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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186405229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar; Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-05
- Tag1864-05-22
- Monat1864-05
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1864
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k5. Lebens- tter Carl ffenen. bach, LtaLtj >t Brrliu. old. Honne, Lt. Dresden. S Thüringer )rf, goldnes de Pologne. ädt, >burg. l garni. de Baviere. Kronprinz. ruS Berlin, Kusfie. Roß. uration det ». lration bei e Pologne. chau, liebes n, Restaur. mbaum. > «rüffeln ration de< palmbaua. Hamburg >t Wien. Rusfie. »er Hof. üffelrrHof. md ration de« liest». se v. 1854 M. West editanstall gemeldet); ue Russen ; do.3°« 1170.-; l do. Dberschles. 13 Br. 2100 Pst. Pfd. loco 13-/. fest, o — nach brz.,»n -r. d. R, > s-st.- l, Iuni- er/. fest. und vo» hme.) - vollen Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt dis Kimgl. tklMglrichtS md bei Raths da Stadt 8chM. M IIS. Sonntag dm 22. Mai. 1864. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 25. Mai r». e. Abends 2? Uhr im Saale der 1. Bürgerschule. Tagesordnung: 1) Gutachten des Ausschusses für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen, die vom Nach beabsichtigte Ver legung der Freischule in das neue Waisenhaus betreffend. 2) Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen über: n) die Verlängerung des PachteS der.Gohliser Mühle; b) die Verpachtung eines Arealstreifens an Herrn Teuthorn; e) die Pflasterung des Fleischerplatzes. Bekanntmachung. Die Hundesteuer hat im Jahre 1863 4690 Thlr. 7 Ngr. 5 Pf. eingebracht, welche nach Abzug der Ausgabe von 806 - 23 - 2 - mit 3883 Thlr. 14 Ngr. 3 Pf. an die Casse des IacobShoSpitaleS abgeliefert worden sind. Leipzig, am 19. Mai 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlechner. Ein Vortrag von Schutze - Delitzsch. Einer an ihn ergangenen Einladung hiesiger Freunde und Gesinnungsgenossen folgend, hatte sich Schulze-Delitzsch am vergangenen Freitag hier eingefunden, um einen Vortrag über die Arbeiterfrage zu halten. Der große Saal des Odeon, welcher dazu auSersehen, war bis in seine letzten Räume gefüllt, und der herzliche Empfang, welcher dem verehrten „Vater der Genossenschaften" zu Theil wurde, zeugte in greulichster Weise dafür, daß jene Befürchtung, welche zum Theil die Berufung deS Redners mit veranlaßt haben mochte — die Befürchtung nämlich, es möchten gewisse nationalökonomisch- socialistische Ueberschwänglichkeiten auch in Leipzig einen fruchtbaren Boden finden — wohl nicht ganz aerechtfertigt sei. Der Redner charakterisirte im Eingang die verschiedenen Rich tungen, nach welchen die modernen Bestrebungen, eine sittliche und wirthschaftliche Hebung des ArbeiterftandeS zu erzielen, haupt sächlich auseinanderlaufen. Die eine Gruppe bilden jene Bestre bungen, welche, wie die Socialiften, die Hilfe des Staats dazu in Anspruch nehmen, sowie jene, welche nach dem Vorgänge mehrerer Führer der Ultramontanen, von dem Eingreifen der „Kirche" daS einzige Heil für den Arbeiter erwarren. Beiden Gruppen stellt sich jene compacte Masse entgegen, welche als ihren theoretischen und praktischen Führer den hochverdienten Schulze-Delitzsch selbst verehrt und welche ihr gesammtes Wirken auf die zwei Funda mente „Selbftverantw ortlichkeit" und „Freiheit" gründet. Die kritische Untersuchung, welcher der Redner die nebelhafte Forderung der Staatshilfe unterwarf, wies die ganze Bodenlosig- keit dieses mit mehr Glück als Geschick den gläubigen Arbeitern vorgehaltenen Köders hin. WaS ist der Staat? Eine Summe von Einzelwesen. Soll eine kleine Minderheit derselben von der iroßen Mehrheit der Uebrigen unterstützt oder übertragen werden, o läßt sich DaS noch hören; wie aber sollte es werden, wenn das Berhältniß sich umkehrt, wenn die zahlreichste Masse der Staats angehörigen Ansprüche auf Unterstützung und Hilfe von Seiten der Minderheit erhöbe? Wo die Selbstsorge und die Selbftverantwort- lichkeit wegfalle, da sei Demoralisation d»e natürliche Folge. StaatS- hilfe bedinge Staatsaufsicht ganz selbstverständlich ; wohin sollte eS führen, wenn die Leitung und Controls, welche der Staat bisjetzt auf politischem Gebiete auSübe, auch noch ins Bereich des volks- wirlhschaftllchen Lebens und StrebenS eingeführt würde. Und welche virthschaftlichen Nachtheile würden sich aus der Schwerfälligkeit und Kostspieligkeit eines solchen Systems ergeben! Der Redner beschränkte sich be» der ganzen Darstellung auf allgemeine Andeutungen, ohne in Ausmalung der Einzelheiten ein- »ugehen, um sofort auf die Bedeutung und den Segen der Genossen schaften überzugeben. Die Bedingungen des Emporkommens seien für jeden Menschen theils innere (Bildung, Anlagen rc.), theils äußere (Sparsamkeit rc.), wozu noch die allgemeine Bedingung der freien Gelegenheit zur Verwerthung der Kräfte und Geschicklichkeit eines Jeden komme. Viele arme und schlichte Arbeiter hätten sich unter diesen Bedingungen zu Reichthum und Ehren emporge schwungen, die große Mehrzahl der Einzelnen habe aber dasselbe ^>iel nicht erreicht, weil Jeder für sich allein darnach gestrebt habe. Zeit bessere Aussichten für dergleichen Bestrebungen eröffnten sich durch die Genossenschaften, welche die Kraft und das Streben jedes Einzelnen verstärken. Die Genossenschaft ist die Grundform der germanischen Gesell schaft in den ältesten Zeiten, wo es Stamm-, Gau- und Mark genossenschaften, zu Kriegsfahrten selbst Kampfgenossenschaften gab, wie ja durch eine solche die Römer im Teutoburger Walde ge schlagen wurden. Im Laufe der Jahrhunderte bildeten sich BerufS- ftände aus, von denen namentlich der Kriegerstand von sehr be stimmendem Einflüsse auf die Fortbildung der staatlichen und bürgerlichen Gesellschaft wurde, indem er die gemeine Freiheit und die volle Gleichberechtigung Aller vernichtete und, während er andererseits allerdings die nationale Existenz rettete, doch aus ehe mals freien und selbstständigen Männern Lehnsleute und Leibeigne machte. Allmälig gingen Berufsämter in erbliches Eigenthum über, eS, entstanden der Adel, die Geistlichkeit als fest gegliederte Kasten. Aus dem Volksstaat war ein Ständestaat geworden, innerhalb dessen die Ausbeutung der Massen durch die Privilegirten in ein förmliches System gebracht wurde. Die Folge war: Verfall des Reiches, des Volkes, der Freiheit. Endlich erst gelang es dem strebsamen Bürgerstande der Städte, sich zu Freiheit und Ansehen, zu Macht und Bedeutung emporzuarbeiten, und diese Bestrebungen find die Quelle des modernen StaatSbürgerthumS geworden. Aber diese mittelalterlichen Arbeiter, die sich aus dem Druck und Bann der Leibeigenschaft und aus der Bevormundung geist licher und weltlicher Herren loSmachten, bildeten — ganz im Geiste der noch nicht weit genug vorgeschrittenen Zeit — selbst wieder einen neuen Stand und schlossen sich gegen die übrigen Factoren deS StaatSlebenS so entschieden ab, daß auch ihre Stellung endlich die einer nicht mehr zu duldenden privilegirten Kaste wurde, deren Beseitigung erst unserer Gegenwart gelungen ist. Die wichtigste Forderung unserer Zeit ist: gleiches Recht und gleichen Raum zur Entwickelung für Alle! Darum sind die Ge nossenschaften die echten Kinder der modernen Zeit, welche Selbst regierung auf ihre Fahne geschrieben hat. Kein vernünftiger Mens ch wrrd heutzutage daran denken, aus den Arbeitern einen neuen
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