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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186302228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-22
- Monat1863-02
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.02.1863
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!- t i! 898 ^ ^ gliedern befähigt sein, so werde eS schließlich schwer fallen, das RathScollegium wenigsten- im Sinne der Bürgerschaft Leipzig- zu complettiren. Im Uebrigen dankte Herr Adv. Rose für das ihm durch die Wahl bewiesene Vertrauen, eine Wahl, welche er nicht gesucht und zu deren Annahme ihn seine äußeren Verhältnisse nicht veranlaßt hätten. Er werde sich bestreben, in gleichem Geiste fortzuwirken wie bisher. Herr Näser bemerkte, auch er habe die Ehre, dem National verein — besten Programm er bei sich trage und mittheilen könne — auzugehören. Der Nichtbestätigung möchten nach seiner Ueberzeu- gung wohl weniger juristische als andere Gründe politischer Natur zu Grunde liegen. Er könne nicht begreifen, wie Bestrebungen für die Einheit und Größe des Vaterlandes mißbilligt werden könnten. Strebe doch unser Ministerpräsident Herr von Beust schon seit lange* darnach, daß es in Deutschland anders werde. Bei der Betrachtung des NationalvereiuS Seiten der Regierungs behörde schienen indeß andere GesichtSpuncte maßgebend zu sein. Vielleicht die Besorgniß vor der gegenwärtig wohl nicht mehr mit besonderer Leidenschaft beliebten preußischen Spitze (denn die jetzige preußische Negierung ist gewiß nicht ein Zielpunct, nach welchem irgend Jemand in Deutschland gern blicken möchte), vielleicht auch die etwaigen Opfer an Souverainetätsrechten, die zum Heile des Ganzen gewünscht würden. Er halte es für thunlich und zweck mäßig über den Heynerschen Antrag gleich heute Beschluß zu fasten. Auch Herr Götz bevorwortete die sofortige Beschlußnahme mit dem Anführen, daß im Rathscollegium selbst hochachtbare, mit dem vollen Vertrauen der Bürgerschaft geehrte Männer säßen, welche Mitglieder des Nationalvereins seien. Nachdem darauf Vorsteher vr. Joseph das von Herrn Näser überreichte Programm des Nationalvereins in Folgendem vorgelesen hatte, „Statut des deutschen Nationalvereins, tz. 1. Zweck des Vereins. Da die in Eisenach und Hannover ungebahnte Bildung einer nationalen Partei in Deutschland zum Zwecke der Einigung und freiheitlichen Entwickelung des großen gemeinsamen Vaterlandes zur Thalsache geworden ist, so begründen die Unterzeichneten einen Verein, welcher seinen Sitz in Frankfurt a/M. hat, und es sich zur Aufgabe setzt: für die patriotischen Zwecke dieser Partei mit allen ihm zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln zu wirken, insbeson dere die gestrige Arbeit zu übernehmen, Ziele und Mittel der über unser ganzes Vaterland verbreiteten Bewegung immer klarer im Volksbewußtsein hervortreten zu lasten. §.2. Mitgliedschaft. Der Beitritt zu diesem Vereine wird durch Unterzeichnung des gegenwärtigen Statuts erklärt. Die Mitglieder übernehmen die Verpflichtung, einen fortlaufenden Beitrag in die VereinScaste zu zahlen und für die Vereins zwecke nach Kräften zu wirken. tz. 3. Leitung der Vereinsangelegenheiten. Die Leitung seiner Angelegenheiten bis zur nächsten Versammlung über trägt der Verein einem aus seiner Mitte gewählten Aus schüsse von 12 Personen, welcher die verschiedenen Functionen unter seine Mitglieder selbst vertheilt und ermächtigt wird, sich aus den Vereinsgliedern nach Bedürfniß zu verstärken und neue Versammlungen zu berufen. Diesem Ausschüsse steht die Befugniß zu, über die in die VereinScaste fließenden Gelder für die Vereinszwecke zu verfügen, so wie den Sitz des Vereins geeigneten Falls nach einem andern Orte zu verlegen. AuSschußmitglieder v. Benningsen, Rittergutsbesitzer in Benningsen bei Hannover, Vorsitzender. Behrend, Commerzienrath in Danzig. Bering, Stadtrath in Leipzig. Brater, Re- dacteur aus München. Cello, Gutsbesitzer in St. Wendel. Crämer, Fabrikant in Doos bei Fürth. A. Dellbrück, Banquier in Berlin. Dunker, Franz, Buchhändler in Berlin rc." erklärte sich Herr Geh. Rath von Wächter für vollständig orien- tirt. Er habe daraus die volle Ueberzeugung gewonnen, daß dieses Programm durchaus nichS Ungesetzliches enthalte. Der Vorsteher vr. Joseph folgerte aus dieser Erklärung, daß der Sprecher damit seinen früheren Antrag zurückgezogen habe, womit dieser und die Versammlung einverstanden war. Herr vr. BrockhauS empfahl in die RecurSschrift die heute angeführten Rechtsüberzeugungen und den Nachweis, daß der Nationalvereiu auf gesetzlichem Boden stehe, aufzunehmen und näher auszuführen; Herr vr. Schildbach wollte dabei auch die Ge fahren erwähnt sehen, welche bei Fortdauer der jetzigen Zustände den Souverainetäten eines TheilS der deutschen Staaten von einem auswärtigen Feinde drohen würden; früher seien dieselben bis auf 30 und einige reducirt worden, dies könne sich in verstärktem Maaße in jenem Falle wiederholen. Letztere Erwähnung hielt indeß Herr Näser nicht für geeignet, da die Versammlung sich der Anführung von Gründen rein politischer Natur zu enthalten habe. Nachdem Vorsteher vr. Joseph erklärt hatte, daß ihm bei Fassung de- RecurseS nur juristische Motive maaßgebend sein würden, äußerte Herr Adv. Rose schließlich, daß er nur um des willen heute das Wort ergriffen habe, um seine Annahme der Wahl zu rechtfertigen, wozu die Verordnung der KreiSdirection iudirect aufzufordern schiene. Hierauf ward der Antrag de- Herrn Vr. Heyner mit allen gegen 1 Stimme — die des Herrn Geh.-Rath Poppe — an genommen. (Fortsetzung folgt). Leipziger Lunfloerein. Ausstellung im Vereinslocale. Zur Erläuterung des heutigen Vortrags, welchen Hr. vr. Seydel „über Cornelius' Entwürfe zu den Wandgemälden der Berliner Friedhofshalle- halten wird, sind nebst einem vollständigen Exem plar der Umriß-Stiche nach diesen Entwürfen diejenigen Nach bildungen von Werken des großen Meisters ausgestellt worden, welche sich nicht bereits in der Cornelius gewidmeten Gruppe 50 der Kupferstichsammlung befinden, darunter eine noch wenig be kannte Original-Photographie nach der Zeichnung: „Hagen ver senkt den Nibelungenhort-, so wie das neueste in diesem Sommer von Dir. Bendemann gezeichnete Portrait des Meisters, gleichfalls in photographischer Nachbildung. Ein Oelbild des bekannten Landschaftsmalers Linde mann- Frommel in Rom: „Ansicht des Remi-See'S mit dem Blick auf Castel Gandolfo", ist vom Künstler zur Ausstellung eingesandt worden. Ferner befindet sich im Sculpturen - Saal des Museums ein interessantes Marmor - Relief von Christian Rauch ausgestellt, welches in frieS-förmiger Composttion eine Bacchanten - Familie von drei Gestalten in heilerem Lebensgenüsse darstellt. Dasselbe ist von dem Meister für den bekannten Architekten Prof. Leo von Klenze in München ausgeführt worden und zeigt alle Vorzüge einer Original-Arbeit des berühmten Bildhauers. Universität: —Br. Leipzig, 21. Februar. — Gestern Vormittag promo- virte in der medicinischen Facultät der daeeal. weck, und euock. jur. Reinhold Joseph, ein Bruder des Vorstehers unseres Stadtverordneten-Collegiums, Rechtsanwalts vr. Hermann Joseph, durch Vertheidigung einer Schrift (deutsch): „Ueber die Fracturen des Olecranon" (also Elbogenbrüche). Die Schrift ist Letztgenanntem gewidmet. — Der bisherige Privatdocent an hiesiger Universität, Vr. Carl Reclam, ist von dem königl. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts auf sein Ansuchen nach erfordertem Gutachten der medicinischen Facultät zum außerordentlichen Pro fessor der Medicin ernannt worden. Oeffentttche Gerichtssitzung. Leipzig 21. Febr. In der heute unter Vorsitz des Hrn. Ge- richtSraths Albani stattgefundenen Hauptverhandlung des königl. Bezirksgerichts wurde der Dienstknecht Friedrich August Schwips aus Seeligenstädt, 23 Jahre alt, wegen einfachen und ausgezeichneten Diebstahls zu einer einjährigen Zuchthausstrafe verurtheckt. Lur Tageschrontk. Leipzig, 21. Februar. Auf der langen Straße stürzte gestern Nachmittag ein mit dem Putzen der Fenster beschäftigtes Dienst mädchen zwei Stock hoch auf die Straße herab und verletzte sich dabei so, daß es nach dem Jacobshospitale gebracht werden mußte. Verschiedenes. Die Uebergabe der neuen Turnhalle wird, wie wir hören, am 8. März d. I. an den Turnrath in solenner Weise durch den Stadtrath erfolgen. Nach dieser Feierlichkeit, zu welcher die Spitzen sämmtlicher hiesigen Behörden und der gesammte für das dies jährige allgemeine Turnfest niedergesetzte Ausschuß eingeladen worden ist, wird ein Schauturnen stattfinden. Diesem soll Mittags eine Festtafel und Abends ein Ball m den Räumen des Schützenhauses folgen. Bei der Leipziger Handelskammer, ist ein dringlicher Antrag aus der Mitte des correspondirenden Publicums eingevracht und von Mitgliedern unterstützt worden, die Regierung zu ersuchen, auf diplomatischem Wege die baldige Wiedercinnchtuug der Nacht - schnellzüge^auf der Linie Bodenbach-Prag-Wien, welche für die commerzielle Correspondenz von äußerstem Belang sind, nachdrücklichst im Interesse des Handels und Verkehrs ru befür worten. Auch die sächsische Oberpostdirection, so wie die sächsischen Eisenbahnbehörden haben sich in diesem Sinne geäußert. (L. Nachr.) (Eingesandt.) Leipzig, 19. Februar. Wir haben bereit- früher das 5 */o Silber-Priorität--Anlehen der Brüuu-Rossitzer Eisenbahn erwähnt. Heute nun erfahren wir, daß bei der Uebernahme desselben auch 2 Leipziger Häuser betheiligt sind und
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