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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186406161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-06
- Tag1864-06-16
- Monat1864-06
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1864
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Bien, >aum. >os. »aum. Bav. onne. lruffe. gne. ion d. lm, g- «bäum. . und viere, »bürg, en. >«um. iwalde, e »den. , Hotel imburg. »nkfurt. )reöden, iologne. Tlin. en. Magde- de Bav. a. Roß. :ieg, als en, auf ;er Hal- t. 30/0 Änl. —; 408.75; ; Ober- S. 100 Pfd. pfd. loco )tt. 39»/, )—35§/ ual. bez., - Pr. matt. — Iuli- . Leblos. l9°L. UNd V0v chme.) - wollen l- von Anzeiger. AmMM dki Kimgl. BljiiWnchlS Md dlS Raths dkr SIM Schjig. M 188. Donnerstag den 16. Juni. 1884. Der Einfluß der Oeffentlichkeit auf die Erziehung. solche Bilder und Photographien Gift für die Jugend sind. Goethe sagt: Dummes Zeugv kann man viel reden und schreiben, es er wächst nicht so großer Schade daraus; aber Dummes und Schlechtes vor's Auge gestellt, behauptet ein magisches Recht; so lange daS Jedermann ist sich klar darüber, daß das Werk der Menschen-1 Auge gefesselt ist, bleibt der Geist ein Knecht. Was Bilder für Erziehung von mehreren Factoren geleitet wird. Der mächtigste! Kinder sind, weiß Jeder; sie sind, möchte man sagen, halblebende Factor ist unstreitig das Haus. Mit all seinem Wesen und Treiben, I Wesen für das Kind; es geht in ihnen ganz auf mit seiner Phan- mit seinem Streben und Ringen, mit seinen Freuden und Leiden, I tasie und seinen Neigungen und daher ist auch die Auswahl der mit seinem Denken und Meinen prägt es sich ein in die Glieder, I ersten Bilderbücher von ungeheurer Wichtigkeit. Wenn man nun welche ihm gehören, und man möchte sagen, jeder Mensch ist seinem I den Kindern solch' schlüpfrige Bilder vor das Auge führt, so werden innersten Wesen nach ein vollständiges Abbild des häuslichen'Geistes, I in ihnen Gefühle und Triebe erweckt, die sie zwar verbergen müssen, welcher in seinem Baterhause wohnte, obgleich auch nicht zu läugnen I die aber deshalb im Geheimen wuchern und unheilvolle Zerstörungen sein dürfte, daß Welt und Leben den Menschen oft ganz anders! anrichten. Den Reinen ist Alles rein! heißt ein altes abgenutztes formiren, als sein ursprünglicher Geist, seine zuerst m ihm ent-1 Sprüchwort; es hat nie grundweniger Wahrheit als auf dem Ge wickelten Anlagen es gethan hätten. Neben dem Hause steht als I biete der Pädagogik; denn mag auch dem Kinde zu einer rechten zweiter Factor der Erziehung die Schule da. Wie sehr man sich I Ergötzung am Schlechten die dar» nöthige Verdorbenheit des Geiste- m der heutigen Zeit von gewisser Seite her auch bemühen mag,! fehlen, es fühlt mit seinem aufmerksamen Auge gar bald die ver- die Schule als ohnmächtia hinsichtlich der Erziehung Hinrustellen,! führerischen Züge heraus, und da ihm nicht nüchterne Anschauungen es wird vergeblich sein. Klar wie der Tag ist es, daß unsre neue I wie dem Erwachsenen zur Seite stehen, so wird eS eben ein Opfer Volksschule durch die milde und doch strenge, auf sichre psycholo-! seiner Anhänglichkeit an ein schlechtes Bild. Zu den Photographien gische Erfahrungen gegründete Zucht und Disciplin, durch die I und Bildern kommen noch einige andere Sächelchen, die man auch vielen Anschauungsmittel und Reizmittel, welche ihr in neuerer I ruhig vor die Augen der Kinder hinhängt und setzt, wahrscheinlich Zeit geboten werden, durch die Spiele und Feste, die sich mehr! aber gar nicht ahnt, welch' unnatürlich und lebhafter Trieb der und mehr ausbilden, durch die Lebendigkeit und Frische des Reli-! Jugend daran Feuer fangen kann. gionSunterrichtes und auch der andern Fächer, die sich fast alle von I Als zweites verderbliches Element der Oeffentlichkeit sind die dem alten Zopf der Systemreiterei losgemacht haben, mächtig auf löfsentlichen Leihbibliotheken zu nennen, welche der Jugend daS Seelenleben der Kinder einwirkt. Und so scheint nichts zu! eine Menge Bücher in die Hände liefern, die alle Moralität gründ wünschen übrig, als daß der Geist der Eintracht über diesen beiden I lich im Herzen vernichten. Es ist gar nichts Unerhörtes, daß man Factoren schweben möge, daß sie stets Hand in Hand gehen möchten. I Bücher von Paul de Kock bei Knaben und Mädchen gefunden hat, Allein wäre auch diese Eintracht in schönster Weise vorhanden, es I und je heimlicher solche Bücher gelesen werden, desto zündender wäre doch noch keine vollständige Garantie für das Gelingen des I wirken sie. Aber ich will gar nicht blos von solchen Schriften Erziehungswerkes geboten, weil noch ein dritter Factor übrig ist, I reden, die so ganz grell wider die Sittlichkeit verstoßen ; auch die der leider weder m den Händen des Hauses noch in der Macht! seichten, sentimentalen und verschrobenen Romane richten nicht der Schule liegt. Ich meine die Oeffentlichkeit mit all ihren I wenig Verwüstungen im Kinde an. Theils wird das Kind durch freundlichen und rohen Bildern, mit ihren segensreichen und ge-1 sie zur Lesesucht verführt, welche zur Geistesträgheit und vielen fahrlichen Strömungen, mit ihren störenden und fördernden Ver-ländern Uebeln führt; theils wird durch solche Lectüre das gesunde anstaltungen. Kein Kind kann dieser Oeffentlick* ^ ^ " ^ -- ^ man müKe es denn ganz von der Welt abge Kreis seiner Familie einbannen, was vielleich Hervorbringen könnte, als die Oeffentlichkeit ist mit ihrem Einflüsse entweder heilsam oder aufbauend oder zerstörend. In aller Kürze werde auf die verderbenden und zerstörenden Elemente der Oeffentlichkeit, ! durch ein vollständiges Grab seines Lebensglückes. Nun könnte und dann auf die fördernden und zum Schluß die Frage berühren, ! Jemand sagen, wenn es auch keine öffentlichen Lesebibliotheken was wohl solchen Elementen gegenüber die Mission des Hauses! gäbe, so würden einzelne Kinder doch nach solchen Büchern greifen, und der Schule sei. Zu den verderbenden Elementen der Oeffent-! Kann wohl sein, aber fest bleibt stehen, daß die Leih- und Lese- lichkeit rechne ich zuerst: I bibliotheken der heutigen Zeit den Kindern es wenigsten- leichter Die schlechten Bilder, welche dem Kinde vor das Imachen, auf solche Abwege zu gerathen. Auge treten. Ich gedenke hier zuerst der Anschreiberei und! Doch rechnen wir hierzu ein neues verderbende-Element: DaS Anschmiererei an Häuser, Wände und andere öffentliche Oerter. I Theater. Wie, wird Jemand fragen, du stellst das Theater, Die sind der Ausfluß eine- verdorbenen, oder doch wenigstens I diese Schule des Lebens, diesen Quell der Menschenkenntniß, diese leichtsinnigen stechen Geistes, der nicht wenig ansteckend wirkt, und! BilvungSanstalt der Sprache, diesen Heerd der Schönheit, der theils zu gleichen Verunzierungen auffordert, theils jungen Ge-! Aesthetik unter die verderbenden Elemente? Im Allgemeinen nicht, müthern durch die Schamlosigkeit, die er an sich trägt, gefährliche! muß ich darauf antworten. Für Erwachsene bietet da- Theater Wunden schlagen kann. Schon die Römer klagten in der Kaiser-! wohl manchen hohen, vielleicht auch reinen Genuß ; aber für Kinder zeit darüber, daß die jungen Mädchen durch unzüchtige Inschriften! möchte es wohl mehr Schaden als Nutzen bieten. Zwar kann verdorben würden ^ <.».«» ,,, 1 aufmerksam ist, d mit Recht erheben „ . . . , - ^ . Malereien wirken die Bilder und Photographien, welche man vor! Leidenschaften vor sich aufziehen sehen, die ihr schuldloses GemÜth aller Augen, also auch vor den unschuldigen Augen des Kindes! vor der Zeit aufstacheln, wo sie Verhältnisse entstehen sehen, die hinhängt. Reich an solchen bösen Feinden der Sittlichkeit ist be-! vor ihnen noch lange mit einem tiefen Schleier bedeckt bleiben sollten, sonders die NeujahrSzeit. WaS da an den Schaufenstern zu lesen! wenn sie Handlungen geschehen sehen, die sie bloS momentan auf- und zu schauen ist und von den Kindern oft gierig verschlungen I fassen, unv also mißverstehen, wenn sie mit einem Worte in eine wird, da- will ich nicht beschreiben; nur so viel behaupte ich, daß I Welt hineingeworsen werden, für die ihr Geist noch nicht geschaffen «. L.
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