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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186304128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-12
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1863
- Autor
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Bekanntmachung. Das zur Zeit an Herrn Kaufmann Sander vermietete, in der Georgenhalle neben dem Aichamte befindliche Gewölbe soll von Johannis d. I. ab anderweit auf 3 Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige habe« sich Dienstag den 21. dieses Monats Vormittags 11 Uhr an Rathsstelle einzufinden, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LieitationS- und Miethbedingungen können schon vor dem Termine an Rathsftelle eingesehen werden. Leipzig den 8 April 1863 Des Raths der Stadt Leipzig Finanz-Deputation. Zur Schulbüchcrfragc. Eine der wichtigsten inneren Schulangelegenheiten, die Lese bücherfrage, ist im Tageblatte schon zweimal zur Sprache gekom men. Es ist zu bedauern, daß es bis dahin hat kommen müssen. Jedem aber, den die Sache angehl, ist es nun Pflicht, an seinem Theile zur Aufklärung des PublicumS und zum Siege der guten Sache mitzuwirken. ' Von dieser Ueberzeugung beseelt bringen wir die Lesebücherfrage nochmals zur Sprache, und müssen zunächst zur Berichtigung be merken, daß eine Gleichheit der Schulbücher, welche der Vers, des Aufsatzes in Nr. 88 d. Bl. gefährdet glaubt, an den Bezirksschulen garnicht besteht. Die 4. Bürgerschule hat die Bücher der 3. annehmen müssen, und an der 2. sind nach wie vor die Lesebücher der 1. Bürgerschule im Gebrauch. — Kannte der Verf. des erwähnten Aufsatzes diese Thalsache nicht, so hat er über etwas geredet, was er nicht versteht; im anderen Falle enthält eine Auslastung eine nicht zu rechtfertigende Verdrehung der That- achen. — Existirt nun auch an den 3 Bezirksschulen eine Gleich heit der Lehrbücher nicht, was wir unter den jetzigen Verhältnissen ür ein großes Glück halten, so muß doch bezeugt werden, daß in >en 3 hierbei in Betracht kommenden Lehrercollegien kaum eine verschwindende Minderheit sich gegen Einführung völlig gleicher Schulbücher erklären würde, vorausgesetzt, daß dazu von unpar teiischen Sachverständigen die besten aus den vorhandenen vortreff lichen Lehrbüchern ausgewählt würden. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir eS aussprechen, daß die meisten Lehrer an unseren Bür gerschulen eine zeitgemäße Aenderung in dieser Beziehung sehnlichst wünschen, weil sie von der großen Mangelhaftigkeit der eingeführten Schulbücher lebhaft überzeugt sind Daß diese Bücher zum Theil schon seit 10 Jahren eingeführt sind, ohne daß sich in Leipzig eine Stimme dagegen erhob, beweist nichts gegen uns. ES giebt eben gewisse Verhältnisse, die nur zu oft gerade den Lehrer zwingen, im Stillsein und Hoffen stark zu sein. — Wie man aber nach außenhin über die betreffenden Lese bücher urtheilt, möge hier eine Stelle aus der „Sächs. Schulzeitung" zeigen. Nachdem schon in Nr. 4 derselben vom Jahrgang 1863 m einer „Epistel au« Leipzig" von der Mangelhaftigkeit unserer Schulbücher die Rede war, heißt es in Nr. 12 Seite 97 also: Die in jener Epistel getadelten Schullesebücher sind zum Theil höchst aestellten Personen der Stadt gewidmet, theilS werden sie von Vätern der Stadt lebhaft befürwortet, obgleich sie einerseit- dnrch ihre tactlose Zusammenstellung von Lesestücken, die in der Schule aus verschieden« Gründen gar nicht zu brauchen sind, andererseits durch ihren dürftigen, von Unsinn aller Art strotzen den Inhalt und ihre schülerhafte, lüderliche Sprache, Orthographie und Jnterpunction das deutlichste Zeugniß von einer kaum glaub lichen Unkenntniß oder Mißachtung der Bedürfnisse einer Kmder- seele ablegen. Wie^ läßt es sich nun mit jener gerühmten außer ordentlichen Fürsorge vereinigen, daß seit 10 Jahren Lehrer und Schüler mit diesen Büchern geplagt werden.? Muß man nicht wenigstens zu seinem Tröste annehmen, daß sie nur aus Mangel an Kenntnitz ihres Inhaltes geduldet und protegirt werden?" — Es ist dies gewiß ein hartes Uriheil, aber keineswegs ein über triebenes! Und wenn uns nicht unser Anstandsgefühl hinderte, es wäre uns leicht, diese Bücher mit noch stärkeren Ausdrücken, als „Brei von Süßlichkeiten" — „ausgewässerte Langweiligkeiten" u. s. w., wie sie der Verf. jenes Aufsatzes im Tageblatte liebt, treffend zu bezeichnen. Dafür aber erbieten wir uns, auf Ver langen mit einer Blumenlese aus den vielgenannten Büchern jede einzelne Behauptung des eben angeführten Citats reichlich zu beweisen, obgleich wir aus Achtung vor unserer Schule überhaupt herzlich wünschen, uns dieses traurigen Geschäfts nie mals unterziehen zu müssen. , Es ist vollkommen richtig, was in dem angezogenen Aufsatze deS Tageblatts über die Bedeutung des Lesebuchs gesagt ist; aber eben, weil wir das schon längst erkannt haben, müssen wir um der Kinder willen gegen die bestehenden Bücher sein. Denn entweder wir schweigen zu allen Fehlern des Buches und lasten ruhig das Unkraut m den Kindern Wurzel fasten, oder wir ver bessern vor und mit ihnen das Fehlerhafte und untergraben dadurch in den Kinderherzen frühe die Achtung vor dem gedruckten Worte, die wir zu anderer Zeit wieder bei ihnen voraussetzen müssen. — Verdienen denn aber nicht auch die Lehrer einige Rücksicht? Wir wollen nicht zu einem Vergleiche mit dem Handwerker greifen, bei welchem gutes Handwerkszeug erste Forderung ist, aber soviel ist leicht einzusehen, daß der Lehrer entmuthigt, niedergedrückt und verbittert werden muß, wenn er bei seiner säuern Arbeit noch täg lich gegen die Fehler der Lehrbücher anzukämpfen hat, und das m einer Stadt, die für ihre Schulen das Vortrefflichste aus erster Quelle haben könnte, und zu einer Zeit, wo auch das kleinste Dorf auf gute Schulbücher bedacht ist. Angesichts solcher Thatsachen dürfte wohl die Bitte gerechtfertigt erscheinen, unsere Schulbehörden möchten recht bald die geeigneten Sckritte zu einer gründlichen und zeitgemäßen Lösung der Schulbücherfrage veranlassen.
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