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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186403255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640325
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-03
- Tag1864-03-25
- Monat1864-03
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1864
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 85. Freitag den 25. März. 1864. Bekanntmachung. Um das Verzeichnt- der nach Maßgabe von tz. 3 der auf die Einquartierung in Kriegszeiten bezüglichen Ein quartierungs-Ordnung für die Stadt Leipzig vom 30 Juli 1851 zur Aufnahme von Ratnral-Einquartierung geeignete« Räumlichkeiten und deren Inhaber stets in gehörigem Stande und Ordnung zu erhalten, ist es uythwend'g, alle Miethveränderungen nachzutrageu, und geben wir den shansbentzer» und Administratoren hiermit auf, jede in den von ihnen besessenen oder verwalteten HauSgrundflücken eingetretene Miethveränderung binnen längstens acht Tagen nach deren Eintritt bei unserem Qugrtieramt, RathhauS erste Etage, schriftlich anzuzeigen. Jede UnterlasiiNg oder ^ersäumniß der vorgeschriebenen Anzeige wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern geahndet Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Kjo H. Lamprecht. werden. — Leipzig am 33. März 1864. Die Leipzig-Dresdener Eisenbahn I Vie heaiige Aufführung der Passionsmufik. feiert in etwa vierzehn Tagen das fünfundzwanzigjähriae Jubiläum der vollständigen Eröffnung der ganzen Bahnstrecke. Ein solches Jubiläum ist ein so hervorragende- Moment in der Culturgeschichte unserer Zeit, daß unsere Nachkommen einst nicht werden begreifen können, wie es möglich war. daß dieses Jubiläum so still und fast unbemerkt an uns vorüberging. Denn allerdings wird, wie wir aus zuverlässiger Quelle hören, das bevorstehende Jubiläum durch aus nicht so festlich begangen werden, wie es wohl unter jeder Bedingung verdient hätte. Freilich fallt es ungünstig, in die arbeit- und verkehrsreichste Woche der Oftermeffe, und da muß wohl dem Bedürfnisse und den Ansprüchen des Tages BieleS geopfert werden; immerhin aber sollte von Seiten der Direction der Gesellschaft das Mögliche aufgeboten werden, um dieses außerordentlich bedeutungsvolle Jubiläum nicht allzu sehr in Stllle und Unbemerktheit verduften zu lassen. ES ist etwas Großes um Das, was die Leipzig-Dresdener Eisenbahn in diesen fünfundzwanzig Jahren geschafft und geleistet hat, obwohl eS rein unmöglich ist, den ganzen Umfang desselben in Worten oder Zahlen auszudrücken. Dennoch wird es nicht ohne Interesse sein, wenigstens einige Zahlenangaben über die Tätig keit der Bahn zu erhalten. Es sind auf der ganzen Länge der Leipzig-Dresdener Eisenbahn seit dem Jahre 1839 bis zu Ende des Jahres 1863 nicht weniger qls 15,953,295, also nahe an sechSzehu Millionen Menschen befördert und dafür die ge waltige Summe von 12,152,032 Thalern eingenommen worden: — welch ein coloffaleS Uebertreffen der kühnsten Hoffnungen, welche bei Begründung der Bahn gehegt und ausgesprochen wurden! Friedrich List sogar verflieg sich nicht zu kühnern Träumen als bis zu der bescheidenen Annahme, daß die Einwohnerzahl der beiden End- punete ver Bahn, Dresden und Leipzig (damals etwa 60,000 -s- 40,000), zusammenaddirt ungefähr die Höhe deS jährlichen Personenverkehrs ergebe» würde! Und jetzt! — Was den Güterverkehr betrifft, so sah man diesen bekanntlich im Anfänge sehr Über die Achseln an ; und welcher Factor im Leben und Gedeihen der Eisenbahn ist er allmälig geworden! Auf der Leipzig-DreSdener Eisenbahn sind seit ihrer vollständigen Eröffnung im ä. 18L9 bis zu« 31. Deoember des 1.1863 nicht wenig« als 814,061,063 Meilen-Eentn« Güter befördert und dafür 16M4.687 Thaler eingenommen worden. Wer hätte vor dreißig, ja noch vor zwanzig Jahre« das geahnt! Die 46 Locomotiven der Gesellschaft fuhren im 9. 1863 zusammen 149,085 Meilen; die sämmlichen Wagen der Gesellschaft legten 6,922,639 Achsen-Meilen zurück. Wer solche Zahlen vor emem Menschenalt« hätte prophezeien wollen, wäre für einen Candidaten des Irrenhauses gehalten worden. Alle diese Millionen sind schnell ausgesprochen und «och schnell« überblickt ; aber man vergegenwärtige sich nur recht klar und deut lich, was eine Million Measche», Thal«, Eintuer» Meile« zu bedeuten hat, ermverc sich sur, daß frühere Jahrhunderte es gar nicht fertig machte», i» Dinge» deS Verkehr- »ach Million«» M rechnen, upd map wird staunen vor de» Fortschritte« unser« Zstt! Dazu Anregung gegeben zu haben ist der Zlioest dies« Zeile». Wir sollen auch dieses Jahr wieder am heiligen Charfreitag die Bach'sche PassionSmustk hören. Ja es ist schon zu einer lie ben Gewohnheit, zu einem ernsten Herzensverlangen eine- großen Theils unserer Mitbürger geworden, dieses herrlichste aller Musik werke zu hören, das, wie die heilige Schrift in erhabenen Worten, in tiefergreifenden, mächtigen Tönen uns die Leidensgeschichte des Erlösers vorführt. Wir gehen nicht mehr hinein wie m ein ^Con- cert, das weltliche Musik uns bringt, Nicht wie in die gewöhnliche Aufführung eines Oratorium- im Saale, zu denen wir nur eben offene Ohren und ein für die Schönheit des Klanges, das Kunst reiche der musikalischen Arbeit, die Schönheit der Melodie empfäng licheS Gemüt h mitbrinaen, uns aber der fortwährenden Kritik über alles Daö nicht entschlagen können; nein, wir gehen hinein in diese Aufführung, wohl wissend, daß hier dem heiligen Worte ein musikalischer Ausdruck gegeben ist, wie er nur aus der Tiefe eines echt gläubigen und glauben-freudigen Gemüthcs, aus dem Geiste eines in seiner Kunst hochbegabten Meisters kommen konnte. Und solche Kraft und solche Macht hat es bewiesen und wird es fortan immer beweisen, so daß wir uns nur verwundern können, wie diese herrlichste Blüthe heiliger Tonkunst so lange im Staube der Bibliotheken ruhen konnte, bis unser Mendelssohn sie wieder her vorzog und zuerst hier wieder vorführte. Die heutige Aufführung wird den früheren gleichen in der Tüchtigkeit der Ausführenden wie der Leiter derselben. Es sind nicht neue Namendie das Programm uns vorführt, es sind die hier schon nicht nur als tüchtige, sondern nach ihren individuellen Fähigkeiten und Persönlichkeiten als ganz besonders zur Ausfüh rung dieses Werkes befähigte Künstler und Künstlerinnen, die wie der dazu herangezogen sind. Es sind dieselben braven Chöre, dasselbe weitbekannte Orchester, die sich, wir können nun schon sagiM »jahrelang*, dabei aufS Glänzendste bewährt haben. Und auch der Zweck der Aufführung, es ist wied« derselbe. Witwen und Waisen zu unterstützen! Witwen und Waisen uns«« Musiker, die — in Folge der obwaltenden Verhältnisse — bei unS leider so wenig besoldet sind, daß die Unabweislichkeit einer Aufbesserung zu dem neuesten Beschlüsse unser« städtischen Behörden in solcher Hinsicht führte, der aber immerhin fast nur als «ine Betätigung des guten Willens angesehen werden möchte, da das eigentliche Bedürfnis dadurch noch lange nicht erreicht wird. Nun, Ihr Leipzig«, die Ihr den Ruf hoh« musikalischer Bil dung genießt und verdient, Ihr gefühlvollen, andächtigen Seelen, denen die Anhörung des heiligen Wortes auch in diesem Gewände eine Herzensbefriedigung, eine Andachtsübung ist, und Ihr, denen der Himmel verliehen, wovon Ihr die Noch der Bedrängten, den Kumm« und die Thräneu der Witwen und Waisen lindern könnt: geht Alle hin, bringt Eure Gabe, und schafft Euch den schönsten und reinsten Genuß mit dem Bewußtsein, die schönste Pflicht erfüllt zu haben! 9m Monat Februar 1864 nahm die Leipziger OmnkbuS-Gesell- schaft auf nahen und entferntern Linien mit 11 Wagen 62,018 35 eia. 9m Monat Februar 1863 mit 13 Wagen nur 58,478 35.
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