Suche löschen...
Dresdner neueste Nachrichten : 10.07.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193007104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19300710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19300710
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-07
- Tag1930-07-10
- Monat1930-07
- Jahr1930
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.07.1930
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dresdncr Neuefte Nachrichten K- is- » - --—»-·. litt-Muße TO a e I PMB-Fuss Illlllllsllll i lllllllls Wams flugsl Anzeigenpkeifex Dis 20 m- Mi Zen- sostet ogs Imp- Bezugspwisp « HERR-wag durch 2 25 R M « - . ——.—.— It s it - - « im Anschluß an woaniomnefgkskkåwägogäv DELWZTRIYYMF Unabhängige Tageszcmmg in der Tschechthowakci TUTYalllichøsucrkfka lckziwbezug für Monat swpörii M JUR - Vi Bi bilh B b « Juli 2,2F NIJL einschließlich 0,22 K.-M. Postgebühken (ohne Zu sngi 0,30 Amt - Fqk afnssäszngk CRMIKLLTYJLSI i f O Ilellungsgebilhrx Kreukbandfendungem Inland wöchentlich 1·1·0 RUN- und Plckisen kann eins Gewähr nichi übernommen werden- m i Handels. und Industrte-Zeiiung YIRMEIUZSIUUMMUIOR.IPf., ØHZEZPYEWIFÆOL Uevakiioth Verlag nnd Hanpigeitbiiiioiiellex Dresden-A.,zerdinandflr.4 i Fermat- fiir den Oktøvektebr öammelnammer Mol, für den zernvektevc 11194,20021,27081-22983 - Teleom Anteile Dresden - PostichtM Die-Welt 2060 Nichiverlqngie cinsendungen ohne Rückpotiv werben 111-del sllkllckgthtldi noch aufbewahrt - Im Falle höherer Cis-ali- leiriebsstiirung oder Cis-eilt haben unsre Beziehek keinen Anspruch auf Nachiieferung oder Crstaiiung des enisprechenden Cnigelii --lII—--ll—---—------——-—-——»—fphyf NR 158 X sos Euch-ist M Pt- EuEs keck kilc 111-sinni- Indus-Ists MI- N Ilequtseitent WITH ski ,-«;« Esp. i-. M Donnerstag, 10. Juli 1980 Zö. Jahrgang kaåhklflllkZAllllllllllfkllllkkAcllkillelfkllzllllllllllllllllflllllllllb Jn England 2,5 Millionen, in Deutschland 2636000 Arbeitslose Reue Kompwmißverhandlungen über die Deckungsvorlagen Die große Weiiwirtschasiskrife Teleqramm unfre- Korresponbcnten RR London. V. Juli Die Zahl der Arbeitslosen in England steigt trotz der Sommerfaifon unaufhaltsam. Soeben wird bekannt, daß Ende Juni 1890 000 Personen Er werbslosennntersttitzung erhielten. Das bedeutet eine- Steigerung nm 75 000 innerhalb einer einzigen Woche und fast 750 000 in einem Jahre. Zählt man die große Anzahl von Erwerbslosen hinzu. die ans verschiedenen Gründen nicht nnterstiitznngsberechtigt sind, so kann man das englische Arbeitslosenheer wohl anf 2 . 5 M i l l i o n e n schönen. Das sind 5 Prozent der gesamten englischen Bevölkerung. Das ständige An wachsen dieser Armee von Erwerbslosen beherricht mehr nnd mehr die gesamte englische Politik. Man rechnet ietzt schon mit Sicherheit ans eine weitere sehr erhebliche Steigerung während des kommenden Win ters, und zum erftenuml macht -.·ch in weiten Kreisen der Wirtschaft nnd Politik ein e r n it h n st e r P e s s i - m i s m n s geltend. Es ift wichtig. daß gerade während dieser Stimmung der Oeffentlichkeit die K o n s e r v a s tiven mit ihrerSthutzzollpolitik ossen hervor treten; denn es ist durchaus denkbar, daß die Be völkerung, die znm erstenmal beginnt. sich den Ernst der englischen Wirtschaftslage klar zu machen, aus s stimmungsmiißigen Gründen eine Politik annimmt. die sie in rnhigeren Zeiten stets abgelehnt hat. Die Konservativen sind denn auch in den letzten Wochen sehr viel kiihner geworden. nnd es ist setzt fogar dazu gekommen, daß ihr Parteisiihrer Baldwin in einem Mißtranensvotum gegen die Regierung im Unterhans offen die Einführung non Lebensmittel zdllen verlangt hat. Das Mißtrnnensvotnm ist lediglich ein Vorn-and zur Herbeiführnng einer Debatte; aber es ist bezeichnend, daß damit die Lebens mittelzdlle zur ossiziellen Politik der Konservativen werden. Da gleichzeitig, wie wir mehrfach berichtet haben, auch in gewissen einflußreicheu Kreisen der Ol r b e i t e r n n r t ei eine ichutzzdllnerifche Bewegung im Gange ist« lo ist eine vollkommene Abwendung Eng lands - vom Freihandel nicht mehr so ganz ans geschlosfen. wie dies noch vor verhältnismäßig kurzer Zeit erschien. Diese Meldung ist in mehrfacher Weise svmptos matisch für die überaus ernste Wirtschaftslage in ganz Europa. Sie zeigt zunächst, daß die schwere Krise bei uns zu einem sehr großen Teile durch die allgemeine weltwirtschaftliche Depression mitbedingt ist, worauf ia der Reichskanzler jüngst bei seiner Begründung der Deckungsvorlagen im Reichsrat mit aller Deutlichkeit verwiesen hat. Es ist außerordentlich wichtig, daß man diese Zusammenhänge auch bei uns in aller Klar heit erkennt, da man Uebelstiinde nur dann wirklich abstellen kann, wenn man ihre Ursache begreift. Davon aber ist man und hierin liegt ein weiterer symptomattscher Punkt - nicht nur bei uns, sondern in allen von der Weltwirtschastskrise be sonders getroffenen Ländern noch weit entfernt. Man sieht überall nur die Folgeerscheinungen der Zer riittung des Weltmarkteö, und sucht sich überall dadurch vor ihnen zu schützen, daß man die Grenzen seines Wirtschaftsgebietes durch möglichst hohe Zölle sperrt. Das aber bedeutet eine völlige Verkennung der Ursachen dieser Krise und kann auf die Dauer nur su ihrer Verschärfung führen. Wer offenen Auges und mit klarem Blick die Entwicklung der Jahre nach Beendigung des Welt trieges beobachtete, hat diese Zerriittung nicht nur kommen sehen, sondern immer wieder und wieder aus die Folan aufmerksam gemacht. Ganze Fässer voll Tinte sind verschrieben worden, um die erfchiittcrte Lage des hochindustrialisierten Europa zu kenn zeichnen und die Strukturwandlungen in der Welt wirtschast auszuzeiaem die durch den Krieg und das Erwachen der farbigen Völker herbeigeführt worden sitt-T Jedermann las wohl diese interessanten Dortegungem niemand aber dachte daran, praktische Folgerungen daraus zu ziehen. Man überließ die Ideen gemeinsamen europäischen Handelns den Jdeploaen oder aab zu, daß sie zum Spielball diplo- Usattscher Erwägungen wurden. Nichts geschah, um die wirtschaftlichen Unmöglichkeiienäses Verfailler Diktats zu korrigieren, in der Frage der Kriegs schnldenrcgelung dachte jeder nur an sich, und die gegenseitige Abschli-eßung, um immer neue Industrien zu züchten, nahm zu statt ab. Wo alles darauf ange kommen wäre,,der wirtschaftlichen Eigcngesetzlichkeit, die der Krieg suspendiert hatte, wieder zum Leben zu verhelfen, sperrte man sich allenthalben vor den sicherlich nicht schmerzlosen Notwendigkeiten solcher Umstellung. Jeder dachte nur an sich. niemand daran, daß die Bedrohung der aus ihrer Wirtschaft beruhenden abendländischen Zivilisation ein alle angehendes Schicksal darstellte. Nun zeigen sich die Folgen in Depression und wachsender Arbeitslosigkeit, die na türlich die am stärksten ausgebauten Nationalwirt schasten am empfindlichsten treffen. Und nun ver sucht jede dieser Nationalwirtschasten sich zu schützen, isndeim sie sich noch stärker absperrt. Das aber ist die grösste Gefahr. Denn dadurch kann das Unheil ver ewiat werden. Amerika hat mit seiner Hochschutzs zollpolitik den Anfang aemacht. Jevt scheint es, als ob das englische Empire sich mit einer Mauer um geben wolle. Vielleicht sind diese Entwicklungen nicht mehr aufzuhalten. Jedenfalls haben wir aus sie nur sehr geringen Einfluß. Eins aber bleibt uns dann: das ist die Ordnung des Raumes, in dem wir selbst leben und wirtschaften müssen, näm lich des europäischen Kontinents. Von hier aus allein ist heute noch die Notwendigkeit einer ento niiischen und vor allem einer deutsch-französischen Zusammenarbeit zu beurteilen. Hier lieat ein Zwang vor, der sich aus die Dauer als stärker er weisen wird als alle nationalistische Weisheit hüben und drüben. Wenn wir die Symptome, die ietzt nicht mehr gut übersehen werden können, weiter außer acht lassen, wird die Ausaabe, uns in der zer- « schnittenen Weltwirtschaft zu behaupten, eines Tages unsre Kräfte überschreiten, auch wenn wir sie sinn voller ansetzen, als es jetzt noch geschieht. Diese Ausgabe sreilich verlangt nicht nur Einsicht von uns und ist - das muß hierbei betont werden - ein seitig von uns aus nicht zu lösen. Aber für alles Tun muß man einen Richtungspunkt und eine Idee haben. Es geht zunächst darum. zu erkennen, daß diese Jdee uns von der Gewalt der Tatsachen vorgeschrieben wird. Noch ist es so, daß solche Lehre bei uns einem Achselzucken und ungläubigem, ia verächtlichem Lächeln begegnet. Aber wenn wir warten wollen, daß die Entwicklung sie bestätige, wird es zu spät sein« In einer Welt, in der auch England sich zu einer Hochschutzzollfeftnng auszugestalten anschickt, bleibt nichts übrig, als daß auch die europäifchen Staaten sich davor schützen, nun lediglich als Absatzmärkte für die andern zu fungieren . Aber diese Staaten.sollten dann wenigstens nicht jeder für sich einen neuen, schweren und hemmenden Panz-er anlegen, sondern die Mauer, wenn sie schon nötig wird, nnr um die ver einigten Zollftaaten Kontinentaleuropas legen. 2,6 Millionen Arbeiielofe Vie Atheiiemakkimge in Deutschland X Berli n , p. Juli. lDurch Funksprnchp Die Zahl der Haut-tunterstiitznngsempfänger hat in der Zeit vom Ic. bis sc. Juni zwar noch .i m r n n d s S 0 00 stärker als im gleichen Zeitpunkt früherer Jahre, aber weniger als in her ersten Innthälfte —- abgeno m In e n. Im Gefatntbild zeigt sich jedoch, daß die verzögerte diesitibrige Frühjahröentlaftnng des Arbeitsmarkteö als vorläufig beendet anzusehen ist. quiir sprechen besonders di e ninin n s - reichen Aussteuer-nnqu nnd die ständige weitere Zunahme der Zeit der Krisen-« nntersttitzten. · Nach den vorläufisen Mekdunqeu der« Arbeits ämtet gab es am W. Juni in der Arbeitslosenversiche rung l 468 886, in der Krifemmtetflüsuug 864 ZU Hauptuntcrstützungöempkänger. Bei einer G e f a m t - zahl von rund l JU 000 Unterstützteu ist hie Uebetlagctnng geseuiibet dem Verfahre, die rund MS 000 Köpfe betrug. nicht weiter ausevqthsem s Einfchlieleich eines gewissen Bestandteils nicht voll leistungsfähiger Arbeitskräfte wurden am so. Juni bei den Atbeitsiitntern srn nd 2 690 000 oetftigbate Arbeitsfnchende gezählt; wie weit diese Zahl eines Stichtages von der starken Flnktnation kntzftiftig Befchäftigter beeinflußt ist, läßt sich nicht übersehen. Nach Abzug derjenigen, die sich noch in geklinbigtet oder nngekiindigtet Stellung oder in Notftnndöarbeit befanden, müssen etwa s Mc 000 als arbeitslos gelten. Ein gefährlicher Weg B. Berlin 9. Juli. CEigener Drahtbericht) Zu den Besprechungen, die gestern nachmittag die Minister Schsiele nnd Trcniranus mit einzelnen Gruppe-n der Regierungssmehrheit hatten, ist eine sehr bedeutsame Untesrredung zwischen dem Reichskanzler Br ü ning und dem Führer der Volkspartei, Dr. Scholz, gekommen. Man hat er neut die Möglichkeiten einer Verständigung iiber das Finanzprogrgmm diskutiert Im Anschluß an die Zwiesprache zwischen Kanzler und Parteisührer ver sainmelte sich am späten Nachmittag die volks - Fraktion zum zweitenmal Wie wir hören, hat Dr. Scholz angeregt und der Kanzler hat zugesagt, diese Anregungen isn der Partei führerbesprechung zu unterstützen ——, d e n g e p l a n - ten fiinfprozentigen Steuerzuschlag sür die höheren Einkommen wieder sa lsle n z n lasse n. Die 58 Millionen, die man von dieser Maßnahme erwartet, sollen, nach den Wünschen der Volkspartei, zum Teil durch weitere starke Er sparnisse am Etat, zum andern durch Uebernahme aus den außerordentlichen Haushalt aufgebracht werden. Weiter soll schon ietzt durch Reichsgesetz ein Ueber leitsungsszustand geschaffen werden, der die Ein führung der Bürgerabgabe in den Ge m e i n d e n für den Herbst vorbereitet. Gestcrn abend gegen 20 Uhr begann eine wichtige Aussprache der Regierung mit den Führern der Mittelpartcien. Die Verhandlungen endeten erft kurz vor Mitternacht. Im Laufe der Besprechungen trat die von Dr. Scholz angeregte Aufhebung des Einkommenfteuerzufchlags wieder in den Hintergrund. Man sprach hauptsächlich über die sofortige Vorbereitung der Bürgerabgabe und über die Aufhebung des § 163 des Arbeitslofenvcrficherungsgefetzes. Die fer Paragraph legt die unbegrenzte Darlehnsvflicht des Reiches an die Reichsanstalt für Arbeitslosen versicherung fest. Tie heutige Entscheidung des- Kabi netts über die von den Parteiführern vorgeschlagenen Abänderungen des Tecknngsprograimng wird außer ordentlich von dem Votum des Reichsgrbeitsministets darüber abhängen, ob eine Der Fall Isolde Reiter Lahme Erklärung der jugostawifchen Gesandischast B. Berlin. s. Juli. (Eigener Drahtberichn Jn einem jugoslawischen Polizei-bunten ist man weiß es im Mai eine tapfere deutsche Frau, Jsolde Reite r, die Herausgeberin der Zeitschrift s »Die Neue Welt« in Groß-Vetschkerek, wegen Spio s nageoerdachts halbtot gepriigelt und noch wochenlang in « Hast gehalten worden. Jn allen reichsdeutschen Krei sen, auch in der Presse, hat sich über diese Brutalität starke Errsegung gezeigt. Man hat sich auch kein Blatt vor den Mund genommen und einen Schelm, in die sem Falle also die sugoslawischen Ordnungsorgane, einen Schelm geheißen. Der sehr rührige Presseches der sugoslawischen Gesandtschast in Berlin schickt jetzt der »D. A. Z.« eine Erklärung, in der er sich darüber zu beschweren wagt, daß man »für die bedauer lichen und nicht zu rechtfertigen-den Uebergrisse unter geordneter Polizeiorganc« die gegenwärtige sugo slawische Regierung verantwortlich mache. So bald der Ministerpräsident die Beschwerde der Frau Reiter erhalten habe, sei von ihm eine Untersuchung eingeleitet worden. Es sei auch gar kein Zweifel, daß die Zentraslinstanz die ~schiirssten gesetzlichen Maß regeln« ergreifen werde, ~sobald sich die Beschuldi gungen der Frau Reiter bewahrheiten sollten«. Das ist alles Zukunftsmusih Bisher ist noch gar nichts ge schehen. Die Beschwerde der Frau Reiter hat der iuaos . slawische Ministernriisident erst erhalten, nachdem sie in der deutscher Preise oeriissentlicht worden war. Vor dem Groß-Betschkereker Polizeiaewaltigen hatte Frau Reiter eine Erklärung unterschreiben müssen, daß sie über schlechte Behandlung nich« zu klagen habe- Dabei stand, wie Jsolde Rciter das beschrieben hat, ein ·«Polizeibeamtev mit einer Eisen stsange drohend neben ihr. Man sieht dar aus, wie notwendia die Veröffentlichungen unsrer reichsdentscheu Presse zur Entdeckung dieser juge slawischen Schandtaten gewesen sind. Sie erst bieten dem Herrn jngoflawischen Ministerpriisidenten die Möglichkeit, seiner Kulturausnabe zu genügen, was hoffentlich bald geschehen wird, denn man kann un möglich in Deutschland jngoslawische Gaste, wie es ietzt in verschiedenen Stadten wieder der Fall ist, freundschaftlich begrüßen, solange Deutsche um des Tentschtnins willen in Geschr kommen, in Juno slawien halbtot geschlagen zu werden, und sei es auch nur von ~untergeordneten Polizeiorganen«. Ernste Unmhen in Aegypien Telegramsm unsres Korrespondcnten RR London, 9. Juli Die Spannung, die in Aegypten seit dem Abbruch der Londoner Vertragsverbandlungeu herrscht, kam gestern in schweren Unruben zum Ausbrnch. Der ehemalige Ministerpräsident Rai-as Pascha machte mit Mitgliedern des Parteiooritandes der Wasdisten, der nationalistischen Hauntoonotitiouö partei. einen Besuch in Mansura. einer nördlich von Kairo gelegenen Stadt, die einer der Stiitwunkte des ägyptischen Nationalismnö ist. Die Regierung hatte diesen Besuch verboten und die Straßen der Stadt mit einem starken Trupneuansgebot beictzen lassen. Als Nabas Pafcha erschien, begann die Volkömenge, wie es in dem englischen Bericht heißt, einen Sturmangriis aus Polizei und Truppen und es kam zu schweren und anhaltenden Kämpfen. in denen drei Soldaten und drei Deman stranten getötet und ferner etwa hundert Personen verletzt wurden. Das Automobil Nahas Pascha durchbrach den Kordon der Trug-neu wurde aber schließlich von Soldaten mit aufgevflanz tem Baionett angehalten. Mehrere Jntaisen des Antomobils wurden bei den folgenden Auöeinanders setzunneu mit dem Militiir verletzt. Schließlich ge lang es, die Menge zu zerstreuen. Man befürchtet iedoch weitere linrnben iu Aegnntem und selbst die amtlichen Berichte besagen-, daß die Regierung die Situation nur »Musik« in der Hand habe. Beseitigung bzw. Abänderung des § 163 möglich ist. Die Abänderung soll, wenn iie durchführ bar iit, darin bestehen, daß die n n b e g r e n z te D a r - lehnspslikht des Reiche-:- in eine Suschnßpilikht von bestimmt b e g r e n z te r Höhe umgewandelt wird- Ter Beginn dieser Kompromisincrhandlnngen zwischen der Regierung nnd den Mittelparteicu veranlasst den »Vorwärts«-, ironisch zu erklären: »Auf jeden Fall läßt die amtliche Mitteilung erkennen, daß die neuestc Teckungsvorlage heute schon wieder von einer aller neuesten abgelöit werden wird . . . Was daun, wenn damit immer noch keine Mehrheit zusammen ist?« Zu der Tat wird man die Nachricht nicht ohne ein gewisses Unbehagen aufnehmen. Die Deckungs vorlagen der Regierung sind gewiß nicht schön, aber sie sind immerhin ein qcfchlosscncs, noch einigermaßen durch kombinicttcs Ganzes. Wenn man ietzt anfängt, Stücke herauszubrekhen und die eine Partei dabei erhält, was sie gern mischte, er wächst die Gefahr, daß auch die andern nicht zurück znstehen wünschen nnd gleichfalls ihre Forderungen anmelden. Ein Trost ist immerhin noch: die Mög lichkeit eines wokhenlanaen Hin- und Herzerreniz ist wenigstens diesmal nicht gegeben. Ende der nächsten W«rhe beainnen die Reisen, die den Reichs vriisidenien nnd die Reichsininister in das aeriimnte Rheinland führen sollen. Bis dahin also muß Deckungs streit, muß auch die Reichstagstaaung beendet sein. Endo Juli antel satte-us Ilas . Erget- tatst-It Is s.-Lim., wo F. El. 15 Osti. E ’ck Wagen tu atta- Iknspr. s s s g 7 stl o u s l sI . nili Tkivtylk ) hörten. MSCSS s. Tel. 61 789. Wes-. k UT sit-· TeP 197H0 kmot ZECOZH »Mit-weit- Drob-n set-. ll ssp l Illpslcll ask-. ic, I. Et ksrotm · n und sls sls its-sen k.25 sag-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite