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Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-28
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1929
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ukammenni-msmt, ist nicht zu vetfkennety daß die Yesten Zweifel an seiner fttasrechtlkchen Schuld nicht bei eitigt sind. Auch Stinueö hat einen Anspruch drauß säh der oberste Grundsatz der Sttqftcchtöpilege »in dubto pro ten-« auch auf ihn augkwetkljcswiklk Bei dieser Sachlage mußte der Angeklagte Sttnnes, als nicht überführt, freigesprochen werden. Der Angeklagte v.«W a»ld·vw dagegen hqt selbst nach erlangter Bdekilaubmkeit das be triigerische Geschäft in jeder Weise gefördert und sich damit des gemeinschaftlichen Beuqu schuldig gemacht. Gegen die-n Angseklagstein Noth ma nn spreche ein erheblicher Versdach«t. Gine- Kennt nis von den« Einzelheiten des Grschcgies habe ihm niicht nachgewiesen wer-den können-. esla Gros hasbo das Anlesisheneseh eingehend send-ten und gewußt, daß seine Tat gesetzlich nicht crlauebt war. Der Auge-klagte Eugen Hirsch habe sich »der Beihilfe schinlsdsia gemacht, indem- ex ülvischen Waldow und Schmiedt n«n«d zswisfchein Noth nmnn tin-d Vela Grofz vermittelte. Auch gegen den Anaeklaaten Leo Hirsch sprech-e ersheiblichsesr Ver dacht. Es sei ihm asber niicht mit Sicherheit nachzu weisen, daß er im fraglichen Zeiistpunstt bös-gläubig war oder »das Geschäft gefördert halb-e. Dem Ange klagten Schneiid könne niicht nachgewiesen wende-n, dsaß er zn diesem Geschäft angesstistet oidser »durch Rat Beihilfe geleistet hätte.4 " Tosr Vorsitzende nahm dann noch zu sder Frage der S t rafzn messu n a Stellung und betont-e, das Ge richt hatte zu berücksichtigen gehabt. »daß es sich um einen arofzanaelegten Betrug zum Schaden des Deutschen Reiches handelte und dass das Reich tatsächlich unendlichen Schaden aes nommen hätte, wenn dieser Betrug geglückt wäre. Berufung der Gioaisanwalifchast -)( Yerljih 27.-quiz -(»Duer Funksprmhl Im Sinnes-Prozeß wird die Staatsanwalifchasi gegen das heute erlassene Urteil, soweit es die An geklagten Stinnes, Nothmann. Leo Hirsch nnd Schneid betrifft, Berufung einlegen. Der Hanpimqngel des-Verfahrens Der Sinnes-Prozeß ist beendet. Die erste Jnstsasnz hat gesprochen. Sicher wird Kritik an dem Urteil ac iibt werden. Zum-eist geschieht das gesiihlsmäszig. Und das führt gewöhnlich eher zum Unrecht als zum Recht. Die Oeffentlichkeit ift in diesem Fall aiber noch viel schwerer als sonst imstande, ein sachlich begrün detes Urteil über die Entscheidung des Berliner Ge richtshofes zu fällen. Die Zeitungsberichte können von wvchenlangen Verhandlungen einen selbst bei ausgedehnten Re feraten nur kuappeu Auszug geben« Die Materie ist technisch, die Schuldfragen sind juristisch auch fiir Fachleute sehr verwickelt. Als die ersten Meldunan kamen- Stinnes habe Krieg-Janleiheschiebungen beaaugeu, er habe neuge kausie Anleihen als Altbesitz angemeldet, waren Stinnes und die Kriegsanleihen das Thema des Tages. Da war ein Name mit einer Straftat belastet, den man seit den Tagen des Hugo Stinnes mit einein nicht eben sympathischen Klang auszusprechen pflegte. Wird so.ein- Name, der den Begriff des brutal riski sichtslosen Erfolges in sich faßt, nun in solchem Zu sammenhang wieder höchst aktuell, so denkt jedermann- Daher kam also der Ersolai Und: Auch der macht ~Ge«skl)iiste«! Und schon legte man die angeblichen sensationellen Feststellungen sallgemeinen Betrach tungen iiber den Wert und Unwert der heutigen Wirt schaftsstrnktur zugrunde. Aber bald nachdem der Prozeß begonnen hatte, erlahmte nach anfänglicher Anteilnahme das Interesse der Allgemeinheit merklich. Man sah ein, die ganze Angelegenheit lag nicht so einfach. Alle die Verwir rungen eines internationalen Anleihegeschäfies konn ten nur durch den ganz kleinen Kreis in Moabit, der diese Materie studiert hatte, entwirrt werden, wenn das überhaupt möglich sein wiirde. Man verlor bald den Faden der Verhandlungen und ließ die Herren in Moabit ermitteln nnd anklagen. Man war sozu sagen enttiiuscht. Der Prozeß war nur von Wichtigkeit, weil der Hauptangekiagte eben Stinnes hieß. Die Rechtsmaterie ist nicht fiir die Allgemeinheit von Interesse. Sie ist es kaum fiir Juristen. Denn es drehte sich in diesem wochenlangen Prozeß gar nicht um grundlegend neue Begriffe und ihre Anwendutzg in der Rechtsprechung. Es drehte sich lediglich unz Gr mittlungeu, das heißt, es galt nur zu beweisen. Und wenn es noch etwas allgemein Fesselndes an diesem Prozeß gibt, io lind es die letdenschaftlichen Aug-Me, die der Verteidiger des Angeklagtem Dr. Ulsher g in einer außerordentlich etndrucksvollen Weile gegen das hier zutage getretene System der Beweisaup nahme, das beißt in diesem Falle eher der Vorberei tung der Beweisaufnahnie, gegen das System der Boruntersuchung richtete. Dr. Alsbetg behaupten sdaß die Leiter der Vor untersnchnng erheblich über das ihnen zustehende Maß, sich mit der Aufklärung eines Falles zu beschäftigen, hinausgegangen sind- Ek berührt einige ganz grund säsliche Fragen. Es kommt in der Tat sehr oft vor, daß durch eine non vornherein gegen den Veschumgken eingenommene Meinung der Unterfurbungsrichter ihn von Anfang an als Täter betrachtet, dem ietzt nur nachgewiesen werden muß, daß er sich schuldig gemacht hat. Das ist aber nicht die Stellung. die die untersuchensde Behörde zu den Befchuldigten ein nehmen 1011. Sie soll objektiv prüfen und nicht von Anfang an sagen: «Fest steht, der Angeklagte hat die Tat begangen. Wie können wir es ibm am besten nachweisen, Wenn et es Nicht geitebi?« Dadurch kom men wir nämlich zu einer Prozeßauifasiung, die heute schon längst in Deutschland abgeschafft ist· Der An geklagte muß dann seine Unschuld beweisen, wäh rend es nach dem Sinn der Prozeßordnung lo ist, daß die Behörde die Schuld nachweisen muß. Gegen die Einstellung der Untersuchungsinstanzen, daß man den Angeklagten von Anfang an als schuldig hinstellt und nun auf allen möglichen Wegen versucht, ihm ein- Schuld nachzuweisen, so daß dem An geklagten ichließlichnichts andres übrig bleibt, als von sich aus seine Unschuld zu beweisen, dagegen hat sich Alsberg einmal ganz grundsätzlich gewandt. Dadurch, daß diese Ausführun gen weit über den Rahmen dieses Prozesses durch ihre Eindringlichkeit hinausgehen, iit in diesem Pro zer etwas geschehen, was eine ganz andre Bedeutung hat, als die Einzelheiten des Falles Stanke-. Warum die Anklage gegen Stinnes mit einem Freispruch endete, das wird man aus den ilrteilsgriinden cr fahren. Aber daß der Untersuchungörichter nicht auf dem Standpunkt stehen dari: »Der Beichuldigte ist in jedem Fall schuldig, ohne daß ich den Schuld bcweis führe, wenn - er nicht den Beweis seiner Un schuld erbringen kann« - diefe bequeme Auffassung dcr Untersuchung als Tortur hat das Berliner Ge richt eindeutig verurteilt. Dr. Hans sie-on Die Arbeiislofenversicherung Abschluß der Kommissionsbnaiungen X Berlin, 27. Juli Die Sachmerständigenkommisssion zur R eso r m der Arbeitslosenversicherung beendete die Erörterung der finanziellen Fragen. Die Kommission einigte sich dahin, daß ie Saison arbeitet in der Versicherung zu blteibcn habe n. Die Höhe der Arbeitslosenuuteritützung soll in Zukunft allgemein zu der Dauer der voraus-- gegangenen Beschäftigung in Beziehung gebracht werden. Daneben sollen die Saisonarbeiter nur die Untersuchungs-sähe der Krisensürsorge erhalten, und zwar nach einer Wartezeit von zwei Wochen. Weiter schlägt die Kommission vor, die Wartezeit für alleinfteshende Arbeitslose allgemein aus zwei Wochen zu verlanget-m fiir Arbeitslose mit großer Familie die Wartezeit auf drei Tage abzukijrzen. Die auf Grund der sinmmissionsbefchlilsse erwar teten Ersparnisse werden aus 160 Millionen Mark im Fahre geschätzt Das würde aber nach Auffassung der . ommission nicht geniigen, um aus die Dauer die Einnahmen und Ausgaben der Reichsanstalt in Ein klang zu bringen. Die Kommission schlägt deshalb, da Reichszuschütsie nicht in Frage koni men. eine sbefriitete Beitragserböhung um zH Proz. oor. « Das Reichsarbeitsministerium wird nunmehr eine Gesetzeso o r la g e vorbereiten, die dem Rseiähötag in der ersten Hälfte des August zugehen wir . Wieder Eisenbahnvekfehr über Oidqsnemeti Telegramm unsres Korrespondenten . kä. Pran. 27. Juli Gestern wurde der Eifenbahnvertehr üb e r Hidasnemeti wieder aufgenommen Das tl»cl)echo-flowakifche Eisenbahnperfonal langte mit einem fahrplanmäßigen Zuge in Hidasnemeti an und nahm, nachdem ihre Führer beim Leiter der Grenz volizei Und beim Stationsvorftand Döflichkeitsbesuche abgestattet hatten, de n D ie n st wie d e k au f. Tendenzurieil in Katiowitz Miy zu fünf Monaten Gefängnis dem-teil X Natuin If. Juli Im Witz-Prozeß verkündete stach etwa hteiittinhit ger Beratung Bizepräsideut Berliuger gegen 369 Uhr abend-I unter atemlofer Spannung der Zuhhrer fol gendes Urteil: Der Angeklagte with ier Beihilfe zttr Eutziehtmg vom Militiirdienft site Ich u l d i g erklärt und zu einer Gei ins-nichten von iiittf Monaten hei voller Anrechnung der Untersuchungshatt und z we i - jähriger Bewährungsirift vernrteilt. Das Urteil wurde von Ulitz und der Mehrzahl der Zuhsrer mit gro h e r Erre g u u g ausgetrunk meu. Die Verteidigung hat loiort Be rufung eingelegt. . It - Vie Verteidiger legen Bot-H Nationailsisstemclveisen nach so Moor 111-M der Stimmung esin Urteil evwavtem das dm M Wünschecknchknetspmch Und man bat HH Im «etäu a Aber eins bat man offenbar nicht quwz M Strafe auszusprechen, die sofort Metij wem würde. Man hat dem Angeklakzten die Umekjuchancz ha t angerechnet, in der er sich seit der am 12« FOR erfolgt-en Auflösung des Sejms befindet, um« Hat W Bemäbrungssrist zugebilligt, woFl in der Etwa-tm daß damit eine Neuausrollung iefes für die Richter unangenehmen Prozesses vermieden werden kpwr. Aber darin hat man sich gemischt Die Verteidigml hat sofort B e r us u n g eingelegt. Die Staatsauwals schast soll gezwungen werden, den Beweis gegen Um und den Vollsbund, der trotz der sormalen Vet« urteilung nicht gelang, snoch einmal zu sühkm n war bezeichnend, daß der Staatsanwalt Malkowm in der Erwiderung auf die Plaidoyers erklärte, hu Verteidigung sei es nicht aeglückt, zu beweisen« M das Dokument Bialucha aesalicht sei. De r Staats· anwalt wird den Beweis noch zu m bringen haben, daß dieses DokumeM echt war unsd daß Ulitz es unterzekchneu Das Urteil, wie der ganze Prozeß und seine Von geschichte, werfen ein grelles Licht aus die Lage d» deutschen Minderheiten. Treffen-d waren die Worte die Ulitz vor dem Urteilsspruch zu den Richtern spkachs Der Unterschied zwischen Staats- und Volks· z uae bdrig te it wurde klar formuliert »Du Weg zum Patriotismus iwenn die Lonaiitat sich km entwickeln soll) führt nicht von der Minderheit nach oben, sondern umgekehrt, vo m Staate zur Minde r b e i i." Wie geran diese Erkenntnis in idem Bewußtseins der führen-den- Staatsvdlker Mll dort noch ist, wo Grenzlanddeutsche von ihrem Beimatstaat abgetrennt sind, dafür ist das Kanoij Urteil und seine Atmosphare ein neuer, erschütterndek Beweis. Eine Niederlage der Justiz Das Kattowitzer Bezirtsgericht bat es nicht ge wagt, den Führer des Deutschen Volksbundes in Oberleesien ireizuiprechen, obwobl der Verlauf des Proze es nichts andres bedeutete, als den voll kommenen Zusammetibruch der Anklage. Die Kattowitzer Richter mögen in großer Verlegen heit gewesen sein. Seit Jahren wurde, unter persön licher Teilnahme des polnischen Außenminifterd Z a l e i l i, Anklage über Anklage gegen den Deutschen Volksbund und seinen Führer erhoben. Eine ganze Armee von Spitzeln wurde in Bewegung gesetzt. Und endlich, als man mit dem Mittel einer kümmerlichen Photographie eines offenbar gefälfchten Dokumentes einen Schein von Beweis glaubte gefunden zu haben, holte man, mit unzulänsglichen Mitteln, zu einem ent scheidenden Schlage aus. In einem Lande« dessen Richter aibsssetzbar find, konnte man in polniischsen Englische Kritik am Rang-Plan Wiederauflebeu des Ouoienstreites Telegramm untre- Korrespondenteu lIR London, 27. Juli Jm englischen Unterhaus kam es gestern zu einer Debatte iiber den Young-Plan« deren Ergebnis außer ordentlich interessante Schlüsse auf den Verlauf der großen charationskonferenz zuläßt. Lloyd George fragte die Regierung, wie sie sich zu dem Banns-Bericht zu stellen beabsichtige. Diese Frage verband er mit einer sehr scharfen Kritik des Planes. Was er be miingelte, war nicht die in ihm vorgeschlagene Herab setzung der deutschen Zahlungen diese wurde viel mehr ausdrücklich gutgeheißien -—, sondern die vor gesehene Verteilung der Annuitäten. Llond George legte dar, daß die Ver-Fichte zugunsten des Schuldners ganz ans Kosten Englands gingen, wahren-d feiner Ansicht nach alle Alliierten gleichmäßig Opfer bringen müßten. Er verlangte, die englische Regierung müsse vor der Ratifizierung hierin Abänderungen durch setzen. Die Antwort, die der Schatzkanzler Snowsen auf die Jnterpcllation Lloyd Georges gab, läßt noch nicht klar erkennen, welches die Haltung«der englischen Regierung fein wird. Er betonte zunächst, daß der Bericht fürs criste nsoch von kein-er Regierung definitiv angenommen word-en sei. Jm weiteren Verlaufe feiner Ansifüshrnnsgcn sagte Mr. Sniowdem »Die Grenzen vder Konizeisiosnen sdurch die-fes Lianid find er reicht. Unsre frühere-n Opfer waren grioßzügig.« Jeden-falls bestätigen diese Worte des englischen Schatzkanizlers, was man schon früher wußte, nämlich daß England durch-aus wicht entshiusiiasftissch für die durch das You-nig-Komiitsee vorgesichilasgene Lösung der Reparationsfragse ist. Die Ablehnung Englands be zieht sich nicht auf die Höhe der Annnititten, hie Deutschland zu bezahlen hat, sondern anf die neue, von der in Spa festgesetzten abweichenden Ptpzkuh beteiligten-P Der »Dasin TielscgrapM zählt heute eine Rest-he von wich4«igsen Punkten des Young-Plan3 aus, miit den-en England nicht einverstanden iift. Ves. schisesdsenie von Messe-n Gesichtspunkten wurden auch in »der gicsftrsigen Parlamentsdebatde erwäan l. Die Verrinqetnng des englischen Pto zentantcils gegenüber den sogenannten Syst-Prozenten. - s. Das Auslkleiben von Vorkehrungen, um Eng land »die Bctkiige zu ersetzen, die. es vor dkx Schuldeurcgelnug an Amerika zahm. « s. Den Ausschluß Englands von der Be teiligung an den nugeichütztcu Zah- lnngcm 4.Das Andanetu der Neparationss Sachliefcrnngeu durch Deutschland b. Die Bedenken gegen die Sachliefetungen werden noch dadurch verichiirft, dafz die empfangendeu Länder diefe Sachlieferungen beliebig an andre Länder weiteroerkanfen können. b. Weitere Bedenken iu bezug auf die Sachliein rnngen entstehen durch die vorgefchlai gene Reparationsbank, die mögliche-« weife nach dem Fortfall der Sachlieicrnnaeu fortfahren wird, bisherige deutsche Liefernngeu nnf Reparntionskonto zn finanzieren 7. Gegen die internationnle Bank bat man des wegen befondere Bedenken, weil ibrc englischen » Direktoren gegeniiber den französischen nnd deutschen in einer boffnungslofen Minorität M befinden würden. Farbenholzfchmtt Nacht um Pillniiz . « Von Mia Kot-sitt- Landschast am Fluß, von blossem Licht umstrahlt, Jst wie ein Bild, auf seidnen Grund gemalt: Des Schlosses Mauern-Gelb, der Zinnen Grün, Und den chinesischen Malerei’n entblüh’n Nachts silbriq Chrysanthemen, Pfirsichzweigr. Schwebt Geist des Li-Tai-Pe nm schmale Steige . . .? Ein jeder Stein hat seltsame Gebärde- Der Wind trägt Duft nnd Heiterkeit der Erde. Erinneru. Ahnung· Sehnsucht. Lethetranb Rausch. Note Lebensglut - und Schwermutsang. Das Dämmern trinkt der Jnsel Umrisz aus. Verschleiert fahlt der Wiesengrund herauf. Sphinx ist der Himmel. : goldenäugig zeigend Der Sterne Schöne. Sich versagend. Schweigend. Weltriitsci, unergrtitidliches. Symbol des Seine-i —- Hör’, wie mein Herz klopft. » » « « « Oder ist es bein» Die Ginisiut unter Glas Von unterm Rkscotrespondcnten London, im Jult Im Britischen Musen-m ist soeben eine Sonder ansstellung der leyten Ausarabungen von Uk etössnet worden, d e in der ganzen Welt starkes Unt sehen erreat hat. Dr. Wooileu. der Letier ver englisch-amerikanischen Expedttiom hat aus den Uns- Frabunaen des. letzten Winters den Schluß gezogen, asz er untritaltche Beweise sür die historische Existenz der biblischen Sinislui gefunden habe. Wenn diese Theorie richtig ist« worüber noch zu sprechen sein wir-d, so enthalten als-s die Glagtästen des Betttschen Museums nichts Geringeres als Ueberreste vom Inhalt der Arche Noahsl Man kann begreifen, das diese ausreqeude Betrachtung viele Tausende, Ge lehrte nne Laien, in die Londoner Unssteuunä lockt, um so mehr, als diese nur tiir kurze Zeit tn uropa su sehen sein wird, ehe ne sich tn alle Winde verstund Für den Laien sind allerdings die dürftigen Scherben der vorsintslntlichen Periode weniger inter essant als die erfiaunltcheu Kunstwerke der futnerifchen Zeit. Dr. Woolley bat über die-fe. in feinem ausgezeichneten Buch »Die S u nie-re r« ausführlich berichtet, und es ist von ihnen an diefer Stelle fchon die Neide gewesen Aber erst die perfiiinliche Bekanntfchaft miit den aus gsegirasbenen Stücke-n läßt die hohe Bedeutung der Funde voll erkennen· Die meiften der ausgestellten Gegenstände stammen von einer grofzen Begräbnis ftätte, »die vor den Mauern der alten Stadt Ur lag. Dort fand man fchon in den vorhergehenden Jahren eine Reihe von interessanten Künigdgsrälberm deren reicher Jnihalt wichtige Rückfchlsüsse auf die friisbe Ge fchsichte Mefopotaznienö gefiattete. Das wichtigste Er gebnis der früher-en Fwncde war die Erkennt-nis, daß nicht Aeayptem « sondern Mefopotamien der Aus gangspunkt »der westlichen Kultur geweser ist. Die weiteren Grabunaen haben nicht weniger als vierzehn-hundert Gräber and Licht gebracht Der Be gräbnisplatz liegt unter der füddstlichen Ecke der großen Mauer-, msiit der Nebuskadnezar unt 600 v. Chr. »die Stadt umgab. Usber zu der Zeit, in der die frühesten Gräber angelegt wurden, war die Lage der Stadt ganz anders. Ur bedeckte damals einen Hügel, der felsbft and Trümmern älterer Wobnftittden ent ftanden war. Die Einwohner der Stadt läuten offen bar iabvzpebntelang die Gewohnheit, ihre dsfälle üsber die Mauer zu werfem sind diefem Schutt entftand dann der Dasel, der etwa um das Jasbr 8500 zuerft als Grabstätte bemwt wurde. Da der Platz inct Unterbrechungen volle anderthalb Jahrtausende als Friedhof diente, bieten die Gräber giute Ansbabtös punskte für eine lange Periode der Geschichte Während die im Boriabre eingebrachten Objekte bauvtxächlich der ersten Dynaftie von Ur angediirten sind iesmal auch viel fpätere Fande, namentlich aus der Zeit der zweiten fargonidischen Donastie ausgestellt Aus einem dieser Gräber stammen wundervolle Goldarbeiten, « die Damenmode von Ur. , fo ein um diee Zeit beliebter rauenf muck aus schmalen Goldbxinderm dte met-Fing um«h das volle Haar gewunden wurden. Ein fol er Kopfschmuck konnte nach seiner Laae bei der Auffindung voll-. kommen exakt auf einen Frauenkops ausgesetzt wer den, der nach antiken Zeichnungen tiber einen Schädel aus dieser Zeit modelliert worden ist. Man sieht mehrere reitlze Kränze von Blättern aug ge hämmertem Gold« ie den Kopf umrahmen. In die Stirn hangt eine Kette von Rossen Goldtingen, das Ganze überragen mehrere lumen aus demselben Material, cdie offenbar ursprünglich in Silberkämme eingelegt waren. Das Silber ist aber bis aus ge ringe farbige Niederschläge völlig verschwunden Den Dinterkopf und die breit herabhängenden Locken umgeben die erwähnten schmalen Goldbänder. Ueber die Ohren gehängt wurden sehr große boots förmige Falbringc und zwar zwei an ieder Seite. Soche O rringe hat »man in großes Zahl gefunden n einem er Graber fund man ni t weniger als vierundsiebzig Leichen, die jorgfältsig in Reihen aud gerichtet waren. In der iiähe der Tür lagen sechs Leichen männliche-: Diener mit Dolchen und andern Waffen, die übrigen achtundsechzig waren Frauen und trugen sämtlich en oben befchriebenen reichen Kopf- Ichmuch In dies-m Massengrabe fand man auch die ntereffantesten eispiele von Rundftulpturen, die bisher in Ur ausgegraben worden find. Dies find zunächst zwei Statuetten von Widderv, die einen über raichend hohen Stand der Goldschnnedekunst anzeigen. Nicht weniger hedeutsam sind « Erzeugnisse der Jnstrnmeutenfabritation, mehrere Harfen die am andern Ende des Massen grabeö lasen. Diese Instrumente sind ganz anders als die sm vorigen Jahre gefundene darse der Königin Schuh-Ad. Das schönste Exemplar war ilber einen hölzernen Ralhmen gebaut, der vollkommen verwittert ig. Da d e reiche Mofaikverzierung und auch einige aitenanssähe in der urfpriingltchen Posi tion ausgefunden wurden, konnte man leicht das Holz werk ersetzen und sieht fetzi die Harfe als eines der größten erhaltenen Kunsrwerke jener Zeit vollständig vor sich. Der Klangk« per trug den Kopf eines Stieres aus Gold mit eingelegten Augen. Die Arbeit erinnert in ihrer Feinheit an die rofze Periode der Goldichmiedekunst in dir italienischen Renaiffanee Ein nierefsantes Stück ist auch die ~Standarte von Ur«, eine reiche doppeiseitige Mofailarbeit, die einen Kriegsng der fumerischen Armee im vierten Jahr taufend darstellt Auf der einen Seite sieht man den Sieg des Königs nnd feiner Ritter üsber seine Feinde, auf der andern das StenesssesL Diese ~Standarte« war lsåhon im vorigen ttäahr aus-gestellt, doch fehlte dama ein wichtiaed S ck des Mofaiw Während des Winters hat man dieses durch mühseliges Durch suchen åroßer Schutthaufen gefunden, so daß die einzig artige rbeit jetzt vollständig voriiegi. « Nach der Entdeckung der frühesten Grabet tst man noch tiefer in die Erde eingedrungen, und hat dabei unter dem Schutthaufen, der die Basis für die Grav tätte abgab, eine hohe Schicht, von reinem Ton ge unden. Diese Schicht ist teilweise zweieinhaiv Meter ick vollkommen einheitlich unsd ohne jeden fremden Inhalt. Sie tann nur als Abxagenxchkitqu großen Flgt angesehen werden. Es ist schwer, der Schlußfolgitiiiig Zu widerstehen, daß man es hier mit der Flut zu tun at, die nach den Bimerischen Chroniien einen Bin in der Geschichte J iesopotamiens markierte. In den sogenannten ~.Koniåslisten«, die von sumcrifchen Evid nisten um 2100 v. - hr.· aufgestellt wurden, ist die FUU nur als historische Tatsache erwähnt. In der Literatu wber silhrtedas Naturereignis zu der Leaendevvii Uta-Napisrhti.n·i, der auf Befehl des Gottes Enit eine Arche baute, sich mit seiner Familie, seinem Hausrat und Vieh esin chisste und so die große Flut uoerleivia in der »die ganqe Erde.", d. h. das ganze MU- Eulkhrats unterg ng. Die Legende ist inhaltlich UUV ste enwsege Bogar wörtlich in die Geschichte dct LET rettung oa B übergegangen Es ist ja bekanni- W grosse Teile der Genesis auf sumerische Originale zuruckhgehen E ronologlich sind die Entdeckungen der AMl tion ganz in e ereinsgimsmung mit den alten Din menten osumeriens. ie ältesten gefundenen Grabes sind mehrere Jahrhunderte älter als die erste Dynastks von Ur uusd gehören deshalb wohl zur ersten DUUAW von Erech, ie, nach oen ~Kiinigsnften«, nicht limiie nach der Flut regierte. Unte.· der beschriebenen Ton ichicht fand man Zeugnisse einer viel älteren Eil-MlC tion, namentlich Steininstrumente, Toufchekben Und einen get-rannten Ziegel. Diese Stücke find ietzt aus aestellt und stellen nach der Auffassung Dr. Woollevi Ueberrexte der vorgntflutlichen Stadt dar. Wi« fallend si, dakz sich arunter sowohl solche Urbeitcit befinden, dsie piiter nicht mehr voriamen als andre die sich in die nachfolgende Periode hinein erhielten Woollens Theorie über diese Tatfaciie ifi lV Web efsani. daß wir sie wörtlich wieder-jedem . »Ein-ertrug ocfiesht also ein-e historisch-e Kommuni· tat, die durch die Flut nicht unt-erwachen wurde M der andern Seine ist ein deutlicher Bruch ers-MM Die Tatsache, daß zwei Typein von- Töpfer-ei ulitiis Wiss Denkuuflt verschwinden- wiipmvd M MM Seite 2 Orest-im Neu-sie Nacht-toten Sonn-each P. still 1929 EIN
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