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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186304148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-14
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.04.1863
- Autor
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und Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 1V4. Dienstag den 14. April. 1863. Bekanntmachung* Um Mißverständnissen vorzudeugen, bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntmß, daß Me hier einpassirenden MeHfrem-en unverzüglich bei unserem Fremden - Bureau anzumelden, diejenigen Meßfremden aber, welche länger als drei Tage hier sich aufhalten, zu Lösung von Aufenthaltskarten verpflichtet sind. Leipzig, den 13. April 1863. Das Polizei. Amt der Stadt Leipzig. Metzler. ^ Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen BrandversicherungS-Commission zu Dresden ist der Bevollmächtigte der Feuer-BersicherungS- Gesellschaft „Deutscher Phönix" zu Frankfurt a/M , Herr Philipp ASmuS hier, Behufs unmittelbarer Annahme von Versicherungen und zum Betrieb von Agenturgeschäften für die genannte Gesellschaft im ganzen Umfange des Königreichs Sachsen heute von un» in Pflicht genommen worden. Leipzig, den 10. April 1863. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Stadttheater. Als zweite Gastrolle gab Fräulein Carlsen vom Stadttheater zu Cöln am 11. d. MtS. das Gretchen in Goethe's „Faust". Wir erhielten durch diese Leistung eine sehr vortheilhafte Meinung von dem Talent und dem erfolgreichen Streben der gastrrenden Dar stellerin. Ganz besonders gefiel uns die Auffassung des Charakters. Fräulein CarlsenS Gretchen erhielt in den ersten Auftritten und in den Gartenscenen durch die Einfachheit, Wahrheit und Natür lichkeit der Darstellung einen hohen poetischen Reiz; viele einzelne Momente sind hier als bedeutend zu bezeichnen. Ebenso gut ge langen der Vortrag des GebetS vor der water äolorosa und die Kerkerscene. In letzterer namentlich betätigte die Darstellerin einen nicht geringen Grad hochtragsschen Ausdrucks bei verständiger Ein- theilung der Mittel. So freudig zvir alles das viele Gute, das Fräulein Carlsen als Gretchen gab, anerkennen, so müssen wir sie doch darauf aufmerksam machen, daß die Leistung noch nicht in allen Theilen fertig, noch nicht ein einheitliches Ganze war. Wir können nicht auf alle die kleineren vergriffenen Einzeln- heilen eingehen, erwähnen daher nur von dem minder Gelungenen den Vortrag des „Meine Ruhe ist hin ' und die Kirchenscene. Ersterer war viel zu pathetisch, viel zu sehr declamirt und bildete daher einen starken Contrast zu der schönen Einfachheit in der Darstellung des ersten TheileS der Rolle. In der Kirchensceue that Fräulein Carlsen ebenfalls zu viel. Es ward der Eindruck derselben auch dadurch beeinträchtigt, daß die Darstellerin sie am Altar selbst und auf dessen Stufen ausführte. Das ist eine künst lerische Unwahrheit; denn in keiner Kirche, am allerwenigsten m einer katholischen, kann e- Vorkommen, daß ein Laie — und nun gar eine Sünderin, als welche Gretchen betrachtet wird und sich selbst fühlt — den Platz des Priesters am Altäre (und sei e- auch nicht der Hochaltar) einnehmen darf. Herr» Ellmenreich und Frau Bwchmann Uen wir zum erste» Mal« in den Rolle» des Valentin und der Marthe. Mit der Medergabe der erstereu Rolle tonnten vir nicht einverstanden sein: den» e-fehlte hier zuweilen der richtige, naturgemäße Aus druck, wie auiy die Bewegungen und Stellungen de- Darsteller in de« Auftritt mit Gretchen »c keineswegs denen eine- Sterben den entsprachen. Sehr gut gab dagegen, wie wir das erwartet hatten, Frau Bachmann ihre Rolle. — Die Leistungen des Herrn Hanisch als Faust und de- Herrn KühnS als Mephi stopheles sind bekannt, doch ist zu erwähnen, daß beide Darsteller an diesem Abend ganz besonders animirt waren, und daß nament lich Herr KühnS abermals eine Vervollkommnung seiner aner kannt trefflichen Darstellung des Mephistopheles bethätigte. In der Vorstellung von Meyerbeers „Hugenotten" am 12. d. M. gastirte Herr Scaria vom herzoglichen Hoftheater zu Dessau als Marcel. Wir lernten in dem Gast einen sehr begabten Sänger kennen, dem ohne Zweifel in dem Fache der seriösen Baß varlien eine schöne künstlerische Zukunft bevorsteht. Herr Scaria ist im Besitz einer volltönenden, umfangreichen Stimme mit echtem Baßtimbre und durchaus edler Klangfärbung. ES ist jedoch mehr als ein schönes natürliches Stimmmaterial, was der Gast mitbringt, denn man hört eS seinem Gesänge an, daß er eine gute musikalische und gesangliche Vorbildung genossen hat. Er ist, wie wir hörten, ein Schüler de- von seiner früheren Stellung an unserem Theater her hier noch wohlbekannten CapellmeisterS Joseph Netzer in Graz. Wenn nun auch Herrn Scczria'S Gesangsbildung noch nicht ab geschlossen ist, so dürste doch de-Sänger- ausgesprochenes natürliches Talent für ein erfolgreiches Weiterbauen aus dem gelegten Grund Stimme, die musika- Intonation für diese verftändnißvolle, aut uuäncirte Vortrag und die unverkennbare Begabung de- Gastes für die Darstellung. Auch in letzterer Beziehung leistet Herr Scaria, unterstützt von einer vortheilhafte« Persönlichkeit, sehr AchtungS- werthes, ein Vorzug, der bei den Vertretern der seriöse» Baß- partien bekanntlich zu deu Seltenheiten gehört. Die Valentine sang diesmal Fräulein Klotz. Die strebsame Sängerin war mit Ernst und Fleiß an da- Studium dieser schwe ren und viel Stimmmittel voraussetzeuden Partie gegangen und löste die große Aufgabe — so weit wir ihre Leistuua kennen ge lernt habe» — im Gesäuge recht befriedigend. Merkliche Be fangenheit hinderte Fräulei» Klotz diesmal, in dem großen Duett lobend ai mit Marcel noch mchr kennen ist das verständige Spiel der Sängerin, vorzugsweife ihre zu erreichen. Besonder- anzuer-
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