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Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192907281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290728
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-07
- Tag1929-07-28
- Monat1929-07
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 28.07.1929
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- z· Mk aller Benachteiligung tells-named W Zarverittannqttellnng feines Kapitalwerte- die Repqrationöreqeluna vor ate- sttqmtiten Frank reichs unterstützen Inwieweit die englische Deloaation diese ver schiedenen Gesichtspunkte auf der Konserenz pok pringen wird und mit welchem Naxhdruch bleibt freilich a»Hu-variety Ueber den Standort der künftigen Nem raUgngbanl kommen aus New York Nachrichten, daß Montqgue Norman, der Gouverneur der Bank von England mit führenden amerikWsitchen Bankiers ver schiedene die neue Bank betretfe e Fragen besprochen habe« Norman soll nachdrücklichft den Standpunkt Englands vertreten haben, das die Bank in London quen möchtcs . « Diese scharfe Kritik an dem Banns-Plan sollte In Deutschland nicht mißt-erstanden werden« Die eng lischen Bedenken haben mit den deutschen gar nichts gemein» Was gestern im Unterhaus geschah, ist weiter nichts als das Wiederaufleben des Streited um den VerteilungsfchlüsseL der bekanntlich jchon während der Sachverständigenkvnfetenz ein positives Ergebnis stark bedrohte und fasf verhindert hätte. Die Einwendungen Englands richten sich gegen die Ansprüche Frankreichs Man verlangt, daß Frankreich seinen Ante-il herab setze, und will auch an den transferungeschützten Teilen der Annuität teilhaben, die der Wurm-Plan bekannt lich völlig Frankreich zuspricht · Für uns ist dieser Streit natürlich nicht gleich gültig. Zu begrüßen ist dabei vor allem, daß Lloyd George ausdrücklich erklärt hat, er billige die Herab setzung der deutschen Schuld. Denn Frankreich wird nun nicht gut eine Kompenfierung auf usnsre Kosten verlangen nnd damit das Werk der Sachverständigen gefährden können. Immerhin dürfte dieses Wieder aufleben des Verteilungsstreites den Zeitpunkt, an dem der Young-Plan in Kraft gesetzt wird, eventuell stark verzögem Und das ist der einzige Punkt, an dem wir interessiert sind, wenn auch der Young-Plan selbst vorsieht, daß bei späterer Jnkraftsetzung feine Regelung doch ab I. September 1929 gelten soll. Toiio kürzi das Küstungsbudgei Sonderkabeldtenft der Dresdner Neuesten Nachrichten ;- jt ofkio, 27. Juli. (Durch«UtFide-Ptek)« Der Kabinettstat beschloß erhebliche Ab striche nnc Militäts nnd Mntinebndget. Das Gefamtbndget toll nm 28 Millionen Yen qekiim werden. Davon entfallen nnf die Maeine etwa zwei Millionen nnd anf das Heer iiber iiinf Millionen Ven. Weitere Ausgaben in Höhe von 62 Mic lionen, von denen anf die Flotte sechs nnd ani das Heer acht Millionen Yen kommen, sollen einstweilen zutiickaestellt werden. - Gram Kecimenfteiuec zum 75. Geburtstag Von Rudol Unter den Padagogen der Gegenwart nimmt nn streitig iterscheniteiner die führende Rolle ein. Wer seine Sein-isten gelesen, ist begeistert von der Wucht seiner anitellung von der zwingenden Logik seiner Veweisfuhrunm wer ihn, den·heute 7öjährigen, den siioerhaariiicu Feuerkvpi mit dem jugendlich-en Herzen, reden hor»te, itt hingerissen von dem einzig akkjgcn Zauber seiner Personlichkeit. Kerschensteiner kkkht——ilnGegeniatz sit andern bedeutenden Persönlich keiien unsres Geisteslebens - übex allen Schranken der W»e,lt«anlchauung und Parteipolitikz Alsjchoniter Ertrag seiner groß zjjgjgen schulorganisatorischen Arbeiten und richtungs speisenden padagogischen Schriften darf ihn heute das Bewußtsein ersullen, Gefolgschaft zu finden und herz liche Verehrung zu genießen bei alle n piidagotiisciien Richtungen - um eins seiner Worte auf der Reichs schnltonserenz »von 1920 zu gebrauchen -—, »von den ganz Alten mit dem Schulzon bis zu den aller jijngsten Modernen . Geheinier Rat Professor Dis. Kerschensteiner, der frühere Organisator des Minichner Volks- nnd Bekufsstiniltoeseiis, ist, wie die Professoren Fischer Und Spknnger in der von ihnen zum 70. Geburtstag Kerlchensteiners herausgegebenen Fest-schkth »Ju gendsührer und Jugendprobleme« be wuten, eine durchaus ~schopserische Persönlichkeit«, deren »Bedentung schon im zeitgenössischen Urteil über klllen Fluktnationen parteinehmender Gefühle nnd allen Verschiedenheiten der sachlichen Meinungen erkannt und anerkannt feststeht-, eine Tatsache, die duka die beiden letzten padagogischen Kongresie in Weimar und Rassel» (1926 und 1928i nur noch erhärtet worden ist, deren aiiszerer und geistiger Leiter unbe stritten uiid ixtiangefokhten Kerschensteiner war. Mit derselben geistigen Ueberlegenheii leitete Kerlchen steinck bereits 1903 den öwesiten sisunsterziehungstag in Weimar-. Zeit-seines Lebens ist Kerschensteiner, der am gg Julien vollster geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit seinen 75. Geburtstag in seine-m Heim in Unitiieticikßotienhausen feiert, ein Schaffender-Suchen ier und Streben-der gewesen. Er ist es auch heute noch, liest er doch »auch gegenwärtig noch an der Münchner Universitat, um im Wetteifer mit allen stjnneren Fachgenossen die Wissenschaft von der Er ziehung auf neuer Grundlage weiter auszwbauen. Der Aufstieg Kerschensteiners zum »prueceptot praeeeptorum Germame zu m Leh r e r de r Lehrer Deutschlands, wie ihn Pretzel bereits 1924 in der ~Deutfchen Schule« nannte, ist ihm keines wegs leicht geworden. Als zwölfter von dreizehn Sarößlingen einer verarmten Münchner Kaufmanns samilie kam er bereits mit els Jahrenc aus die Lehrer bildungsanitalt Freisinn, um nach· beendeter Aus bildung erst sechzehniähria - vier Jahre lang ver schiedene Stellen als Schulgehilse zu bekleiden. Kerschensteiner nahm dann eine Privatlehrerstelle an, die ihm das Gnmnasialstudium ermöglichte, dem der Besuch der Miinchner Universität und Technischen Hochschule folgte. Nach Ableguwa der Lehramts prjifung für Mathematik und Physik wurde er Ghin nasiallehrer. Mit 41 Jahren wurde Kerschenfteinek an die Spitze der Münchner Schulverwaltuna gerufen, der er 25 Jahre lana als Stadtschulrat vorstand. Jn organisatorischer Beziehung hat sich Kerichevs steiner verdient gemacht durch die Umgestaltung der lt schilt-o Fortbildungsschule fiir die männliche Jugend zu einer nach i ernien gegliederten Berufsfchnle mit Lehrwerkstätten, die mit der in ihnen geleisteten Arbeit den Ausgangspunkt für den gefaiiiten Unter richt bilden, desgleichen später die Umgestaltung der Madihenfortbildiings- zur Mädchenberufsschule, durch die Schaffung von Klafien flir das achte Schuljahr mit freiwilligem, später pflichtmäßigem Besuch, in denen bei den Knaben gleichfalls die Arbeit in der Schul werkitatt, bei den Mädchen die Arbeit· in der Schul kürhe im Mittelpunkt des Unterrichts ftand, durch die Gründung-von Verfiichsklassen auf der Grundlage des Arbeitsfchulgedankens sowie von Sondereinrichtuw gen für musikalisch nnd zeichnerisch begabte Kinder. In den Kindergiirten und in den Volks- und Berufs fchulen, die in einem bis dahin unbekannten Maße mit Schulkiicheu und -gärten, Laboratorieu fur Chemie und Physik, Werkräumen und Lehrmeist stiitten ausgerüstet wurden, ließ Ketfchenfteiner —- teilweise fogar unter dem Widerstand feiner Lehrer schaft nach einein Lehrplan arbeiten, der Ernst machte mit der Selbfttätigkeit der Kinder in allen praktischen Fächern und die einseitige Buchfchule überwand und die ~Skhule der Zukunft-C die Arbeitsfchnle. in einem Grade zur Wirk lichkeit werden ließ, wie fie uns heute noch —- wenigstens teilweise - als Sehnsuchtsziel vorfchwebt. -«-s Es ist außerordentlich interessant. daß Kerscheni steiner eine seiner pauptreformem die Eingliederuug der Schulwerkstätten für Holz- und Metallbearbei tung, gern-de 1900 durchführte, also in dem gleichen Jahr, in dein die Deutsche Lehrerversammlung in Köln die Einführung der Werkarbeit in die Schulen ablehnte. Kerschensteiner erblickte aber keineswegs in der mauuclleu Betätigung das Wesen der Arbeits schule; die geistige Arbeit stand ihm ebenso hoch· ganz abgesehen von der erziehlichen Einivirktinu, die er sich von der neuen Schulform versproch. Als Haupt merkmal erschien ihm bei der Arbeit vom Schü ler aus gescheit - die ~Selbstoritsung des Arbeitsproduktes seine Uebereinstimmung mit den sachlichen Forderungen-C Nach Kerschensteiner steht und stillt die Idee der Arbeitsschule mit »dieser inneren Nötiguna zur Selbstpriifung«. Darum ist »der piidaaogische Wert einer Arbeit um so grösser, je mehr das Ergebnis der’Arbeit es ermöglicht, daß der Arbeitende am Arbeitsprodukt selbst erkennt, wie weit er bei seiner Herstellung sachlich eingestellt war-( Jn dieser sach lichen Einstellung lieat praktisch genommen das Ethos der Arbeitsschule, durch die erst »das Wertleben der Seele« gestaltet wird. So erscheint ihm also Bildung als »der durch die Kulturgüter geweckte, individuell organisierte Wertsinn«, und alle Arbeit im Sinne solcher Bildung, das heißt alle piidagogische Arbeit, begreift sich demnach als auf BoLlcheu »Sach"verllalt einaeitellte «iachliche« Leistung. o sie vorliegt, ist die »Arbeitsschule« verwirklicht, wo nicht, wird mehr oder weniger Spielerei in der Schule getrieben. So ist Kerschensteiner, der den Bildunaspsad Goethes nnd Pestalozzis in Wort» und Tat gewandert ist, so ist ihm Bildung «Warme, Glut, Leidenschast. Begeisterung sür die zeitlosen, für die ewigen Werte-C Neben der Ausswertung der im Kinde schlum mernden geistaltenden Kräfte, durch die die Schule zu einer Stätte srohen Schaffens wird, soll diese auch zu einem Platz kamcradschaitlicher Zusammenarbeit Hoover und Gifmfon antworten X Berlin, 27. Juli. (Durch FunksvruchJ Präsi dent Hoover hat das Glückwunfchtele gram m des Reichspräfidenten aus Anlaß des JU krafttretens des Kellogg-Paktes folgendermaßen be antwortet: »Ich bin kacn seh-« verbunden für Ihre freund liche Gliiktmunfchbotschaft aus Anlaß der Verklin « bunq des Vertrages über den Verzicht auf Krieg. Ich bin der festen Ueberzeugung, dafz dieser von so vielen Nationen der Welt unterzeichnete und an genommene Vertrnq einen großen Schritt vorwärts zu der Verwirklichung jenes Friedens sein wird, den die Völker der Erde so ernstlich münschen.« Aus dem gleichen Anlaß hat- Staatssekretär Stimson dem Neichsausienminister Dr. Stufe man n,in einem Antworttelegramm seinen lebhaften Dank für den Gliickwunsch ausgesprochen-. Aufruf des Deutschen Giudentenvekbandes X Berlin, 27. Juli. tDurch Funkspruch.) Der Vorstand des Deutschen Studentenverbcmdes erläßt folgenden Ausrust »Das deutsche Volk rüstet sich, den zehnten Jahres-tun der Schöpfung der Verfassung der Deutschen Republik in ernster und würdiger Form äu begehen. Wir erachten es als unsre vornehmste Tslicht zumal in einem Augenblick, wo Kreise der deutschen Studenten erneut zur Mißachtung des neuen Staates nnd seiner Symbole aussordern —, die uns anaeschlossenen Organisationen an allen deutschen Hochschulen, die Gesamtheit der versassunqstreuen Studentenschast auszurusem sowohl an den akademi schen Feiern, wie an den sonstigen Verfassung-feiern der republikanischen Bevölkeruna geschlossen teilzu nehmen, um die besondere Verbundenbcit mit den breiten Massen der Repubxit zu bckuuden·« werden. Die hierbei sich bildenden Avbeits-gemein schasten werde-n so zu einer Vorschule sür den künf tigen Staatsbsürger. Aber Staatsidiirger ibilden heiszt Kerschensteiner nicht, den einzelnen abrichten für den Staat, sondern einen Menschen erziehen, der in seinem Beruf an der ständigen Weiterbildung des Staates mitnxsbeitet « « , « » « « Ker-fchensteiner, der vou der Praxis her zur Theorie, von der Piidaaoaik zur Philosophie kam und seinen Gesichtskreis durch zahlreiche Studieureisen in die meisten Kulturländer erweiterte, hat 1920 sein Amt als Stadtschulrat niedergelegt, um ausschließlich seiner Lehr- und Forschertätigkeit an der Müuchuer Universität lelien zu können. Seinen Ruf als Theo retiker hat er mit der von der »Hal. Academie der gemeinnützian Wissenschaften zu Erfnrt« 1901 ge krönten Preisschrist itber die «St aatsbü r g e r - liche Erziehung fder deutschen Jugend-' sbereits 8. Ausl.) begründet. In seinen späteren Arbeiten (~Begri·ss der staatsbürgerlichen Erziehung-C ~Beariss der Arbeitsschulc«, »Charakterbeariff und Charakter erziehung« ~Wesen und Wert des natur wissenschaftlichen Unterrichts« u. a. m.), die teilweise in hohen Auflageu vorliegen, hat er seine bahnbrechenden Ideen fortentwickelt, die er 1926 in seine-m umfangreichen und gehaltvolleu Werke über die ~T-h eor i e de r Bild u n a« (bereits 2. Ausl.) zu einem vorläufigen Abschluß brachte-. st- « is- Kerschensteiners Gedanken sind von unbesonnenen Stiirmern teilweise bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und ihren Sonderkkwecken dienstbar gemacht worden. Gegen diese Erziehungssbolschewisten und -scharlatane hat Kerschensteiner sein Werk mit der Feststellung ver teidigt: »Arbeitsschule heißt nicht wachsen lassen, wie es eben fvächst, sondern den Willen bedingungslos der Sache unter werfen.« Wenn auch die fortschrittlichen Bildungs ziele des großen Gelehrten noch keineswegs durch geführt sind, so sollte das Bekenntnis zu seinen Zielen und die sreudige Mitarbeit an der ~Schnle der Zu kunft-« der schönste Dank sein, den alle Volksgenossen dem pädagogischen Führer der Gegenwart an seinem Lebensabend erweisen können. Verfassungs-fein der Berliner Universität X Berlin. 27. Juli. iDurch Funkspruch.) Zum Gedenken des zehnjährigen Bestehens der Weimarct Verfassung vermismltete die Friedrich-Wilhelm- Universiiiit in Berlin heute eine Feier, an der auch der preußifche Kultusminister Dr. Becket teilnabm. Die Festred e hielt Neheimer Hofrat Professor Dr. Ovcken über die Mission der Weimarer Verfassung und die Ausgaben der demokratischen Republik. Reuer Leiter . der Nachrichtensteue der Giapiskauzlet . Wie wir erfahren, hat Ministerpräsident Dr. Bünger den bisherigen Dresdner Redakteur der «Leipziqck Nenesten Nachrichten«, Arthnr Graefe, als Oberregiermmsmt und Leiter der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei berufen. Der bisherige Leiter der StaatskatizleL Oberreaierunasrat Block, übernimmt am 1. Oktober die Leitung der ~Sächsischen Staats zeitung«. So sehr wir es bedauern, daß ein in weiten Kreisen mit Recht so beliebter und geschätzte-: Journa list fcin eigentlilies Tätigkeitsfeld verläßt, ebenso sehr begrüßen wir die Wahl des Ministerprtisidenten. Die Nachrichtenstelle der Staatskunzlei erhält auf diese Weise nicht nur einen klugen, iaktvollen und beanbten Journalisten, sondern ankl) eine charakter volle Persönlichkeit als Leiter. Und das Vertrauen, das Herr Graefe in den Kreisen der Redakteure und Verleger besitzt, kann der Staatseinrichtung, der er demnächst zu dienen hat, nur zum Vorteil gereichen. Rückfahkf der ~Bkemen« Sonderkabeldienst der Dresdner« Neuesten Nachrichten .- New York, 27. Juli. tDurch United Prefm In der vergangenen Nacht Hat die ~Bremen« die Rückfabrt von New York nach der Heimat angetretem Eliuudjzsts 000 Menschen haben in New York das Schiff icficht g . Probefahtt des »Gka Zeppetin« «)( Friedrichshafcn, 27.Juli. (Dutch Funkfpruch) Das Flugsrhiss »Gras Zeppelin" ist nach seiner heute srith erfolgten ersten Probesahrt um 8,50 Uhr hier wieder gelandeL Tie Landuna aestaltete sich ziemlich schwierig, da starke Likfthöett anstraten. Man war gezwungen, sämtlichen Wasserhallast abzuwerfem Während der Fahrt war das Wetter sehr reanerisch. Die Motoren waren während der ganzen Fahrt stets auf Höchstleistuna eingestellt und arbeiteten vorzüg lich. Dr. Eckcner äußerte sich nach Beendiauna der Fahrt dahin, es sei möalich, daß bereits morgen früh zwischen 7 und R Uhr die nächste Probesahrt. die etwa zwölf Stunden dauern soll, angetreten wird. tVaL auch die Meldung aus S. 21 der heutigen Ausgabe) Erdbeben in Japan X Tokio, 27. Juli. iDurcb Funkspruchl Der Bezirk von Tokio ist oon einem heftigen Erdbeben erschüttert worden. Das Zentrnm des Bebens. das in Tokio nnd Yokohama deutlich zu spüren war nnd unter der Einwohnerschaft eine Panik hervorrief, laa etwa 45 Kilometer sitt-westlich von Tokio. Das Etdbeben w» eines der schwersten seit 1923 und erreichte feine größte Stärke in der Orts-hast Kamaknta Da iedoch kein Brand entstand, blieb der angerichtete Schaden gering. Der Eisenbahnvctkehk in der Umaebnna von Tokio nnd Yokohama mußte zeitweise eingestellt werden« I I N imm sie mit ; die solida. klvine Namens-. billisiyilrexmuft vor; -O« o Orts-Tuns . -, : P—o f o " so I . nach-all Ost-ten »S’«—-J »H- Hllldgstkolse 14, am Bismarrkrirsnkmnl - ko DONK Typ in die Periode sumersischer Vonherrischaft hin-über geht, deutet idavasus shini daß vor der Fbust dne Pe völterung aus zwei Elementen bestand uincd daß eines von diesen, das sum-erdsche, die Flut üsbesrslesth währen-d das ansdre unterging Nach ihr-er esse-wen Tradition führten die Sumerer den Staddesbasu in das Tal des Euphrats ekin der Fund geibrannister Ziegel in der vorsinstiflutsliichen Schicht beweist »daß Ur ein-e aintcidiluviansissche Sumerevftaidt war -—, wahren-d die andern Einswoshner vergleichsevesise Wibde ·tvaren, die in osifenen Schilsidörsern lebten. Der Heimratort des Uta-Napischtim der LegseUlde wird als ein solches vaf bezeichnet Die nmmauevte Stadt Ur mag aibso die Flut üiberlesht hasben, während die niichstsfumern schen Einwohner des Tals niedergingen Dies würde auch erklären, wie die Susmerer die völlige Herrschast IZU südlich-en Mesopotamiien erlangteay die sie zu Be- W det·geschichtlichen Zeit tausenden- Die interessanten Schlüsse Dr. valleys hin-sicht lich der historische-n Sintslut werfen viele Fragen aus« die erst gelöst werde-n müsse-n, eshe man usber diese Periode Klarheit erhalten kann. Woher kam die Fluts- Welchen Umfang shatte fie? Was verursachte fie? Der eNgllsclse Archiioboge Professor Langdon hat in Alich ebenfalls eine tiefe Tonschicht gesunden, die von einer großen Flut abgelagert worden ist. Hier kann es sich nicht um eine Ueberschwemniung des Epphrat handeln. Professor Langdon erklart, daß Ktsch verinutlich die größte Stadt des Königreiches Wat, ehe es durch die Flut zerstört wurde. In welcher Verbindung steht die Tonschicht bei Ur zu der bei sit-ichs lind was bedeutet die Angabe, daß es sich um isWllEltltchen reinen Ton« handelt? Wenn die ge- Walklgesn Ton-wenigen durch eine einzige Flut nieder gslggt wurden, so muß dieses Ereignis unglaublich RUNDWan sein« viel umfangreicher als die Flut del siinicrnchen Ueberlieferung Wenn dagegen der Ton 111 Mehreren Schichten liegen folltr, so könnte Fianeine Folge von Uebevschwemmuugen annehme-n, Je sich über mehrere Jahrhunderte erstreckten. Dies bit denn auch die Ansicht von Geologen« auch Professor Inaan deutet eine der historischen Chroniken in dein Oan daß die Flut als eine längere geologische Pcrwds Mzgesehen wurde. Eine reine Uesliersklsnveins sung ist vielleicht nicht die einzig mögliche Erklärung. « TMschW könnte auchdurch ein Grdthehen ver- EIN VII-M Mus- das von einer Ueberschweininung begleitet war. Nach der Sprache des alten Testa ments zu urteilen in dem das Beben der Erde ein belierter Ausdruck ist, waren diie Einwohner jener Regionen vertrauter mit Erdbebesn als mit Uehers sschwemmungen. Darauf deutet auch eine geologische Theorie hin, die im Zusammenhang mit den Fanden Dr. Woolleys näher untersucht werde-n müßte. Nach dieser Auffassung erlitt das armenissche Gebirge zu einer Zeit, .die durch Schätzungen auf das Jahr 4500 v. Chr. festgelegt wird, eine eruptive Erhöhung. Wein-n das zutrifft, würden in dieser Periode die Schneemassen des Gebirges sich stark vermehrt haben, und idie Friihjahrsflutcn bedeutend größer gewesen fein als vorher und nachher-. R der Gegenwart, wie offenbar auch in der Frühzeit eis-opotamiens, finden die alljährlichen Uebers-chivemmungen des Euphrat und Tigris zu verschiedene-n Zeiten statt, so daß eine Flut sich verläuft, ehe die andre beginnt. Wäzrend der Periode größerer Schneemasiem die auf 200 agre geschätzt wird, müßten die Uwersschwemsmuugen er ibeiden Flusse zusasmimensgetrosfen sein und die Gbenen unterhalb von Bagdad derart unt-er Wasser gesetzt haben, daß sie unbewohnbar wurden. Hier hat die Wissenschaft noch viel aufzuklären. Aber das kann die hohe Bedeutung der Entdeckungen Dr. Woolleys keinesisalls herabsetzen Die Menschheit muß ihm für das Licht, das er in ihre Vorgeschichte geil-tacht hat, dankbar fein. = Das erste kunsthiftorifche Universitätsfeminar in Italien, Das erste kunsthistoriischc Institut an ein-er italienischen Universität ist ietzt in Pisa feicrlich er öffnet wordeni. Wie im ~Cicerone« berichtet wird, steht dieses Institut mit dem Stadt-museum in Ver bindung, an das ein»neuer Flügel- angebaut wurde. Der Schöpfer der Anstalt ist Professor Mario Salmi, der seit kurzer Zeit den kunsthistorischen Lehrstushl der Universität Pisa inne-hat Die Biicherci, deren Grund stock aus der 5000 Bände umfassenden Vibliotheik des friisheren Musenmleiters Bellini besteht, wird den lJtitidierenden ein sehr wertvolles Studienmaterial te en. = Letmiack Universität« Der nichtvlanmiisiiae anker ordentlirbc Professor in der Mediamischen Fakultät der Uni versität Leimm, W. F a 11 re n bo l a, ist vom i. Oktober 1920 an zum vinnimissiisen -mk:erordentlirben Professor der Anatontie tu dieser Fakultät ernannt worden. Wegen der Ueber tkaßnna des Lebrstuisis gir are-mische Chemie in der Philo- Bw tschen Zacultat find terhandlnnaen mit kein ordentlichen weisser ins-Uterus- an der Univers tat Greifswald ein ttet m en. Beginn der Mümhner Zestspielel929 Die Meistersinger von Nürnberg lVon unserm Korrespondenten München. 27. Juli München hat dieses Jahr zum erstenmal feine zwei Zeiten. Seit 28 Jahren glänzte es, ein Parallelgestirn zu Bauteuth mit Wagner-Festspielen, denen wegen des herrlichen Rokokobaus des Re sidenztheatersz Mozart-Festspiele angehängt wurden. Die Oper wahrte eifersüchtig ihr Vorrecht, allein mit Festspielen auf dem Plan zu sein. Die Energie des Münchner Oberbürgermeisters aber schuf nun in den Reinharthipielen ein Seitensttick für das Schauspiel, und die stets unangenehm empfundene Lücke von »Ferien« während der Reifezeit ist überhrücktz »- « « «» » » » « Von den Besuchern nimmt Amerika 80 Prozent der Platze ein. Ihm zu Gefallen ist der Beginn der Festspiele aus die heissesten Tage und wie- sie dies mal heisz waren! verlegt. Es ist Herkommen der Aestspielh mit den »Meistersingern« zu beginnen unld auch, ohne zwin gende Not, für diese programmatisch gedachte Auf führung keine Gäste heranzuziehen. So war es auch diesmal, und trotz der Hitze kam eine sehr repräsen tative Ausführung zustande, was vor allem ans dem Orchester kam, das in seiner kühlen Krnota pracht voll musizierte. Knappertsbufch macht die Partitur zu einer möglichst fließenden und flüssigen Angelegenheit. wie von dem Empfinden geleitet, ia nie Längen spüren zu lassen oder gar langweilig zu werden. Für das Gemächliche, das halb fpicßiae Commosdo dieser im Aeußerlichen versackten, wenn auch gntartigen, Zunstkultur hat Knappertsbnsch keine Farbe in feiner Untermaluna. Er liebt das Flotte, Dramatifche, vor allem Temperamentvolle, so iu den Schusterfzeneu. bei der Prtiaelei, deren Kontra punktik durch die forschen Temvi etwas ineinander sließt. Am besten briuat er stets das letzte Bild, das er zu steigern versteht. Unter den Darstellern steht an erster Stelle Wilhelm Rode als Sachs. Er niht manchmal viel leicht zu viel Stimmc, aber hält glänzend disk-is nnd gestaltet mit Jntellekt und Temperament Nishi-Leu ist auch so aliicklich. in Joseph Geis einen Beck mefser non reifstem Format zu besitzen, in Paul Bruder einen in oatrizierhaster Bürgerwürde vollen-beten Pogner, in Fritz Kraus einen stimm lich lehr geschätzt-en Stolzing. Die ~Mcistersinger« sind in neuer Ausstattung im Festspielhaus erschienen. Linnebakt). de- Schöpfer der neuen Szene, hat die etwas stark detaillistische überreiche Kleinromanttk des Bis hcrigen ausgelikhtet, freieren Atem gewonnen, ohne den historisch fcstgelegtcn Situationen Gewalt anzutun. » Prof. Dr. »I. L. Fischer Kleines Feuilleion = Mitteilung der Komödie. Täglich abends 149 Uhr Wiederholungen der erfolgreichen Bnrleske »Charleys Taute« von Brandon Thomas, neu inszeuiert von Fritz Fischer. Gertrnd Verg mann wurde auch für die Spiel-seit 1929-30 von der Leitung der Komödie wieder verpflichten = Mitteilung des Residenztheaters. Johanna Schubert gastiert auch weiterhin täglich in Leheirs Sjllgspicl -,Fkiederike«. Am Sonntag nach mtttags 4 Uhr findet ebenfalls eine Vorstellung dieses Werkes bei kleinen Preisen statt. = Die Weimater Schillerbundfestspiele gefährdet? Aus Weimar wird uns geschrieben: Bei der letzten Abstimmung des Thüringer Landtags über den Theateretat wurde der Antrag der Rechten auf Cin stellung erhöhter Beiträge für sämtliche Theater des cgereistaates Thüringen abgelehnt. Tage-Hin wurde der lutrag des Landbundes, die Theater zu sammenzulegeu, angenommen, ebean der un glückselige Antrag der Wirtsnnstspnrten einen »Aus fklyuß zur Vorbereitung einer mzindlcgeuden Abandes runa der Theatermsrljiiitni·-:.l einzusetzen. lDer »Ae samtetat siir die Thiiri«-ge:· Theater wurde mitslsanJO Mark genehmigt und ocsslslofixtn die Beitrage der Kreise und Gemeinden mit 20 L rozeut des Staatszufchuksses festzusetzen Dabei wurde leider»auch den-L chtf ists Natismaltheatcr in Weiniar der sahrliclte sonder-bei trag der Reikhsregieruua m Hüle voll 20 000 Mark fftlkä die Festspiele des deutschen Schillerbuudes zugunDe des allgemeinen leenteretats gestrichen Ck Landtag hat durch dieses Verhalten bewiesen. daß ck den durch kultnrelle Faktoren·aller Art bedinutlfek « Interessen der Weimarischen Bühne und ihren; MER stritteueu Werte verständnisloö geaenübersteb. Rings Die-dun- Nkveste NYZHUU Sonntag, 28.·5u1l 1929 Seite s
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