch eine Partei geben: die der guten Deutschen. Ein schönes Ziel: doch wo hl smehr eine Sonntaasidee. Nichts sür unsre ’ irdische Unvollkommenheit Ein-heitsparteien sind nur in der Diktatur möglich, wo innd solange) eine starke Gewalt den natürlichen Drang nach Disserenzicrnna niederhält: im mussolinischen Italien, in Keinal Paschas Türkei, in abgeschwächten schon nicht mehr ganz reiner Form auch im zeitaenössischen Ungarn. Aber selbst in Sowsetrußland hat, unter der Decke der diktatorisch reaierenden Olsiaarchie, nnn schon das Spiel der Parteien und Fraktionen begonnen. Den noch verdanken wir dem Jungdeutschen Orden esin hübsches und klnaes Wort: »Der Staat sind wir, wir die Nation« Der Gedanke ist zwar nicht so neu, wie man in den Kreisen der Jugend zu glauben scheint. Immer schon haben heiße Herzen, die die vaterländischen Dinge als persönliches Geschick zuempsinden lernten, so, mithin ausgesprochen »kollek tivistisch«, gedacht. Aber er ward verschüttet, ward sue den Nachwachsenden fremd, und es mag dein O den eine schöne und stolze Ausgabe
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