Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192902081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19290208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19290208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-02
- Tag1929-02-08
- Monat1929-02
- Jahr1929
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 08.02.1929
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dxesdner Neuefte Nachrichten LU- , ' . ..-1e 26 am breite Zelle kostet tw- 111-Ah IjqzelGOUPkasp fak aus«-M 0,-«0 Ihm ose Neuem-zeic ; Fuß qks kedakflonellen Text- 29 am breit- tgket 2 R.-M., für I Ipr 250 K.-M. - Die Briefgebübk füt- uchstabenanzeigen I-Prioso-MM· -,Fqk«c!in»sxhaltyztg »ar- bestimmten Tagen Unabhängige Tageszeiiung d is ; Bei freier Zustellung durch W Boten ms Haus monatlich 2-25 R««Ms postvegu tllk Monat Februar 2,2.5 Rutvh Ist die TichemwSlowakZ monqtlix d Kr. Is. Kreuzvandfendunaenc Inland työchenjlich 1,10 R.-.M., . · I . Pögkpsäten rann esse Geh-disk- nicht« Hbekndmmen wen-New ..l« Han ve»l.s. und Industrie.3eiiung kgcßeM Emzclnanekloß.·pf.,ØksäksksgeMlFßgpt «’e lag Und deuptgeschäfløflellhDresden-U zekdtnqndfk4.zk .a p O h « " W sp— »Mit-»mi- t» . . mme ken mvckte koammelnummec Dido-»für den zeknvekkehklll94,2oo2l,279Bl—27o33«Teleak.:Reneste Drei-den- o ers-Dresden 2000 Wdungm ohne Käapmsp w««o·" Most DAMAGEde Ivch aufbewahrt - Im Falle bösem Gewalt« Beltlebsstökuvg vdks Oft-W hsbels unsre Beziehek keinen Anspruch auf Nachlisfekung oder Erste-mutig ässtfecgfpkechenden Entgelt -I.f M. 33 Freitag, ö. Februar 1929 WIL Jahrg. Etwa Z « H s5« .--4 legclstr. 7 GEN Do - set-statute Mosi- im Amt Allgemeine Empörung über die Haltung des Zentrums - Jmmer größere Ausdehnung der Unruhen in Indien Diskonierhöhung in England an versucht weiterzuarbeiien X Berlin. 7. Februar Das Reichskabinett wird voraussichtcich heute vor sitmg zusammentreten. um die durch den Rücktritt chichsverkehrsministcts v. Gmsratd geschaffene Mzu beraten. Außerdem wird dann der Reichs chk dem Reichspräsidentem wie üblich. Bericht et- Wit In Unterrichteten politischen Kreiser die dcu Hegicrnugsparteien nahestehen, beurteilt man die Situation dahin. daß der Rücktritt des Ministers -«Gu(T-tard keine Krife des Gelamtkabiuetts hervor kxuit, sondern das Kabinett weiter im Amte bleibt. Emehaliung der Bavrifchen Volkspartei vDZ. Berlin, 7. Februar Entgegen den Gerüchten, daß nun auch der Hieichgpoftminifter Dr. Schätzel, der der Bay kuchen Volkspartei angehört, zurücktreten werd-, erfahren wir, daß zu einem solchen Schritt z u nchfi keine Veranlassung vorlige. Die Bayrifche vVolkspartei sei an den preußischen Koalitionsfragen, dieien eigentlichen Konfliktstoff bei der jetzigen Kriie bilden, uninteressiert und an den sachlichen Voraus setzungen, die für die Beteiligung Dr. Schätzels an der Regierung bestimmend waren, habe sich bisher nichts geändert. Was iut die Sozialdemokratie? vDZ. Berlin, 7. Februar. (Eig. Drahtbcrichtl Die sozialdemokratische Reichstagssraktion hielt am Mittwoch abend eine Sitzung ab, in der man sich mit der durch den Rücktritt des Ministers v. Graf-kam geschaffenen politischen Lage beschäftigte, In ,er Fraktion besteht Einmiitigkeit darüber. daß ans dem Rücktritt des Ministers v. Guorard für das Kabinett keine Konsequenzen entstehen und daß der Reichs kanzler und die übrigen Mitglieder des Kabinett-s im Amte bleiben. Die Verhandlungen über die l-? mbilkd ung d es preußischen Kabinetts durch Einziehunq der Deutschen Volkspartei werden« wie die »Voss. Ztg.« erklärt, durch den Rücktritt Guärards nicht gestört Heute soll eine gemeinsame Besprechung der preußi schen Koalttionsparteien mit der Deutschen Volks partei stattfinden- »Ich bin's nicht gewesen« hinter den Kulisse-i der Ktife Der Gegensatz zwischen Oftefemqnn und Kaas B. Berlin, 7. Februar. lGigener DrahtberichU Wie stets nach einem parlanientavischen Dåbäcle siellt man sich in Parteikreisen hin, preßt die Hände aus die Brust nnd schwört: »Ich bin’s nicht ge veien t« Das Geschäft wird denn auch unrsch-weisig, rottreich und mit treiuherzigein Gebärden non der «Germania«, dem Spitzenorgan des Zentrums, be folgt Die Deutsche Volkspartei hatte Schuld, er tlårt unter der Patronanz des Prälaten Kaas das Blatt, das Zentrum könne feine Hände in Unschuld wasch:n. Das gesht sogar dem »Sozialdemokratischen Pressedienst«. der gewiß keiner einseitigen Vorliebe istr die Deutsche Volkspartei geziehen werden dars, über die Hutschnur. Dort wird ruhig und nüchtern suseinandergesetzt, daß im November unter stiller Zustimmung des Zentrums zwischen dein Kanzler Und dein Vertreter der Deutschen Volkspartei ver tiredct worden sei, die Große Koalition gleichzeitig MReiche und in Preußen zu errichten nnd daß dem liuzier als loyaletn Mann ein Abweichen von diesen Amachungen gar nicht möglich war. Tatsächlich ist unter den Gesichtspunkten ver- Hviwortungsbewußter Politik das Vorgehen des ZEWUFUS einfach nicht zu verstehen. Gründe gibt es»71k1!11rlirl) die Menge· Gründe sind immer billig DIE Brombcerem Aber die innersten. eigentlich Fell-enden Motive lassen sich nur vermuten. In « »Vc«kisiichen Zeitung« wird berichtet, die Art, wie ·;3Akkeiful)·rer und Fraktionsvorsitzende die Verhand 2Uitkien irber die Renterungsumbildung im Reiche Wh» hätten, sei im Fraktionszimmer einer mit itdem Tage schärfer und bitterer werdenden Kritik Zusgcicdt gewesen Das ist schon möglich: Das dsvitum wird zur Zeit sast noch mehr als andke kinrtcien non inneren Witten zerrissen. Man psle t HZM qUticnieinen von siins Gruppen innerhalb der kdaeäkkkumspariei zu sprechen. Vielleicht ist es doch so, «qa,auB dieser inneren Zerkliistung die Herren imas nnd Stegerwald den Ausweg in einem äußeren wsiackkt gefklcht haben iwomit die Verantwortungs- » nlchiiteit eines solchen Tuns zwar erklärt, aber doch s in d entschuldigt wäret. Möglich wäre auch, daß, wie 4 nur« »thfcmicitnng« angedeutet wird, das Zen zrw seine Ast hat, sich vor seinen Wäblern mit verbannde UUaünstig vertausener Reparationss www Wien und der Berantwortuna für un- Munme SVSUMI äu belasten nnd deshalb, »nur die tmmalvn aiifa!!süllen und Fett anzusetzen«, zunächst D Alls der Kamvslinie sich zuriickziebh bgwnszatf im- WIS gesagt, möglich, von Verantivortnngs- Was ZU Mitaan ist es nicht. Wichtiger- als alle de tiven Betrachtungen bleibt natürlich die Frage: Was wird? Wie lange hält dieses Minder heitökaliinett mit seiner unuatiirlichen Basis schon noch zusammen? Was kommt. wenn die grossen Ent scheidungen erst heranrücken? Man könnte daran denken: Das Zentrum würde über kurz oder lang mehr oder weniger reuig aus die Regierungsbank zurückkehren, die es in diesen zehn Jahren republi kanischen Deutschlands niemals verlassen hat. Im »Börsen-Courier« wird solche Meinung angedeutet: »Zwei so hervorragende Führer wie Dr. Karls und Dr. Stresemann werden wissen, daß es ietzt ihre oberste Pflicht ist« so schnell wie möglich einein Zu stande ein Ende zu bereiten, der auf längere Dauer unerträglich erscheint und in einem andern so hart bedrängten Lande fast undenkbar wäre.« Das ist gut und ernsthaft gedacht und wirkt doch am Ende wie ein schlechter Sch e rz. An diesem kümmerlichen und bekümmerteu Ausgang des Suchens um die Große Koalition sprechen wir auch hier ruhig aus was ist trägt nicht zuletzt der Gegeuiau die Schuld. in dem iich Dr. Kaas in seiner Eigenschast als Außenuolitiker des Zentrums zu Dr. Stresemauu befindet Das kommt auch ganz deutlich in dem Leitaussatz der »Germania« zum Aus-druck, in dem preisen-d mit viel schönen Worten die dem Zentrum nun geschenkte Freiheit der Entschließung gerühmt wird. »Das Zentrum«, heißt es da, »wirt- in verstärkter Aktiottät der Regierung nichts schenken und nichts schuldig bleiben. Wir wissen nicht, was die Regierung zu tun gedenkt und wie sie sich verhalten wird. Wir wissen nicht. ob Herr Streic mauu iiir diese-s untaugiiche Rumuikabiaett eiue wunderschiiue außeupolitiiche Formel eritudet. Aber das wissen wir, dasß wir es von nun an in der Frei heit, die wir gewonnen haben, als notwendig er achten, die Schritte dieses Kabinetts sorgsam zu liber wachen, und wir sind gespannt, ob der libera’- iozialistische Block, diese ungleiche Ehe, die vor ihm liegenden Ausgaben zu lösen vermag.« Man bat natürlich allenthalben, wo man die politischen Dinge mit Ernst zu nehmen versteht, die ganz klare Erkenntnis, daß dieses Minder heitökabinett ebenso unmöglich ist wie eine Minderheitskoalition. die sich in der Hauptsache aus zwei to weit auseinander-liegenden Parteien wie Sozialdemokraten und Deutsche Volks partei anspannener Deshalb wird man, wie wir hören, versuchen, trotz des Etlatö von gestern die Scherben noch einmal zu kitten. Die volksparteiliche Fraktion tritt heute um l Uhr zu neuen Beratunnen zusammen- Die Erben von Weimar Unwükdige Geburtstag-fein —politik der Betautwokinngslösigkeit Saul zog aus, eine Eselin zu suchen, und brachte ein Königtum heim. Die Mehrheitsparteien des Deutschen Reichstag-Z zogen aus, das Königtum einer starken, festen und dauer haften Koalitionsregierung zu erstreiten, die fähig wäre, Deutschland in den bevorstehenden schwierigen außenpolitsifchen Verhandlungen würdig nnd wirksam zu vertreten. Und was bringen sie heim? Ein armes, krankes, schwerbeladenes Maultier, ein Rumpf.kabiniett, dessen Leben jeden Augenblick erlöschen kann, das abhängig ist von jeder Laune des Zentrums, das zittern must nor jedem Stirnrunzeln der ehrgeizigen Prälaten, die ietzt in dieser Partei den Ton angeben. Schuld an dieser Entwicklung trägt - das muß offen und einsdeutig festgestellt werden - einzig und allein die allmählich unerträglich werdende Anmassung nnd Selbstherr lichkeit des Zentrums-. Gerade wer darni politisch völlig ungebunden und unabhängig ist, wird anerkennen müssen, daß die Vertreter aller Mehr heitsparteien, mit Ausnahme dies Zentrums, das Mensschennidgliche getan haben, um die Große Koalition diesmal dauerhaft zu begründen, daß sie in diesem Bestreben dem Zentrum und seinen Wün schen teilweise sogar weiter entgegengekommen sind, als es sachlich eigentlich zu verantworten wäre. Der der Sozialdemokratie angebörige Reichskanzler hat, ohne zu ermüden. mit vorbil-d -licher Ssachlichkeit und Loyalität die Ausgleichs verhandlungen weitergeführt, auch dann noch, als die vom Zentrunt aufgetiirmten Schwierigkeiten schon völlig unüberwindlich schienen· Die Deutsche Volkspartei war willens, die größten Opfer » zu bringen, und der demokratische Reichsiuftiz - minister Dr. Koch hatte von vornherein erklärt, daß er bereit set, trotz der schwierigen und im Gange he findlichen Resormarbeiten sein Amt an den vom Zentrum präsentierten Abgeordneten Dr. Bell ab- i zutreten Alles war vergeblich. An dem Wider « stand des Zentrums scheiterten alle Versuche. Wir « haben es am Vor-abend der in der nächsten Woche be ginnenden wichtigen Reparationsoerbandlungen glücklich soweit gebracht, daß der deutsche Reichs außenminister ein innerlich schwaches und un einheitliches Kabinett hinter sich hat, das sich auf keinerlei feste Mehrheit stützen kann. Dem deut schen Reichsaußenminister wurde im entscheidenden Moment die feste Rücken deckung genommen, die er braucht, um die ohnehin schwache und gefährdetc Position Deutsch lands in den kommenden Verhandlungen wenigstens einigermaßen stärken zu können. In diesem Fall ist der Dolch fto ß keine Legcnde. Und das Spitzen organ der deutschen Zentrumspartei, die »Germania«, bringt es heute morgen auch noch fertig, angesichts einer solchen Situation hämisch zu bemerken: «Wir wissen nicht, ob Herr Stresemann für dieses nntaugliche Rumpfkabinett wie derum eine wunderschöne außenooli tische Formel finden wird.« Die Stimme seines Herrni Man erblickt hinter diesem Satz Herrn Kaas, der längst danach strebt, das Amt des Reichsaußenministers in seine Hände zu nehmen oder es an einen von ihm gelenkten Mann zu geben. Mit welchem genießerifchen Hohn stellt das Haupt organ einer großen Partei fein wir haben dem deut schen Außenininiiter die Politik, die er im wichtigsten Augenblick itir das deutsche Volk zu machen but, sp schwer wie möglich gemadti Welcher Triu h! Welche vaterländiiche Tatl Welches Gefühl iiirtgerantwors tungl So ieden die Politiker aus, die über das deutsche Volk das Verhängnis ihrer Macht ausbreiten wollenl Erklärlich ist das alles nur durch die Macht gim die jedes ielbftkritifche Empfinden für den Portes ieuillefchacher abtötei. So hat man es glücklich fertig gedracht, die deutsche Politik in der Welt verächtlich und lächerlich zu machen. Werden die Wähler den Spaß bezahlen? Werden sie die Wahrheit er fahren? —- Parteipoliiische Hennnunadlosigkeit erstickte damalcä nach kurzer Zeit diesen ersten Versuch einer staliilen Regierung. Soll die Groß-e Koalition jetzt inc Reich Aussicht auf größere Dauer haben, so muß selbstverständlich eine gleichartige Regie runsg auch in Preußen, dem größten deutschen Lande, gebildet werden. Das Gegen- und Durcheinanderarbeiten zwischen preußischen unsd Reichdregieruna muß endlich einmal ein Ende nehmen. Grundsätzlich waren alle Fraktiouem auch das Zentrum, in diesem Punkte einig-» Doch leider blieb »die-se Einiauua in den platonischen Geifilsden des Grundsätzlichen stecken. Sobald man an »die praktische Verwirklichung dieser schönen-« Grundsätze ging, schieden sich idie Geister, zeigte »das Zentrum eine Jntransigeuz ohnegleichen, nahm es Revanche dafür daß das klerikale Schulgesetz am Widerstande Streic mannd gescheitert war-. Das Zentrum wollte zwar der nehme n de Teil bei der Umbildung des Kabinett-z im Reiche sein« aber nicht der gehende bei der Reform des Preußenkabinetts. Es wollte feine Position im Reiche aufs äußerfte ausbnnem gleichzeitig aber vorläufig »die einzigartige Machiitellung im Preußen noch nicht preisgebem Deshalb stränbie es fich bis zum äußersten gegen das selbstverstiindliches Verlangen der Volkspartei, daß die Uinbilsdung der beiden Kabinette gleichzeitig erfolgen müsse, und wollte, soweit Preußen in Frage inni, lediglich mehr oder weniger bindende Versprechungen fü r d i e J n · kunft geben-. s . I Was wollte mank Die Regierung der Großen Koaltttmy ein Kabinett, in dem die Deutsche Volkspartei« das se.ttrum, die Demokraten und die Sozialdemokraten als- die Vcrtreter der über-wiegen den Mehrheit des ksntfchn Volkes gemeinschaftlic die Verantwortung für die deutschen Geschicke über nahmen. Eine Regierung, wie sie in schwerster Stein-de einstmals 1923 DI-. Strefemann gebildet hatte. Die Volkspartei erklärte sich, um den Widerstand des Zentrums zu besänftiaen, bereit, das Staatss setretariat für die besetzten Gebiete an einen Ver treter des Zentrums zu neben, und man zeiate sicit sogar geneigt, um den Wünschen des Zentrums mögt lichst weit entgegenzukomtnen, das neue Ministe« rium für die besetzten Gebiete, das bisher von einem Staatssekrettir außerordentlich aut und aeschiistt ver waltet worden war, unter Umständen in ein neues-. groß aufgezogenes ~Grenzlandmtnisterium« zu verwandeln. Dieses Grenzlandministerium sollte dann von einem Zentrnmsmann (inan sprach vor allem von dem immer stärker nach einem neuen Wirkungskreise strebenden Dr. Wirth) besetzt werden. Eine sachliche Berechtigung hätte die kost spieslige Auszieihung eines solchen Ministeriums » natürlich unter kein-en Umständen gehabt sganz ab gesehen von der äußerst kritischen Finanzlage des Reiches, die keinerlei neue Mehraussgabe erlaubt-, asber sachliche Gründe spielten in diesem Stadium der- Verhandlungen bereits keinerlei Rolle mehr. Der Prälat Kaas, der, wie wir ost an dieser Stelle schont betont haben, ein ebenso unerbittlicher und ebenso machthungriger persönlicher Gegner Dr. Stresemamm ist, wie der neue Führer sder Deut-schnationalen Ge heimrat Hugenberg, hätte mit Errichtung dieses neuen Ministeriums und seiner Uebergasbe in die Hände des Zentrums seinen Fuß breit und geivichtia aus »das außenpolitische Gebiet Dr. Stresemanns ge setzt. Neun Zehntel der Arbeit eines Grenzlands minsisteriumö müßten selbstverständlich außenpoliti scher Art sein oder mit außenpolitisschen Dingen zu sammenhängen. Damit wäre ein Dualigmus in der Führung der deutschen Außenpolitiik gesschassen wor den, der zwar dem persönlichen Ehrgeiz gewisser Zentrumssührer außerordentlich zutriiglich gewesen wäre, der Sache aber den schwersten Schaden zu gefügt hätte. Das Scheitern der Verhandlungen hat diesen Plan zunächst beiseite geschehen, aber natürlich nsoch lange nicht erledigt. Da das Zenirum eine Gleich-Fettigkeit der Uni bildung der beiden Regierungen im Reich nnd Preußen nicht zugestehen wollte und eine Annahme dieser Forderung in einem diktatorischen Bulletin bis gestern abend 10 Uhr verlangte, war natürlich dei- Kanzler am Ende feiner Bemühungen angelangt Die Volkspartei lehnte unter Zustimmung der D:mo kraten und Sozialdemokraten sede Diskus sion des Zentrumsultimatums ab, nnd dement sprechend verließ aus Befehl seiner Partei Herr v. Guårard sein Ministe rinnt. I . . Auf Befehl feiner Partei! So wird heute in Deutschland Politik gemacht Nicht der-. Minister entscheidet über Bleibcn oder Nichtsßlcibcm sondern die Fraktiom Nicht das Kabinett regiert-, Das Kabinett bleibt I « J. z 29 natks vor-Moh. imWsrts ss t It sla b - solc - Frsiics
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht