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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186405201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-20
- Monat1864-05
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1864
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ls H. g. mmrrda, ltioa drr Drr-deu öln. Linhoro rur. dtt Mrißen, -amburg Bretlaii ne. Pologm in. van. . Kronpr Kusse. bcn. >!ürnbtrz Rcstaur Rrstaur inch. Hol Nürnberg urg. >1. Nümb. l. Hamburg Barne«. )N. Pruffe. ! Bavten er Hof. de Prujst l. Brau» e v. 18k m. Wch> chalt : 3o, o bl ader fef ^ unbelebt lueste Aul. I ts-Eiser^ 35.00. i/r GelN B. 2100 Ml Pfd. locs j I2/4 MI. 15 ^ NLdI bez., pn pr. d. M. indert. - -.3, Sept.' : und voll ahme.) -I wollen Mpzigtr Tagebktt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Freitag den 20. Mai. 1864. Ein Wort an die Arbeiter Leipzigs. Die neuerer Zeit von einem Theile der Arbeiter angefachte Bewegung kennzeichnet nicht nur da- lobenSwerthe Bestreben der selben, ihre Lage zu verbessern, sondern legt auch deutlich davon Zeugniß ab, daß jene Arbeiter wissen, was sie wollen und also ein klar bewußtes Ziel verfolgen. Sie haben die Ueberzeugung gewonnen, daß die fortschreitende Entwickelung der socialen Verhältnisse, welche größere Rechte zn- sichert, den Erwerb erweitert und immer mehr Annehmlichkeiten des Lebens gewährt, auch an den Einzelnen größere Anforderungen stellt und stellen muß. Solchen Anforderungen zu genügen, bemühen sie sich größere Fertigkeiten zu erlangen, ihre Kenntnisse zu erweitern, Sinn und Interesse für Gutes, Schönes und Gemeinnütziges zu erhöhen, um ihre Stellung in der Gesellschaft nicht nur würdig auszufüllen, sondern auch den Fortschritten auf gewerblichen und industriellen Gebieten zu folgen und Nutzen daraus zu ziehen. Es liegt auf der Hand, daß nur einem so heraus gebildeten Arbeiterstande die socialen Umgestaltungen immer mehr zu Gute kommen werden und er aus dem sich verbreitenden Associationswesen Nutzen ziehen wird. Während früher einzig und allein Volks bibliotheken und Sonntagsschulen dem Arbeiter Mittel und Ge legenheit boten, sich in dem angedeuteten Sinne zu vervollkommnen, öffnen 'sich demselben in den Arbeiterbildungs-Vereinen neue, seinen Verhältnissen ganz besonders entsprechende Institute. Die immer wachsende Anzahl der Vereine dieser Art, ihre ge deihliche Entwickelung und von der Presse berichtete Resultate lassen uns mit Befriedigung und Hoffnung auf sie blicken, aber auch den Wunsch daran knüpfen, daß ihr Nutzen ein recht umfassender und immer allgemeinerer werden möge. Um dies zu vermitteln, ist nöthig, die solchen Vereinen noch Fern stehenden immer wieder darauf hinzuweisen, welchen Anforderungen sie genügen müssen, um nicht dem Strome der Zeit zu unter liegen. Es kann und darf dabei nicht unerwähnt bleiben, daß z. B. in Leipzig die Zahl derer, welche den Arbeiterbildungsvereinen angehören, zur Zahl der gesammten Arbeiter keineswegs ein günstiges Verhältmß formuliren. Mag dies nun an dem noch nicht allseitig überwundenen In- differenttsmuS oder an den in letzter Zeit so sehr besprochenen miß lichen Verhältnissen mit den Vereinslocalen liegen, wir wollen uns heute einmal damit beschäftigen, die Arbeiter Leipzigs auf einen der diesigen Arbeitervereine (Gewerblicher Bildungsverein) bei Gelegen heit Kiner Localveränderung aufmerksam zu machen. Genannter Verein, welcher bisher sein Domicil in der ziemlich von der inner» Stadt abgelegenen Kreuzstraße hatte, bezog vor Kurzem ein im Hotel de Baviere zwei Treppen gelegenes Local. Außer einem zu den Vorträgen und Gesangsstunden bestimmten Saale steht demselben noch ein Lese- und Unterrichtszimmer zur Verfügung, wodurch den Mitgliedern Gelegenheit geboten ist, sich täglich im Vereinslocal zu versammeln, Belehrung und Unter haltung zu verschaffen. In diesen Localitäten finden, wie bisher, mehrmals wöchentlich Vorträge über Geschichte, Literatur, Naturwissenschaften, Gesund heitslehre, VolkSwirthschaft statt, woran jedes Mitglied ohne Wei teres theilnehmen kann, während außerdem allwöchentlich je eine Unterrichtsstunde im Rechnen, Stylübungen, Buchhalten und Zeichnen stattfindet, wozu eine einfache Anmeldung bei dem betref fenden Lehrer oder einem Vorstandsmitglieds genügt. Mit Aus nahme des Zeichenunterrichts, welcher Sonntag Vorm, abgehalten wird, finden diese Unterrichtsstunden Abends von 8i/r—9'/, Uhr statt und sind darauf berechnet, jedem Theilnehmer das für seinen Beruf WlffenSwerthe zu bitten und in einem CursuS von sechs R°»atm ihren Abschluß zu finden. Zu dem außerdem noch ertheilten Gesangunterricht kommen solche, die bereits einem Gesangverein angehört, ohne Weiteres, andere aber können bei dem von Zeit zu Zeit beginnenden neuen Cursus Aufnahme finden. DaS schon erwähnte Lesezimmer, in welchem ca. 50 Zeitschriften ausliegen, ist allabendlich geöffnet, wie auch aus der in demselben aufgestellten Bibliothek Bücher unentgeltlich entliehen werden können. Auch ist am Montag, Mittwoch und Sonnabend Abend ein Vorstandsmitglied im Vereinslocal anwesend, um über die Verhält nisse des Vereins Auskunft zu ertheilen und gegen Erlegung von 5 Ngr. Monatsbeitrag neue Mitglieder aufzunehmen. Am Schluffe dieser Mittheilung können wir nicht unterlassen der aufopfernden Thätigkeit der echt volksfreundlichen Männer zu gedenken, welche den gewerblichen Bildungsvereitt durch ihre Lehr kräfte und Unterrichtsmittel unterstützen. Im Interesse der Ar beiter selbst liegt es, daß sie die gebotene Gelegenheit hinreichend und ausdauernd benutzen. Nur durch das Zusammenwirken und einmüthige Zusammen stehen vieler, wenn auch kleiner Kräfte kann und wird Großes erreicht, wird es möglich werden in dem sonst so intelligenten Leipzig auch einen Arbeiter-Verein aufzubauen, welcher den Muster instituten von Berlin, Hamburg und Bremen würdig zur Seite steht. Dazu zu helfen ist Ehrensache der Arbeiter Leipzigs. t Oessenttiche Gerichtssitzung. Leipzig, 19. Mai. In der heutigen Hauptverhandlung ver- urtheilte das königl. Bezirksgericht das Dienstmädchen Anna Wil helmine Bertha Rosse aus Paunsdorf, 19 Jahre alt, welche, wie wir bereits in M. 121 d. Bl. mittheilten, geständigermaßen in der Absicht, das Grundstück ihres Dienstherrn wegzubrennen, im ^olzstalle Feuer angelegt hatte, wegen vollendeten Versuchs der Zrandstiftung zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe. Verschiedenes. Salmiak als Mittel ein Feuer zu löschen. In Nantes hat man in einem mit brennbaren Flüssigkeiten anaefüllten Keller eine Feuersbrunst gelöscht, indem man durch das Kellerloch einen Eimer Salmiak hineinschüttele. 60—70 Liters Benzin, die sich in einer Tonne befanden, hatten sich entzündet und in dem Keller eines Droguisten verbreitet. Man versuchte, sagt der „kdars äs 1a Loire" das Feuer mit Hülfe von Wasser zu löschen, und indem man die Kellerlöcher mit nasser Wäsche verstopfte, um den Zutritt der Luft abzuschneiden. Da aber Wasser auf brennendes Benzin keine Wirkung übt, so wurde der Brand immer heftiger und der rewölbte Keller verbreitete eine solche Hitze, daß die Füße sie auf dem Fußboden über dem Keller und bis an die Schwelle des Magazins hin fühlten. Es war ein großes Unglück zu befürchten, altz ein in der Nähe wohnender Apotheker den glücklichen Einfall hatte einen Eimer voll Salmiak in den Keller schütten zu lassen. Die Flamme erlosch hierauf wie durch einen Zauberschlag. Die Kellerlöcher wurden dann mit Mist verstopft; der Anführer der Pompiers ließ von Zeit zu Zeit noch etwas Salmiak in den Keller schütten und nach kurzer Zeit war jeder Schein von Gefahr verschwunden. Jedermann zog sich über die Folgen dieses Unglücks beruhigt zurück. Als man am folgenden Morgen in den Keller drang um zu sehen, welcher Schaden angerichtet sei, fand man die Tonnen, welche das Benzin enthalten hatten, umgestürzt und leer. Das erwähnte Journal fügt hinzu: Es ist unseres Wissens das erste Mal, daß man sich des Salmiaks zum Auslöschen eines Feuers bedient hat, das durch Benzin oder Petroleum, welches jetzt so allgemein verbreitet ist und benutzt wird, entstanden war. Die Er fahrung hat bewiesen, daß man davon jedesmal, wenn das Feuer in einem geschloffenen Raume sich erzeugt, mit Erfolg davon Ge brauch machen kann. (Berl. Börsenztg.)
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