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Dresdner neueste Nachrichten : 26.11.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192911263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19291126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-26
- Monat1929-11
- Jahr1929
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 26.11.1929
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gez-« R WW Obst-. VUZsteundktchkn set Grumhachi an qcfchwctst werden well die 52 MU« sen Anschlka nicht c ists daß auch die kn Gründen nicht Rittclfmppeu der U L Unumwu bänqtgen Lin-en, die Rechtsgkuppm rn der demokrati. der sozialen und ’llkan»chshnemokka· M Unabhqngjaem I gehörig Von den ett Tat-sten sind echtsgruvpen W· adlkalc Linke FY letzten Enng das sei-h , sttöbildung setzte loieö Parteiun eine fchweremifis gierunqsmcthezt I der Linksvyyosil nation« Dqladjer nachträgliche Ah. fe. Dazu kommt Eine gewandte wird es Tardieu tnige Klippen zu Herr zu wsrden, schen den Mehr tlmstandr. Das Stärke, die man ja tastend, skskkau Ministerium über te Mehrheit m an offenem Aus, Ca U C nehmen. eintreten, kann Inngsroform im sieimßland 25. November jetunion meldet- Ta gegen 42 Teil ftischen«, gegen szxex per Deck- Wahrhast recht vkiftische Taten sollen, hat das diese Orga enko, dem ehe v e r u r t e i lt, taer verurtcilt, stelle t Neu-sten b United Pres) st heute drei bandseltsich um In bei dem Jn- Eschäfttgt waren Unterschlwgung ernsalem resdnet CDukch United ftern nachmittag e n i ü difch e n f M a n d a ts - ch, verübt. Als Ließ, drängte sich und gab drei cwalt ins Bein s ihn sofort und s Krankenhaus t yexvgjtet Es. Hekti LksigkÅ s Sicherfheffifn haben, daß ihm 2000 M. ver- seyg Reichspresiechef Zechciu Hqu wir heute eines Mannes gedenlen, den M lanolöuiia -Rcichspreifechei« ou nennen pflegt ewe Bezeichnung, die beinahe amtlich geworden ist, sp vmmlafzt uns dazu mehr als Throniftenpflicht. Am Heutigen Tage wird Ministerialdiretior Dr. Watte- Zechlity der Leiter der Presseabieilung der Reichs kkgiermw 50 Jacke Alls Seit dem Jahre 1908 gehört Dr. Zechlin dem iuswärtigen Amt an, seine diplomatische Laufbahn führte ihn von Uhessinien iiher Ueghpten nach Marolktn Im Anfang des Jahres 1914 war er Ge schäftsträgec in Tanger, verwalieie dann im Mai des gleichen Jahres das Konfulat in Tetuan, wo ihn der Krieg überrafchte. In feinem Verlauf wurde er der Botschaft in Madrid zugeteilt und hat dort Unter schwierigen Verhältnissen eine erfolgreiche politische Tätigkeit entfaltet. Nach Kriegsfchluß kehrte Dr. Zechlin nach Deutschland zurück und trat in die neu gegründete Presseabteilung der Reichsregierung ein, die damals der jetzige deutfche Gefandte in Warfchau, Ulrich Raufcher, leitete. Im Jahre 1924 wurde Dr. Zechlin Dirigent der Presseabteilung nnd 1926 unter Ernennung sum Ministerialdirektor ihr politischer Leiter. An der Spitze der Presseabteilung muß stets ein Mann stehen, der das persönliche Vertrauen des Reichskanzlers hat und der, unbeschadet der Funktion seiner Abteilung stir das Answärtige Amt, seine Aus gabe in der Vertretung der vom Reichskanzler ge leiteten Gesamtpolitik sieht. Es hat sich daher ganz logisch die Gewohnheit herausgebildet, daß der Reichs kanzler, der aus Grund einer politisch-parlamentari schen Konstellation die Geschäfte führt, zum Chef der Presseabteilung eine dem politischen Charakter des Kabineits entsprechende Persönlichkeit berusr Daß des Presseches der Partei des Kanzlers angehört, ist eine politisch und persönlich naheliegende, aber durch aus nicht immer innegehaltene Konsequenz-. Die sozialistisch geleiteten Kabinette sahen einen Sozial demokraten als Presseches, das Kabinett Stresemann einen der Volkspartei nahestehenden, die Kabineite Fehrenbach, Cuno und Luther, die ihre unparlamen tarische Grundlage betonten, neutrale Beamte, das erste Kabinett Marx ein Mitglied des Zentrums, während in den beiden Kabinetten Wirth ein den Grundgedanken der damaligen Koalition vertretender demokratischer Journalist das Amt des Reichspresse- Die Antwort der Deutschen Volkspartei IX Berliu. 25. November Die Nationalliberale Correfpondesnsz. der parteis amtliche Pressedienst der Deutsche-n Volks-» partei, schreibt: »Auf Empfehlung Hugenbergs hat der deutsch nationale Parteitag in Kassel eine Entschließung an genommen, die in verletzender Form, aber ohne sach liche Begründung denkbar ich-were Vorn-u rfe gegen die Deutsche Volkspartei erhebt· Diese Entschließung spricht in tendenziös zugespitzter Fassung von einer volkspartenich-sozialdemokratischen Politik, die unfähig sei, die deutschen Interessen dem Auslande gegen-über zu vertreten-weil sie den Raub deutschen Privateigentums nachiräglich sanktioniere, in die Vertreibung deutsche-r Grenzsiedler inPolen einwillige, die deutschen Bergarbeitser arbeitslos nnd den deutschen Osten menschenleer mache. Die D e m a - gogie, die aus diesen massiven Vorwürsen spricht, ist um so erschrecken«der, als sie von dem deutschnatio nalen Parteitag einstimmig gutgeheißen wurde· Wie sachlich unbegründet aber alle diese Vorwürfe sind, ergibt sich aus folgen-dem: Einmal ist es nicht angängig, die heutige Reichsregierung und die hinter ihr stehenden Parteien, zu denen auch das Zentrum, die Baorische Volkspartei und die Demo kraten gehören, für den Verlust des Krieg-es und seine Folgen verantwortlich zu machen. Zum andern hat die Deutsche Volkspartei weder zu dem deutsch-pol nischen Liquidationsabkomsmen noch zu den deutsch polnischen Handelsoertragsverhandlungen bis ietzt überhaupt Stellung genommen. Im Gegenteil hat sie sich ihre Stellung ausdrücklich vorbehalten-. Der Geist, der ans der deutlchnationaleu Entschließung Hugenbergicher Prägung und Empfehlung spricht. ist nicht geeignet. die innerdentiche Verständigung zu fördern nnd die Stellung Deutschlands nach außen Otto-ev Neueste Nach-Schien Dienstag, B.vaerhetz 1920 chess innebatte. Wenn beim Rechtskabinett Mars von der Norm abgewichen wurde, sich den politisch homogenen Presseches zu bestellen, so liegt tn der Tat sache, daß Narr sich einen Sozialdemokraten zum Presseches wählte, siir Dr. Zechlin darin die Anerken nung, daß er den damaligen Koalitionszweck und die Koalitionsidee objektiv vertrat und dadurch das Ver trauen des Reichskanzlers und der Oessentltchkeit rechtsertigte. sum erstenmal war Dr. Zechlin während des Rubrkampses, der ihm eine mehrwöchige Gefängnis hast durch die Franzosen eintrug und wobei ibm die Aufgabe zustel, die Vertreter der ausländischen Preise iiber die Vorgänge im Rubrgebiet zu informieren, in das Rampenlicht der Presse getreten. Der »Man chester Guardian« schrieb bei seiner späteren Ernen nung zum Reichspresseches über ihn: »Während der Besetzung des Rubrgebietes und während der Sepa ratistenunruhen im Rheinland war er eine dauernde unschätzbare Hilfe sitt den Zeitungskorrespondenten Sein Takt und sein Humor versagten nie, selbst nicht unter den schwierigsten Umständen« Allgemein bob damals die Presse seine Objektivität hervor, mit der er dieser schwierigen Mission nachkam. Und es darf Dr. Zechlin auch als Presseches nachgerühmt werden, daß die ihn auszeichnende Objektivität in seiner außer ordentlich wichtigen Stellung eines seiner bedeuten den Aktiva ist. Dr. Zechlin ist auch bei iden internationalen Tagungen, vor allem bei den Völ—kerbunsdsversam.m lang-en unsd Sitzungen des Rats in Geni, als Mitglied deutscher Delegatiionsen in Erscheinung getreten, und bat dort beim Spiel aus der Klaviatur der inter nationalen Presse eine Fertigkeit erreicht, die ihm gegenüber seinen Speziiabkollegen von den andern Delegaiionen eine gewisse Ueberlegenbeit gibt. Aus diesen Tag-ungen» bemächtigen sich nicht nsur die Kari katurenzeichner seiner als beliebt-es Objekt, auch die ausländischen Zeitungen widmen ishm sehr ost einige Zeilen. So begrüßte ihn bei Beginn »der Haager Kon serensz eine holländisch-e Zeitung mit einem Leitartikel als »Den sparte figur« der deutschen Delegation. Dr· Zechilim »der gleichzeitig auss seine zeshnjäihrige Zuge-Ewigkeit zur Presseaibteilunsg der Reichsregierung zurück-blicken- kan«n, gebiiihrt das Verdienst, sder Presse abteilung das Verständnis unsd das Vertrauen sowohl der Regierung wie aiuch der Presse gesichert zu haben. Fuss ist kein geringes und ein sehr persönliches Ver isen t. zu stärken. Ueberall wo sich dieser Geist bemerkbar macht, kann er nur so zerstörend nnd katasiraphal wirken, wie innerhalb der Deutschnationalen Volks partei selbst. Die Deutsche Volkspartei wird nach wie vor in dscn geistigen Spuren ihres großen Führers Strefesmansn wandern. Sie wird also innerpolitisch den Geist der Volksge-meinssch·ast, nicht der Parteizerkliiftung pflegen und außenpolitisch die nationale Realpolitik Stresemanns sortsetzen.« Am Grabe Girefemanns » B. Berlin, 25. Not-einber. (Eia.,Drabtberichti Am gestrigen Totensonniag hatten die Groß- Berltner Friedhüfe einen Massenbesuch zu verzeichnen. Die Besuchcrzahlen übertraer im allgemeinen auch bei weitem die der Totenfonntage der vergangenen Jahre· Dazu mag mit das schöne Wetter bciaetragen halben. Der Waldfriedhof in Stahnsdorf zählte bei spielsweise über 20000 Vesucher, so daß die Reichs bahn Sonderzüge einstellen mußte. Auch der Fried hof der louisenstädtifcheu Gemeinde, auf dem der verstorbene Reichsaußenminister Dr. Stresemann beigesetzt ist, war das Ziel vieler Tausenden Schon in den ersten Morgenstunden füllte sich der Friedhof in der Bergmannstraße. Stumm und andachtia zog die Menge an dem noch frischen Grabe vorbei. Zahlreiche Kränze wurden niedergelegt, unter ihnen auch ein Kranz der Reichsregierun g. Jn der Friedhofskapelle des neuen Garnisonkirchhofes fand nachmittags die übliche Gedeukseier statt. Neben vielen Hunderten alter Soldaten, die zumeist in Uniform erschienen waren, sah man auch Reichspräsident v. Händen bura in Begleitung seines Sohnes. Eine riesiae Menschenmenge hatte vor der Kirche Aufstellung ge nommen und brachte dem Reichspräsidenten vor Be ginn der Feier und nach dem Verlassen der Kirche eine stille Huldignng dar. Amtlicheø Ergebnis des Bolkøbegehrens WTB. Berlin, 25. November. (Amtlith) Der Reichswahlansichnß hat in feiner heutigen Sitzung festgestellt, daß zum Volks-begehren »Frcibcitsgefetz« im gesamten Eintragnngsgebiet 4 135 900 unzweifelhaft gültige Ein iragnngcu erfolgt sind. Damit ist die erforder liche Anzahl von Eintragungen, mindestens 10 v. H. der Stimmbctcchtiqtem erreicht Seite Z Reue Wendung in Chan TeleqrammuufresKorrespondenten RFL L o u d o u , Is. Nov-user In China iit eine neue iilerrnicheude Wen dn n g eingetreten. Der neneste Feldzng der Rankinger Regierung gegen den Marsch-til Feng YOU Maus M plötzlich ou Ende gekommen. Feng hat ieine Armee in die westlichen Provinzen suriickgezogen und Hat den Regierungsirnppen gestattet, ohne Kam-i in die Stadt Loynng, dein strqtegiicheu Schliisselpnnti der Provinz Honam einznmacichieren. Zunerliiiiige Be obachter nehmen an, daß zwischen Tichang Mai-sche! und Feng Ynshiinng ein Koninroiniß zustande gekom men ist, in dem große Geldbeiriige eine Rolle spielen sollen. Man glaubn daß die Nanlinger Regierung iich durch die immer gefährlicher werdenden Drohungen vom Siiden nnd in der Mandichnrei veranlaßt gesehen hat, dem Marichnll Feng beträchtliche Zugeständnisse zn machen. Wie aus Peling gemeldet wird, find die politifchen Kreise in China fehr besorgt to eg e n de r nen e n Offensioe der Rnffen in der Mandfchns rei. Es wird ftir möglich gehalten, daß die rnffilche Oftarmee tatsächlich Befehl erhalten hat, die chiuefifthe Ofthahn mit Gewalt znriickzuerohertr. Berichte oou großen Zusammenstößen laufen täglich hier ein. Die Rufsen machen offenbar entfchlosfene Anstrengungetn nnter Einsatz großer Trnppenmengen, fchweret Artillerie und von Bombenflugzeugen Eindruck anf die Chinefen zu machen. Theilen- von den Rassen besetzt Sonderkabeldienkt der Dresdner Neueften Ruck-ruhten .- T o l i o, Us. November. iDurch United Brei-I Die Zeitung »Am-i« meldei aus Charbim dick Chailar von den Sowjeittuppeu bei-Hi worden Ici. Die Zivilbeviilkctuuq iliebe in Scham-· Oüken geräumt ·X Disker 25. November. lDurch Funkspruch.) Heute mittag kurz nach 12 Uhr hasben die letzten stan zösischcn Besiatzunigstruppen Düren verlassen. Die Uebergasbe sämtlicher Gebäuide ist ordnungsmäßig er folgt Düren rüstet nunmehr zur Befreiungs seie r, die am Sonnabend uusd Sonntag stattfinsdet Die Heeresgrundstücke in Sachsen J Dresden. 25. November Dem Sächsiicben Landtag ist soeben als V o r l a g e eine Vereinbarung zugegangen, die zwischen Sachsen und dem Reiche über die Verwendung von ehemaligen Heeresgrundstücken getroffen worden ist. In dem Gesetz vom 25. Mai 1873 war be stimmt worden, daß das Reich die in sein Eigentum übergegangenen Militärgrundstücke e n t s ch ii d i gungslos an das Land zurückzugeben habe, wenn sie sür Zwecke der Reichsmilitärverwaltnng entbehr lich oder unbrauchbar geworden seien und ein Ersatz nicht notwendig sei. Mit der Auslösung des alten Veeres war dieser Fall für eine große Zahl von Heeresgrundstiicken gegeben. Die Mehrzahl der bisherigen Heeresgrundstiicke wurde teils andern Reichsverwaltnngem der Reichssinanzverwaltung, den Reichsoersorgungsbehörden und den Reich-durchw ftellen überlassen, zum Teil von den Ländern sitt- Unterbringung der Schutzpolizei in Anspruch ge nommen. Die Länder haben deshalb den Heim sallanspruch geltend gemacht. Trotz der seit zehn Jahren betriebenen Bemühungen ist es bis her nur Bayern gelungen, zu einer Einigung mit dem Reich zu gelangen, da es sich infolge der Sonder stelluna seiner früheren Armee in günstigerer Rechts lage besand. Durch die Verordnung vom Oktober 1923 über die Erweiterung des Abaeltungsoersahrens fitr Ansprüche gegen das Reich ist die Entscheidung über den Heimssallansprnch der Länder der gericht lichen Entscheidung entzogen. Anderseits hat der Reichswehrminister bisher noch keines der bean spruchten Grundstücke für entbehrlich erklärt, da er sich alle Möglichkeiten der künftigen anderweiten Ver wendung der Grundstücke für Heereszwecke osfenlassen will. Das Reich bat vielmehr den Standpunkt ver treten, daß siir die Entstehung des Heimsalls die Tat sache der Nichtbenutzung nicht ausreiche, und daß nur die Entbehrlichkeitserkliirunq des Reichswehrministers entscheidend sei, deren Abgabe seinem alleinigen Ermessen unterliege und aus dem Rechtswege nicht erzwungen werden könne- So blieb Sachsen nur der Weg eines General vergleichs. Nach der Vereinbarung die dem Landtag zur Genehmigung vorliegt, überläßt das Reich dem Lan-de Sachsen diejenian Liegenschaften zur dauernden unentgeltlichen Benutzung, die am Tage der Unterzeichnuna sür Zwecke der staatlichen- Polizei. einschließlich Landgendarmerie, verwendet werden· Der Wert dieser Grundstücke beläuit sich aus rund 23 Millionen. Sachsen verzichtet dagegen aus das Heimsallrecht nach dem Gesetz von 1873. Das Reich wird die überlassenen Grundstücke . nach 20 Jahren nur dann zurückforderw wenn es fie fü- Zwecke der Reichswehr insolae außerordentlicher organisatorischer Llenderungen der Wehrmacht be nötigt. Sachsens Verzicht erstreckt sich jedoch, wie ins Schlnßvrotokoll ausdrücklich erklärt wird, nicht auf den Alaunplatz. Ueberfall auf das heisifche Ministerium Telegramm unsres Karten-andeuten w. Das-infiqu 25. November Das lleibersalltommando wurde hente vormittag um 8 Uhr in das Ministerium gerufen, da dort ein hoher Ofsizier angeordnet hatte, daß sämtliche Minister, der Oberst-aatsantvalt nnd der Staatsrat, herbeigeruer und alle Zimmer abgeschlossen werden sollten. Er wollte dafür sorgen, daß die Zustände jetzt endlich anders würden. Der Aintsdiener hatte, als er seinen Dienst antrat, den Ossizier, den die im Erdgeschoß befindliche Schutzpolizeiwache an standslos hatte passieren lassen, im Vorzimmer des Ministers getroffen. Der Ofsizier hatte dann in barschem Ton die oben erwähnten Anordnungen ge gesben. Sosort wurde das Ueberfallkomniando alars miert, das in starker Anzahl anriickte. Es wurde fest gestellt, daß man es mit dem 30jährigen Alt händler Crößmann, der im Kriege eine Ver letzung erlitten hatte, zu tun hatte. Er scheint das Intermezzo in einem Ansall von Geistes stö r u n g verursacht zu haben. Er wurde in Gewahr sam genommen Der Uebersall ans idas Ministerium erregte in Darmstadt große Heiterkeit. Anklage gegen Major Pabst B. Berlin-, 25. November. (Eig. Drahtbericht) Eine Strafanzeige gegen Major Pabft wegen Anftiftnng zur Ermordung Karl Liebknechts und Rofa Luxemburgö ift eingegangen. Wie die »Montagg-. post« mitzuteilen weiß, wird die OberftaatsanwaM fkhaft fich noch heute mit dem preußischen Justiz minifter in Verbindung setzen. In der Begründung der Klage heißt es, daß Papst dem Kapitiinleutnant Pflugk-Hartung und demOberleutnantVogel nur nach außen hin den Befehl zur Ueberführung der beiden Gefangenen vom Edenhotel ins Gefängnis ge geben habe, in Wahrheit aber deren Befeitigung von den Offizieren verlangte. Als Zeugen für diefe Behauptung werden u. a. der Reichsanwalt Jornö und ein Oberleutnant Liepmann genannt. Allerdings wird man »die beiden Hauptbelaftnngszeugen nicht ver nehmen konnen, da Pflugk-Hartung bei dem Kapp- Putfch durch eine Handaranate umgekommen ift und bOelEieräettttnant Vogel schon feit Jahren sich in Holland n e . gen Etschekmms Frömmigteit«, :, nicht eine be von .Katbolizis.- n: das immer h einem Gottes :eö Tuitzs und Een Prüer und es. Sein intel ik ftandhaltende b unsrer akade- Methoden und cöglichketten für eifrigen Quellen ich - katholischen r und Verehrer Todfeind aller ranntqu Es und lateinisch -igen, heutigen ormulieren, die nqlich waren .szantinischen sit-rings feiner Hesse zeigt Uns kkssdgzs sxsd as «n c: nleuchtct dieses en dieses heroid Be ist das Leben« nit dem et den e Z c i t f l u cht und durch Inmi- 1r zerrissen- er, - » I -ließeU.« kenzcn«. fEin ite bat wenige n Denn-angen cs dgvon . gps " nisfkiifw then fel. Da- war Gustav Streiemann. Hugo Ball und Gustav Stresemann Welten scheinen zwischen dem Land baus in Agnuzzo und dem Arbeitstisch in der Wil -belmftraße zu liegen. Und dennoch: wenn man dieses Buch liest, muß man immer wieder an Stresemann ·denken. Und wenn man die Art sieht, wie beide ichlicht und selbstverständlich ihr Schicksal ausbündelm Ja sagen auch zum letzten, höchsten Einsay, sich für DAMqu Mem-. dex »eine- Æ PMHJLIF Utxd . Weiterträger der Fackel beiligften Geisteölikhtes in i einer· dunklen Zeit, der andre als klarer Staatömann s in einer zerrissenen, verzankten kleinen Welt der Niedertraeht und Verworrenheit sich seiner Riesen " verantwortung bis in die letzte Faser seines Wesens s schaudernd bewußt - dann sind die beiden engste Brüder im Schicksal. Beide gingen an ihrer Sendung zugrunde, beide, verbrannten sich selbst in heiligem Eisertum, beide gingen ihren Golgatba-Weg, ohne sieh umzublickem bid zu Ende, beide sind Träger deutschen Schicksals in dieser ungeheuren Zeitenwende. Ihootlok sehnt-o · = Ein neues Schauspiel non Leidens-even» Aus Düigeldo rf wird uns geschrieben: Wahrend Kot enheyer die Stoffe zu den meiften feiner Romane und Dramen bisher der Geschichte entnom- Men hat« gestaltet er in feiner neuesten Schöpfung »Die Br liebe-« Konflikte aus dem Leben der Gegen wart.« Er ftellt in dem im Düffeldorfer Schauspiel haus uranfgeführten Werk Menschen der alten und neuen Generation einander gegenüber. Dabei wird der Bau einer Brücke ins Symbolifche gedeutet. Das TM beenö Technik erinnernde Schauspiel zeugt von dichterischem Verantwortungsqefühl und ift in feinem Baadiihnenwirkfatm Doch dränat sich in den Dialog des öfteren ein lehthafier. ntoralifietendet Unterton, der, vor allem itn zweiten und vierten Akt, aufdring llch wirkt. Die vom Dichter geleitete Auiiüdrung fand gebiihrende Anerkennung. Dr. 11. K. =-.. esse es aus otl e «ii.« Dienstaa Sfähstm lünstlerlkmsksiuqcn uxtdossiekletseWalvuma Stuf-en Editba Ott. Eggen Kno. Am Flügel: Walter Goldmamh = CI ca than diessssim uTspsi Ämstsiisifiiidch 148 uvk im kleine-: zanke ker- Kacktfnkaknnfchafat Mist Professor Otto · Jud-z Esxkttka a inettsfäpieachalt-citoll Lustspiel »D er poli =·Yttequu-Zek Ver-Wu- Dkgdem Mittwoch nach-nn tnas A thr: Jilhrnna dankl das endehauö der Mitaq mit WMZ ERSTE-111 - »Es-»O « F « W « s« LI» Bos- UII U k UU k. Kot-ums Dr.Ji«oe-(Lcipsiq)." « - Wir sind jung Utaussiihtuuq des Staatstheaterltudioö Verdienftvolle Absicht: den Fememorsd an den Pranger zu stellen, das verbrecherifche Treiben ge wisser Geheimovgawifationen ausfzuzeigem dise Not einer Jugend, die Opfer skrupellofer Ausbeuter und Abenteurer wurde. Das ohne politische Tendenz dar zustellen versucht, nur menschlich motiviert An der menschlichen Motivierung haperts indessen· Friedrich Lichtnecker, selber noch fehr jung, kaum älter als seine Figuren, stellt einen Schuh Men schen auf »die Bühne, frisch importisert asus einem Leben, wie es desr Autor nicht ganz unbefangen auffaßt. Und weiß nichts damit anzufangen Wie ein Zettelkasten u einem Roman ist das, der doch ohne dichterisches Ingenimn nie ein-er werden kann. Es geiht usm einen jungen Menschen, Karl Jasp heißt er, Mitglied einer Geheimorganiiatiom auf den ist das Los gefallen, ein-en politischen Machthaber zu ermorden. Es kommst ihm die Erkenntnis, daß eine Idee krank fein muß, dise Meiuchelmorsd befiehlt. Er sagt sich los, tritt ans dem Bund aus, wird als »Ver räter« und ~Meinseioinser« vom Femgersicht zum Tode verurteilt. Sein-en besten Freund, Treiben trifft wie derum das Los, den Jasp zu ermorden. Der tut es ohne großen inneren Kaan Der Katzeniammer kommt später- Und dann erschießt er sich. Wäre schon Stoff zu einem Drama. Lichtnecker bleibt in den Anfängen stecken. Er pappt so viel drum herum, »daß nur ein Bklsderbuch entsteht, das in der Zeichnung hilflos isft. « Dieser Karl lafp hat estne Schwester Hkldr. die war-de vor Jahren erniedrigt, einem Manne Zuhälters dienfte zu leisten. Der Mann ist Hauptmann Rost, Führer des Gesheitnbuthdes. Karl, der Mordgedutmene, erfährt es awf esiner Garten-»dan-! von der Ans geftoßienen dach, jetzt hat er einen Grund, dem Bund die Freundschaft zu lünilvigenl Schasdel Er hätte andre Gründe-habenkönnsen. N Er hatte einen, der dramqtsisch durchzuführen be deutsamer gewesen wäre. Er ist ein heller Kons, er ist die Vernunft in diesem wirren Stück. Sein Bekennt nis: »Ist diese ganze Zeit nicht eine einzige Ver wirruan Und gerade wir sollen es sein, die klar sehen und diesen Gordischen Knoten entwirren können? Wir. die Generation, die, untererniibrt, sich kaum auf den schwachen Beinen halten kann? Man trommeli uns Phrassen in Hirn und Blut. Wir leben vom Geist andrer. Wir tanmeln in hochgezüchteten Jdealen, die immer wieder in einem bestialischen Mon enden!« lStürmischer Beifall aus offener Szene.) Doch leider nur esin Zettel aus dem Zettelkasten. Der allerdings eine Wahrheit enthält Und Treiben der Mörder am Freund, bekennt: »Ob« diese Jugend, sie ist nicht nur dumm, sondern auch gemein unsd rücksichtslosi Sie setzt uns Gefahren unsd Konflikten aus, denen wir nicht gewachsen sind... Sie ist unser Feinsdi Und wir nennsen diesen Feind schön und lieben ihn.« Es ist nicht das erstemal, daß die Jugend der Gegenwart sich so sieht. Die Jugend, mein Feind! Dieses Lamento klingt aus vielen Büchern der Jungen, ist eine erschreckende Dissonanz. Wirklich die Jugend der Gegenwart? Lichtniecker demonstriert an einigen Bei-spielen. Tilln, placonisches Verhältnis des Treiben läßt sich von einem Muskel menschen vergewaltigen und wird zur Dirne. Marie chen, ein zwölsjäsbrigses Schulmädeh gebt ins Wasser, weil sie ein schlechtes Schulzeuanis hat. lLokalnotiz, so zwiischendurchq Frei-du« Eintänszäzn verdient sich als kesser Junge reichlich Moneten sennig, ist durch gebrannt uwd vagabundieri aus der Straße· Warum ist er durYebranntP Warum vagabundiert er? la, warum? amist er die Methoden des Freddn lernen kann. Er begegnet ihm nachher als kesser Junge, während der andre von Krankheit zerfressen und Her lumpt ist. Es ist schwer, anständig zu bleiben. Karunells sabrt, dieses Leben. Mit Sudermann-Technik. Ein bitteres Urteil, das Lichtwecker über sein-e Generation fällt. Dilln kreischt den Song dieser Jugend: »Wir sind keß und schwer besoffen von dem FootsbalL Foxtrott, Geld. Liebe ist Konsumverein, weil wir anders als die andern sind« Wir sind jung, unsd guts istt)nicht immer schön. lSelten gekonnt um so mehr e on . Symbol und dsie Hoffnung des Autors: Nach Tillus Song ziehen Schulkinder dranßen vorbei, und die sinan das echte, nnvcritellte Lied der Jugend: »Wir sind jung, die Welt ist offen, o du schöne weite Welt..." Die werden nns einmal beiseite .chieben, stöhnt der imme Mann. Durch sei-ne Tillu läßt er saaent »Wir alle sind schon als Greise ans die Welt gekommen-« Seltsanie Jugend Sie wäre erbariiiiitias wiibrdsig wenn es nicht doch asnch esine lebenstiichtigere ga e. . · » , f , """L·Dic ist übersehen worden in diesem Stück, das nur ein-en Schnitt Verwirrter zeigt. das den Kern nicht trifft,» nur· Flecken auf der Schale sieht. Aber ehrlich gemezytisx»» ,· « » » sp , Ein Stiick jedenfalls für ein Schauspielerstudiss, das ja Werden-des zur Diskussion stellen mill. ~2»lktuell les The-ater." Wie es sdamit steht, das wissen wir onnu allmählich. Aktnelle Themen siwd fchocktveis in dieser Gegenwart An Auslesern fehlt es nicht« doch an Ge staltern, an Dichtern. Auch die-fes bier·ist·nsur Auslese- Das Studio der Schanipteler ant Staatst he at e r debütierte mit dieser jur aufsüshrung am Refidenztheater. Und die Art, wie es geschah, läßt erwarten, daß dieser Bund der Jugend stärker ist als die augenblickliche Modelrankbeitder sogenannten ~Studios«, daß hier auch künftig iibcr Stücke diskutiert wenden kann, daß hier Experimente gewagt werden dürfen, die außerhalb der Ausgaben einer Repertotrebithne liegen. · P a u l H o ff m a n u ist als Regisseur ein Nen ling. Und er ist vorläung als Schauspieler stärker. Aber er brachte doch Zug in diese sieben (von Karl v o n Appen prsimitio stilisierten) Szenenbilder. die ohne den Zugriif des Regisseurs in der Diinne des Dialoas leicht leer zu laufen drohen. Er hatte auch drainaturi gisch tüchtige Arbeit geleistet und das allzu Um schweifige, Anstößige oder Aufreizende fortgestrichen. Es war Elau in der Sache. Elan aus ism Ensemble. Darin vor allem Adolf Wohlbrü lTveibers und Martin Hellberg matt laspi. Natürlich und echt, wie die beiden spiel ten. Mit jenen seelifchen Untertönsen, die aus dem groben Manuskript nicht sogleich berauszulösen waren. Em» Kerl auch Wolfgang Engels: als anständiger Vagabunsd Pfennig iSudermanm Sindermanm was gehst denn du die Jun gen an!) und zioofelhafter Elegant. Dein-z Woest e r , sein Gegenstück, der Eintiinzer Freddy, nicht ganz sein Fall, darum nur gefällig. Die Frauen kommen am fchlechtesten weg: Deli M a ria Teichen soubrettelt die Tillu, Lotte Gruner bat Empfindung-en siir die Hildegard, Jrmg a r d Wille r s sieht gnt aus als Schulmiisdcl, bis sie vnoblematisch zu sprechen anfängt. Von älteren Schan smelernt Wall-er Kottenkamv als verkonnnener Arzt, sebr menschlich. Waltscr L i e d t k e macht ftramnie Figur als desmagoaischer Hauptmann Rost, Frank O st - w a l d spielt den Vater Jan-, ein stiller-, philosophischer Mensch- Nachtkellner. der für den Sohn lebt. Mabnung an die Jungen. Einsichtsvoller Vertreter einer Gene ration, die oft akrogant war. Fu andern Episodenx Ulerts Po »e. diente-set com-tman »Natur« von
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