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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186303248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630324
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-24
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.03.1863
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Anzeiger. — .— . - — Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths dn Stadt Leipzig. W 83. Dienstag den 24. März. I86Z. Bekanntmachung. Der Verordnung vom 18. Mai 1857 zuwider sind neuerlich Note» ausländischer Banken, welche keine Auswechselung-- stelle hier haben, namentlich Meiningen, in erheblichen Beträgen auf hiesigem Platze als Zahlungsmittel in Umlauf gekommen. Wir bringen daher dre gedachte Verordnung, wonach die Verwendung derartiger, im Königreich Sachsen rncht zugelassener Werthzeichen zur Leistung von Zahlungen Jedermann bei einer Strafe bis zu fünfzig Thalern, den Agenten oder Beauftragten der betreffenden Banken aber der einer Strafe bis zu fünfhundert Thalern verboten ist, zur Nachachtung hierdurch in Erinnerung. Leipzig, am 18. März 1863. Der STath der Stadt Leipzig. Gvr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. lustigen aus, an gedachtem Tage Vormittags Uhr sich auf hiesigem Rathhause einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Die Pachtbedingungen so wie Verzeichnisse der zur Licitation kommenden Feldstücke sammt einer Karte können vom 21. d. M. an in hiesiger Marstallsexpedition eingesehen werden. Leipzig, de» 20. März 1863. Der Nath der Stadt Leipzig. Sihleißner. vr. Koch. Stadttheater. Di« beiden am 20. und 22. März gegebenen Gastvorstellungen d«S Fräulein Stöger waren auch insofern von großem Interesse, als die Gängerin mit den in ihrem inneren Wesen so sehr von einander verschiedene Partien der Margarethe in GounodS »Faust* und der Azucena in Verdi's „Troubadour" Ge legenheit fand, eine außerordentliche Vielseitigkeit zu bewähren. Beide Leistungen verdienten vollständig de» großen Beifall, den ste fanden, denn konnte man sich durchgehend an dem schönen seelenvollen Gesang der Künstlerin erfreuen, so gewährte auch deren durchdachte-, von echt dramatischem Ausdruck getragene- Spiel in hohem Grade Befriedigung. In GounodS Oper war das am meisten bei den hochtragischen Scene« der Fall, wie denn überhaupt die Sängerin vermöge ihres Naturells vorzugsweise aus das große und ernste Genre angewiesen ist. Deshalb hat auch ihre Azucena für uns ganz besonderen Werth. Es ist diese in jeder Beziehung (eine trefflich gewählte MaSke nicht ausgeschlossen) eine Leistung, die nicht bloS durch den äußerlichen Reiz der gut vorgetragenen italienischen Musik und durch äußere glanzende Effecte in der Darstellung wirkt, sondern auch vermöge des künstlerischen Gehalts auf große Anerkennung Anspruch hat. In der bereit- mehrfach besprochenen Besetzung der Oper „Faust und Margarethe* hatte sich im Uebrigen nur geändert, daß diesmal Herr Rübsamev die Partie des Valentin sang. Der Sänger brachte dieselbe — namentlich in der Sterbescene — mit besonderem Glück zur Geltung. Verdi'S „Troubadour ' war neu einstudirt und theilweise neu besetzt. Wiederholt müssen wir uns sehr an erkennend über Herrn Weideman»S Leistung als Manrico auS- sprecken. Einen wohlverdienten uugetheilten Beifall errang sich der schätzenSwerthe Sänger besonders mit dem Vortrag der bril lanten Arie im dritten Act. — Frau Rübsamen sang mit großem Erfolg die Leonore. In dieser Partie fand die Sängerin reiche Gelegenheit, mit allen ihren Vorzügen hervorzutreten. Sie hatte den ganzen GesangSpart der Leonore auf da- Sorgfältigste auS- aearbeitet, so daß auch die mehr zurückstehenden Momente nach Gebühr zur Geltung kamen, die Glanzpuncte — wie namentlich die aroße Arie und die berühmte Scene de- Miserere — zu großer WirkungSfLhigkeil gelangten. — Die Partie de- Luna gab Herr Rübsame» mit «benso gutem Verständnis al- bei diesem Sänger gewohnter mufikalischer Sicherhett und Eorrecthett wieder. — In de» Hauptrollen so aut besetzt konnte e- nicht fehlen, daß Verdi'- Op« auch diesmal sehr günstige Aufnahme fand. Der Abend de- 21. März brachte zwei Novitäten französischen Ursprungs. Die erste derselben, da- Schauspiel in vier Acten „Die Eine weint, die Andere lacht" von Dumanoir und Keranion, ist ein beliebtes Repertoirstück des k. k.Hofburg- theaterS in Wien; von dort aus hat es bereits seinen Weg über verschiedene deutsche Bühnen gemacht. Auch hier wurde das Schau spiel in der für jenes Theater gemachten Bearbeitung gegeben, bei der nichts zu-wünschen übrig bleibt, als daß der Bearbeiter die langen Reden und Erzählungen des Originals noch mehr gekürzt haben möchte. Uns sonst so ruhigen und geduldigen Deutschen geht nun einmal die Ruhe und die Geduld der lebhaften und leichtbeweglichen Franzosen ab, mit denen diese bogenlange Capiiel voll gleichgültiger und leerer Redensarten in ihren Romanen lesen, endlose Conversation über so gut wie nichts in ihren Theaterstücken anhören können. Durch einige nachträglich^ Kürzungen würde das neue Schauspiel jedenfalls nicht unerheblich an Wirkung-- fähigkeit gewinnen. Es ist dasselbe ein Effectstück, würdig seiner überrheinischeu Abstammung, al« solche- auf die Spitze gestellt, aber auch mit Geist und Geschick durchgeführt. Zu rühmen ist besonders, daß die Verfasser ihr Werk vollständig frei von allem Beigeschmack nach äswi-mouäs gehalten haben, ohne den e- bei dem modernen bürgerlichen Schauspiel der Franzosen bekanntlich so leicht nicht abgeht. Desto mehr ist aber auf Rührung und Ueberraschung gerechnet. Um erstere zu erreichen, wird die bekannte französische Tugend als Motiv benutzt; letztere kann bei den ge pfefferten Effecten nicht auSbleiben, deren stärkster und auch gewiß der Neuheit am wenigsten entbehrender am Schluffe angebracht ist. Da- Stück wurde sehr gut gegeben. Die beiden Witwen Ieanne Reh (die tugendhafte lachende) und Ieanne Vanneav (die heuchlerische weinende) fanden durch Fräulein Remosani und Fräulein Lemke ebenso elegante, als charakteristische Vertretung. Ebenso wußte Fräulein Heller (Laurence) für ihre Rolle zu ivter- essiren. Sehr gut gab Fräulein Huber die Rolle der Frau Reh; ganz besonders gelang e- der Darstellerin, die Eigenthümlichketteu im Wesen einer Blinden zur Anschauung zu brmgen. — Von allen Personen de- Stück- ist jedenfalls die Figur de- Notar Bldaut die am glücklichsten au- dem Leben herau-gegriffene und deshalb interessanteste, obgleich sie eigentlich nur eine Episode ist. E- konnte dieselbe um so wirksamer hervortreten, als Hen Ha rr i sch sie in trefflicher Ausarbeitung und schlagender Charakteristik darstellte. — Ebenso wußte Herr Czaschke au- dem Eanzeleichef Vincent eine höchst drastische Figur zu machen. — Die zwar um fangreichere, aber wenrg dankbare Liebhaberrolle Maurice Borel hrte Herr Ellmenreich sehr brav churH. — Auch die kleinen ollen der beiden Schreiver und de- Diener- Maurice waren
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