224 47. Dresden, den 9. Mai 1867. Anwesend: Herr Staatsminister Freiherr von Friesen. Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz. Herr Geheimer Nath von Schimpfs. Herr Präsident Haberkorn eröffnete Bormittags 1 1 Uhr die siebenundvierzigste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer, zu welcher 70 Abgeordnete sich ein gefunden hatten. Da ein Protokoll nicht vorzulesen war, wurde zum 203. Registrandenvortrag verschritten und bezüglich des einzigen zu derselben eingegangeneu Gegenstandes Nr. 3 7 9. beschlossen, denselben sofort an die zweite Deputation abzugeben, und sodann zur Tagesordnung übergegangen, zur Berathung des 204. Berichts der zweiten Deputation, die von dem Comitö für directe Eisenbahnverbindung zwischen Chemnitz und Leipzig eingebrachte Petition vom 4. Mai 1867 betreffend, welcher schriftlich abgefaßt war und von dem Referenten, Herrn Abgeordneten Müller (Chemnitz), vorgetragen, wobei der Herr Referent zugleich über die heute eingegangene „Verwahrung und Bitte des Stadtrathes und der Stadtverordneten zu Penig" mündlich Bericht erstattete, dahin gehend, dieselbe als durch den im Berichte gemachten Vorschlag für erledigt zu halten. An der eröffneten Debatte betheiligten sich die Herren Abgeordneten Caspari, Stauß, Koch, Herr Staatsminister von Nostitz-Wallwitz, welcher erklärte, daß die Staatsregierung die im Berichte erwähnte Ermächtigung in dem Falle zu über nehmen bereit sei, wenn es sich um Concessioniruug einer „directen" Verbindung zwischen Chemnitz und Leipzig, dafern derselben nicht besondere Schwierigkeiten entgegenstehen, handeln solle und die Kammer eine vorgängige Prüfung der ver schiedenen betreffenden Projecte Seiten der Staatsregierung nicht als Bedingung der Concessionsertheilung betrachte; ferner äußerten sich die Herren Abgeordneten