Dresdner neueste Nachrichten : 21.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192912217
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19291221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-21
- Monat1929-12
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- Dresdner neueste Nachrichten : 21.12.1929
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Dresimer Neuefte « Nachrichten W m -h leh A-—«»W"Æ FIZMM FAMILIE-»F W Zäxskäxstsszsnsgssg MS 111-M- U schlus on redaktionellen Text 79 an- dkålt lostei 2 Its-M für Unabhängige Tagcssessung in vec Lichemosslowaket monnkiich d m is. wilde-tun sui Uns-I Fuss-In M Mc - on onna-pop- iei ouchnquxwikgss , Ffssmgssbzzj REM- ZIIILOHEFM 0-773K,--li7 pgggsszssgssks,·kdgssg d azo K»U -Im Cmfchqmmg « pmimmlw Team d f if .elung ge k. rem an en unwn non w« en I,t .- kksnpmplöhsn kann ein« Gewähr sei-pl übernommen Opede mit Handels« und In ustrte« e ung ZYCKIYLGMZCMUMMU loRuPL G,ss?s?k;gen,.lsß.-M. 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Dezember 1929 DOML Jahrg. .75 Deutsch-englisches Liauidationsabkommen England behält das liquidierie Eigentum nnd gibt das noch nicht ciquidiekie zurück Hilferdings Rücktritt sicher, nur Terrain-noch unsicher Ein mageres Ergebnis England steckt 14 Millionen Pfund ein Telegramm unsres Korrespondenten Das neue Krisen-Unwetter Siena-sending nicht vor Oktober 41939 - qustixmfmung der Fkakiivnen unter dem Druck höchster Not Joches serde Prelslsgen A u swa hi Pilz-Moos HGESCHÄFT Pl sEE iARETHENsTR. »m« Illkssllsssckl just-111 M 85.- M.usw. L Islllt 1111111l IsMllsfllskllMsll Ists-I Hosen. Kappsntiands soezialgssc sit am Palzl IcossAuswshl-Auliärcen sag uns Ropacatuk gut und m Hex-anstatt « lIILIIIIESIEI )güd.d.Rsick-sh Ruf26887 Nimmst-! » f , g nat ten date 21930 Ihm-el- I, sprech- ZE. I. RR L o n d o n , 20. Dezember Die deutsch-englischen Verhandlungen tiber di e Verwendung des beschlagnahmten deut schen Prinateigeutnms haben, wie wir schon gestern mitteilen konnten, einen günstigen Verlaus ge nommen. Die Entwicklung steht im krassen Wider spruch zu den Pressemeldnngen, die wissen wollten, daß hie englische Regierung iu diesem Zusammenhange die Emstihruna von Sanktionen in den Younq-Plan be antragen wolle. Der ~Daily Telegraph« verössentlicht nunmehr die sensationelle, wenn auch zur Stunde noch nndestätigte Nachricht, daß gestern zw is che n de n deutschen und englischen Utiterhändlern ein Uebereinkommen zustande gekom me n se i. Das Abkommem das nur noch die sormelle Unterschrist der beiden Reaiernngen erwarte, werde in Londoner politischen Kreisen als ~sair uud befriedi gend stir beide Parteien« angesehen. Das Uebereinkommen, so fährt der »Dann Tele gtaph« sort, beweise, dasz die Verhandlungen in einer ausgezeichneten Atmosphäre gesiihrt worden seien. Es bedeute das Ende einer Episode, die bis vor kurzem die wachsende Harmonie der deutsch-englischen Ve ziehuuqen überschattet und die Aussichten der zweite-n Haager Konkerenz bedeutend verschlechtert habe. Der Inhalt des Uebereinkomtnens ilt. immer dein »Dann Telegraop« zufolge, folgender: Einer ieits behält England den Ueberlchnß ans den bereits lianidierten Teilen des deutschen Privateigentan das ohne Zinsen auf etwa 14 Millionen Pfund an gegeben wird. Anderleits gibt England den deutschen Besitzeru das noch nicht lianidierte Eigentum zurück, deflen Geiamtbetrag etwas Millionenanndansmacht. Ferner verzichtet die englische Regierung zugnnlten Deutsch lands auf ihren Anspruch auf einen Posten amerikani icher Effekten, deren Besitz umftritten war nnd dessen Zukunft durch gerichtliche Verhandlungen in den Ver einigten Staaten feftgeftellt werden sollte. Dieser Polten beträgt zwischen Z und 4 Millionen Pfund. Schließlich gibt die englifche Regierung weite re 5 Millionen Pfund frei. die bereits in frtideken Regierungsertllirnngen ftir die Befriedigung befeu derer Fälle zurückgeltellt worden waren. Dies sind. nackt dem »Dailo Telegtapb«. die Umtilie des Ab kommens. Das Blatt fiint feiner Mitteilung hinan, daft die Berichte in einem Teile der kontinentalen Presse. wonach Snowden durch den Verlauf der Liquidationsverhandlnnnen zur Beantraqnng von Sanktionen bewogen worden fei. »in ib r e r an n z e n Hohlheit entlarvt« worden leien. Morgan statt Dillon, Read usCoL Hinter den Kulissen der letzten Anleihevethaydlungen B. B e rliu , W. Dezember-. fEig. Drahtberichtf Die Bemühungen, eine Julandsanleihe auszu bringen. sind von dem Reichsbankprtisidenteu sofort nach feiner Einignug mit dem Reichskabiuett ans genommen worden. Als Betrag dürften. wie schon mehrfach erwähnt, ungefähr 450 Millionen Mark in Frage kommen. Neben den maßgebenden deutschen Banko wird auch die R e i ch sb a uk selbst au dieier Kreditaktion für das Reich sich beteiligen. Da slii s sige Gelder in der gewünschten Höhe kaum vor handen sind, hat die Reichsbank, wie man hört. bereits mit ausländischen Bauten Fühlung genommen. Bei der engen Verbindung, in der Dr. Schacht mit dem Baukhaus Morgan steht, ist es sehr wahrscheinlich. daß diefe Bankfirmm die beiläufig eine starke K ou kurreutin uou Dillou, Read n. Co. ist, als eigentliche Geldgeberiu auftritt. Sollten die Dinge in der Tat sich so entwickeln, wäre praktisch lediglich ans der Dillon Read u. Ca- Anleibe, wie sie Hilferding wollte. eine Mor gen-Anleihe, wie sie Schacht versah, gewor den. Es wird überhaupt hier und da die Vermutung geäußert, daß die Schwierigkeiten. die sich für das Reich bei seinen Finanzverhandlungeu ergeben haben tmf den Widerstand des Bankbanses Mor san gegen einen Kredit der Reichsregiernng bei Dillon Read u. Co. zurückzuführen sind. Zudem ist das Bankhaus Morgan bekanntlich der Bankier der französischen Re.gierung. Daraus er klärt sich auch, daß Frankreich ebenfalls sich gegen die Anklage einer Anleihe des Reiches bei dem Kon kurrenzunternehuten Dillon Read u. Co. im Hinblick tmf die künftige Mobilisierung der Reparationss suhluugeu erklärt hat. Ueber diefe Vorgänge hinter den Kulissen der finanziellen Weltuolitik kann man sich natürlich nur in Vermutnnnen ergeben. Nicht ganz durchsichtig erscheint auch die Rolle, die Parker Gilbert in diesem Zusammenhange scspielt haben foll. Deutschland hat bekanntlich die Differenz zwischen Dawcs- und Yonuaplan, die nach dein Hanger Protokoll erst nach der Unketzeithnuug frei werden würde. bis zum lit. Dezember geftUUdkk erhalten Man hatte seinerzeit angrttvmmett. daß bis dahin der pourra-Plan unter Dach uud Fach ist. Der Reparatiousageut wäre nun formal, da die Hunger Itdlnskousrreug noch nicht stattgefunden hat« berech tint, die Stunduna aufzuheben Das Reich würde dann am t. Januar 155 Millionen an den Rcuarationss agenten zu zahlen haben, was die UEYtimoi fchwteriqketten ins Unoorftellbare ver meh r e n miih t e. Auch in diesem Zusammenhange wird die Vermutung geäußert, daß Parker Gilbert, der bekanntlich dem Bankhaus Morgan sehr nahelteht. nnr dann die Stundung netlängern wollte, wenn der Kredit für das Reich nicht mit Dillou Read n- Co» sondern iibcr das Bankhans Morgan abgeschlossen wird. Natürlich läßt lich nncchwer voraussehen, daß die neue Anleihe erheblich ani den Geldmatki drücken wird, nnd es regt sich ganz allgemein in Finanz- und Wirtichaiiskteiicn die Befugnis, daß nunmehr auch ans der vorgesehenen Diskontetmäßignnq wahrschein lich nichts wird. " B. Berlin, M. Dezember. iEig Drahtberichv Eswill keine Ruhe in den Reichstag einziehen. Jm Plenum nahm gestern zunächst alles feinen nor malen Verlauf. Vom Sofortprogramm wurde die Beitragserhöhung zur Arbeitslosenversicherung ohne weiteres in zweiter Lesung bewilligt und das Initia tivgesetz über die Erhöhung der Tabakiteuer, wie ver einbart, nochmals an den Ausschusz verwiesen, weil in der Kontingentiernngssrage noch ein Ausgleich ge sunden werden musi. Die Zollberatung, die gleich im Anschluß an die zweite Lesung des Sosortproarauuns vorgesehen war, wurde aus 4 Uhr verschoben, da die erforderlichen Drucksachen noch nicht zur Stelle waren. Jn der Zwischenzeit nahmen die Dinae ganz un erwartei von neuem eine krisenhaste Wendung, die zu dem Gerücht Anlas; gab, dass nicht nur der Riicktritt des-s Neichsfi:lall.3lnillister9, sondern auch der seines Siaakgsekretiird Popiiz unmittelbar bevorstehe. Es hatte sich nämlich her-ausgestellt, da is die A u s landsanleihe des Reiches gescheitert war. Trotz den wiederholten offiziiisen Versiche rungen, dass es uin die Verhandlungen mit den Amerilanern durchaus giinstig stünde, haben die Zweisler also doch recht behalten. Der letzte Bescheid des Banthauses Dillon, Read u. Co» der hier cinlief, kam einer Absage gleich. Für den negativen Ausgang werden verschiedene Gründe angegeben: einmal sollen von fr an z ös i ich e r Seite Einwendungen erhoben worden sein, weil durch den amerikanischen Kredit die Basis siir die Mobilisierungsanleihe der Nkparatiouss schulden verringert werde. Wetter wird behauptet, dasz P ark e r G i lbe rt Bedenken geltend gemacht und schließlich daß das Bankhaus Morgan aus Konkurrenzgtündcn bei der Hinterttcibung der Anleihe feine Hand im Spiele gehabt habe. Jedenfalls war flir die Reichsregierung damit eine nngemein schwierige Situation entstanden, denn nun gab es nur noch die Möglichkeit einer in n e re n An leihe, bei der der Reichølsankpräsident den Hauptna mittler darstellen mußte. Dr. Schacht, an den sich der Finanzminsister wandte, erklärte aber unzweidentig, er müsse an dem von ihm bisher eingenommenen Standpunkt festhalten, daß das Reich eine innere Anleihe nur gegen eine Steuer gatamie in Höhe von 500 Millionen Mark er halten könne. Man hatte sich also die ganze-Zeit über gewissermaßen im Kreise gedreht. Tatsache ist, daß der Finanz minifter Hilferding zeitweise entschlossen schien, zu rückzutreten. Es verlautete, daß der Zentrums aligeordneise Brüning als ersahrener Finsanziachners ständiger an feine Stelle treten und dafür der Sozial demokrat Landsberg das Justizminifterium über nehmen würde. Diese Kombination erwies sich sehr bald als hinfällig, da das Zentrum keine Neigung hatte, das Justizressort, zumal die Ehescheidungss reform ja auf die lange Bank geschoben worden ist, gegen das in weitem Umfang diöskrediiierte Finanz minissterium einzutauschen. Zwischen Kabinett, Parteislihrcrn nnd Fraktionen wurde nun wieder fieberhaft hin und her beraten. wie man über diese verhängnisvolle Ultimokrile hin wegkonunen, wie man insbesondere dem Reichs-bank präsidenten die Sicherheit sür die piinktliche Rück zahlung der Anleihe am Versalltag bieten könnte. Als um 6 Uhr die inzwischen nochmals hinaus aeicholiene Plenarsitznna wieder begann, war bereits eine gewisse Eniipannung zu verzeichnen. Der Reichskanzler hatte, um einen Aus-weg ans der verfahrenen Lage zu finden, kurzerhand den Fraktionen die Warum die Anleihe fcheickerse Wir haben in den letzten Tagen regelmäßig aus die wachtenden Schwierigkeiten hinge wiesen, die sich der Aufnahme ein-er Aus la n d s a n·le ih e durch das Reich entgegenstelltcn. Bekanntlich war der Reichs-bantpräsident ein Gegner dieser Auslanddanleihe des Deutschen Reiches, wenig stens in der vom Finanzminifterium gewünschten Form. Gestern kam die endgültige Entscheidung: Gegen Mittag erhielt das Reichs-labinett durch Kadel aus New York die Nachricht, dck Bankhaus D i l l o n, Read u. Eo. sehe sich nichtv in der Lage, den ge wünschten Ueberbrückungskredii zu gewähren. Es blieb dem Kabinett nun nichts andres möglich, als den vom Retchsbankpräsidenten ge wünschten Weg einer inneren Anleihe zu beschrei ten. Diese innere Anleihe ist« auch so gut wie ge sichert. Die verschiedenen deutschen Banken unter Führung des Hamburger Bankhauses W a r b u r g sind bereit, der Regierung die notwendigen Kredite zur Verfügung zu stellen. Mit dem Bankhaus M o r - gan wird eine Riickversicherung eingegangen. Vor aussetzung dieser neuen Anleihe ist die von Schacht verlangte Bildung eines besonderen Til g u n g s s o n d g in Höhe von 450 Millionen Mark. Die Notwendigkeit, diesen Tilgungssonds zu bilden, macht selbstverständlich den V e r z i cht aus d i e bereits sitr Anfang nächstensahresgu planten Steuersenlungen notwendig und der ganze Etatsplan Bilserdings ist damit über den Hausen geworfen. Für die Fraktionen, vor allem für die Deutsche Volkspartei, war es natürlich nicht leicht, sich diesen Notwendigkeitcn zu fügen. Aber unter dem Druck der non Hilferding herausbeschworenen Ver hältnisse blieb ihnen nichts andres übrig. Sie haben es sogar vermieden, irgendwelche Bed i n gun g e n an ihre Zustimmung zu knüpfen. Doch hält man im allaemeinen den Rücktritt Hilferdingd für nahe bevor stehend. Denn mit Recht erklärt der linksstehendc »Berline"r BörsensCouriet-·«: »Mankalmsich kaum vorstellen, daß ein Reichsiinanzministcr, der, wie Dk.Hilserding, eine so geringe Voraussicht unabwend barer Entwicklung bewies, und das Kabinett und die Fraktionen, die es stützen, aus einerVerlegenheit und Gefahr in die andre gestürzt bat, eines-siehe Krise noch lange überleben kann.« Daß Hilferding zurücktreten wird, erscheint nach den letzten Nachrichten aus Berlin sicher-. Fraglich ist nur, wann, das heißt noch vor Ende dieses Jahres oder erst nach Abschluß der Haager Konterenz« « Hilferdings Nachfolger Grüning? —« OöpkersAfchoM B. Berl i n, 20. Dezember. (Eiq. Drahtbcrichtl Bei dem Scheitern der Amerikaanleibe 101l neben-«- der Weiserung des Reichsbankpriisidenten.- dein Reich-H die Aufnahme neuer Kredite ohne volle Deckung sgnkz gestatten, noch ein andres Moment eine Mille gespieltss haben, nämlich die Zinsfrage. Wenn dieslineeis s lauer dein Deutschen Reich gegenüber ihrer Meinung) nach auch ein gewisses Entqegenkommcn gezeigt halten«-. io waren doch die tatsächlich verlangten Zinsen la hoch.-"k daß sie von dein Reichsbankpräsidenteussals· uns .s a n g e in e i i e u betrachtet wurden. Nach feiner UnsichtP durfte Dentichlaud auf das Kreditangebot nicht eins-» gehen, wenn es sich nicht die Sicht aufs billige Anleihe-« aufnahmen in der Zukunft neriperren wollte. D.ieierj· Standpunkt des Reichsbankpräiidenten bat in den last eine Woche lang gepllogenen Verhandlungen schließlich.« den Sieg davongetragen. selbst der ~Vorwiirts«k« der aeftern noch in der Erwartung. daß pilierding dies-J Einbringmtg eines Initiativgefetzeö vorgeschlagen, das folgenden Wortlaut haben soll: »Bei Aufstellung eine-J Nachtragsetats zum Haushaltplan 1929 und 1930 ift ein Tilgungsfonds zur Abdeclnng der iclnvebenden Schuld des Reiches- einzuitellem der spätestens Ende des- Rechnungsjahres 1930 den Betrag von 450 Millionen Mark zu erreichen hat. Der Fonds tft aus Steuern und Einiparungen bei den Ausgaben zu bilden.« Unter dem Druck der Verhält n i fie, die einennieiteren Aufschub der Anleiheaktion nicht dulden-habendie Fraktionen dem Vor schlag des Kanalers zugeftimmt. Die Krjse war mit der Möglichkeit, mit der sie auftauchte, wieder beendet. Man will das neue Jnitiativaeietz in einer besonderen Sitzung in der Nacht zum Goldenen Sonn'- tag verabfci)ieden, da mit dem Einspruch der Kommt-g -niiten gegen die dritte Lesung noch ain Sonnabend ge rechnet werden muß- Diefer Ausgang-der Ariie ist ein Sieg Schachtö» qui der ganzen Linie. I Der Preftiaevetlnit, den Hilferding erlitten bat. ist derart, daß man ielbit in feiner eigenen Partei eins Verbleiben anf dem io verantwortungsoofen Posten nicht mehr für möglich hält. Man will essen bar nur im Augenblick io kurz vor der Haaaer Kon serenz einen Wechsel vermeiden. Jn einen schweren Gewissenskouflilt iit die D e u t ich e V o l k s p a r te i neratem denn bei den bindenden Verpflichtungen zur Abdeckuna des Anleihekredits ilt an die Verwirklichung des Steuerienknnaös . programms iiir das nächste halbe Jahr sicher nicht ’ « zu denken. ’ Nur unter dem Druck der kataftrophalen Lqu stellte die Partei ihre Bedenken zurück, Wie nachträglich bekannt wird, liai der Abgeord nete Leicht von der Bayrischen Volkspartei in einer Unterrednna mit dem Kanzler ziemlich unmißvers ständlich erklärt, daß nach feiner nnd seiner Fraktion Ansicht es nach diesem neuesten Fiasko wohl an der Zeit sei, Herrn bilserding in die Wüste zu schicken. Hilferding persönlich scheint anclj bereit zu sein, die Konsequenzen zu ziehen, doch wünschen die Sozial demokraten offenbar« daß et noch bis zum Haag im Amt bleibt. Das im Reichstag kursierende Gerücht, auch die Deutsche Volkspartei habe in einem- Vricf an den Kanzler den Rücktritt Hilferdinas ae-., fordert, findet dagegen keine Bestätigung. , i 18897
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