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Dresdner neueste Nachrichten : 20.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193008201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19300820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19300820
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-08
- Tag1930-08-20
- Monat1930-08
- Jahr1930
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 20.08.1930
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Dresdner Neuefte Nachrichten eu kei e; Die 26 nun breite Zelle kostet 0,35 JUAL « « . WILL-U- fok useme Iwe oikmnqmpzpns U b z Bezug-presse ZZJFFHFMUMM 2,25 Ihm· » Anschluß an redaktionellen Text 29 um breit- tostei 2 sit-R- für ua h ngigc Tageszcsiung in der Tichegoscölowakei monqilich d Ak· 15. ppflWug W on »wen- zso Its-R Die Briefgebühr für Buchstabenanzeigen . August »F R ,i»sch»eß»ch M, R····m» »Mqu schn- Zu« Mgt 0,30 Its-R - Für Einschaltung en bestimmten Tagen mn O ndels d d s ei Yes:-ngggevayk). meuzoandsenvungem Jan-nd weichen-»ich Ho Irr-sm« M pmm msp Um øwöhk nicht übernommen werden. a .un n u r.e« et nng DR-NEIIIZIMUMMShoR.IM» GREZPFOMOIFUNMO MWMJBYW ndud MWWWMU MM·««A·'3MMUM·4 « Fkknkmk W W Omvkkschk Osmmslvvmmek 24601.für den zernvertehk 14194,20024,22981—27983 « Telear.: Ueneste Dresden s pvstschem Dresden 2060 IWWWN ask-F Wie-« Ph» YWFUMWML - JM Falle höherer Gewalt Betriebsstörung oder Streits haben unsre Bezieher keinen Anspruch auf Nachlieferung oder Crstattung des entsprechenden Entgelt- 88. Jahrgang Mc 193 )e Mittwoch, 20. August 1980 Gandhis Zriedensbedingnngen an England Gotorttger Dominivnstatus für Indien verlangt Die wichtigsten Punkte der Wahlrechtsreforwßortage Dk.Wirths Frankreich in Algier Von unserm ch.-Kotrcfpondentcn Paris. Mitte August Die Jahrhundertfeier desr Erobe rung Algeriens durch die französische Armee wird im Mutterlande nnd in dem ~nordafrikanischen Reiche«, das- zur Reuublik gehört, großartig gefeiert. Der Reise des Präsidenten der Nepublik nach Algier folgte ein Ansilug internationaler Journalisten, die im Filintempo durch einige Landstriche befördert wurden nnd, beglückt über die ihnen zuteil gewordene Behandlung, nur Gutes und Erfreuliche-z berichte-i konnten. In Paris wird die Jahrhundertfeier unter militiirischem Gesichtswinkel gezeigt. Jn der »Sei-le militaire« sieht man die Trophiien und Erinnerungen an den Siegeszng, der mit der Niederwerfung Abd el Kaders endete, und dessen Früchte benie in dem Worte verberrlicht werden: »Das war ein Krieg, der sich rentiert bat!« Tiefes Schweigen bewahrt man iiber das Ver hältnis der eingeborenen Bevölkerung zu den Franz ose n. Tie Stimmen aus Alaerien, die zn diesem Rassenproblem Stellung nehmen« sind sehr spärlich nnd werden scharf kontrolliert. Die Jensnr hat aber viel Arbeit, denn was sich ans Algerien nicht den Weg nach Europa zu bahnen ver mag, das dringt iiber Marokto herüber. In Fes bekämpft die französische « Obrigkeit den um fein Selbstbestinimnngsrecht rinfrenden Bewohner Nord afr«ikas. In Fes werden in diesen Tagen Hunderte verhaftet, weil sie in der Moschee ihren Gehem forineln das Wort: ~Allah,hilf uns dieFrans zos e n oertre i b e n« hinzusiiaten, weil sie in Flnaschristen die Unterdriickungspolitik Frankreichs brandmarkten. Stoisth werden die harten Körper strasen ertragen. Studenten erhalten Stockhiebe und zeigen die Wunden, die ihnen der ~Eroberer« bei gebracht hat, mit dem verächtlichen Stolze des Mär tnrers. Von den zahlreichen »verbotenen« Flug schriften, die jetzt in Algerien und Marokto zirku lieren, ist mir eine in die Hand gekommen. Sie ist betitelt: »Der Jslam und die Mohammedaner in Nordasrika« und enthält Schilderungen der algerischen Verhältnisse Schilderungen, die man als die diistere Kehrseite der Jahrhundertseier des großen Erobe rungszuges bezeichnen darf. Der Enkel Abd el Kaders, des einstigen heldenhaften Verteidigers Algiers, äußert sich darin iiber die kulturelle Arbeit Frankreichs in folgenden Sätzen: »Die eingeborene Bevölkerung muß mit Trauer feststellen, daß all die schönen Verfprechungen, die Gesetze des Landes anzuerkennen, leere Phrasen geblieben sind. Was uns in der Kriegszeit ver sprochen wurde die Verwirklichung der Grundsätze Wilsons —-, blieb unersiillt. Unsre Menschenkrafte waren und sind es, die an der Entwicklung des Landes und an der Bereicherung der Eingcwanderten arbeiten, und zwar bei Löhnen von zwei bis vier Franken für den vierzehnstündigen Arbeitstag. Die Eingeborenen sind überlastet; ihren Wünschen trägt das Budget keine Rechnung. Jn unsern Dörfern gibt es keine Straßen siir unsre Kinder keine Schulen. Jn der Stadt Algier liegen sechstausend Kinder aus der Straße, in den drei algerischcn Departements rund sechshunderttausend. Dreißig Kilometer von Illgier leben Stämme ohne Schulen, ohne Straßen, ohne Brunnen, ohne Brücken. Menschenreichen Siedlungen fehlt es am Nötigsten. Die Kultusgiiter, die zum Unterhalt der Moscheen und zur Unterstützung der Armen dienten und deren Wert sich auf Hunderte von Millionen Goldsranken belief, wurden ,säkularisiert·, d. h. verschleudert. So wollte es Frankreich. Jn den .sreien« Gemeinden werden die Rechte der Eingeborenen, die hohe Steuern bezahlen den Interessen eines Dutzends Europäer geopfert, die zwar wählen, aber nichts zahlen. In den sogenannten ,gemischten Gemeinden·, die einer besonderen Ver waltung unterstehen, wird die eingeborene Bevölke rung Ausnahmegesetzen preisgegeben. Für sie bedeu tet .Bivilisation« soviel wie Steuer, Geldstrafe, recht lose Beschlagnahme, Enteignung, Untergang . . . In den Gebieten, wo die Gerichtsbarkeit von Ossizieren gemäß dem militärifchen Rechte gehandhabt wird, herrscht der Säbel rücksichts- und mitleidlos. Algerien unterliegt der allgemeinen Wehrpflicht trotz der Bestimmung, daß nur der vollberechiigte franzö sische Staatsangehörige dienen muß. .Die Besoldung ist geringer als die französischer Soldaten. Das Kind eines in Algerien angesiedelten Franzosen unterliegt einer zwölsmonatigen, das des algerischen Einge borenen einer zweijährigen Militärdienstpflieht.« « Der frühere Kabinettsches iSekretärs des General qouverneurs Luteaud, Mö lia, verscherste sich die- Snmpathien der französischen Regierung durch die Veröffentlichung einer als staatsfeindlich erklärten Broschüre, betitelt: »Die Jahrhitndettseierder Er obernna Alaerienz nnd· die Eingeborenenresormen.« Wir entnehmen dieser Schrift nachstehende charakteq Der Kampf gegen die Rot Englifche Einheit-from gegen die Arbeitslosigkeit Telegramm unsres Korrespondenten RR L o n d o u, 19. August Zwischen dein Arbeitslosenansschnß des Kabinetts sus- den liberalen Führern haben gestern Verhand mgcn stattgefunden· in denen n e n e M a sz n a h m e n zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ksprochen wurden. Llond George ist zn diesen Ve spkcchnngen non seinem Landsitz nach London ge kommen nnd eine Reihe von Minister-n nnd Beamten satte sich ebenfalls eingefunden. Die Bemühungen set Regierung, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ws der Parteipolitik heransznnelunen nnd als eine » ti o n a le Sache zn betrachten, haben zur Einsetznng eines Ausschusses geführt, an dem alle d r ei g r o si e n satteie n teilnehmen nnd der eine gründliche finanzielle Reform der Arbeitslosenversicherung ans «tbeiten foll. Die Verhandlungen zwischen den politischen Führern beschäftigen sich dagegen mit scoszziigigen Plänen, die namentlich ans ans sedehnte Notstandsarbeiten hinauslaufen. Chauviuistifche Kundgebang in Polen ,Vie Möglichkeit eines deutsch-politischen Kriege-« V Dirichan, 19. August In den süns Weichseldörsern, die trotz des allge meinen deutschen Abstimmungssieges P olen zu geteilt wurden, fand die Zehnjahrseier der Ueber nahme dieser Orte statt, an der ein großer Teil der Starosten iLcmdriitei des angrenzenden polnischen Gebietes und Vertreter der Militär- und Zwillich-Ir den mit dem pommerellenschen Wojewoden Lamot teilnahmen. Nach der Ansprache des Wojetvoden Lamot und des Bürgermeisters von Mewe hielt der Direktor des polnischen Westmarkenvereins eine Rede, die in einer vom Westmarkenverein eingebrach ten Resolution givfelte. In dieser Resolution, die sich in schärfster Form gegen Reichsminister Treviranus wendet, wird von der »Mitglied keit eines dentschspolnischen Krieges« gesprochen und von der politischen Regierung eine energische diplomatische Jntervention verlangt. Zum Schluß wird die polnische Bevölkerung ausgerusen, alle Kräfte unter der Parole: »Die Front bis zum Meer und nach Pommerellenl« zu mobilisieren. A Man darf gespannt sein, ob die sranzösische Presse ans diese nolnifchen offenen Kriegsdrohungen ebenso entrüstet reagieren wir-d wie auf die im Ver gleich zu diesen Aeußerungen außerordentlich milden und sachlichen Auseinandersetzungen des de utsche n Reichsministers Treviranus. Ein Teil der französi schen Presse hielt es bekanntlich für notwendig, Herrn Briand aufzufordern, den deutschen Botschaster von Hvesch aus die angeblich wachsende nationaliftische Ton art der deutschen Presse hinzuweisen. Vielleicht findet man nun in Paris auch Gelegenheit, in Warf ch au dieselben freundlichen Vorstellungen zu e rheb en, denn dort sind sie weit eher am Platze. Den Vogel schießt ein dem Regierungslager sehr Ushestehendes Warschauer Blatt ab, der «Kurjer Poranny«. Dieses Blatt benützt den mvsteriösen Sabotageakt in Lemberg, wobei, wie wir gestern bereits berichteten, in der Nacht vom Sonntag zum Montag sämtliche Telephon- und Telegraphens leitungen unbrauchbar gemacht wurden, so daß die Stadt mehrere Stunden lang völlig von der Aussen welt abgeschlossen war, zu einem Ausfall gegen Deutschland. Das Blatt erklärt: »daß die Utsainer nnd Kam-nannten zn dieser Aktion dntch die Rede des Ministeeö T reviea nnö angeregt worden sind. Die staats feindlichen Elemente werden frech nnd niitzen den Augenblick ans, in dem der deutsche Minister es sewngt hat, die Grenzen des politischen Staates Mugeeiienf Das ist ein Probeitück der Tonart, dsie von der polnischen Presse bei jeder Gelegenheit gegen Deutsch- Itmd angeschlagen wird. Aber wir wollen uns nicht-v Umtütz aufregent Lemberq bat ein paar Stunden kein Telephon und Herr Tteviranus iit ichnldi Hier endet das Gebiet des Politike ro nnd hier beginnt die Sphäre des P a t h o l o g e n , den bei Gelegenheit du konsultieren iür die Reduktion des »Mutter Po- Mikth wabricbeinlicb außerordentlich notwendig wäre. Keine Aussicht auf malum-manche Eis-many Telegramm unsres Rkl London, 19. August Gandhis Friedensbedingungen für den Vizekönig von Indien werden heute im ~Daily Telegraph« veröffentlicht Wie erinnerlich, haben in den letzten Wochen Verhandlungen zwischen den in Haft befindlichen Führern der nationalen Be wegung und einigen inoffiziellen Sendlingen der anglo-indischen Regierung stattgefunden Nach den letzten Besprechungen im Gefängnis von Poona, zu denen eine große Anzahl indifcher Politiker hinzu gezogen wurde, hat der Mahnung eitkcztthicf an den Vizekönig geschrieben, iiber dessen Inhalt nun der »Dann Telegrapb« sol gendes mitteilt:-Gandhi ist bereit, die Einstcllnng der antienglischen Boykottbewegnng herbeizuführen, wenn der Vizekönig nnd die englische Arbeiterregierung sich verpslichten, aus der kommenden Londoner Indien konserenz sür die sofortige Umwandlung Indiens in ein vollderechtigtcs Domi nion wie-Kana« oder Südasrika ein zutreten. Gandhi erkennt in dem»Schreiben an, daß die sozialistische Minderheitsregierung angesichts der überlegenen Opposition der Liberalen und Kon servativen nicht in der Lage sein werde, diesen Vor schlag durchzusehen. Er wäre aber auch schon zu sriedengestellt, wenn die Gewährung des Domi nionstatns innerhalb des Britisclsen Reiches von einem englischen Kabinett wenigstens als ossizieller Antrag ans die Tagesordnung der Konserenz gesetzt würde. Als Garantie verlangte Gandhi,dasz die britischsiudische Regierung eine allgemeine Antnestie sür alle politischen Gefangenen in Indien erläßt. Wenn die vorstehenden Bedingungen wirklich das äußerite Entgegenkommcn darstellen, zu dem Gandhi bereit ist, to kann man den Bermittluuqövetfuch als gescheitert betrachten. Zu einer politischen Amnestste wäre wohl die Regie rung unter Umständen bereit, Gandhis zweiter Vor- Korrespondenteu schlag aber, das Kabinett Maedonald solle etwas nor ichlagen, von dem er ganz genau weiß, dass es infolge der parlanientarischen Mehrheitsnerhiiltnisse undurch führbar sein mith, ist weiter nichts als ein Adve ka te n t r i it. Tieser politische »Trick« ist im Rahmen der englischen Verfassung einfach unmöglich, selbst wenn die Mitglieder der Arbeiterregierung den nn verziiglichen liebergang Indiens zum Tominionstatns als Ideal betrachten sollten, wie es ein Teil des linken Flügel-z der Arbeiterpartei tnt wäre es einfach politischer Selbsttnord, wenn sie diese Idee als praktischen Vorschlag aus den Tisch der Konserenz legten. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob die Regierung im Parlament eine Mehrheit hat oder nicht- Wie der «Dailn Telegraph" mit Recht ausfiihrt: «Hinter jeder parlamentarischen Mehrheit gibt es noch eine Nation.« Kein politischer Grundsatz hat in der englischen Politik eine so allgemeine Gel tung wie der, daf; es überhaupt keine bloße Partei regierung geben dars. Das Kabinett Macdonald ist ebenso wie vorher das Kabinett Baldtvin ~S r. M a iestät Regierung«. Und wenn ein solches Ka binett in großen nationalen Fragen seine Partetanfs fassnngen in den Vordergrund stellen würde swie das in Deutschland immer wieder geschiehti, so müßte es sich auf einen Aufruhr in der Oeffentlichkeit gefaßt machen, ganz gleich, welche Mehrheit es- im Parlament besitzt. Die Friedensbedingnngen sind also einfach unans . führt-an ganz abgesehen davon, daß man int Kabinett Mardo nald keineswegs so radikale Ansichten über die Lage Indiens hat. Man muß daher annehmen, daß die Führer der indischen Nationalbewegnng nicht an der bevorstehenden Londoner Konserenz teilnehmen wer den« Dies wird die Lage der englischen Regierung naturgemäß sehr erschweren, doch wird sie sich davon nicht abhalten lassen, eine neue Verfassung fiir Indien aus-zugrbeiten, die- soweit als möglich allen Teilen gerecht wir- Vlllllklkilllllll llkl Ucllßkll Hklhfllcfllchll Die Dienstag-Sitzung des Keichskabinetts B. Berlin, ts. August. sEig. Drahtberichts Das Reichstabinett ist heute vormittag um lt Übr zusammengetreten. Jn erster Linie wird sich das Kabinett mit den Dietrichichen Fina ns - resortnpläneu nnd den Wablreiormvors sch liigen des Reichsinneuminiiterinms beschästigeu. In Anbetracht der Bedeutung und des Umfangs der Beratungsgegenstiinde rechnet man mit einer langen Dauer der Besprechungen nnd glaubt nicht. das- sie vor dem Abend zum Abschluß lotnmen merdeu. Mit seiner heutige-n Sitzung nimmt das Reichs kabinsett eine Reihe von Besprechungen aus, die den Arbeiten der parlamentarischen Herbst sa is o n gelten. Es ist, wie auch der Wahlkamns aus laufen mag, die Pflicht des Kabinetts, d i e g r o ße n Reformen vorzubereiten, die es wiederholt angekündigt hat und die dem neuen Reichstag bald nach seinem Zussammentritt vorgelegt werden müssen Im Mittelpunkt dieses Programms steht bekanntlich . « die Fortführung der Finauzresornn mit der in den Notverordnungen bereits ein Anfang gemacht worden ist. Minister Dietrich wird heute im Kabinett über seine Absichten berichten und seinen Plänen aus Grund der Beratungen mit seinen Mini sterkollegen dann sestere Gestaltung geben. Zu den finanszpolitsischen Fragen, die im· gegenwärtigen Augen blick erörtert werde-n, gehört auchd i e H n ns z i n s s« st eue r. » . « « Jn zweiter Linie pktd Fiksählreform zur De- baue stehen. Auch sie soll in den Grundzügen bereits ausgearbeitet fein. Aufeineherauflesungkes Wablalters hat Dr. Wirth bekanntlich verzichtet. weil eine solche Bestimmung versassungsändernd und ans die zur Annahme erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht zu rechnen wäre. Dr. Wirths Wahlreform wird sich also im Rahmen des Artikels 22 der Reichövev fassung halten und in der Hauptsache e i n e A e nde - rung der Wahlkreiseinteilung bringen Der neue Entwurf schlägt, wie es heißt, die Bildung non 162 Wahl-kreisen vor mit einer durchschnittlichen Bevölkerung-Wahl von 800 000. Wenn das Wahlalter beibehalten wird, bedeutet das Wahlkreise mit rund 250 000 Wahlberechtigten und, eine 80proz. Wahlbeteilis aung vorausgesetzt, rund 200 000 Wählern. Auf; diese Weise soll die Möglichkeit einer unmittelbaren Be ziehung zwischen Wählern und Kandidaten wieder her gestellt werden« deren Fehlen zweifellos einen der schwersten Mängel des gegenwärtigen Systems dar stellt. Die Reich stifte, deren Unpopularität von Wahl zu Wahl gewachsen ist, würde in der kommenden Reform b efe itigt wer-den. Die Rest-stimmen follen in den Wahlkveisen selbst verrechnet werden. Da der Kanzler, wie die ~Germania« mitteilt, in der nächsten Woche eine längere Wahlreise zu unternehmen ge denkt und auch die Mehrzahl der Minister durch den Waihlkampf stark in Anspruch genommen werden, will das Kabinett bis Ende der Woche feine Be sprechungen iibet sie Herbsttefotm abschließen. Es ist anzunehmen, daß die Regierung Brüning en. einer Kunidgebung die grdßen Ausgaben umreißen und die-staatserhaltenden Elemente aufsprdern wird, sie in ihren Bestrebungen dadurch zu unterstützen, daß sie den hinter der Regierung stehenden Parteien ihre Stimme geben«
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