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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186403136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-13
- Monat1864-03
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1864
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44 'g de er md il tct .l" dr- Ü-. ne. m. ien. »ch. «b. rffe. 29. tav. ahn ;z. ' 4. auf -setzt lsche .75; 'V2; om- G.; Pfd. Pfd. ept.- loco loco iber- »tbr.- los. von )- u n Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 73. Sonntag den 13. März. 1864. OeffentÜche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 16. März n. v. Abends »/r7 Uhr. Tagesordnung: 1) Wahl eines Stadtraths auf Lebenszeit. 2) Gutachten des Finanzausschusses über a) das Gesuch des gewerblichen Bildungsvereins um Gewährung eines Darlehns; b) das Budget des Leihhauses und der Sparcafse. Eventuell: 3) Gutachten des Finanz- und Bauausschusses, den Dheaterneubau betreffend. vr. Luthardt's neunte Vorlesung. DaS Christenthum beruht ganz und unzertrennlich auf Christus, die Stellung des Christenthums in der Weltgeschichte ist auch die Stellung der Person Christi in der Geschichte. Beim Christenthum ist e- nicht (wie z. B. beim Muhamedanismus) möglich, die Lehre von der Person des Stifters zu trennen, sondern Christus ist identisch mit dem Christenthum, das außer ihm nicht bestehen kann. Das Christenthum hat seinen Ursprung in Gott, gehört aber mit seinem Dasein der Geschichte an. Die charakteristische Situation, unter welcher es in die Geschichte eintrat, ist mit wenigen Worten am Anfänge des 2. Capitels des Lucas geschildert. Als Christus geboren wurde, stand das römische Weltreich auf dem Höhepuncte seiner Macht, und Kaiser Augustus war der personificirte Abschluß der allen Zeit, der glänzende Gründer einer Dynastie von Im peratoren, der den bleibenden Besitz des Kaiserthrones an sein Haus gebracht und dadurch die vorhergehende Bewegung der römi schen Geschichte an ihr Ziel gebracht hatte. Daß dies so gekommen, war nicht eine Laune des Zufalls, sondern eine innere Noth- wendigkeit der Geschichte und eine Fügung Gottes, welche diesen Abschluß der vorchristlichen Zeit in inneren Zusammenhang mit der heiligen Geschichte in Israel setzte. Die Geschichte zeigt uns eine Reihe von großen Weltreichen. ES liegt dem Streben nach Gründung eines Weltteiches ein wahrer Gedanke zu Grunde, nämlich der, daß die ganze Menschheit nur Eine große Familie sei; und eben deshalb wird, obwohl die Gegen wart das Zeitalter der Nationalitäten ist, dem Kosmopolitismus die Zukunft gehören. Dagegen war freilich jenes Zusammenraffen von Ländern und Völkern, wie es in der alten Geschichte vor kommt, ein Raub an der Wahrheit des göttlichen Gedankens, da ihm herrschsüchtiger Ehrgeiz zu Grunde lag. Immerhin blieb aber der Gedanke, Weltreiche zu gründen, die treibende Idee, die trotz alles Mißlingens nicht aufgegeben wurde. Unter diesen verschiedenen Versuchen ragen vor Allen: vier hervor: das babylonische, das persische, das griechische und das römische Weltreich, deren Gedächtniß sich an die Namen Nebucad- nezar, Cyrus, Alexander der Gr. und Augustus knüpft. Bon diesen vier Weltreichen stehen die beiden ersteren in engem Zu sammenhang mit der Geschichte Israel, die andern beiden mit dem Eintritt des ChristenthumS in die Welt. Nebucadnezar vollzog daS den Juden lange angedrohte Gericht Gottes, indem er sie in die Gefangenschaft nach Babylonien führte; Cyrus stellte durch Zu rückführung der Exilirten das Gemeinwesen Israels wieder her und ermöglichte dem letzter» die Erfüllung seines ihm von Gott zuerlheitteu Berufs. Alexander der Macedouier hatte den kühnen Gedanken, auf der geistigen Grundlage griechischer Bildung ein Reich zu gründen, das von den Gebirgen seines Heünathlandes bis zu den Flüssen Indiens sich erstrecke, und wenn seine groß artige Schöpfung auch mit seinem Tode zerfiel, so führten die aus den Trümmern derselben entstandenen Staaten doch das begonnene Werk weiter und schufen eine Amalgamirung orientalischer und griechischer Bildung und damit einen gemeinsamen Bildungsboden für die Verkündigung des Evangeliums in griechischer Sprache, — ein deutliches Zeichen, wie dabei die Hand der göttlichen Vorsehung gewaltet. Der Erbe fast des ganzen makedonischen Weltreichs war Rom, daS noch überdies den Westen Europa'- in sein mächtiges «Staatsgebäude mit einfügte, Alexander'- geistige That auch äußerlich ausführte und das bunte Völkeraemisch zu einem großen Ganzen einigte. Dadurch wurde in den Gemüthern der Menschen die Idee eines großen allgemeinen Reichs geweckt und so der Gedanke von einem Reiche Gottes angebahnt. Das römische Reich mit seinen großartigen Verkehrsmitteln, mit seinem gemeinschaftlichen Rechte (das z. B. dem Apostel Paulus oft Schutz verlieh gegen seine jüdischen Widersacher), kurz mit seinen ganzen staatlichen und ge sellschaftlichen Einrichtungen mußte, selbst wider Willen, dem Christenthum dienen. So tritt daS römische Reich unter Augustus zur Zeit der Geburt Christi als das Resultat der gesammten, auch der geistigen Entwickelung der vorhergegangenen Zeiten uns entgegen. In Griechenland und Rom war der Staat die höchste Form des menschlichen Gemeinschaftslebens, alle Bildung war lediglich nationale und politische Bildung, alle Sittlichkeit und Religion national, alle Tugenden und alle Sünden politische. Eine Univer sal-Religion galt für Unsinn und selbst noch lange nach Christo sprachen sich heidnische Philosophen in diesem Sinne aus. Aber der nationale Geist sank allmalig immer tiefer, aus dem politischen Leben flüchtete man sich in das Culturleben, man erkannte, daß es über Staat und Nationalität noch ein Höheres geben muffe: allgemeine menschliche Bildung und menschliches Geistesleben. Der Bann der Nattonalreligion wurde gebrochen, man versuchte eine allgemeine Menschheitsreligion zu gründen, aber freilich kam man nur zu einem wunderlichen abergläubischen Gemische. daS keine Befriedigung gewähren konnte. Ebenso strebte man eine allgemeine menschliche Moral zu gewinnen, und in der That sind unS manche schöne Moralsprüche heidnischer Philosophen aus den letzten Zeiten vor Christo erhalten; aber eS fehlte ihnen doch der rechte Geist und die Kraft des Lebens. Nicht minder suchte die Philosophie nach allgemeinen Wahrheiten, allein sie kam dabei nicht weiter als bis zu der verhängnißvollen Frage: «was ist Wahrheit?" Sie Alle fanden Nichts, bis endlich Christus kam, der von sich sagen durfte: ,Ich bin die Wahrheit." Christus war nicht das Erzeugniß, wohl aber die Forderung der alten Zeit, die Antwort auf jene Frage, mit welcher die alte Geschichte abschließt, der Schlüssel des bis dahin ungelösten RäthselS der Weltgeschichte, gleichsam die Aus füllung der Lücke, welche in der Geschichte der Menschheit gelaffen war und welche von ihr nicht auSgefüllt werden konnte. . Wie Christus der Abschluß der alten Zeit ist, so ist er auch der Ausgangspunkt der mit ihm beginnenden Geschichte, der An- ang einer neuen Zeit, die von ihm beherrscht wird. Seine Wei- ung: ,Gehet hin m alle Welt und lehret alle Heiden!" rc. schien üue reiye Unmöglichkeit zu enthalten ; denn wie sollten einige wenige schlichte Männer aus dem verachtetsten Volke der Erde eine Religion verbreiten können, deren Mittelpunkt ein Gekreuzigter war! Schon der Gedanke einer die ganze Menschheit umfassenden Religion war ein unerhörter, wie viel mehr muß uns die unge heure Thatsache der christlichen Kirche impomren. Die Wirklichkeit der Kirche zst daS größte aller Wunder, daS uns alle übrigen ersetzt. FrMch wäre es unmöglich gewesen ohne die Kraft des Geistes von oben. Die Verfolgung d?S siegreichen Ganges des ChristenthumS über die Erde ift/eine der erhü>endsten Betrachtungen der Geschichte. Ursprünglich erscheint da- Christeuthum als eine jüdische Gecte, seine Anhänger haben nicht- Gewinnendes, seine Lehre ist ein
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