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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186401136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-01
- Tag1864-01-13
- Monat1864-01
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1864
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214 Lin Uachklan- »on der Grtoberfeier ans Äwrikr'l. Die Zeilen schauen schwer und trüb mir in da- Angesicht; Nur Der und Da die Nacht durchbricht ein einsam stammend Licht; ES treten vor die Seele mir die Budsff alter Zeit Bon Deutschlands Glück und Herrlichkeit, von Macht und Einigkeit: Als noch das deutsche Banner stolr Europa kühn durchzog, Von Ost zu West, von Nord zu Süd mit Adlerschnelle flog. Und in die Seele brannt' es mir wie glühend EisektktiN: »Soll Deine Schöne, Vaterland, auf stets verlor« Gm-'" . ö Doch horch! Es rauscht vom Eichenwald ein längst verhallter Sang, Und nieder dröhnt es von dem Thal wie Schlachtendonnerklang, Und Geister steigen aus dem Grab, die längst entschlummert, auf, Und bringen alter Zeiten Kraft ans Tageslicht herauf. Sie zeugen von dem deutschen Muth. von deutscher Mannestreu, Wie sie ms Grab hinabgesenkt, gestorben froh und frei. „Für das bei Leipzig wir gekämpft im blut'gen Schlachtenreihn, O Deutschland, heil'ges Vaterland, kannst nicht verloren sein.!' Und forschend schweift der Seele Blick durch aller Stämme Gau'n, Und sieht durch langer Knechtschaft Nacht der Morgenrüthe Grau'n. Er sieht ein heilig theures Band die Herzen all umziehn, Wie sie für Freiheit und für Recht und Einheit heiß erglühn. ES zieht ein Ruf durch jede Brust, die sich für Deutschland hebt, Der zeugt, daß noch der alte Geist in neuen Sprossen lebt. Es klingt aus Städten, Dorf und Haus, von Berg, Thal, Feld und Ham: „O Deutschland, heil'ges Vaterland, kannst nicht verloren sein!" Noch lebt der alte deutsche Gott, noch lebt der deutsche Geist, Der allgewaltig hebend sich das Eisenband zerreißt. Mit Eisen zwingt man Eisen nur. Frisch auf mein Volk zur Schlacht! Die Freiheit schwingt ihr Banner hoch trotz dunkler Kerker Nacht. Schwarz ist die Nacht, die uns umfängt, roth ist der Wunden Blut, Und golden deutscher Freiheit Stern, des Deutschen höchstes Gut! Das Banner weht schwarz, roth und gold zum stolzen Siegesreihn: „O Deutschland, heil'ges Vaterland, kannst nicht verloren sein!" * H. Hoffmarrn, ölsrl. vr. 17. 8t. ot X. ^mer. *) Der Herr Schulbirectox Hvffmaim in Halle schreibt: Die Empfin dungen, welche die erhabene Octoberfeier in Leipzig in mir geweckt hatte, schilderte ich m einem Briefe meinem Sohne, der als Arzt in der Unions- Armee in Amerika dient, .mit warmer Liebe an seinem alten Baterlande hängt und durch Wort und That das deutsche Element auch in Amerika zur Anerkennung zu bringen fich bemüht. Gleichsam als Antwort auf meine Schilderung erhielt ich in diesen Tagen das nachstehende Gedicht. Der erste Volks-Maskenball, der die bevorstehende Saison eröffnet, wird nächsten Freitag in den Räumen des Hotel dePvloane abgehalten werden und es dürfte nicht überflüssig sein darauf aufmerksam zu machen, daß dieses Mal die große Redoute, noch mehr als in dem Vorjahre, eine wahre Fülle von Pracht und Glanz, von Unterhaltung und Sehens würdigkeiten bieten wird. Die schönen Säle des Hotel de Pologne werden im reichsten Schmucke prangen und die fröhlichen Besucher des Balles sich in eine völlig andere Welt versetzt glauben. Den Höhepunct des Festes wird .. das Winzerfest", eme von Herrn Balletmeister Poll et in arrangirte und von 32 Damen auSgeführte große Pantomime, bezeichnen, deren Anblick einen seltenen Genuß gewähren dürfte. Winzer und Winzerinnen, Bauern und Bäuerinnen werden in anmuthigen Tänzen ein Stück idyllischen Lebens her vorzaubern, welches durch ein Bacchanal mit Satyrn und Bacchan tinnen noch überdies eine mythologische Weihe erhält und in einem brillanten Schlußtableau gwfelt. Unser mehr schon nordischer Sitte zuneigender mitteldeutscher Himmelsstrich kennt nicht jene rauschenden und glänzenden Carne- vals, welche das viclbeneidete Eigenthum des mildern Südens sind, ja wir müssen sogar die von echt deutschem Humor gebornen und getragenen KastnachtSfreuden entbehren, welche unfern Landsleuten am Rbeinftrom zur süßen Gewohnheit geworden sind. Gleisen wir also frisch und fidel nach dem Ersätze, der uns für das nicht zu Erschwingende geboten wird, tauchen wir munter und wohlge- muth in die Wogen unserer heimischen Maskenbälle, lasten wir uns dnrch die Gebilde der Kunst in lieblichere Gefilde idyllischen VtückS Hinzaubern! Uebermorgen wird der Reigen der Masken bälle eröffnet; möge der glänzende Anfang derselben im Hotel de Pologne so allgemein wie möglich benutzt werden, um die trübe politische Stimmung unserer Tage durch echte und rechte Maskenlust wenigstens auf einen Abend zu verscheuchen! —r. Zur Tazeschr-nik. Leipzig, 12. Januar. Ein gewisser Ludwig, au-HM ge bürtig. Eoplst. bat heute früh seine GÄiebte, die 24jähriae «lver- ckp.4^ , Copist, ha ... . . M. ehelichte Weber von hier, mit welcher er seit emtgen Tagen im ^"reußergäßchen eine Stube zusammen bewohnt hatte, in dieser )tube erschossen. Ludwig erschien gegen Mittag freiwillig an olizeiamtsstelle und klagte sich selbst des bis dahin noch unentdeckt gebliebenen Mordes an. Bei der Seiten des Polizeiamtes vorge- n«nme»e» HBHebung fand man die Weber entseelt auf dem Bett liM». We Mtte einen Schuß in der Stirn, welcher ihrem Leben ctzl A>nMS*schnelles Ende gemacht hat. Ludwig behauptet, daß er den Mord auf Veranlassung der Weber ausgeführt habe und entschlossen gewesen sei, sich selbst zu entleiben, daß jedoch das Terzerol, dessen er sich bedient, mehrmals versagt habe. Die An gabe Ludwigs gewinnt dadurch allerdings an Glaubwürdigkeit, daß die Weber, wie ziemlich sestgestellt ist, gestern Nachmittag in einem Gewölbe des Thomasgäßchens selbst sog. Rehposten gekauft hat. Auch ein in der Stube, in welcher die Thqt geschehe» ist, Vorgefundener anscheinend von der Weber geschvievener Zettel scheint die Absicht Ludwigs und der Weber, veremt in den Tod zu gehen, zu bestätigen. Ludwig ist 34 Jahre alt, verheirathet, lebt jedoch von seiner Frau seit einiger Zeit getrennt n»d hat zwei Kinder. Seine Familie soll in Pegau lebe». — Eine iu Eutritzsch wohnhafte Frauensperson hat heute bei dem Polizeiamte die Anzeige erstattet, daß sie gestern Abend um r/,10 Uhr vor dem Gerberthore auf der Berliner Straße ange fallen und ihres ymschlagetuches, ihrer Schürze und ihrer Hand schuhe beraubt worden sei. — Bei der Section des Leichnames der vor einigen Tagen unter choleraähnlichen Zufällen verstorbenen unvsrehel. Grunert und zwar bei einer genauen Analyse der im Magen vwmefundenen Substanz hat sich doch ergeben, daß die Grunert in Folge einer ' Phosphorvergiftuna gestorben ist. Es sind deshalb die polizeilichen und gerichtlichen Erörterungen wieder ausgenommen worden. Verschiedenes. Leipzig, 12. Januar. Gestern Nachmittag 6 Uhr fand im königl. Palais ein Diner statt, zu welchem an die Spitzen der hiesigen königlichen und städtischen Behörden, so wie eimge andere distinguirte Personen Einladungen ergangen waren. Se. Maj. der König ist heute Vormittag 9 Uhr nach Dresden zurückgekehrt, während die beiden Prinzen so wie Se. königl. Hoheit der Großherzog von Weimar und Se. Hoheit der Prinz Gustav von Weimar heute eine zweite Jagd in dem Ehrenberger Reviere abhallen. Bei der gestern abgehaltenen Jagd sind 35 Rehe und 70 Hasen erlegt worden. Mit stolzem Selbstbewußtsein sagen die Dithmarschen in ihrer Eingabe an den Bundestag um Anerkennung des Herzogs Fvisdrrch: Dithmarschen ist ein Land von historischem Namen. Ans einem reichgesegneten Areal von nahezu 24 Geviertmeilen lebt eine länd liche Bevölkerung von mehr als 70,000 Seelen. Hier waltet der Landmann, nicht selten reich begütert, wohlhabend immer, auf eigenem freien Hofe und selbst der Stand der Arbeiter erfreut sich durchweg grundeigenthümlichen Besitzes. Der Dithmarscher kennt die Geschichte und das Recht des Ackerlandes, er hat nicht nur eine Ueberzeugung, sondern gebildet und erzogen in der Schule einer freien repräsentativen Eommunalverfaffung, weiß er mannhaft für sie einzustehen. In London wurde neulich eine neue Straße dem Publicum übergeben, welche das Ihrige dazu beitragen wird, den ungeheuren Verkehr zu erleichtern. Die Straße ist nur 325- Fuß lang und durchfchneidet einen der ärmsten Bezirke der Hauptstadt; und doch hat sie nicht weniger als 600,000 F gekostet. Der eigentliche Bau nahm davon nur 51,000 «b in Anspruch; her Rest wurde durch den Ankauf des Grund nvd Bodens, durch Entschädigungen und dergleichen verschlungen. Die Straße hat eine Brecke von 70 Fuß. Eine neue und bemerkenswerthe Einrichtung, wodurch sie sich von allen andern Straßen unterscheidet und worin stp den zukünftigen Straßen wohl ein Muster Hin wird, besteht dar«, daß unter der Straße in der Mitte ein 12 Fuß breiter und 7 Fuß hoher Bogen gang sich hinzieht, von welchem aus Seltengänge, 4 Fuß hoch und 3 Fuß breit, in die Keller der (noch zu bauenden) Häuser hin leiten. Dieser Bogengang ist zur Aufnahme der Telearaphendrähte, der Wasserleitung und der Gasröhren bestimmt; die beiden letzteren haben durch die Seitengänge ihre Abzweigungen in die Häuser. So ist es möglich, an den GaS- und Wasserleitungen die «othigen Reparaturen vorzunehmen, ohne deshalb die Straße ru sperren; ein Vorzug, welcher dem Verkehr die unerträglichsten MbAslande erspart. D Auf der Leipzig-Dresdner 10. Januar aus sämmtlichen Billckver und 580 TageSbiüetS verkauft worden. Hnh« find «n wkaufS-Expeditio SiWNG d«, Petitionen 7-5 Tour-
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