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Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192911054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-05
- Monat1929-11
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 05.11.1929
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Seite 2 kßentum« in evbiisterten Kämpfen einreißen- Eben gegen Biistnarck und seine ReichsooW von gerichtete Fronde idie Bismarck selbst ge wet und abgewehrt hats erhebt auch im Volls :bren wieder aanz offen ibr - Damit. und -er »Dein-schen Zeitung« wird mit besonderem stolz smtgehobem daß es die überaus starbe Beteiligung Pommerm Mectlensburg und Dstvreuben gewesen die den Erfolg des Vollsdegehrens herbeiführte, also das ~alte Preußentum« soder was man in en Kreis-en darunter versteht) wieder einmal einen , erfochten habe. · Die 20s oder 80000 Stimmen, die, wenn das end gültige Ergebnis feststeht, Hugenberg wahrscheinlich libe- die notwendigen 4,1 Millionen erhalten hat, ermöglichen die Fortsetzung dieser zu neuer Zer llüstung führenden Agitation. Denn nach dem for malen Erfolg des Begehrens läuft die Entwicklung ganz zwangsläustg weiter. Die Reichsregierung muß das von Hugenberg geforderte Gesetz dein Reichstag vorlegen. Sie wird dies natürlich mit einem ableh nenden Gutachten tun und der Reichstag wird selbst verstandlich das Gesetz verwerfen. Dann muß das Gesetz dem Bolksentscheid unterworfen werden, bei dem an einem Sonntag, den die Regie rung bestimmt, das gesamte Voll aufgerufen wird, sich für oder gegen das Gesetz zu entscheiden. Nach den gesetzlichen Vorschriften müssen sich mindestens 21 Million en deutscher Wähler an diesem Volks entfchetd beteiligen. Die überwältigende Mehrheit der deutschen Wähler, die weder das Volksbegehren noch den Vollsentscheid wünscht, wird sich natürlich genau so wi. bei der Abstimmmung über das Fürsten enteignungsgefetz auch an der Abstimmung über dieses Gesetz überhaupt nicht beteiligen. Es werden in der Hauptsache nur diejenigen an die Urnen gehen, die mit J a stimmen, während die übrigen fernbleiben. Nachdem es aber Hugcnberg innerhalb vierzehn Tagen nur gelungen ist, knappe rier Millionen mühselig zusammenzukratzem ist es ganz· ausge- » schlossen, daß er an einem Tag 21 Millionen für i sich gewinnt. Sei-ne Niederlage sift also heute schon f völlig sicher. Es gibt nun Kreis-e, die dem deutschen Vol-le den Rat geb-en, es soll-e die weitere Entwicklung mit ver schränkten Armen ansehen und seelenrnhig die Niederlage Hugenbergs abwarten. Uns erscheint dieser Standpunkt bedenklich. So unge fährlich ist, wenn auch das endgültige Resultat abso lut sormal feststeht, die von Hngenbera entfesselte Aktion denn doch nicht. Es ist immer der größte Fehler, wenn man seinen Gegner unterschätzt, und so töricht wie Hugenberg in weiten Kreisen geschildert wird, ist dieser Mann wirklich nicht. Es ist immer dumm, zunächst aus agitatorischen Bedürfnissen den Gegner zu einer Art von niirrischem Hampelmann zu machen und dann schließlich selbst zu glauben, er sei tatsächlich nur solch ein Hanwelmann. H u g e n b e r g weiß und das wurde an dieser Stelle von Ansang an- betont g a n z g e n a u , d a ß der Voltscnitscheid aussichtslos ist. Aber ihm ist das Ziel nichts-, dagegen alles die Be wegung. Er wird, darüber sollte man sich nsicht täuschen, mit eiserner Konsequenz versuchen-, seinen Weg bi s zu E n de zu gehen, denn wen-n dieser im Grunde doch ko nse rvatsioe Man-n feinen Frieden mit der Re volu tio n mach-te - und die national sozialistifche Bewegung ist eine revolutionäre Be wegung —, so bat er die Brücken hinter sich verbrannt. Er war sich dariisber dlar, daß er entweder siegen und dann als Sieger die reivolutioniiren Tendenzen im Nationalsozialismns im rechten Augenblick ersticken muß, wie er die Widerständebeiden Deutschnationalen erstickt hat, oder daß er von diesen revolutionären Strömiunsgen selbst verschlun gen wird- Das ist die Situation und deswegen sei nochmals betont: auf das Ziel des Volksentfcheids kommt es zunächst garnichtmehran. Unter der Tarnkappe des sogenannten »Freiheitsgesetzes« hat sich eine Phalanx gebildet, die ent schlossen ist, zum mindesten den Versuch zu machen, den Staat für sich zu erobern. Deswegen triumphiert sie auch über den ~Sieg« des Volksbegehrens, so erbärmlich dieser ~Sieg« auch sein mag. Denn dieser formale Sieg gibt den Fühlern der Aktion zunächst einmal Gelegenheit, dies e Aktion w e it e r z u t r e i b en, und zwarf Regitergutrexbetxuith · r eit,die oliti undwirtschat »au seror en scharf-es zu werpden xkrsprichh und in der bei steigender Arbeitslosigkeit leicht einmal der »für die Revolution reife Moment«, wie man sich in jenen Kreisen aus drückt, über Nacht eintreten kann. Hitler, Seldte und Hugenberg sprechen in ihren Reben dama- NCM Nachriom Wen-tag, s. Rova lM Leute genung-« wietnevolntionste am aq vor dem tagt-streich. Es hieße den-dont in den Sand stecken, wollte man als polittsq nennt- Ivortlicher Mensch den Ernst dieser Sttuat on auch nur im aller-geringsten beschönisen oder verschleiern. Am allerwenigsten scheint man die Situation in den femstßiqten dentschnationalen Kreisen elbst Hm verkennen, wie die verschiedenen. wenn auch vorldusts noch sehr schüchternen Verstöße gegen den Patteidi tator beweisen. . B. Berlin-. 4. November-. Eig. Drabtberichh Ein interessantes Symptom siir die Stimmung aus der Rechten unter dem Eindruck des Volks begehrens ist ein Aussatz in der deutsebnaiionalen »Ver liner Bdrsenzeitung«, in dem Gras He rtnanu zu Dohna »du neuen Ufern-« tust. Dieser Dobna ist Kreigvorsitzender des Kreisvereind Rosenberg iWesti preußens der Deutsrbnationalen Volkspartei Und er stihlt nun die Stunde gekommen, in der »die jüngere Generation in der größten Rechtspartei Herrn Hugenberg und seinen Klungeln Absage erteilen muß. Die ganze Fragestellung: National - nicht national, meint Dvhna, sei falsch. »Die Gegensätze lauten: Marristisch nicht marxistiskh. Und innerhalb aller derer, die nicht marxistisch sind, ist der ganze Streit darum, wer national sei und wer nicht, Wahnsinn.« Graf Dohna lehnt ed ab, alle Parteien der bürger lichen Mitte, die nicht hinter Hugenberg einherziehem ais antinational zu bezeichnen, und er erklärt das bisher Geschehene nnd die Isolierung der Deutsch nationalen Volkspartei sür unbegreiflich. Er schließt mit den Worten: »Wir, die mir hente an der Schwelle des Mannesalter-s stehen, find nicht deshalb nach dem Kriege mit den größten Hoffnungen in die Deutsch nationale Volkspartei eingetreten nnd ihr sehn Jahre lang trotz allem tren geblieben, mn iie in den Händen der Alldentfrhen enden zu fehen. Wir glauben, dafz es nnfre Aufgabe ift, an dem müh ieligem langwierigen Werk der wirtschaftlichen nnd politischen Wiederanfrichtnng Dentfchlands zn nnferm Teil mitzuarbeiten, nnd daß es zn diefem Zweck eines großen nnd im modernen Sinne des Wortes ronfervativ beeinflußten Urbeitsblocks bedarf. Zwifchcn den Menfchern die fiir eine folche Front in Frage kommen, ftehen hcnte nnr noeb Vorurteile nnd Parteiapparatc.« Jntereffant ist, daß gleichzeitig die »Deutf.che T a g e s z e i t u n g ". daö führende Organ des groß agrarifchen Flügels der Deutfchnationalen, in einem Leitartikel zum Volköbegehren Stellung nimmt, der die Ueberfchriit trägt ,,Das Ganze halt! Sammelni« und im übrigen, allerdings noch fehr vorsichtig. gegen die »Umklammerung durch einen ver antwortungölofen Radikalismns« an. kämpft. A 10,05 present B. Berlin, 4. November. (Eig. DrahtsbexichU Die Eintragungen für das Vobischsegiebxesn bel lausfsen sich nach den bis jetzt dem Reichswahblesitet vorliegenden Ergebnissen auf 4·147 725. Das entspricht einer Beteiligung von 10,05 Prozent der Stimmberechtsigstesm Dieses Ergebnis dürfte keine nennenswerten Veränderungen mehr erfahren. Eh stehen lediglich nsoch die Ergebnisse mehrerer Gemein den des Wahslkreiisses Potsdsam I, eiinser Gemeinde des Wahlskresiifes Potsidaim 11, von drei Gemeinden des Wahlkreises Oppeln und vier Gemeinden im Kreis Magdebnrg aus. Aufhebung der Immunität Ougenbekqslk sx Berlin, 4. November. Die Strafanzeiige weg-en verleumderischer Beleidigung, die Reichsinnenminsister Severing bekanntlich gegen Hugeniberg erstattet hat, weil Hugensberg den bei der Stinnnenzähluns des Volksbegsehrens beteiligten Beamte n d e n or - muri der Wahlfälschung gemacht hat, ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Berlin 1 ein gegangen. Genieralstaatsanwalt Wibde wird am Mon th dem preußischen Jusftizminiisterium über die An ge etzenheii Bericht erstatten. Er will laut «Montags post« den Antrag stellen, daß sich das preußif Justiz msinisterium für die Aufhebung der inmus nität des Neichstagsabgeor neten Hugenberg einsetzt. Las Eine kritische Woche in England Macdonstds Indieupolitik - Vie Kometen der Mom- Pattv und die Arbeitslosigkeit .. Oeudecfoui schmacht-usw mit Moskau Teteqramm unsres Korrespondeuteus BFL London, 4. November Während sder letzten 86 Stunden ist hier eine erstaunliche Wendung in der politischen Situation vor sich gegangen. Während atn Sonnabend die Regierung durch die Indientrise ernstlich gefährdet schien und noch gestern die Sonn tagdblätter ausgeregte Sturnrfanfaren bliesen, bat sich heute das drohende Unwetter schon beträchtlich ver nogen Die Lage ist, wie gewdhnlich, durch allerlei Enthüllungen und Jndistretionen aufgeklärt worden. Es stellt iich heraus. daß die Reqirrnng zu ihrem , Vorgehen in der Indienfrage non Mitgliedern ) der andern Parteien geradenn gedrängt worden ist. Schließlich ist der indische Vizekdnig Lord erin, dessen Proklamaiion den Anstoß zur Krise gab, nicht von der Arbeitervartei, sondern noch von den Konservativen als Mann ihres Ver trauen« aus seinen hohen Posten ge rufen w ord en. Lord erin war es auch, der die Regierung dazu drängte, gerade seht eine Er klärung itber die endgültigen Absichten Englands in Indien abzugeben. Diese heißumssrittene Proklamas tison, die in der vorigen Woche in Delhi erfolgt ist, stellt, wie bekannt, fiir eine nicht näher bezeichnete Zukunft die Verfassung eines selbständigen bri iischen Dominiong wie Australien oder Canada in Aussicht. Damit hat es eine besondere Bewandtnis: Als noch Lord Reading Vizelönig in Delhi war, hielt einer seiner Mitarbeiter, Sir Malcale Hailetn eine Rede, in der er die Hoffnung der Inder aus Er langung konstitutioneller Selbständigkeit als trüge risch hinstellte. Diese Rede hat seit Jahren in der in dischen Politik eine hervorragende Rolle gespielt und » vergiftet noch immer den politischen Kann-s. Sie wird noch heute immer wieder als Beweis dafür an geführt, daß England seine schon im Kriege gegebenen Versprechungen nicht einzuhalten gedenke. Um die indische politische Atmosphäre von dieser Unklarheit zu reinigen, hat Lord erin eine seierliche Erklärung veranlaßt, die volle Klarheit über die englischen Ab sichten in Indien schaffen würde. Ganz ossenbar hat die Proklamatidn denn auch einen sehr günstigen Eindruck auf die indischen Parteien aller Richtungen gemacht. Die Inder sind allerdings praktisch weit mehr inter essiert an der in der Protlamation angekündtgten Einberufung der Englischssndiichen Kommission voq der partainentariichen Diskussion des Simonberich. tes als an der Erklärung über den Dominienftaillg, die sie nicht sum ersten Male bürer und von der sie genau wissen, daß sie zunächst nur tb e o retis ch ge· meint ist. Alle diese Dinge sind wübrend des Wochen. endes bekannt geworden und baben dazu beigeiragen, die erregte Stimmung in den Oppositionskreiien be trächtlich abgukiiblem Mnedonald bat gestern eine be· iondere Kabinettssitzung zur Besprechung der Indien« krise abgehalten. Die Tatsache, dass heute im Regie. rungöblatt »Dann Herald« eine überaus zuver. sichtliche Darstellung der Lage der Regierung erscheint« dars als Anzeichen dafür gelten, daß die Stel· lung des Kabinett-s nicht mehr als ernst. lich erschüttert gilt. Immerhin wird die De· batte der nächsten Tage in den beiden Häusern des Parlament-s noch schwierige Stunden sür die Arbeiter regierung bringen. Der Höhepunkt der Krice sann aber heute als jähem-under gelte-. Auch sonst wird übrigens die heute beginnende Woche eine schwere Prüfungszeit für die Arbeiterregierung darstellen. Heute nachmittag wird der sogenannte »Minifter für Arbeitslosigkeit-C Thomas, zum ersten Male seine Pläne für die Besserung der Verbältniffe auf dem Arbeitsmarkt darlegen. Von dem Ergebnis dieser Pläne hängt es bekanntlich ab, ob die Arbeiterregierung sich auf die Dauer halten kann oder nicht. Sie muß sich aus jeden Fall aus sehr schwierige Auöeinanderfetzungen mit den »milden Männern« aus dem linken Flügel der Labour Party gefaßt machen. Im späteren Verlauf der Woche wier Außenminister Henderfon über seine Abmachuns gen mit der Sowietregierung zu berichten haben, Diese Angelegenheit wird zweifellos noch weitere kritische Debatten ausltifem da ein großer Teil des Parlamentd den Verhandlungen nett Moskau ab lehnend gegenübersteht Macdonald ist also ietzt vor seiner ersten lebens gesitbrlicheu Klippe angelangt. Die nächstenf Tage werden därüber entscheiden, ob es feiner oftbewährten taktiichen Kunst gelingt, das Schiff feiner Regierung durch den Sturm bindurchzu führen. Jrrefühmng des Pariser Kundfunks X« Paris, 4. November. Durch Funksvruw Gesiern nachmiiiag war in Paris durch den Rundsunk des Senders RadiosParis anaekündigt worden, König Geora V. von England iei am Sonntag nachmittag an einem Hers xchlaa gestorben. »New York Herald« will über en Ursprung dieser Falschmeldung mitteilen können, daß die Funkstaiion Radio-Paris gestern telcvhonifch von jemand angerufen wurde, der sich am Apparat mit den Worten meldete: »Hier ist die-Aqeniur Havas. Wir haben soeben eine Nachricht erhalten, wonach König Georg euie nachmittaa verschieden ist« Da die Funkitation Radioiåtarig ihre neuesten Pach richien von der Aaentnr ,avaZ zu beziehen pslcgi, habe sie von einer Nachprüfung deg Anruss ab gesehen und die Nachricht verbreitet. Als das Ge rücht zur Aaentur Havaö gelangte, wurde idie Irre fiihrung aussgcdeckt. Maukike Oesbette I- Telegramm unsres Korrespondenten ob. Paris, 4. November Der französifckäse Botschafter in Brüssel, Manrtce Herbette, der zu esprechungen nach Wirtshauer wurde, tct heute früh plötzltg gestorben. Von ?erbette, dessen Vater länögere Zeit otschafter in Ber tn war, stammt dte Ue ersetzung des Bülowichen Werkes »Deutfche Politik-. Er hat übrigens auch im Jahre 1901 unter dem Titel »Ein ländltckfes Beuediåch etne Studie über den Spreewald, veer entlicht. aurtce derbetie darf nicht ver-wechselt werben mit Jean Herbette, dem bekannten Leitartikler des ~Temps«, der nicht mit ihm verwandt ist. - dabih Ullah hingerichtet Sonderklabeldienft der Die-Nur Reuesten Nachrichten J- Pefchawat, 4. November-. (Durch United Pr-eß) Nach drashtlossen Mebdungien aus Kasbul wurde die Hinrichtung des en«sthrvn-den afghanickchen Usuxpators Habib Ullab und elf seiner Anhänger durch Erichicßcn gestern auf Befehl Nadit Khans vollzogen. Ein Baden-Baden» Grad-rat in Italien verspottet x Karlsruhe, 4. November. wusch Funsbfpruch) " Der Ober-bit evmägter der Stadt Baden-Baden bat die teilegmpljåche intellng erhalten daß der Stabtmt unsd praktitfche Arzt Dr· Hückmer tu Ravenna verhaftet wurde. Wie es geist, bestand sich Dr. Hühner isn Begslesitusng einer ngsländeriku Ueber tue Gründe der Verhastiune ist noch nichts be kanuckgewordem Die Stasdtovetwasl uwg von- Karlsruhe at die deutsche Botschaft in Rom telegiraphifkh um n·ter-vent-iow gebeten, die auch zugesagt wurde. Jn Oben-Baden usimmkt man an-, daß eine Personen vevwechckluan vovlsiegtk . Maschinist Hopkins Pkemiere in der Staatsoper M a x B r a n d , Komponist des »Hopkins"«s, dokus mentiert ism Programmbuch (wie gefährlich Pro- Irammdiicher sindls: »Die gesamte Tsheatseraeschichte ennt nur die Blüte des aktuellen Theat-ers.« Dieses aktuelle Tlåeater sei uns verlorengegangen, mit ihm das große I übltkum. Es gelte, das Verlorene zurück sagen-innern Was ists mit dem aktuellen steater in der Oper? Ein paar Daten. Handels mythologische Barockoper wird durch die »Beggars Opera« Fest-ür9t. Sieg des aktuellen Theaters. Mozarts »F garn« ist unzwei deutig »Zeitoper«, Verbot-e einer kommenden großen Weltrevolntiotr. Webers »Freisk3lütz«: späte Blüte deutscher Rontaiitik. Wagners » ing«: Philosophie eines materialistiWem historisch denkewden Zeitalters, Ausdruck des wa enden Machtideals in Deutschland In alledem aber: Losltisunig vom kleinlich Gegen stänsdlichen, Gestaltung einer Idee, Realisierunlg krast etner Musik, deren einzigartiger Charakter es st und bleiben wird, höchste Sinnlichkeit und Abstraktsion su aleich auszudrücken. « In der Romantsiskerseit liesen bereits die ersten Gisenabagztem Kein Musiker oder Dichter wäre damals aus den esdanken gekommen, Lokomotiven zu besin en. die doch aktuelle Berkdrperunge:. des Zettgeicstes waren. Wagner war nicht nsur künstlerisch ein revo lutionäre-r Kons, unsd se n Siegsried ist ein Revo. lutionär. Aber die Barrikadenkäuwse- die er in Dres den erlebte, hat er in keinem ~Kunstwerk der Zukunft-« dargestellt Trotzdem war seine Kunst Gegenwarts kunst non ungeheurer Vitali·tät. Also: das ~aktu-elle Theater«, besonders in der Oper. wird seine Grenzen bat-en. Sie sind durch die Materie bedingt. . Der Geist der Musik wird sich einer allzu deut lichen Geaenstänidlichkeit immer wider-seyen. Die Ber xuchh Zeitunasansschnitte, Vlumenkatalvae. Fuss-all uiele und durch die Technik vermittelte Eindrücke su vertonen· waren doch nur Scherze, die mit dem Wesen Ir Musik wenig zu tun hatten und die nur als pietereien mit musikalischen Mitteln ausgenommen werden konnten. « NZI ZZIWIMFY Wiss-thue crucem tu m unk- Wenn Max Brand eine Buresanszene, die ihren Delegrammsttl deutlich von Georg Kaiser besoaen hat, »unter Musik setzen« will, so versagt er begreislichers weise. Und er versagt üsbevall dort, wo er ~kons equenten Naturalis:·«sus« vertonen will. Von einer zur Nutde herabgesunken-en Dame. die einen Spteßer lockst, dann man nicht eben Musikalttiit verlangen. Und wenn in dieser Gesikichte vosm Glück und Ende zweier Proletarier die niertreppe des öfteren be denklich knarrt, so bleibt awch für die Mwsik nicht viel Evbauliched zu sagen übrig. Schlimm-er ist es, daß der Komponist Brand auch dort versagt, wo die Musik in ihrem Element sein Ellir. Es scheint, dass die Erotih die doch der stärkste undedgenosse der usik war isn dieser ~Zeitoper« zu einek Liebe verkümmern konnte, gegen die das Mädchen aus der Achersisraße eine Isolde an Gesüshl ist« Wenn Nell und Bill, als est-ne Art klassisches Opern liebeöpaar, nakk mai-ernstem Schnitt Bekleidet mit ötlse der Zwii stoinleiter Schön-MS ie Plathortn ihrer Liede harsentdnenderweise erklettern, das Land Banalien mit der Seele suchend, so ist das die ~Bliide eines aktuellen Theaters-C von der keine Früchte M erwarten sind. Um die Potenz der Liebeslende der modernen Musik ist es freilich ohnehin so übel bestellt, dass man um die Zukunst ernstlich sorgen ums-. Max Brand also ist Pier kein Eroiiken Er ist esin Jntelleli. Und als fio Der stark. P? mochte das nicht unter-schätzt wissen. om Inte et sind schon We die Anrefungen åekominem die den Großen ihr r! ermdql chden nsd der Jnielleli bat auch hier eine s idöxlichkeit geschaffen Sie egehi in der Ideen-le Gegeniiide Menixuttsd Maicdine, ndisvidnum und Kollektiv, Etsdos nnd rieb zu gestatten Verkörveri d«-rch Menschen unsrer Tage unsd mii Mitteln unsrer Tage. Nur iii Max Brand nicht das Gewie, dein ein-e Synsisbeie der Gegen-sähe gelungen wäre. Angede- «Suche nach Beziehung lNun großen Pia-dumm« er feine Idee sur Kolpo ge yroiiitnieri. Doch wo die Idee rein ist, packt sie auch. Die Szenen in der Maichinenhalle sind von visioniirer Kraft. Diese Maichinen sinnen Sie find verkswerie Symbole menichlichen Geiste-. Sie minnen ihren einen-en Schöpfer sum Diener. Kein Various-i- ksk ist ..romaniifch«, sie iinqen sn Wien. Jeder Musiker, sofern er einer ist, san-n nur Romanviter fein. Und es wird W ais sideW einwenden des dieie kalten, eisernen Ungeheuer singen. Es ist hier un heimlicher Ausdruck einer unbeimlsichen Maierir. Zu Bopbins wird nur der Sachwalter dieser Mai inen versinnibjlidlitcht. Er ist von dem Ethod erfüllt, alle zu vernichten, Ue sich an den Maschinen ask reter wnsd gegen ishren Sinn, übe Arbeit, sich ver nZigem Glückbiches Thema für eine »Feitoper«. Unglück liiche Durchfllbvunq. Erzeugnis . wes Indem-UT das Konjunktur, durch ~Jonny entfesselt, ausnim. Denn diefer ethische Dopking scheut fis wicht, Its-P unetsbisch u handeln. Er erfäku daß tll und e einen Torfcklaqsauf dem Gewi en hab-en. Und sie-braucht sein W ssen, um die Frau zuvertiM, ekm Dir-ne zu machen msd dem Man-n su w , wei der »He-in Recht mehr hat, die Hand set an zulegen« tan den Hauptfchaltser der Maschinen . Wel ches , Netzt-« hat m Ende das Tier DAMan vie Redn hett be- sseu zu verhanka Und auch sonst- was mischen den Wälen biegt ist blutigde Schauerroumntik. Pol-d ist biet der dran-Mr m. Er stiehlt den Ich usset sur ge heimnsisvollen Kam-mer- die das »Prodsuktsionggehetms nis« enthält. Tötet Inn, den Arbeitskqmeraden und Mann feiner Geliebten Nell. Wird, hastemichtigesebn Etat-industrieller uwp napnqcisy ver das Seen-las qui Tanzbtelen fcknvingi, als hätte er nie etwas andres gedan. Und« Nell als Varietädsisva feiern läßt« »Suche nach Beziehung sum großen Publikum« Dann Sturz mich Ende des vaorkönnnvmab wie im düstersten Kitichfilm früherer Zeiten« Wenn Bill durch Zufalls schickung pllitzlich Ksniq in Halm-l würde, es konnte uns asuch nichts mehr verschlagen Denn Bill und fein Weib find Erfindungen eines Theater-ichs- die uns menschlich nicht das geringste angehen " Sie sind schließlich auch nur Gelegenheiten, eine bunte Szensenfolae voriiibevwirbeln zu lassen. Doch das muß man ihr zuaesteliem sie lau-weilt nicht. Sie hat - bei aller Qberfliicblichteit - den Vorteil, zu unterhalten Ein Pius allo, kein geringe-. Erreicht freilich durch ein Stilgebräu. das alles enthält, was bisher ~dagewelen« ist: von Puccini bis Sirnwinlsli. Es steht dem Musiker Brand wie feinem Malchiniiien Hopkins, dessen ethische Mission in der Verwirklichung katafirophalen Schiffbruelsyerleideh Der Schiller Seh-elek- m Masern da ein musikaliin Bilderduch geliebt, in dem man vergeb lich nach riginalitiit der Erfindung suchen wird. Momente der Konzentration: der packende motos rifche Rhythmus der Arbeiter-s und Maichinenchöre, der ichmilsiae, geschickt instrntneniierte Vlacksßottom, ein etwas fader Tango, der Einfall von Chanfon und verstimmten Klavier in der Urbeitetsftalchemme. Doch mit Mitteln gestaltet, die einem inter( nationalen Arsenal entstammen. Einem Arsenal, das alles Kollektive auszuriisten weiß, das in den Mitteln indessen versagt, wenn es darum gebt, das Individuum zu erfüllen. So umsteckt denn den Dia log eine Klangiprache, die lich im rchester nnihthchss voll gebärdet, aber til-ej ein Stammeln nicht erangss kommt. Der Jntellek Max Brands ist odnmächiig vor dem Gesicht, das er beschwor-en. » Teoh dieier Schwächen: es iit ein Gesicht. Ein stärkere- als das des ~Jonnn«, der vielleicht witziizer. schneidiaer, aber auch dürftiger war. Und ohne en der »Hei-Lins« wahriseinlich nie geworden wäre. Gut, daß ihn eigei Bii ne vom Range der Dresdner Staatgoner zur siu sion stellt. Man kann an dieien Dingen nicht vorbeige en, io nneriiillt sie iein insow- Sie erzwingen eine. useinanderiednng, hie notwen dig ist. Nicht daran Im zweifeln, daß die Oper neue Kräfte braucht, um weiterleben zu tbnnen. Kommen sie ans einer Snnibeie non Oper, Operette, Reoue nnd Zeitdtaina in der Zeitoperis Wir wollen es ab warten. Solange das Genie nicht da ist, bleibt der Verqu oerdienftlich. Das Genie macht immer, nsas es wi . Der Stoff des »Hu-Eins« ists-miß nicht als verwerten. Darin hatte der einsame ieiier ans der Galerie unrecht. Auf das »Wie« kommt es an. Und da hatte dieser Schlüselheld sekon weit mehr recht- Dcnn dieses »Wie-« eri önit sich n dieier Oper eigent lich vollkommen im Deloratinm Am Dekoraiinen II tatstnellen Snietö. der Szene, Ze- Mnsit, des or s . ’ sd war darum der aedsite Erfolg dieser Oper das in der Dresdner Ausführung dieses Dekoratwe aany dervdkrasend dargestellt wurde. In erster Stelle ist der Vüdnendildner Ad elf Wahns- unit seinen helfern Brand und Faun-) km nennen, dessen fsenifche Phantasie hier Bilder geschaffen hatte, die dem blossen Gehalt des Werkes erst die Iraftvolle Farbe d. Das eine bat der wdpkinw mit dem neuen Ruhm-te sicherlich set-sein« das er eigentlich
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