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Dresdner neueste Nachrichten : 15.11.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193011152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19301115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19301115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-15
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 15.11.1930
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ZEIT-m Neueste Nachrichten 409 -- -.-.» Zins-w o-« Ir·»Ah - · -- « . " i « Meissner-u « . « -. s- Wozo Ihm- otsm u. . . «. . Besuqspkeifr. no dir-g 225 FOR Haus«-via- ndakumssa Takt usu- -M. W : PFqu- Mmbhöngcge Tageschftmg i- d-- Ts tpwsipMnMchMYMYF W«u-ak es Mit-DR ·;«s.-s;ssss-ssssssssssssssssss«s . . W ssss"»«-.""ss3s«» «:-::s-:s.s.:s.s:«.:sis.».::::- ssæs Mssg wid« PUUU Ins MU, ruf-Taf 111-di Odems-umso »wer-does mit Handels . und Industrie. Zeitung EIMIMMMIU 111-pf- Cviethclb Ordßsvkeedens IFRsY so W«WM"WUO:Mdeu-Q zuvmqndm »Ja-mirs meaomvekteokoqmmetuummek mai kamuzemvekteok mo- 200A mai ma- -Tiu » - « , . « . . - . . , , , qume Wdeuipomchempmdenwo meOsWMUW M- YWOW Wen «W zum-gesandt noch syst-most - Im M- oos-eke- øwqct Damms-aus ode- omni hab-n qui-s gest-hei- ksmm Insme ais Umriss-mag m- akstqikuyg da mispkschmom Essig-n- 60«, i4oy Nk262 « -e Sonnabend, 15. November 1980 459 38- Schwang 454 359 454 SO- 609 504 Tardieu verhöhnt Deutschlands Politik UMGMPWWWMMGDS des französischen Ministerpräsidenien Der japanische Ministerpkösideui durch einen Revolvekfchuß verwundet Briandqzlöte g- Tardieus Zanfare Die Zweideutigkeit der französischen Außenpolitik . letegranim unfreg-Kotrefpondenten Erziehung zur Realpolitik Eine Rede Oeeckis in Dresden und einige Bemerkungen zu ihr 30ssz 959 lOJ Log Ok- starrer-! Mut-. 111-M . oo s»«-".,"2:.«:s:. 25 .» ists-rohe m wenig gstksgons MILI THE-P II- most-welk Ist-II Is- VII-lon ckdpsmh non-s usw«-qu bit - ZEISS-. es Käse-km Isr.fisslskssizl». Wiss-kaum m gehe-»Ja Img »O E « -«;ö».s«·- Wqckmq mos -2-« eh Quid .14. November Urlaub hat sich währevd dsr immer heftiger wer denden Angriffe. -die·gegensihn· von-der nationaliftis wwsPressegetichtet pur-dem fchwcigsam .verhalten. Gesen- iuster Kammer« nahm-er feine Reue-suche Mit einerljinreißenden Macht« dte alle Behauptungen, er. fes fchtvach und fenil geworden, Lügen ftrafte, griff gk .den- rechten Flügel an. py- -allem die Gruppe Wärst-; deren..Rlstckhalt die Rüstungsinduftrje «bildet, uydsreckmete mit dexen,politifchen,Methvden ab. sEr Mlgswit folgenden Worten; »Ich wünsche. daß-diese vergifteten Ungriffe gegen. smich ·aufhö.ren. Sie d·ieuen- tut-r- der Entfeffelung eines Virgerkrieges und der Störung jeder wahren Friedenspvlitiih Ich mäche eine solche Politik List-ei wuchs-thin u- svkk Ue «- .; s --«» aus-u Nun kann sich denjen, welch elementare Wirkung dieses-Poet Briands hervorrief. Die Rechtsgrupven seyen-e was yerbuyt drein; als »die- Mitte nnd die ge samte Aus-»vor allem die Sozialisten, eine frenetiiche Beifallösåndgebung veranstalteten, als sie Briand in dichtem steife umringten. »um ihnen beglückwünfchen und mitLßraverufen zn überfchütten. Diese »Schluß enotiheose« war eine ber«fkärksten, die-wir jemals in der Knmmer nacheiner Vriand-Rede erlebt haben. Der Znßenminsiftecefchüttelte Hunderte von Händen. Auch Tardieu xkatfchte minntenlang feinem Kollegen zu. DieDnrlegyngen Brianbs kennzeichnen sich durch eine-ewiges klaresme maßvolle Beurteilung der inter nationdlen Lage. ,Er«proteftierte gegen die» von den Nationaliften beknurgernfene Panikstimmuna. Die Verbesserung der deutsch-französischen - « Beziehungen · stellte er als das unabänderliche Ziel-seiner Politik hin,sungeachtet aller Beschuldigungen,«die deswegen gegenzzihngerichtetwürden.« Er buchte ed als einen Erfolg seiner Politik,.daß Deutschland in Loearno die Verpflichtung ans tsich genommen habe-, seine Ost grenzen nicht durch kriegerische Mittel abzu ändern, und liesj klar erkennen,»es sei.im Rahmen deil Völkerbundes durchaus möglich, übe r u n er träglich gewordene Vertragsbestims mungen zu diskutieren Doch dürfe eine der artige Aussprache nicht-in Geschrei und wütende Pole lnit ausarten. wie dies leiderjn der letzten Zeit hin sichtlich der- Revisionssrage geschehen sei. Briand suchte also Deutschland qui den Weg deszrtikels losdeö Völkerbundpalts zu verweilen, und diesen als Hebel-zu-"deniiyen,« um im gegebenen Augenblick die Abänderung unhaltbaren den Frieden beeinträchtigen der Beriragdbestimmungen zu erreichen. tLeider wissen wir in- Deutiichlandnur allzu«gnt,sdaß der Weg über dieses Artikel außerordentlich lang wierig und sast hoffnungslos ist. D. Red) Das Leitmotiv der BriandiNede war: Gewalt ist nicht nötig, um Politit.zu.treiben; es gibt-genügend Mittel, Ums sich ans loynjke Art; und Weise zu verständigen Der Außenministerzskizzierte . - « sie wirtschaftliche Laie Dentschlnudss « durchaus treffen-dy- -,-.Deutschlqnd befindet sich in einse schweren Wirtichaftsrrise die nicht allein infolge der Hllgetneinen wirtschaftlichen Depression entstanden ist, wildern sich aus den furchtbaren Folgen eines ver lorenenltrieges ergibt.« ."· - · .« . Wenn Deutschland einen Zahlungsnusschnls ver- » E--IM-.-inllte. sozinerde Frankreichs sichin aller - :. , ( nich weissen- · - NschWHndkerixhienispz «« « · ’ H :- UMMIZHML Tot-din- A« -.ser—s·-«Red"nertnge. ——-M«.b,en Anfangsmndn f« endlose wallte ex anschauen-deine Solidaritäts-. « MUUDT Masken-käm Feine-c persönlichen Gegnern Flisdetjtnkm zu« bevetfeszxshnß zwischen com unddeux Übeftmüüfker yplle Uebetetustimmung herrsche. Tat dltzt windend-etva bevsjsladitaleu und den Sozia- Ixfteu andauernd zunuxbrochew Er· wurde sehr netvös UMibgåiJ - mudexistnige taktitche Fehler-»die bei der YVICMÆEWUW Gut-Maus aufgenommen wur- VIL Mttcxsricsttd die Rechte angegriffen; so suchte sie Turbia-wem zu versöhnen-. Besonders-scharf war düchlle,««qn« der tauchten Häher die Nie vifio u s - Man irae-s UW »di- www-im verstieg er sich zu· drohenden Anöfällens chcn Deutschland Er sagte u. a.: »Alle acht Tage stellt man in Deutsch land einmal getroffene Entscheidungen wieder zur Debatte. Das ist ein sehr gesäbrliches Spiel sür die ganze Welt und für Deutschland selbst. Was den Artikel 19 des Völkerbundöpaktes"· anlangt, so brauchen wir keines wegs besorgt zu sein; denn es ist Ein st i m mig ke it im Völkerbund vorgeschrieben, um diesen Artikel zur Anwendung zu bringen. Demgegenüber - wird es nicht möglich sein, mit Hilse des Artikels 19 - die vertragsmäßigen Grenzen zu ändern. Was ich den Deutschen verwerfe, ist, baß sie mit der Revision der Verträge einen solchen Lärm machen. Ich halte das für obwde Obwohl Taedien die Schwere der qufDeiikfchand leistenden Wirtsckuistönot Hagel-, ging e über die Erfolge der Nationalfozialiften im Wohllan leichtfertip hinweg. Die gleiche frioole Art der Behandlung lebenswichttser Probleme Deutschlands nnd Europas zeigte sich auch, als er iiber den politischen Korridor sprach. »Wenn es sich um den polnischen Korridor und andre ähnliche Probleme handelt, so werden wir-stets durch Deutschland belästigt. Weshalb stellt eigentlich Deutschland immer seine Versailler Unterschrift zur Debatte?« Zur Abriistung s s r a g e sagte der Ministerpräsident wörtlich: ~Uel-er die Abrüsiung besteht zwischen uns und Deutschland sowie einer Anzahl andrer Länder eine Meinungsverschiedenheit. Deutschland fordert auf Grund der angeblichen beider seitigen «Verpslichtungen des Friedensvertrags die Abrüstung Von einer solchen Verpflich tung kann aber keine Rede sein. Die ehe mals alliierten Staaten wollen sicherlich zu einer Herabsetzung ihrer Rüstungcn gelangen. Die vor bereitende Arbeit ist voll in Genf geleistet worden, ehe noch Deutschland dort erschien und ehe es die Durchführung seiner Verpflichtungen begonnen hatte. Vergessen wir nicht, daß-.»Frankreich bereits seine Militärkredite wesentlich herabgesetzt hat, daß es ferner die .Militärdienstpflicht auf ein Drittel ver minderte, so daß seine« heutige Effektivstärke nur mehr 400000 Mann beträgt. Die deutsche Regie rung fordert ein Recht, das sie nicht besitzt. Wir sind anderseits in unsern Verpflich tungen schon sehr weit gegangen und würden uns zu keinepjvkiteren Zugestäudukssen bekbeilassch Tardienbeckouw am Schluß nochmals, ibaß er ektz absoluter Gegner der Revision der be stehenden Friedensverträge fei. Er sagt-; »Die Ursache der heusbdgen enropäifchen Not liegt nicht in den Frieidenövesrträgem sonder-n in der Tatsache, daß wir acht Millionen Tote ziu beklagen haben. Wfis können die Not Europas nur den-minderm wenn wir friedlich zusammen-wirken, doch die Revision« wäre ein neuer Krieg, eine Ruh-« lution, und das.will Frtzutteichvm jeden Preis- verhinderu.« Nach der Rede des Minsiftesrpräsidentien ergoin Frank "ll"-n Bsouillon das Wort. Ihn befvieidigtien weder dte Erklärung-ein Briansds nsoch Taroiesu3. Er kündigto anp· daß eir gegen sdie Regierung stimmen werdet Der Sozpialisst Paitlsißoncour forderte zuseiner wachsamen Politik und Organiisiienung des internationalen Friedens auf. Hierauf teilt-e Taro-ten mit,»daß eir ein- Tagesordnung zur Abstimmung bringen lassen worde, «isns der demKabinetst das-Vertrauen in die Organi siewing des Fviedons, die Stärkung der Sichersheik granste-ichs und der Vertietdigung der bestehen-den erträqex ausgesprochen wird. Sofott erklärten sich sie Radikalen unid die Sozialisten gegen diesen-tim naliistifch gefärbte Entschließung Die Tagesordnung wuxpe auftut seyen Mist-hy meu um 5 Uhr. ixüh ausenoiuutetk froh desr Zustimmung, die Brianst Resde awl der Linien qefupsden hatte, kam ein Vol-um zustande, das die Außemiolltll her Regierung nur mit einer Mehrheit von 58.St"jinmen billigt Tak dlanö fchtoffesr Ton gegen Deutschland trägt daran die Schuld. Urlaubs Frieden-rede wurde auf leben. Fall but-b Wenn Nicosia-klare süllimüberwnl Wer-»in diesen Sommers und Herbsttagen durch die menschentoimmelnden Städte Italiens reiste, stieß überall ans die Frage nach dem kommenden Kriege. Nicht, ob er kommen würde, sondern nnr noch, wann er käme. Mit einer gewissen. sinsteren H Entschlossenheit wnrde dieses-wage von den-Angehöri gen der sascisstischen Jugendorganisationen gestellt, zu rückhaltender, mit leiser Angst im Unterton von der breiten Masse des Bürgertums das von -Caporetto und von den Kann-sen aus eisigen Alpenpässen noch weiß. was Krieg bedeutet. Ueber all dem aber lag ein gewisser Fatalismns, der sich mit dem Kommen dieses Krieges als einer unabänderlichen Schick "s a l s n o t we n d i g k e it absand, ein Fatalismns, der bei überzeugten Fascisten zu dem Stolz des Mannes wird, der dieses Schicksal beroisch aus sich nimmt, weil er davon überzeugt ist, daß.Jtaliens rasches Wachstum die eng gehaltenen Grenzen eines Tages sorengen nnd sich über die menschenarmen oder garschon menschen ieeren südsranzösischen Nänme ergießen muß. · - Kommt man dann über-edle Alpenpässexnach H o ch snvoven hinüber-, so sttißt man i? den stilleren französischen Städten, in denen ein liirmender Nachwuchs tobt, wie jenseits des Großen St. Berni hard, aus die gleiche Frage. Nur wird sie hier noch ängstlicher und bedentendslliisionsloser gestellt. Hier verkriecht sich die Angst vor dem Kommenden hinter die immer stärker werdenden Alpenbesestigunaen undf den unnnterbrochenen it assieroaren Fortsgürtel an der dentsch-sranzösischenßrenze. Hier besteht nicht Angrisssstimmnng, sondecn der Wille,zn e rhalte n, die Furcht, zu verlieren. . . f Verläßt man Savonen und aeht man hinüber nach Gent in die Völkerbundsstadt,»dte ausgerechnet in einem der actährlichften Winkel Europas an der Spitze einer schmalen, weit nach Westen reichenden schweizes rtfchen Landznnqe liegt, rings non französischcm Ge bieteingetchlvssen und kaum ein paar Kanonenschüsse weit entfernt von der italienifdfranzösischen Grenze, dem Brennpuukt aller künftigen europäifchen Ge fahren, dann-- ift’s plötzlich, als sei nichts a efch ehe n. als sei alle Kriegsgefahr ein Jrrgesptnfi. Da ist eine riefenhafte Bureaukratie aufgezogen worden, deren Bau wie für die Ewigkeit dasteht. Da ·wird in tausendanreangsin engster internationaler Zusammenarbeit jeden Tag ein Dimalaia an beschrie benem Papier produziert (»la plus gest-de papetekie du·moncie«. die größte Papierhandlung der Weit, hat » ein Wivkops das Sekretartat genannt). nnd niemand - stellt die Frage; ob nicht oon heute auf morgen eine enronåische Explosion dieses ganze, inseisner völ lia unwirklichen Atmosphäre sich .voll ziehende Werk in dies-Fuss sprenaen kann. « J Un d stent seblja ndP« ·« Betritt «- man wieder deutschen Boden. so nimmt die drückendei wirtschaftliche Not jeden klaren Gedanken an die großenzaußenpolis schen Dinge, die sichin der Welt vorbereiten. Und was die Not noch iibria läßt« das füllen parteipolitische Zein -" kereien, das Suchen nachdem ~wahreni«nationalen Ring und die metaphosischen Betrachtungenliiberfdie Mög lichkeit oder die, sittliche Berechtigung " sKrieaes als , solchem ans. HöchstenT daß man akaäinilch die For- ’ derung nach Revision-stellt, ohne daß» man ernsthaft ! versucht die Wege zu dieser Redisionadzusteckew « Hier -l—.i;egzt- eine net-se Oesahri "Wir kennen das Terrain zustoenigkanf demTwir einstfiir diese Revision-kämpfen rtniissem nnd von-diesem Geis» sichtspunkt aus war der Vortrag, den General oberst o.- Senkt-, der ehemalige Chef der Reichs wehr, gestern abend im HumboldtiKlud zu Dr e gis-en hielt, außerordentlich notwendig nnd außerordentlich,niidlich. Der Humboldt-Klnb hassichw mit ldiesemislbend ein großes politisches Verdienst er-. wor en. « Q . O Der Generalodeztst sprach inbetvnler Nüchtern heit über -. das, Problem »F ta lste n u »n d. F Ists-n k sj retch«. Ei :begnlta,te sich-damit- die Kräfte-liteer beiden Länder streng obiettin .«egenelnandek»abzn wägen, ohne sich aus das Grbiet der politischen Wer tungenszndegeben und das Themas in die,Fraae. ~Jtallen" « o de r Frankreich?« abzuwandelm Der Redner « schilderte zunächst dte Stimmungss g en e n sä S e zwischen den beiden latetntschensSthwcs stern. v Frankreich als die ältere will der ilinaeren,« rasch heranwachsenden nicht-site Gleichberechtigung zu gestehen,.-und Italien sing-findet diese Behandlung selbstverständlich als demütig-nd ans die Dauer- Im cktkäolith . Im Indes besteht Akt felhstpnftäudlschi doch eine innere. Wesensoerwandtschnst zwischen-sden beidenslnteinischen Völkern. Herr v. Seecit warnte davor, diese Gegensätze allzusehr In überschätzen. Er hält tin-Gegenteil einen Aus-gleich auf diesem Ge biete für absolut denlbar. Jm zweiten Teil des Vor trages verglich et die politischen, wirtschaft lichen und mislittirischen Kräfte der beiden Völker. Er stellte der günstigen geopolitischen Lage Frankreich-;- die bedeutend unqiinstigere Italiens geaenüber, und behandelte sodann ausführlich den natürlichen Gegensatz, der sich ergibt aus der Ueber bevölkeruna Italiens, das sich mit der Hoffnung trägt," in einigen Jahrzehnten-ein 60-Millionen-Volk zu sein auf der einen, und der stagnierenden nnd finkenden Volkszahl Frankreichs auf der andern Seite. Schon beginnen sich die leeren siidfrnnzosischen 11nd«nord afrikanischen Räume mit Jtalienern zu füllen. Jnc französischen Tunis stehen 85000 Jtaliener 53000 Franzosen gegenüber. . . . If .- «- . Ganz besonders eingehend Uögudeite Seeckt dann das militärisckte Kräfteverbältnis. Beide Länder werden durch die schwer passierbaren Alpen ketten voreinander geschützt Dieses Naturhtndernis wird durch künstliche Beseitigungen noch nntiberwind licher gemacht, wobei die größere Festuugsstärke nach Ansicht Seeckts aus französischer Seite liegt. Die Heeresftärke beider Völker ist ungefähr gleich. Aus dein Gebiete der Ausbildung der Jugend und der niilitärischen·Vorbildung überhaupt hat allerdings Italien durch seine saseiftische Miliz einen gewissen «Vorsprung. Bedeutend größer ist selbstverständlich die sogenannte Kr i e·g spote nz Frankreichs, also Frankreichs Besitz an Geld, Bahnen, Industrie usw- Jnt ganzen neigte General Seeckt der Ansicht zu, in einem italienisch-französischen Kriege lägen die Anfangschanren fiir Italien günstiger. aus dieDauer neige sich die Waage aber z mehr zugunsten Frankreichs. Erwarntein diesem» Zusammenhang vor einer allzu starken Unter s ch ä tsu n g des italienischen Soldaten im Vergleich«zum französischen, gab allerdings zu, daß erst« ein neuer Krieg zeigen könnte, ob es »dem großen Zauberer in Rom« gelungen sei, die militärische Ertiichtigung seines Volkes zu verbessern. Im Schlußteil seiner Rede "fkizzierte Seeckt den Unterschied zwischen der ko n se r va t ive n,-auf Er haltung der bestehenden politischen Ordnung ge richteten Politik Frankreichs und der oorwärtsstreben den revolutionären Außenpolitik Italiens, das in den letzten'Jabren seine außenpolitifche Stellung, vor allem nach dem Osten bin aus dem Balkan, außer ordentlich gestärkt habe. An die Stelle des russisch österreichischen Gegensatzes aus- dem Balkan sei der französischsttalienische Gegensatz getreten. Alles in allem:.Uebe»r3dll-in »der Welt kreuzen sich italienische-« nnd französifche Inter essen", nirgends aber italienische und englische. Für Deutschland wichtig ist das Ver langen Italiens nach Revision der Friedensverträge nnd nach ehrlicher Durchführung der Abrüftung. ; ( Der Generalobetlt beschränkte sich ans diese , nengnthijcheDarstellung-der Dinge und überließ es " seinen Zuhöekern, aus dieien Tatsachen die positifchen Schlüsse zu Kuchen .Er« beschränkte- sich darauf, nur ganz kurz iimxSkhlnlz darauf- hinzuweiiem daß wir vom »gut«-o egoismo« Geiligetn Egoismus) der »Jialiener vieles lernen könnten. Der ausgezeichnete Voring behandelie auf diese Art nur die ein e Seite des Problems. D r »Seit-ro egoismo« allein »getilig«t nicht« Er hcit andernde sei an dieser »Stei« sganz besonders .festgeftellt, nichts« mit dem fa feist iich e n System als solchem sie-inn. :«Dlefe·"m Wort haftet. nun einmal bei uns in Deutsch land . das moralisch qbitoßende Odium ’ aus jenen Tagen .ån,»da es- die Salt-note iund Sonnino im Jahre smö mästen. -.Die seiden italienischen Politikee trieben »Realpolltik«« aber dieie Nealpolifiks weise-in ekelshaites Schnchetgelleckir. ein sgierigcngttensåtaoi. wer den besserenunh höheren Psr e i s,«z.u«"zqkl·enspge-lsente. Dieser »aus-so egoistisc bats sicherlich F inerzeii " sowohl den. So Uns en , wie ckuch den Denk-keins n Seeckt ler etcllpafibetührr. Da ist uns schon die ans einer Idee kommende offene nnd. ehrliche Jntewentionspoliiit lieber. wie sie damals Mnssolini trieb. - - Der Metamo- beguitgtx skisx Juckt mit dein »Ur-Po - etzdiupgN s Qipterx sein-F Realpolitik . steigt ok- .09 Fo,
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