Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 24.04.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193004249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19300424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19300424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-24
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 24.04.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
pxksimer Neuefte Nachrichten wies It In d d . . . Bezug-preise ZZPHOYMKFZOM o «. « -Sl « mona . . « » for mal-I ÆWDFJXKM " UUCHNUÄCOT TCCGHZGMMH HIUÆZJZ IRS-MERMI- 111-ddpååeäszkntäthtzi A Mit ll 129 2 v · uns . . w. . DIE-LETTER VIII moiieczkiefggkbk für Buchstabmmesss d l d Industrie ,Zesiung ÆIRHREF einnimmt 10R«,pf» GIFEHZYFWMW zzscszszsagssxkz:.»2«:»2:sga«;ksg;-.:.:s:.«»-...«::.·«»k:e.s:· mä Dem es-un . WWMM W.»·YM·«««:"«WWMWMMW . melnnmu2wol,mdm Rva t , - kßachllefmmg odek Crstattuaq des entsprechenden Enge Redaktivn ver-a nnd Hauptststpäsiøsiellnpmdeuit zerdinmsk.l«zkmkps»sqkppq qumkpkw »Mm Wo mäw MM Wo Mspmä M , Nichts-erlangte Magndungea ohne Rückt-Mo werden pedes Weges-todt noch aufbewahrt - Im Fall- hödem somit Betriebsstörung u Nin 95 de · Donnerstag-, 24. April 1930 38. Jahrgang Die cuisiitlje Bucucrkkiegsumnnaanna in Deutfmlano Das Leipziger Polizeimäsidium über die Ostervvrgönge - Oeuifchtånd nnd die Wahl Quesnaps zum Direktor der Internaiivnoleu Bank 20 Berhaftungen in Leipzig Telegramm unsres Korrespondenten h. Leipzig, 22. April Im Laufe des Diensstags wurden von der Polizei zahlreich-e Teilnether ans den kommuniistsischen Demokr strationesn während der Osterfeiertage dem Polizei präsidium zugeführt und einem strengen Ver-hör unter zogen. Etwa 20 Festgeniommene wurden da raus verha f t et und der Staatsanwaltfchait überwiesen, die nunmehr di,e Untersuchung leitet. Ob sich unt-er den Verhafteten die Mörder der Polizeibeamten befinden, muß die weitere Untersuchung zeigen-. Sehr stark verdächtig sind zwei Verhasftetet Der Säsbel des ermordeten Hauptmanns Gall-e wurde in einer Sohle-nie im Grimmaifchen Stein-weg gesundem Die Klinge war in der Mitte einige-bogen und zusammengedrückt Erklärung des» Leipziger Polizeipräsidinms Die Maßnahmen des Leipzig-er Polizeipräfidiuins haben in der Oeffentlichkeit teilweise scharfe Kritik erfahren. Gegen diese Kritik nimmt das Polizei präsidium jetzt in einer Erklärung Stellung, in der es u. a. heißt: « ·1 »Bei einem Teil der Bevölkerung wird die Auf fassung vertreten, das Polizeipräsidtnm hätte den lommuniftifchen Jugensdtag verbieten sollen. Da bei wird jedoch übersehen, daß nach Artikel 128 der Reichsverfassung ein solches Verbot nnr bei unmittelbarer Gefahr iiir die öffentliche Ordnung nnd Sicherheit möglich ist. Dieser Fall lag nicht vor. Die in der letzten Zeit von der Kommuniftischen Partei durchgeführten großen Veranstaltungen sind ohne nennenswerte Zwischensälle verlaufen, so daß damit ge rechnet werden mußte, daß auch die vor liegende Veranstaltung ohne besondere Vorkommnisse durchgeführt wer-den konnte. Es ist zwar richtig, daß weite Kreise der Bevölkerung den kommunistischen Veranstaltungen, wie übrigens auch ähnlichen Ver anstaltungen andrer Organisationen, durchaus ab lehnend gegenüberstehen und daß bei solchen Veranstaltungen stets mit Zwischenfällen und einzelnen Anscchreitnngen gerechnet werden muß. Aber dies allein reicht zu einem Verbot nicht aus. Ferner wird dem Polizeipräsidium der Vorwurf gemacht, es habe während des Kommunistischen Jugendtagies zu wenig Polizei aufgeht-ten und nicht scharf genug durchgegrisfenx Diese Vor würf-e sind durchaus unt-begründet Das Polizei oräsidium hat sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Ueberfall auf Gendarmen Telegramm unsres Korrespondenten W Möncher 23. April Vorgänge, die in kleinerem Maßstabe an die Leipziger Vorgänge gemabnen, haben sich, wie erst heute bekannt wird, in der Nacht vom Sonntag zum Montag in Feldmoching bei München zu getragen. Als um Mitternacht Gendarmen zwei junge Burschen wegen nächtlicher Ruhestörung fest nebmen wollten, kamen etwa dreißig andre Bur schen den beiden, die der Polizei als Kommunisten bekannt find, zu Hilfe. Mit Zaunlatten, Stöcken und so weiter wurden die Beamten angegriffen und zwei von ihnen durch Schläge und Steinwiirfe erheblich verletzt. Als die Beamten in Notwebr etwa zehn Schüise abgaben, zerstreuten- sich die Burschen in die umliegenden Häuser und-be gannen ihrerseits von dort aus auf die Gendarmen zu schießen. Erst mit Hilfe des aus München berangeholten Uebersallkotnmandos gelang es schließlich nach mebr als drei Stunden, die Burschen sestzunehmen. Zwei von ihnen wurden in Haft behalten, doch wird die Angelegenheit ohne äzniieisel für alle dreißig ein gerichtliches Nachsviel a en. Omchfuchung in München X Msuihew W. April Die auf einem Lastkraftiwagen zurückkehrenden Münkhner Teilnehmor an dem Z. Reichsiugendtagdeö Kommuwistifchen Jugendnewawdes in Leckpzig wurde-n früh As Uhr in Freimann vor München gestellt nnd sur Polwdirextton gegrachcks Dort sum-km »Sie Bereitsfchaften aufgeboien und zum Einsatz bereit geftelli. Ferner hatte- das Ministerium des Innern auf Ersuchen des Leipziger Polizeipräfidiums noch in zwei auswärtigen Standorten - Chemnitz und Zwickau " fitr Leipzig Kräfte bereit gehalten. Nach einsmütiger Auffassung der leitenden Offiziere der Schutzpvlizei haben diese Kräfte vollkommen genügt; er erschien den Offizieren fogar nicht einmal nötig. die auswärtigen Verstärkungen anzufordern Poiizeihquptmanu Gatte, ein febr tüchtiger und erfahrener Polizcioffiziey der fehr viele derartige Veranstaltungen geleitet hat, hatte den Auftrag, alle zum geordneten Ablauf der Veranstaltung auf dem Augustusplatz unmittelbar notwendigen Maßnahmen zu treffen. Es ftanden ihm hierzu reichlich Kräfte in nächster Nähe zur Ver fügung. Noch wenige Minuten vor dem blutigen Zwifchenfall bat Hauptmann Galle mit dem Kom mandoder Schutzpolizei gesprochen. Dabei find ihm weitere Verftärkungen angebtäten worden« IT hat jedoch ausdsiickx sann-(- gsik so »gr- : sur Verfügung« benxsggawektere Verstätkwäen Mist nnd komme vollkommen mit den ihm unmittelbar unter stellten Kräften aus. Es kann alfo keineswegs die Rede davon fein, daß die betrüblichen Ausfchreitungen tun Eingang des Grimmaifchen Steinwegs darauf zurückzuführen sind, daß nicht genügend Polizeikräfte vorhanden qewefen wären. DerVorkqll ist Io spontan entstanden und so schnell abgelaufen, daß er nach Auffassung der Leitung der Schutzvolizei wahrscheinlich auch nicht hätte verhindert werden können, wenn noch stärkere Kräfte vorhanden gewesen wären. Die Beamten der Schutzpolizei sind in jedem Falle von Ausschreitungen in nachdrücklicher Weise eingeschritten und haben dabei auch, wenn nötig, von ihrer Waffe Gebrauch gemacht. Daß sie hierbei be sonnen vorgegangen find, ist besonders anzuerkennen. Die Schutzpolizeibeamten haben insbesondere auch daraus gesehen, daß « der Gottesdieust in den Kirchen nicht beeinträchtigt wurde. Es ist auch nirgends eine planmäßige Störung des Gottesdienstes beobachtet worden. Dahingehende Nachrichten sind ebenso falsch, als die, an den Kirchen seien Plakate angeklebt worden. Es muß jedoch be merkt werden, daß es selbstverständlich nicht möglich gewesen ist, Zuruse, Trompetensignale u. dgl. von schnell vorbeifahrenden Kraftwagen aus zu unter binden.« 20 Festgenvmntenen einer Durchsnchung narh Waffen und einer eingehenden Vernehmung unstemogem Bei einem Festgenommenen wurde ein Dolch nnd ein- blntheflecktee Taschentuch gefunden. Er wird unter dein Verdacht der Teilnahme an dem Aufruhr in Leipzig demsslmtsgersieht München liber «geden werden« Die übrigen Fahrtteilnehmer war-den nach dhretn Verhdr wieder entlassen Unter den Felt gensonnnenen befanden sich zwei Schüler der achten Velksfchulqussfe Münchner Schulem ferner zwei Fortbildungsschüler sowie - vie-r weitere Jugendlikhe Gin andrer Wagen wir Münchnesr Teil nehinern war schon-in Nürnberg gestellt -.und.un-ter sucht worden. - « I Auf der Saht-i zum Jugendiressmvemnqiücki Toleqrqmnr unsres Korrespondentens s Br. Beim-z ga. April Auf der Fahrt nach Leipzig zum Kommuniftifchen Jugendiag sind in Thüringen zwei Lastautos verunglückt Das eine, das aus Mannheim kam, stürzte bei Geiia in der Nishi-« um und ging in Trümmer-. Sämtliche -so Infafsen wurden .verlehi, fünf sehr schwer. Die Verletzten « wurden in das Katholiiche Krankenhaus suach Gckifasp gebracht « Ein weiterer Lasttrafxwagen mitlaoswmmuuisten mir-te quissahniihergaug von Giebudi bei Gifenath mu. sit-h hiset gab es eine Anzahl« Schwerderlehtm hie ins Krankenhaus nach Eisenach übergefiihti werden musiewGine Nu zahl Leichiverletzter konnte die Reife nach Leipzig mit der Eisenbahn foritehem « Was lehren die Vorgänge in Leipzig? Die linkssozialistifche ~L eipz i g e r Vol k s - zeit u n g« beginnt ihre Betrachtung-en über die blutigen Osterzusammenstöße in Leipzig mit den be zeichnenden Sätzen: »Mir wenige Tage noch trennen uns von der Wiederkehr des blutigen Måitages im Jah r e 192 9. Zielbenmßt leitete damals die Kommnnistifche Partei Zufammenstösze, Partikel-eu kämpfc eiu.« . Das Blatt erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß damals-nicht nur kommuniftische, sondern auch gewisse bürgerliche Berliner Blätter mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Polizei und den Ber liner Polizeipräfidcnten Zörgiebel Front machten. Die Erinnerung an diese Vorgänge im vergangenen Jahre ift sehr zeitgemäß. Denn für den l. Mai auch dieses Jahres sind von der Kommuniftifchen Partei große Kundgebungen angekündigi worden, deren Verlauf und deren Zweck man sich nach den Vor fällen leicht ausmalen kann, die sich zwischen Kar freitag und Oftermontag in den Straßen von Leipzig abgespielt haben- L Sollen die blutian sattikndenlämpse atn Wed ding in vergrößerxem Maßstab ist-e Wiederholung sin denP Es wirkt einfach grotesk, wenn einige Berliner Blätter setzt beschwichtigend erklären, die Kommu nisten hätten diesmal feierlich alle Garantien dafür geboten, daß diese Denionstrationen sich ohne Zwischen sall abwickeln würden. «Wie nett von den Kommu nisten! Der größte Bundesgenosse der bolschewistischen Revolutionen ist die D usm m heit d er a n de r n, die stets erneut ans ihre taktischen Winkelziige prompt nnd sicher hereinsallen. Die kommunistische Inter nationale hat an Demonstrationen ohne Zwischensall gar kein Interesse. Nach einem in Moskau genau sestgelegten Plan finden seit I. Mai 1929 in regel mäßigen Abständen Kundgebungem Tagungen, De monstratsionen, Kongresse in den verschiedensten Städten Deutschlands statt. Ziel und Zweck dieser Veranstaltungen ist.es, die kommunistisch orientierien Massen aus die Straße zu treiben, Zusammenstöße mit der bewaffneten Macht des Staates zu provo zieren und durch eine ununterbrochene Kette sich periodisch wiederholender blutiger Zwischensälle nach und nach die Nerven der Polizei zu zermürben und so die Staatsordnung zu unter höhle n, um dann eines Tages, wenn die Gelegen heit günstig ist, einen wirklich großen Schlag führen zu können. I . . Die Berliner Barrikadenkänwse am l. Mai 1929 « und all die andern blutigen Zufammenstdße zwischen Demonstranten und Polizei im vergangenen Jahre bis zu den Leipziger Bluttaten am Oftersest sind nicht spontane Ausschreitungen wilder roher Massen eleinente, sondern kaltberechnete und ziel bewußt geleitete Revolutionsvorbe reitungen, Vorpostengeiechte des großen Bürgerkrieas, von dem man in Moskau träumt. Daher sinden sich in sicheretn Hintergrunde selbstverständlich bei derlei Anlassen stets prominente Führer der kommunistifchen Jnternationale ein. Nach den Mitteilungen der ~,Leipziger Volközeitung« waren der deutsche Partei iiihrer Th ä lni an n und das berüchiigte Mitglied der kommunistifchen Internationale, se inz Ne u m ann, in Leipzig zum Ofterfest anwesend und daben zu den Massen gesprochen. Heinz Neumann ist aanz sicher nicht ~zufällig« nach Leipzig gekommen, um dort Ostern festlich zu begeben. hetnz Neu-nann, dessen Werk der letzte blutige Ausstand in Kanto n war, ist vom chinesischen auf den deutschen Kriegs schauplatz versetzt worden, weil er hier nach den stra tegifchen Moskauer Plänen zur Zeit notwendiger ist ; als in China. 4 » l is-«i Das ist die politische Situation. Von ihr muß ausgehen, wer sich ein wirklich objektives Urteil über die Leipziger Demonftrationen und auch über die Maßnahmen des Leipziger Polizei p r ä s i d i u m s zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung bilden will. Die Meinungen über die Zweckmäßigkeit der vom Leipziger Polizeipräfidenten Fleißnergeiroffenen Anordnungen find.geieilt. Man muß zunächst das Ergebnisv der im Gange befindlichen · Nachprüiun dieser Maßnahmen abwarten. Im Land tag find ia verschiedene Antragen an die Regierung gerichtet worden. Der Minister deg Innern wird sie« zu gegebener Zeit beantworten. " fOft-f seines Fall wird afseiffauch derjenige, der die vom Leb-met Polizei-ewde getroffenen Maß nahmen nicht für genügend ansieht, dem Polizeipräsb denten Flseißner wegen feiner Zugehörigkeit Hur Sozialdemokratischen Partei irgendwelcher Worein genommenheit siir die tommnnistiichen Demonftranten nerdtichtigen dürfen-. Bezeichnend dafür, wie- man in sozialdemokratischen Kreisen iiber die Leipziger Vor gänge denkt, ist folgender Kommentar des »Vor wärt s « : »Der Haß gegen den Staat nnd besonders gegen die sichtbarste Verlörpernng der Staatsgewalt, gegen die nniiortnierte Polizei, wird einer ver wirrten Schicht von Halbwiithiigen von den Komm-mitten tagtäglich eingetriehtert, zugleich mit dem Haß gegen die .Sozialfaiciiien«. Anstatt die künftigen Wähler nnd Staatsbiirger politisch zn sehnlen und geistig zu rlisten, läßt man sie mit Schlagringen, Schnßwasscn nnd Dolchmesiern han tieren nnd umgibt diese großgeziichtete Apaehenpsychologie mit dem verlogenen Glorienichein eines ,revolntioniiren· Heidentums nnd einer .proletariichen· Barrikadenromantik. In Leipzig haben die ,Fitnste·, die iitr die Revolution Lärm-fes sollten, ihren Tatendrang damit betätigen wollen, das sie ein nnbeteiligteö Anto anhalten nnd nmsttirzen wollten. Aug die-fein blöden Ueberfall hat sich sann das Weitere entwickelt. Nnr daß dies mal dieZahl der Toten ani polizeilicher Seite jene der getöteten Demonstranien iiberiteigt.- Diese Tat sache wird wohl den Anitraggebern nach Moskau alet ein neuer Beweis daitir gemeldet werden, daß da dentsche Proletariat ,die Straße siegreich behanptei« nnd die deutsche Revolution wieder einmal mar schiert. Sobald Blut in Deutschland fließt, gleich viel, auf welcher Seite, steigen die Aktien der jeweiligen KPD.-Zentralc an der Revolutionsbdrie im Kreml.« . Viel wichtiger als alle nur rückschaueude Kritik ist es, jetzt dasiir zn sorgen, daß die blutigen Zu sammenstöße in Leipzig sich ani 1. Mai nicht womöglich in vergrößerte-in Maßstabe iu andern Städten wieder lholen. Man darf wohl zu dem sächsischen Minister des Innern das Vertrauen haben, daß er rechtzeitig alle Maßnahmen trifft, um die Staatsautorität unter allen Umständen ficherzustellem Er muß alle Maß nahmen trefien, die zur Aufrechterhaltung von Ruhe nnd Ordnung ersorderlichfiud nnd den notwendigen Erfolg versprechen. Notwendia wäre unsrer Meinung nach ein Umzngsverbot fiir alle Groß städte und alles wichtigen Gefahren zentren Sachsen-T Auch die Sozialdemokratie will den I. Mai in der bei ihr seit Jahrzehnten üblichen Form feiern. Es ist zu hossen, daß die sozialistischeu Partei siihrer, in deren Kreisen die große Gefahr der kommu nistischen Biirgerkriegsdrohung ost besser gewürdigt wird als in manchen bürgerlichen Kreisen, sich als politisch klug und staatsmännisch genug erweisen, um ihre Feier im Einverständnis mit den Staatsbehörden und im Rahmen der durch die besonderen Umstände dieses Jahres gebotenen Möglichkeiten abzuhalten, und den Kommunisten nicht eine diesen nur allzu er wünschte Gelegenheit zu neuen Provolationen zu geben. I . I Aber mit Polizeimaßnahmen allein läßt sich die kommunistifthe Bürger kriegsdrohung nicht bannen. Selbst wenn es gelingt, am l. Mai Ruhe und Ordnung aufrecht zuerhaltem besteht doch weiter die Gefahr. daß es ein paar Wochen später an irgendeinem Punkte zu neuen Demonstrationen und zu neuen blutigen Zu sammenstößen kommt. Die Lösung dieser Frage liegt in den ossiziellen Be ziehungen zwischen Deutschland und Ruszland. Solange wir aus Furcht, »den Faden nach Moskau abreißen zu lasseu«, ängstlich bemüht sind, die Herren im Kreml nicht vor die Köpfe zu stoßen, solange man in amtlichen Berliner Kreisen immer noch an der Illusion einer russisrhen »Rück versicherung« festhält und eine Schaulelpolitik zwischen Ost und West als höchste diplomatische Staatsweisheit ausgibt. wird man der bolsches wisiäschen Bürgertriegönrovaeanda niemals Herr wer en. ES geht awf die Dauer nicht an, daß ruisifche Omiere an deutschen und deutsche Offiziere an russiFchesManövern als gefeierte Ehrengäifte teil nehmen, während in den Straßen der deutschen Groß-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite