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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186303131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630313
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-13
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.03.1863
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MipMer Anzeiger. AmIMat! des Ki»ij>k BrMgmchl« Md dl» Raths dtt Stadl SlipM. W 72. Freitag den 13. März. 1863. Bekanntmachung, die diesjährige erste Tbeater-PenstonS-Vorftellung bctr. Zum Besten der Tbeater-PenfionS-Anstalt wird Montag den LS. März Die Hugenotten, große Oper von Meyerbeer, unter gütiger Mitwirkung der königlich bayerischen Hofsangerin Fräulein Stöger als Valentine zur Aufführung gelangen. Der Name deS geehrten Gasts bürgt dafür, daß diese Vorstellung ein besonderes Interesse darbicten wird. Dieß so wie der gute Zweck derselben läßt erwarten, daß die Bitte deS rknterzeichneten Verwaltung--Ausschusses um zahlreiche Theilnahme nicht unerfüllt bleiben werde. Leipzig, den 11. Marz 1863. Der Verwaltung--AusfchuH der Theater-Pension--Anstalt. Oeffenäliche Sitzung der Leipziger polytechnischen Gesellschaft am 12. December 1862. (Fortsetzung und Schluß.) Materialien und Utensilien für Buchdruckereien waren in London nur gering vertreten ; Bonnewell L Co. in London haben ein großes Sortiment von in Holz geschnittenen Buchstaben zur Ausstellung gebracht. Dieser Industriezweig hat keine geringe Bedeutung in der englischen Typographie, da bei Placateu, wo es gilt sich dem Publicum möglichst bemerklich zu machen, oft Holz lettern von den größten Dimensionen nöthig werden. Die für diesen Zweck bestimmten, in großer Mannichfaltigkeit ausgestellten Buchstaben sind in den größeren Sorten itt Weißbuchenholz, in den kleineren in Buchsbaumholz geschnitten und höchst accurat und sauber gearbeitet; die vertieften Stellen sind so glatt und eben, daß dabei die Bohr- und FraiSmaschine in Anwendung gekommen sein muß. Die Preise sind nach Dutzenden und in der Steigerung der Größe nach Linien berechnet, äußerst billig zu nennen. — Lefranc L Co. in Paris haben ihre Erzeugnisse in schwarzen und bunten Stein- und Buchdruckfarben ausgestellt, die nach den zur Ansicht gebrachten Druckproben an Frische, Glanz und Feuer nichts zu wünschen übrig lassen. Trouillet, ebendaselbst, hatte Nummerirapparate, darunter Instrumente zum Handgebrauch, „Portemoletts", ausgestellt; sie dienen dazu, das fortlaufende Num- meriren aller Arten von Btllets oder dergl. schnell zu bewirken.— G. Wagner ^UQ. in Berlin hatte neben einer ReUefcopirmaschine und emem Panlographen auch eine Nummerdruckmaschine aus gestellt, dieselbe ist zum Nummeriren von Actien, Coupons und dergl. mittelst der Buchdruckpresse bestimmt. So viel auch derartige von einander wesentlich verschiedene Apparate exisüren, alle haben mehr oder weniger Nachtheile; bei der eben erwähnten sind jedoch manche dieser Uebelstande beseitigt ; die Ziffern sind in ganzen Typen, deren 7 neben einander stehen können, m das Ziffernrad eingeschraubt, von welchen wieder eine ganz beliebige Anzahl in dem Rahmen auzubringen sind. Die Verkuppelung unter einander ist einfach und so eingerichtet, daß schon durch daS Aufheben des Deckels die Verstellung der Ziffern bewirkt wird, ohne einer leichten Hand habung Eintrag zu thun. — E. Trowitzsch in Berlin hatte außer mancherlei solid und accurat gearbeiteten Utensilien auch die Er zeugnisse seiner Schriftgießerei ausgestellt, von denen vorzüglich die Lettern für Blinde sehr beachtenswerth waren, 'so wie die mittelst der Maschine gegossenen großen überhargenden Schreibschriftlettern auf geradem Kegel. Vor nicht gar zu langer Zeit wurde dies für unmöglich gehalten, doch ist die Vervollkommnung der Gießmaschine so wert gediehen, daß die Maschine alle Arbeiten in fast gleicher Güte wie daS Handinstrument zu liefern vermag. '' I. Kriedlanderm Berlin hatte wer Stereotypplatten (Mustk noten), nach einem neuen Verfahren hergestellt, geliefert. Die Noteucharaktere waren scharf und schön und zeigten auch die Linien nirgend- eine Lücke, der Grund war äußerst glatt und eben; das Verfahren zur Herstellung war jedoch nicht näher angegeben. Die kaiserl. französische StaatSdruckerei hatte daS Verfahren (wenn auch nur im verschlossenen Glasschranke) etwas näher zur Anschauung gebracht und mit dem Namen „Pyroftereotypie" bezeichnet. Die Noten werden hiernach auf die glatte Fläche eines Holzblocks ge schrieben, dann die Metallstenrpel der entsprechenden Notencharaktere im vorher erwärmten Zustande aufgedrückt, so daß sie in das Holz einbrennen, hierauf das Liniensyftem durch ein besonders dazu paffendes Hobeleisen eingehobelt, worauf die Platte zum Stereo typien fertig ist. So einfach das Verfahren auch zu sein scheint, so dürfte es doch, der Preisnotirung der Stereotypplatten nach, den Typensatz nicht zu verdrängen im Stande sein. — Zum Schluffe seines Vortrags gedachte der Sprecher noch der Setz- und Ablegemaschinen. Die Beschäftigung und Ver richtung eines Setzers im Allgemeinen wird eben sowohl eine mechanische, wie eine geistige genannt; eine mechanische, weil er die Buchstaben aneinanderrelhen, erst zu Zeilen, dann zu Setten for men und die übrigen Manipulationen mit körperlicher Anstrengung verrichten muß; eine geistige aber ist sie, weil sie bei einem guten Setzer die Befähigung voraussetzt, dem Gedankengang des Autors zu folgen und die oft so schlechten Handschriften zu entziffern. Nun haben zwar viele denkende Köpfe seit langer Zeit, bis in die 20r Jahre zurück, es versucht, dem Setzer den mechanischen Theil seiner Arbeit abzunehmen oder wenigstens zu erleichtern und einer Maschine zu übertragen; die Bemühungen halten aber leider keinen Erfolg. Der Däne Sörenson war der Erste, dem es glückte, seine Setzmaschine zum Drucken einer politischen Zeitung in Kopen hagen eine Zeitlang in THMgkeit zu erhalten, obgleich sich vorher Or. Church in Birmingham, Heusinger von Waldegge, Klie- gel in Ungarn und Nosenberg in Schweden lange vergeblich bemüht hatten, dies Ziel zu erreichen. — Auch die Herren oung und Delcambre brachten ihre schon ältere Erfindung m dieser Ausstellung wieder zum Vorschein, um sie nach Schluß der Aus stellung wieder in den Ruhestand zu versetzen. Die von Mitchell erfundene Setz- und Ablegemaschine hingegen war schon eher geeig net, Aufsehen zu erregen. Diese Setzmaschine hat die Form eines flügelförmigen Pianofortes und ebenfalls eine Claviatur mit 37 Tasten. Ueber jeder Taste befindet sich eine lange Zeile gleicher Buchstaben, von denen beim Niederdrücken der entsprechenden Taste jedesmal einer fortgleitet und auf einem Bande, welches im rechten Wmkel zur Claviatur über Rollen läuft, wettergeführt wird, auf ein anderes Band, das sich ebenfalls fortbewegt, und zwar so, daß die Lettern in der Reihenfolge, wie sie gegriffen werden, durch ein Setzrad zum Aufrechtstehen gebracht werden; so reiht sich Buch stabe an Buchstabe bis zu Zeilen von 36 Zoll Länge in ziemlicher Geschwindigkeit. Sind viele solcher Zeilen auf diese Weise gesetzt, so beginnt dann der Setzer mit der Manipulation des Iustirens, d. h. er bringt die Zeilen in die bestimmte Druckdreite und Länge» Was nun die Leistungsfähigkeit dieser Maschine anlangt, so sttht zwar fest, daß damit da- 2»/,fache Quantum gewöhnlicher Hand arbeit erzielt werden kann; so sehr aber auch dieser Vortheil in die Augen springen mag, so wird er doch bedeutend verringert, wo nicht ganz fraglich gemacht, wenn man erwägt, daß mittelst dieser Maschine nur sogenannter glatter Satz (ZeirungSsatz u. dgl.) her-
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