Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186402127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-02
- Tag1864-02-12
- Monat1864-02
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.02.1864
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
724 Noch bemerken wir, daß jeder Packträger oder Dienstmann stets em Exeuiplar des Tarlis bet sich zu führen und solcher seinem Auftraggeber auf Verlangen vorzuzeigen hat. Was schließlich die Garantieleistung für Beschädigungen und Unterschlagungen, welche die Packträger oder Dienstmänner sich zu Schulden bringen, anlangt, so iß daS Berhaltniß der einzelnen Institute Folgende«: Das Paekträger-Institut und der Packträger-Verein leisten Ersatz für alle Schäden unter der Voraussetzung, daß dieselben binnen 24 Stunden nach dem betreffenden Falle bei uns oder im Instituts- oder Vereins-Bureau angemeldet werden. Das Dienstmai,n-Inftitut leistet Garantie bis zur Höhe von 50 Thalern unter- der Bedingung, daß die Meldung binnen 48 Stunden bei uns oder nn Comptoir gemacht wird. ' - Der Arbeiterverein ferner ersetzt alle Schäden, wenn dieselben binnen 8 Tagen von Erledigung des fraglichen Auftrags an dem Vorstände gemeldet werden. Vom Dienstmannverein endlich wird der Ersatz von Beschädigungen und Unterschlagungen bis zum Betrage von 30 Thlrn. garantirt, jedoch muß der Verlust binnen 24 Stunden bei den: Vorstände gemeldet werben. Bei allen 5 Instituten ist übrigens — wie wir bereit- oben bemerkt haben — der Besitz der Marke das Haupterforderniß, um Schadenersatz beanspruchen zu können. Leipzig, am 10. Februar 1864. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig Metzler. Baut Auktion von Nutz- und Brennholz. Aus Bormi Nachmittags , , , gegen entsprechende Anzahlung ünd unter den übrigens im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden ver lauft werden. — Leipzig, den 11. Februar 1864. Des NathS Forst-Deputation. Verhandlungen -er Stadtverordneten am 27. Januar und 3. Febr. d. I. (Auf Grund des Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) Sitzung vom 27. Januar. Nach Eröffnung der Sitzung gedachte der Vorst, vr. Joseph des Ablebens eines Mitgliedes des Collegiums. Er habe — be merkte er — heute die schmerzliche Pflicht zu erfüllen gehabt, dem unerwartet verstorbenen Stadtverordneten Herrn Bieber Worte der Anerkennung, auf welche dieser durch seinen Pflichteifer, seine Ge meinnützigkeit und Mildthätigkeit sich ein Recht erworben, nachzu- rufen. Vor den Augen der Versammlung stehe derselbe noch leb haft, ein Bild blühender Gesundheit und Kraft, und heute ruht er schon im Schoß der Erde. Die Liebe und Achtung, welche er im Collegium sich reichlich erworben, werde weit über das Grab hin aus ihm gesichert bleiben. Der Vorsteher theilte darauf mit, daß an des Dahingeschiedenen Stelle Herr Ersatzmann Schuhmachermeister Rudloff als wirklicher Stadtverordneter einberufen worden sei. Die Sitzung selbst wurde vollständig durch die Berathung des diesjährigen Budgets in Anspruch genommen. Es wird darüber im Zusammenhang berichtet werden. Sitzung vom 3. Februar. Es wurde eine Zuschrift des Raths vorgetragen, wonach der selbe beschlossen hat, den mit Herrn Kunstgärtncr Marzhausen über eine, beim neuen Friedhofe gelegen^ Feldparcelle abgeschlossenen Pachtvertrag bis Ostern 1877 gegen Erhöhung des Pachtzinses von 40 Thlr. auf 60 Thlr. jährlich zu verlängern, auch dem,Abpachter zu gestatten, auf einem Theile des erpachteten Areals eine Baum schule und eventuell eine Kunstaärtnerei zu errichten. Die Ver sammlung ertheilte zu diesem Beschlüsse, einhellig ihre Zustimmung. Vorsteher vr. Joseph erwähnte darauf des erfolgten Ablebens des Herrn StadtrathS Herold und gedachte dabei der vielfachen wirksamen Beziehungen, in welchen der Verewigte besonders zu den Schul- und Jnnungsangelegenheiten gestanden. Die Vorwahl zur Wiederbesetzung der erledigten Stadtratysstelle soll in nächster Sitzung erfolgen. Der Vorsteher gab nunmehr den Vorsitz an den Vicevorsteher ab, da er das Referat über den ersten Gegenstand der heurigen Tagesordnung, da- Gutachten des VerfaffungsausschusseS über §. 276 der Städteordnung, übernommen hatte. Die Versammlung sah gegen 3 Stimmen von der Verlesung dieses, in Nr. 34 des Tageblatts bereits vollständig abgedruckten Gutachtens ab. Nach Eröffnung der Debatte wies Herr Fräukel auf die hohe Bedeutung der Principien hin, welche in diesem Gutachten behandelt worden sind. Wenn der Ausschuß dabei mehr die juri stische Seite der Frage hervorgehoben habe, so sei dies sicher nur deshalb gefächen. well die humane Seite in unserer Zeit der fort geschrittenen Bildung und Toleranz und namentlich m der Stadt Leipzig, wo erst kürzlich zwei so großartige vaterländische Feste ge feiert wurden, bei denen man nicht nach der Confession der Fest genossen gefragt, eiuer besonderen Rechtfertigung nicht mehr be dürfe. Nicht einvcrstehen könne er sich aber damtt, daß. der Aus schuß seinen Antrag nur auf die Schulaugelegenheiten, nicht auch auf die der Kirchen ausgedehnt habe. Letzteres erschien nicht allein thunlich und zweckmäßig, sondern sei principiell nochwendig gewesen. Denn »um sei berechtigt, das Ganze zu verlangen, solle sich daher secn Recht wahren und sich nicht mit dem Halben begnügen. Herr Fr-nkel beantragte, den Antrag des Ausschusses auch auf die Kircdenangelegen- heiten mit auSzudehnen. Der Antrag ward indeß nicht ausreichend unterstützt. Das Gut achten des Ausschusses fand einstimmige Annahme. Hierauf ging die Versammlung zur Fortberathung des Budgets über und führte dieselbe in der Hauptsache auch zu Ende. Platz-Interessen. I. Leipzigs Rauchwaaren-Handel. ** Unser Leipzig ist der Hauptplatz für daS Ranchwaaren- (d. h. Pelz-) Geschäft in Deutschland, wenn nicht aus dem Con- tinent überhaupt oder in ganz Europa geworden. Die kostbaren Waaren, welche die elegante Welt in Paris, London, Newyork, Petersburg und den größeren Städten Deutschlands trägt, haben zu meist in unserer Stadt ihren Znbereitungsproceß durchgemacht.. Je stiller im Ganzen die Fabrikation und der ganze Handel in dieser Branche vor sich geht, desto weniger weiß oder ahnt man an un serem Platze, wie bedeutend der Umfang der Branche ist. Von diesem Umsang kann man sich aber bald einen ziemlich genauen Begriff machen, wenn man einmal die Zolltabelleu durch in denen am Platze jährlich über 1 Million Thaler Ur ferner holländische Katzen-, Schwan- und Gänsepelze, französische Kaninchenfelle in silberfarbnem Naturzustände oder brauner bung, weiter aus Rußland und Sibirien graue Eichhörnchen , roh und bearbeitet, wegen der Verschiedenheit der Zeichnung von Bauch- und Rückentheilen besonders zufammengesetzt und verwendet, Diese Zusammensetzung bildet einen besonderen Fabrikationszweia für Orte unsrer Nachbarschaft, namentlich firr die Fvauen m 9ca«m- burg und Weißenfels, die eine so bedeutende Fertigkeit in dieser Arbeitsbranche erlangt haben, daß von weit her Aufträge dahin kommen. Der Umsatz unsers Platzes in sibirischen Eichhörnchen wird auf nicht weniger als v/2 Million Stück bearbeiteter Feüchen geschätzt, die von hier aus in alle Lander gehen. Ferner sieht man Zobel bis zu 100 Thlr. das Stück, Hermelin roh und bearbeitet — die Hermelin-Mäntel zur Krönung des preußischen Königs- >aares waren aus einem hiesigen Etablissement (dem von Lomer) — veiter Angora-Ziegenfelle, welche Rußland hierher zur Bearbeitung endet und meist wieder znrückbezieht, Astrachan- und zarte persische Lammfelle, in deren Bearbeitung und Färbung unser Nachbar- tädtchen Markranstädt einen besonderen Ruf genießt. Die per- ischen Lammfelle trägt seit Jahren die ungarische Nationalpartei als äußeres Zeichen. Nordamerika ist vertreten durch den Biber .und Bisam. Diese Felle spielten früher fast ausschließlich nur im Hutmachergewerbe eine Rolle. Auch hier aber ist man in. der Be arbeitung derselben zu Peluverk bedeutend fortgeschritten und die Felle zeigen heute eine außerordentliche Weichheit. Die großen nordamrrckanischen Pelzgebiete liefern ferner Zobel, Luchse, Wölfe aller Farben, Eisbären, Vielfraße, Stuate.: DaS Sortiment dor Füchse ist ein besonders reiches, weiße, blaue und Kreuzfüchse, Silberfüchse bis zu 125 Thlr. per Stück, schwarze Füchse bis zu 250 Thlr. das Stück. Letzteres Fell bildet das Höchste im Luxus . d§r sashionablen russischen Welt. (Wie uns neulich em Russe aus ^Sibirien erzählte, giebt man bei einem reichen sibirischen Mädchen gewöhnlich an, wie viel Sorten theurer Pelze sie als Mitgift er hält, um den Grad des Wohlstandes des Vaters zu bezeichnen.) Südamerika sendet Seebundsselle aus der Südfee; das Oberhaar ist in rohem Zustande hart und rauh, erlangt aber durch die Ap pretur eine wunderbare Weiche und Fernheit; ferner Seeotter, die den Glanzpunct des Pelzmagazins bildet und Stinke liefert, die hie und da den Preis von 300 bi- 350 Thlr. erreiche», endkch
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder