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Deutsche Schulpraxis
- Bandzählung
- 23.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.25
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id405847564-190300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id405847564-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-405847564-19030000
- Sammlungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Nr. 24 zwei mal vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 23.1903,No. 15
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDeutsche Schulpraxis
- BandBand 23.1903 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- Ausgabe23.1903,No. 1 1
- Ausgabe23.1903,No. 2 9
- Ausgabe23.1903,No. 3 17
- Ausgabe23.1903,No. 5 33
- Ausgabe23.1903,No. 6 41
- Ausgabe23.1903,No. 7 49
- Ausgabe23.1903,No. 8 57
- Ausgabe23.1903,No. 9 65
- Ausgabe23.1903,No. 10 73
- Ausgabe23.1903,No. 11 81
- Ausgabe23.1903,No. 12 89
- Ausgabe23.1903,No. 13 97
- Ausgabe23.1903,No. 14 105
- Ausgabe23.1903,No. 15 113
- Ausgabe23.1903,No. 16 121
- Ausgabe23.1903,No. 17 129
- Ausgabe23.1903,No. 18 137
- Ausgabe23.1903,No. 19 145
- Ausgabe23.1903,No. 20 153
- Ausgabe23.1903,No. 21 161
- Ausgabe23.1903,No. 22 169
- Ausgabe23.1903,No. 23 177
- Ausgabe23.1903,No. 24 185
- Ausgabe23.1903,No. 24 (Dublette) 185
- Ausgabe23.1903,No. 25 193
- Ausgabe23.1903,No. 26 201
- Ausgabe23.1903,No. 27 209
- Ausgabe23.1903,No. 28 217
- Ausgabe23.1903,No. 29 225
- Ausgabe23.1903,No. 30 233
- Ausgabe23.1903,No. 31 241
- Ausgabe23.1903,No. 32 249
- Ausgabe23.1903,No. 33 257
- Ausgabe23.1903,No. 34 265
- Ausgabe23.1903,No. 35 273
- Ausgabe23.1903,No. 36 281
- Ausgabe23.1903,No. 37 289
- Ausgabe23.1903,No. 38 297
- Ausgabe23.1903,No. 39 305
- Ausgabe23.1903,No. 40 313
- Ausgabe23.1903,No. 41 321
- Ausgabe23.1903,No. 42 329
- Ausgabe23.1903,No. 43 337
- Ausgabe23.1903,No. 44 345
- Ausgabe23.1903,No. 45 353
- Ausgabe23.1903,No. 46 361
- Ausgabe23.1903,No. 47 369
- Ausgabe23.1903,No. 48 377
- Ausgabe23.1903,No. 49 385
- Ausgabe23.1903,No. 50 393
- Ausgabe23.1903,No. 51 401
- Ausgabe23.1903,No. 52 409
- BandBand 23.1903 -
- Titel
- Deutsche Schulpraxis
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120 Farben. Auf zwei benachbarten Gräbern finden wir perennierende Büschelnelken, die infolge jahrelanger Kreuzung so vielgestaltige, wunderbare Varietäten in Form und Farbe aufweisen, dass wir stundenlang diese Pracht, diesen Reichtum bewundern können. Ja, der grösste Künstler, Gott selbst, hat uns in der Natur ein Kunstmuseum ohnegleichen gegeben, wenn wirs uns nur recht ansehen wollten. ln dem von uns diesmal erwählten Kunsttempel wird auch der Muse des Gesanges ihre Gabe gebracht. Gerade in der vom Sausen der geschäftigen Welt entfernten Friedhofsstille ver nimmt man den reizenden Gesang der gefiederten Sanges künstler, die so gern in Cypressen, Linden und Einfriedigung ihre Heimstätte aufschlagen, viel deutlicher und eindrucksvoller. Wie günstigen Einfluss die erzeugte Stimmung für künstlerisches Wollen hat, merkte ich beim Einüben der Arie: Wie sie so sanft ruhn. Mit ganz anderem Verständnis und viel tieferer Empfindung sangen die Kinder das Lied, weil in ihren Herzen durch die Kunstbetrachtung an geweihter Stätte die rechte Stimmung erzeugt worden war. — Ein praktischer Fingerzeig für jedes neu einzuübende Lied! Auch der Zeichenunterricht erfährt reichen Gewinn durch Betrachtung heimatlicher Kunsterscheinungen. Die Kinder finden die schon gezeichneten Schönheitsformen an den Kunstwerken wieder oder entdecken neue. Die befähigteren Zeichner dürfen einige Stunden auf dem Friedhof zeichnen, und zwar wählen sie selbst die Formen, welche sie schön finden. Auch das Zeichnen aus dem Ge dächtnis, die phantasierende Wiedergabe des auf dem Friedhof Geschauten machen den Zeichenunterricht kunstfördernd. So lässt sich eine derartige Betrachtung nach verschiedener Seite zum Vorteile für die Kunst ausbeuten. Noch viele lokale Gebiete eignen sich zu solch ergiebigen Kunstbetrachtungen. Von den vielen seien nur einige angeführt: Unser neues Schul haus, die Kunstwerke unserer Kirche, das Ritterepitaphium, Kunst erscheinungen im Wohnhaus und auf dem Gang durch den Ort, Kunst in den Schlosser-, Schmiede-, Klempner- und Tischler arbeiten, das Krieger- und Feuerwehrdenkmal, Wiese und Feld rain im Juni, der Abendhimmel, eine Sommer- und Winternacht, der Regenbogen, seltsame Wolkenbildungen, die taubedeckte sonnenbeglänzte Wiese, das wogende Ährenfeld, Lichtreflexe am Teiche, die Aussicht vom Heimatberge, der Wald im Frühling und im Herbste u. a. m. Versteht es dann der kunstbegeisterte Lehrer, noch gute Zeichenvorlagen, schöne Anschauungsbilder, künstlerischen Wandschmuck und originalgetreue Wiedergaben anerkannter Kunstwerke anzuschaffen und pädagogisch auszu beuten, dann kann auch auf dem entlegensten Dorfe mit segensreichem Erfolg den Kunstbestrebungen gedient werden. Es liegt wahrlich ein grosser Segen gerade darin, den Kindern auch den Erwachsenen wäre es heilsam — die Augen zu öffnen für die tausendfachen heimatlichen Schönheiten, die uns in Gottes- und Menschenwerk entgegentreten. Ist es doch geradezu eine Modekrankheit geworden, immer nur das Schöne der entfernten Gegenden aufzusuchen und in allen Tonarten zu loben, an den Schönheiten der Heimat aber blind vorbeizu laufen oder sie geringschätzig zu beurteilen. Um diesen Fehler zu bekämpfen, muss das Auge zum verweilenden Sehen erzogen werden. Solche Anleitung ist die erste und wichtigste Vorstufe aller Erziehung zur Kunst. Sie fällt bei der Jugend auf em pfängliche Herzen. Gerade an der eingehenden, ausdauernden Betrachtung des Friedhofes habe ichs erfahren, mit wie ganz anderen Augen, Gedanken und Gefühlen das Kind dann diese heilige Stätte betritt, wie ungewohnte, beglückende Empfindungen geweckt werden. Derartige Kunstbeobachtungsgänge bringen Freude, Genuss und künstlerische Vorbildung. Man darf sich der Hoff nung hingeben, dass solche in die jugendlichen Herzen gelegte fermenta cognitionis künstlerischen Geniessens fröhlich weiter wachsen. Das Bedürfnis nach ästhetischen Genüssen braucht nur geweckt zu werden. Das erwachte Interesse wird dann zum Magneten, der mehr und mehr an Leistungsfähigkeit zu nimmt, sodass das Kind schliesslich selbst ohne Anweisung im stande ist, Schönheiten an Kunstwerken zu entdecken, zu be trachten, zu empfinden, zu verstehen und zu behalten. Die Kinder sehen, was sie früher nicht bemerkten; ihre Augen werden ge übter, und die durch den Unterricht gewonnenen Anschauungen und Begriffe dienen als apperzipierende Hilfen für das Ver ständnis neuer künstlerischer Darstellungen. Haben mir doch meine Schüler begeistert und ausführlich erzählt von Denk- mälernj von Bildern und gewerblichen Kunsterzeugnissen, die sie anderswo gesehen;, haben doch viele schon aus freien Stücken an mancherlei Dingen wahrgenommene Verzierungen als Zeichenvorlage benutzt. Auch meine Beobachtungen, die ich während des letzten Schulausfluges nach Lichtenwalde— Augustusburg machte, wo ja sehr viel Gelegenheit geboten ist, Kunstwerke zu sehen, bestärkten mich in meiner Behauptung, dass man recht wohl an einfachen, heimatlichen Kunsterschei nungen das Interesse für Kunst erregen kann. Ja, man könnte im Gegensatz zur herrschenden Meinung sogar behaupten, dass das vielsehende und -lesende Gross stadtkind, wenn nicht pädagogische Leitung reguliert, dem in einfachen Verhältnissen aufwachsenden Dorfbuben gegenüber im Nachteil ist. Kann doch leicht durch das Ubermass künst lerischer Eindrücke Übersättigung, Gleichgiltigkeit, Flatterhaftig keit und Oberflächlichkeit erzeugt werden. Und die Geschichte beweist, dass viele bedeutende Dichter, Bildhauer, Maler und Musiker im stillen Dorfe oder in der Kleinstadt ihre Jugend verbracht haben. An den einfachen Schönheiten der Heimat, am Busen der allnährenden Natur hat sich ihr schönheitdurs tiger Geist die erste Nahrung geholt, um später, durch Studium und Kunstreisen gebildet, unvergängliche Kunstwerke zu schaffen. Diese Erkenntnisse müssen den Lehrer anspornen, alles, was sich uns an heimatlichen Kunsterscheinungen bietet, pädago gisch auszumünzen zum reichen Gewinn für die künstlerische Erziehung der heranwachsenden deutschen Jugend. Ja, kunst begeisterter, schönheitsdurstender Kollege, öffne zunächst deinen Schülern die Augen für die Schönheiten der Heimat. Schaue um dich! Sicher wird dann der pädagogische Blick manches Künstlerische, an dem er bisher achtlos vorbeiglitt, aufgreifen als willkommenes Mittel, an die Verwirklichung der neuesten Forderung: Kunst in der Schule! Kunst in das Volk! auch nach dieser Seite mitzuwirken. Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! Stellenanzeiger. Bitterfeld. Mittelschullehrer für 1. Juli. Anfangsgehalt 1100 M., Alterszulage 160 M., neben 300 M. Wohnungsgeld pro Jahr für Verheiratetebezw. 203M. für Unverheiratete. Ausserdem wird eine per sönliche pensionsfähige StePenzulage von 600 M. pro Jahr gewährt. Vergütung der Umzugskosten nach späterer Vereinbarung. Meldungen bis 20. April er. an den Magistrat. I von JC350.- von M. 80.- Harmoniums j Höchster Rabatt, kleinste Raten. 1 Freie Probelieferung. 10jährige Garantie. Pianosund Harmon. zu vermieten; bei Kauf Abzug der. ) Miete. Illustr.Katalogegratis-frko. * Wilh. Rudolph, Giessen. Hotfmann^yianos Eigenes prämiiertes Fabrikat. Zahlweise bequem. 20 Jahre Garantie. Georg Jtoffmann, JianoforteJabrikant, BERLIN S.W. 19, nur Leipzigerstr. 50. Den Herren Lehrern gewähre bis 20% Rabatt. Für Vermittelung von Käufern zahle hohe Provision. Unter verantwortlicher Leitung von L)r. Richard feeyfert, Seminaroberlehrcr in Annaberg i. Erzgeb. — Verlag von Ernst Wunderlich, Leipzig. Druck von Brückner & Niemann, Leipzig.
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