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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186404131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-13
- Monat1864-04
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.04.1864
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 1V4. Mittwoch den 13. April. Bekanntmachung. 1864. Die Unterzeichnete Immatrikulation-- Commission macht hierdurch bekannt, daß die im nächsten Semester zu haltenden Vorlesungen a« achtzehnten Azrril 1864 beginnen werden. Gedruckte Verzeichnisse über die im gedachten Halbjahr zu haltenden Vorlesungen sind in der Expedition des Universitätsgerichts Md in der Universitäts-Buchhandlung (Dresdner Straße Nr. 3, Edelmann) zu erlangen. Leipzig, den 3. März 1864. Die Immatricnlations-Kommission daselbst. v. Burgsdorff, vr. Theodor Ruete, vr. Eduard Morgenstern, Königs. Regierungs-Bevollmächtigter. d. Z. Rector. Univ.-Richter. Leipziger Stadttheater. Das Gastspiel des Herrn Aloys Ander von Wien hat mit der Vorstellung der „Martha" am 11. April unter den glück lichsten Auspicien begonnen. Nicht nur bereitete das Publicum dem berühmten Künstler ein höchst ehrendes Willkommen, sondern es zeichnete ihn auch im Verlauf der Oper durch oft sich wiederholende Beifrllsspenden und fünfmaligen Hervorruf aus. Dieser Erfolg, so glänzend er ist, entspricht jedoch nur dem Werthe des uns vom Gaste Gebotenen, und sagen wir: es wurde uns ein wahrhaft schöner Kunstgenuß zu Theil, so sprechen wir gewiß nur das Ge fühl aus, welches ein jeder der Zuhörer mit sich nach Hause ge nommen hat. Man kann nicht behaupten, daß Herr Ander in semer äußeren Erscheinung ein von vornherein für ihn wirkendes Hilfsmittel besitze, aber bei ihm ist es so recht, wie des Dichters Wort lautet, .der Geist, der sich den Körper baut", der Geist, der brn Körper überwindet und sich unterthan macht. In dieser fein- zckmten, schmächtigen Gestalt mit dem wenig markirten Gesicht »vohnt eine Fülle innern Lebens, ein Reichthum an Empfindung md Leidenschaft, kurz eine echte Künstlerseele. Aus jedem Ton dieser gewiß niemals eigentlich groß und stark gewesenen Stimme quillt ein Strom der Poesie, deren berückender Zauber selbst ver sessen läßt, daß dem Organ der Schmelz erster Jugend freilich fehlt. Wir gestehen das eben so offen ein, als wir verschiedene von Außen uns zu Ohr gekommene Gerüchte, die noch mehr, als hier gesagt ist, wissen wollten, nun zu unserer Freude für Ueber- treibungen und Lügen halten können. Dazu kommt, daß, wenn gleich die Zeit auch schon von dieser herrlichen, echt lyrischen Tenorstimme ihren Tribut eingesordert hat, doch die Technik des Sängers in altem Glanz verblieb. Mag sein, daß die Wiener Schule, der unser Gast ja entstammt, einige ms Anfangs wenigstens immer fremd berührende Manieren und Gewohnheiten an ihren Jüngern auszubilden pflegt — trotzdem dürfen wir Herrn Ander als einen, der ersten Künstler unter den gegenwärtigen Tenoristen begrüßen. Er zeigt sich als solcher vornehmlich auch in der höchst weisen Behandlung deS ihm noch zu Gebote sichenden Stimmmaterials, in der maßvollen Beschränk kung, dem durchaus vorsichtigen und behutsamen Umgehen damit. Und dann: auch Herr Ander gehört zu den mit Darstellungstalent in hervorragender Art Begabten. Wir erinnern all die sorg fältige Ausarbeitung und Nuancirung jeder Scene, an das er greifende Spiel im 3. und 4. Act. Hier ist der schon vom Com- ponisten nicht oberflächlich gehaltenen Gestalt noch seelische Ve tiefnng in hohem Grad zu Eheil geworden, der sentimentale Ten der Spieloper hat sich zu einer Person von tragischer Größe m Bedeutung erhoben. Alles in Allem gerechnet, ist Herr Ander wohl der beste Lionel, den es überhaupt gegeben hat. Wie Schade, daß unser Opernrepertoir jetzt so aufs Aeußerste beschränkt und deshalb dem Gaste nur der allerengste Raum zu dicken vergönnt ist. Wir werden ihn, wie schon gemeldet, am Mittwoch noch als „Stradella", am Freitag aber — mit schuldiger Rücksicht auf die in letzter Zeit ungemein angestrengte und beschäf tigte Frl. Klotz — nicht ,m „Fidelio", sondern wahrscheinlich in einem Quodlibet von Sceuen aus verschiedenen Opern hören. Ganz besonders möchten wir da wünschen, daß der vierte Act der ,Hugenotten" mit ausgewählt werde, um wenigstens einen Begriff von Herrn Anders berühmtem „Raoul" zu bekommen. Hoffentlich werden diese zwei Vorstellungen auch einen Theil des Leipziger Publicums ins Theater ziehen, wcläzes gestern soviel wie ganz fehlte. Bis zur apathischen Verzichtleistung auf einen seltenen und edlen künstlerischen Genuß sollte die Abneigung gegen die Meßpreise bei den Bemittelten wenigstens denn doch nicht gehen. Die nächste Woche bringt uns ein zweimaliges Gastspiel deS Frl. Gantzer von Wiesbaden. Da die junge Dame, von der wir manches Gute hörten, an einem Ort in nächster Nähe Leipzigs geboren ist, wollen wir sie als Landsmännin hiermit empfohlen haben. Sie wird als „Grille" und vielleicht in „Ich bleibe ledig" auftreten. vr. Emil Kneschke. Die Sehenswürdigkeiten der Leipziger Ostermesse. 6 i r g u o vin » 6. Gestern fand die erste Vorstellung in diesem großen und be quem eingerichteten Circus statt und nach dem zahlreichen Besuche derselben und dem stürmischen Applause, der jeder Production folgte, zu uriheilen, darf Herr Hinne mit dem Erfolge seines ersten Auftretens in Leipzig gewiß zufrieden sein, da zumal dieser große Beifall ein wohlverdienter war. Ist es doch Herrn Hinne gelungen, seinen Vorstellunaen eine so große Bedeutung zu geben, daß sie mit denen eines Renz und anderer berühmter Gesellschaften voll kommen concurriren können, ja! sie in Manchem vielleicht noch ühertreffen. Das Künstlerpersonal besteht aus lauter ausgesuchten Kräften, alle Mitglieder, von den kleinsten bis zu den größten, wetteifern mit einander, jedes in seiner Art, das Vorzüglichste zu leisten, und wie das männliche Personal mit Gewandtheit und Vollkraft auch die Grazie -zu verbinden weiß, welche ja erst der Production den rechten Kunstwerth giebt, so vereinigt auch das zahlreiche Damenpersonal mit seinen Kunstleistungen und seinem Iugendreize eine Anmuth, die hoch erfreut. Was endlich die sieben Komiker betrifft, so ergötzen diese nicht nur durch ihre drolligen Einfälle, sondern auch durch ihre famosen Kunstleistungen. Doch nicht blos das Künstlerpersonal, auch die Pferde verdienen das beste Lob; denn alle sind ebenso schöne, wie vortrefflich dressirte Thiere, namentlich erregten aber zwei in der Freiheit dressirte Hengste und zwei meisterhaft von Herrn und Madame Hinnä ge rittene Schulpferde große Bewunderung. Setzen wir nun noch hinzu, daß die Costüms elegant und prachtvoll sind, das Sattel zeug mit blendender Pracht ausgestattet ist, kurz Alles aufgeboten wurde, die Vorstellungen zu wahrhaft glänzenden zu machen, so sagten wir oben von diesem Circus gewiß nicht zu viel. — Künftigen Sonntag wird übrigens Herr Hinnö auch ein großes Wettrennen Hallen. Kreutzbergs Leu. große Menagerie. Daß große und gute Menagerien trotz der vielen zoologischen Gärten immer noch gern besucht werden, dies bewies der sehr zahlreiche Besuch der Kreutzberg'schen Menagerie am ersten Meß sonntage, und man konnte die« auch kaum anders erwarten, da die deutschen zoolog. Gärten, wenigstens in Betreff der größeren »F»
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