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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186403107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-10
- Monat1864-03
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1864
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Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 7b« Donnerstag dm 10. März. 1864. Submission. ES sollen zwei Hauser für das Frege'sche Asyl erbaut und deren fertige Herstellung an einen Unternehmer vergeben werden. Die Zeichnungen zu diesen Gebäuden sowie die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung des Baues erfolgen kann, liegen auf dem Bauamte aus, und es sind daselbst auch Anschlagsformulare zum Einsetzen der Preise zu erhalten. Die Abgabe der Preise hat bis spätestens oen 21- März Nachmittags 6 Uhr in versiegelten Couverts mit genauer Bezeichnung auf dem Bauamte zu erfolgen, wobei zugleich darauf aufmerksam gemacht wird, daß der Contract-Abschluß auf die End summe des Anschlags erfolgt und daß der Submittent etwaige Rechnungsfehler zu vertreten hat. Leipzig, den 22. Februar 1864. ^ Des Raths Ba«-Deputation. . Bekanntmachung. Bei der am 8. März » o. zum Besten des Theater-Pensions-Fonds gegebenen Vorstellung ist die Summe von 41-8 Thlr. eingenommen worden. Bei dieser Anzeige fühlen wir und verpflichtet, dem geehrten Publicum für die zahlreiche Theilnahme, welcher sich diese Vorstellung zu erfreuen hatte, unfern lebhaftesten Dank hiermit auszusprechen. Leipzig, den 9 März 1864. Der Ausschuß zur Verwaltung des Theater-Pensions-Fonds. Oeffentliche Sitzung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 19. Februar 1864. Nach Eröffnung der Sitzung theilte Herr Vr. Hirzel mit. daß das Directorium beschlossen habe, auf je ein Exemplar des Hamburger Gewerbeblattes, der Agronomischen Zeitung von Dr. W. Hamm zu abonniren, um diese vorzüglichen Zeitschriften im Lesecirkel der Gesellschaft circuliren zu lassen; ferner legt er folgende neu eingegangene Schriften vor: * 1) Grundgesetze des Gewerbevercins in Meerane. 2) Protokolle der Verhandlungen und Vorträge im Dresdner Gewerbeverein, Geschäftsperiode 1862 — 63. 3) Anzeiger und Wochenblatt für Döbeln, einen kurzen Jahres bericht des dortigen Gewerbevereins enthaltend. 4) Drei Exemplare »Schriftstück in Sachen der Freiberg-Ehem- nitzer Eisenbahnfrage", Frankenberg 1864. Hierauf hiAt Herr vr. Hirzel einen längeren Vortrag über Erzeugnisse der deutschen Stahl-Industrie und wies zunächst darauf hin, daß seitdem die letzte große Industrie- Ausstellung in London den berühmt gewordenen 400V0pfüudigen Gußstahlblock aus dem Kruppschen Etablissement iu Essen und die große 20000 pfündige Gußstahlglocke aus dem Stahlwerk des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahl - Fabrikation als hervorragende, bis dahin unerreichte Erzeugnisse der Stahl-Industrie aufgewiesen habe, allgemein anerkannt werde, daß die deutsche Stahl- Industrie gegenwärtig den ersten Rang einnehme und die englische weit überflügelt habe. Er glaube daher, daß es für die Gesellschaft von Interesse sein werde, von Zeit zu Zeit Proben von Stahl- Lrzeuauifsen aus deutschen Fabriken zur Ansicht zu erhalten und darauf bezügliche Miltheilungen entgegen zu nehmen. -Für den heutigen ersten Vortrag über diesen Gegenstand werde es zweckdienlich sein, einige allgemeine Bemerkungen über die Methoden der Stahlerzeugung, sowie über die Unterschiede des Stahls von dem Schmiedeeisen und Roheisen vorangehen zu lassen. Durch den bekannten Hohofenproceß. welchen der Redner kurz er örtert, gewinne mau das sogenannte Roheisen und zwar, je nachdem dieser Proceß aeleitet werde, erhalte man hierbei weißes oder graues Roheisen. DaS weiße Roheisen, welches gewöhn lich durch eine niedrigere Temperatur im Hohofen erzeugt werde, dnthalte auher Eisen, bis 7 Proc. Kohlenstoff nebst geringen Mengen von Silicium und anderer Verunreinigungen, und zwar sei der Kohlenstoff in diesem Eisen chemisch mit dem Eisen ver bunden und bedinge die charakteristischen Eigensch-fte« desselben. Dieses Eisen besitze eine Helle, oft fast silberweiße Farbe, einen blätterigen Bruch, der bei dem sogenannt« Spiegeleiseu am deutlichsten ausgesprochen sei; es lasse sich nicht schmieden, sondern zerspringe unter den Hammerschlägen, sei sehr elastisch und hell klingend, oft. quarzhart und alasritzend, schmelze schon bei ungefähr 1400—1500« C., sei im geschmolzenen Zustande dickflüssig, werde beim Erstarren erst teigartig und eigene sich daher nicht zum Gießen. Dagegen werde diese Eiftnsorte zur Schmiedeeisen- und Stahl- Erzeugung benutzt. Das graue Roheisen enthalte ebenfalls bis 6 u. 7 Proc. Kohlenstoff und zugleich bis 6 Proc. Silicium nebst geringen Mengen von Schwefel, Phosphor und anderen Verunreinigungen; der in demselben vorkommende Kohlenstoff sei jedoch zum kleineren Theil chemisch mit dem Eisen verbunden, sondern hauptsächlich in Gestalt von eisenhaltigen Graphrtblättchen mechanisch mit eingemengt. Diesem Graphitgehalte verdanke diese Eisensorte, welche bei höherer Schmelzhitze im Hohofen erzeugt werde, ihre dunkelgrauschwarze Farbe. DaS graue Roheisen zeige einen grobkörnigen nicht kri stallinischen Bruch, sei ziemlich weich, zäh, lasse sich jedoch nicht schmieden und schmelze bei circa 1600« E. Es sei im geschmol- zelnen Zustande düunMsfig, werde beim Erkalten sogleich fest und eigne sich daher vorzüglich zum Gießen, weshalb es auch Guß eisen genannt werde. Aus dem Roheisen und zwar, wie schon erwähnt, besonders aus dem weißen Roheisen bereite man nun sowohl das Stabeisen, als auch den Stahl. Ä)as Stabeisen, auch Schmiedeeisen genannt, ftverde zur Zeit vorzugsweise durch den sogenannten Puddttugsproceß gewonnen, welchen der Sprecher kurz erörterte, und zeige ganz andere Eigenschaften als das Roheisen. Es ent halte nur ungefähr »/io<r/o Kohlenstoff größtentheilS in chemischer Verbindung mit dem Eisen, sei daher von allen Eisenarten des Handels die reinste ; seine Farbe sei grau, sein Bruch zackig oder hakig-körnig, nach wiederholtem Schmieden oder Walzen sehnig; es sei weich, geschmeidig und so zäh, daß man es kalt und heiß hämmern kann. ES zeichne sich durch seine schwere Schmelzbarkeit aus, indem sein Schmelzpunct bei ungefähr 2000« E. liegq. und könne daher nicht gegossen werden. Bei 13000 C. kömmt es in'S Weißglich«, hm 16000 E in'S blendende Weißalühen und ist in dissem Zustande ganz weich und schweißbar, läßt sich dabei leicht unter dem Hammer bearbeit« und «Mer den Walzen strecken. Wirst man glHakde- Eis« in kaltes Wasser, so bleibt eS weich. -Der Stahl endlich sei ein Mittelproduet zwischen dem Roh eis« und de« Schmiedeeis«. Sr enthalte nämlich 1»/, bis 2«o Kchlenstoff chsrnisch gebunden und sei daher reicher an Kohlenstoff als das Schmisvceist», ärmer dar« als das Roheis«. Man könne den Stahl aus dom Schmiedeeisen bereit«, indem man dem selben wieder die uöthiae Monge von «ohleustchf zchühre, was durch da- sogenannte Cementirm geschehe, welches der Sprecher kurz erörtert. Wr die ^oße Äahl-Zttrdichrie hei jevsch die Gtahl- erPugung aus dem Roheisen, namentlich dmch den PuddliugS- procch, der aber nicht so weit geführt werde, wie bei der Sldb»
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