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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186403098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-09
- Monat1864-03
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1864
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md TagMM Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M KS. Mittwoch den 9. März. 1864. Bekamtmachung. Dre Unterzeichnete ImmatticulationS-Commission macht hierdurch bekannt, daß die im nächsten Semester zu haltenden Vorlesungen am achtzehnten Ayril L864 beginnen werden. Gedruckte Verzeichnisse über die im gedachten Halbjahr zu hallenden Vorlesungen sind in der Expedition des UniversitätsqerichtS m der Universitäts-Buchhandlung (Dresdner Straße Nr. 3, Edelmann) zu erlangen. und Leipzig, den 3. März 1864. . m Die JmmatriculationS-Commis«»» daselbst. KLmgl. R-g.-rungS-B°v°llmäch.ig.-r. ^ Mit ausdrücklicher Genehmigung der Königlichen Brand - Versicherungs - Commission zu Dresden ist Herr Friedrich Otto Temper hier als ständiger Stellvertreter der hierländischen Bevollmächtigten der k. k. privilegirten zu Triest wegen einzelner Geschäfte für Behinderungsfälle von uns heute in Pflicht genommen worden. Leipzig, am 7. März 1864. Der Ntath der Stadt der Platz für das neue Krankenhaus. Dem Vernehmen nach*) wird in nächster Zeit, über die Wahl eines Platzes für das neue Krankenhaus berathen werden. Da die allgemeinen von der gegenwärtigen Wissenschaft als nöthig er kannten Vorbedingungen eines solchen Platzes nicht in allen Enzzelnheiten den maßgebenden Kreisen bekannt sein dürsten, so scheint es wohl nicht unangemessen, am vorliegenden Orte auf die selben aufmerksam zu machen. Es sind als Plätze in Vorschlag: 1) Der „Turnfest-Platz" vor dem Zeitzer Thore, — 2) der „Floßplatz" ebendaselbst, — 3) der Raum der „Armenhaus-Gärten" vor dem HoSpital- thore — und 4) der „Exercierplatz" (zwischen Pestalozzistift und Militairkrankenhaus) vor dem Gerberthore. Wenden wir die Betrachtung der nvthwendigen Bedingungen auf diese 4 Plätze an. Zunächst darf der Bauplatz eines Krankenhauses keine an und für sich gesundheitsschädlichen Eigenschaften haben; er muß also trockneS Areal haben, hoch gelegen sein, gegen anerkannt schädliche Winde geschützt werden und muß. in nächster Nähe keine bewohnten Gebäude als Nachbarn haben. Hierdurch wird der „Floßplatz", als in einer Niederung lie gend, und der „Exercierplatz" in unmittelbarer Nachbarschaft neben sumpfigem Terrain und in naher Zeit von allen Seiten (außer nach Westen) u»baut ausgeschieden. Der „Raum der Armen- gärten" ist ebenfalls nicht zu einem Krankenbause zu verwenden, denn nicht nur daß er unmittelbar an und bald in einem dicht bevölkerten Stadttheile liegt, ist er auch zwischen drei Bearäbmß- stätten und ihren für Kranke wie Gesunde nachteiligen Aushau chungen, so wie fast unmittelbar a» einer Eisenbahn gelegen, deren Geräusch für die an dasselbe ungewohnten Kranken lästig, für ge wisse Nervenkranke sogar gefährlich sein würde. Es bleibt also wegen seiner höheren Lage nur noch der (32 Ellen über dem Ehrenberger Wehre erhöhte) „Turnfest platz" übrig. Auch gegen diesen erhebt sich der scheinbar sehr gewichtige Ein wurf, daß er einen feuchten, mit Oberwasser durchsetzten Sand- und Lehmboden als Baugrund bietet. Wie nachteilig feuchter Boden den Kranken ist, geht aus einer Beobachtung der Engländer vor Sebastopol hervor: in jenen Zelten, welche auf Felsboden auf geschlagen waren, kamen keine Erkrankungen vor, — während nur 100 Sckritle weiter sämmtliche Bewohner der Zelte, welche auf einem Terrain aufgeschlagen waren, das einige Fuß unter dem Boden Grundwafser hatte, nicht nur erkrankten, sondern sogar ausstarben. Pettenkofer wies in seinen bekannten Untersuchungen über die Entstehung der Cholera das hoch stehende Grundwafser als eine der häufigsten Ursachen zur Verbreitung dieser Epidemie und zur Erhöhung der Sterblichkeit nach. — Trotzdem kann man bei den eigenthümlichen Verhältnissen des „Turnfestplatzes" diesen *1 D,r vorliegende Aussatz wurde der Redaktion bereits vor Ver öffentlichung der „Rathsvorlage" übergeben, durch welche übrigen- die iw Nachstehenden ausgesprochenen Grundsätze nickt berührt werden. vr. Koch. unbedenklich zum Bauplatz wählen, wenn man die nöthigen Kosten zum Schutze des Gebäudes anwendet und den Platz' genügend groß wählt. DaS Terrain des „Turnfestplatzes" hat einen aus verschiedenen Schichten zusammengesetzten Boden; die oberste Schicht besteht aus einem 10—14 Ellen mächtigen, mit Sandadern durch zogenen Lehmboden; unter dieser liegt als zweite Schicht von nicht erheblicher Mächtigkeit sehr dichter Letten und unter dem Letten findet sich ein ziemlich bedeutendes, lockeres Sand- und Kieslager. Diese unterste Kies-Schicht enthält das eigentliche „Grundwafser" des betreffenden Platzes und liefert in einer Tiefe von 16—20 Ellen gutes, reines, schmackhaftes Trinkwasser, wie sich dessen wohl noch manche Leser aus der Zeit des Turnfestes erinnern. Das in der obersten Lehm- und Sandschicht vorkommende Wasser ist also kein eigentliches „Grundwasser', sondern sogenanntes „Oberwasser"; es besteht zur Zeit aus Niederschlägen der Atmosphäre, welche sich in der obersten Erdschicht ansammeln müssen, weil die darunter liegende Leitenschicht für Wasser undurchdringlich ist. — An und für sich ist solches „Oberwasser" in seinen Beziehungen auf die Gesundheit weder für nachteilig, noch für nützlich zu erklären bei der hohen Lage des Platzes. Wollte man freilich in Zelten un mittelbar auf dem Boden daselbst leben, und diese Zelte und deren Umgebung so fürchterlich, mehr noch als thierisch, unreinlich halten, wie eS die Berichterstatter von dem englischen Lager vor Sebastopol erzählten (man soll daS Lager über eine Viertelstunde weit gerochen haben), so ist nicht zu zweifeln, daß auch hier diese Unreinlichkeil auf dem feuchten Boden sich strafen würde, während sie bei felsigem Untergründe vielleicht ungestraft ausgeht. Würde man dagegen, wie es sich gebührt, streng auf Reinlichkeit achten und aut unterwolbte (aber unbewohnte) Souterrains unter den Gebäuden anlegen, wie eS sich ebenfalls gebührt, so würde man auch ohne weiteres den Platz für den Hospitalbau verwenden können. Man vermag aber recht wohl und ziemlich leicht dieses „Oberwassers" Herr zu werden. Da der Turnfestplatz einen kleinen, sich etliche 20 Fuß Über die nächste Umgebung erhebenden Hügel bildet, so braucht man nur unmittelbar über der Lettenschicht Ableitungsgräben herabzu führen nach den benachbarten kleinen Thalmulden und in die ge meinsame Schleuse zu leiten, um als doppelten Vortheil ersten- Trockenlegung des Platzes und zweitens stete Reinhaltung der Schleuse durch daS sie aussvülende Wasser ru gewinnen. Eine den: Vernehmen nach von bauverständiger Seite lautgewordene Befürchtung: man vermöge nicht Mit Sicherheit dafür emzustehen, daß dieses Oberwasser durch Druck von unten nicht in die Keller eindringe, daß mithin VaS Souterrain trocken bleibe — können wir nicht theilen ; denn man braucht nur durch eine unter das Gebäude zu bringende Schicht Letten oder Thon die Feuchtigkeit abzuhalten, dann wird das von lütten nach oben dringende Wasser eben so wenig diese Schicht dsrchdringen, als es daS? von oben nach unten sickernde, wie angegeben, vermag. ES wäre wenigstens nicht ab zusehen, weshalb ein an den Cisternen von Venedig seit Jahr-
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