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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186304294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-29
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.04.1863
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»sal, Anzeiger. » . Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts and der Raths der Stadt Leipzig. Mittwoch dm 29. April. 1863. e. t. W"' lusfie. kfurt. , und lchau. ren. ahnh. >orn. tel de Str. 7. Rat.. l4.10; 0U. Pfund .46^ L. w» r. en Jahre wiederkommt, heißt er dennoch nach wie cdare Ironi ronie! auf einen Meßfremden!) gänzlich bedeckten Wände Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen Brand - Versicherung« - Commission zu Dresden ist der Bevollmächtigte der FeuerverficheruuaS- Gesellschast,»zu Triest, Herr Zkaufmau« »>«»««»»« hier, Behufs unmittelbarer Annahme von Versicherungen und zum Betrieb der Agenturgeschäfte für die genannte Gesellschaft im ganzen Umfange des Königreiches Sachsen heute von uns in Pflicht genommen worden. , Lerpzig, am 24. April 1863. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Bekanntmachung. Die gegenüber dem Gute Thonberg an der Grimma'schen Chaussee zu beiden Seiten des Stötteritz« Fahrweges gelegenen, zeither mit der Oekonomie des Gutes Thonberg und resp. an Herrn Hofconditor Frische verpachteten drei Teiche sollen von Johan nis d. I. ab aus 12 Jahre an die Meistbietenden einzeln verpachtet werden. Pachtlustige haben sich Donnerstag den 30. dies. Morr. Vormittags 11 Uhr au Rathvpeüe einzufinden, ihre Gebote zu thua und darauf weiterer Beschlußfassung des Rache-, welchem die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalten bleibt, fick zu gewärtigen. Die LichationS- und Pachtbedingungen, so wie die nähere Beschreibung der Teiche liegen au Rachsstelle zur Einsichtnahme aus. Äipzia, de« 13. April 1863. D«S -AatheS der Stadt Leipzig Deputationen zn» Oekouomiewefen «. zum St. JohauniShoSpital. . -- - , i ' * - Leipziger Meßbilder. > n. Wohl keine andere Stadt ändert so rasch und so auffallend ihre ganze Physiognomie als Leipzig. Der mit dem MeßgeschäftS- gauge unbekannte Fremde, der Leipzig vielleicht blo- acht Tage vor einer Messe in einer behaglichen Ruhe gesehen hat, wird seinen Augen kaum trauen, wenn er jetzt plötzlich diese Veränderungen auf den Straßen, in und an den Häusern wahrnimmt. Das ist ein Gewühl und ein. eiliges Wesen dabei, daß man glauben möchte es müsse allen den Leuten der Kopf brennen. Man könnte wohl alle Geschäfte auch in größerer Ruhe abmachen, allein das ein kaufende Publicum entwickelt eine entsetzliche Eile. Man möchte sich gegenseitig so gern den Rang ablaufen; Jeder will mit seinem Einkauf- zuerst fertig werden um mit den erworbenen Neuheiten womöglich vor seinem Concurrenten die Heimath zu erreichen. Der sonst so bedächtige Deutsche macht während der Messe den großen englischen Wahlspruch: lim« is wono^ — zu sen^m eigenen. Es wäre gewiß statistisch vom größten Interesse, wenn Jemand die iu einer Messe bei dem Gedränge auf der Straße auSgetheilten zufälligen und absichtlichen Rippenstöße zählen könnte. Der gleichen Realinjurien werden jedoch kaum beachtet und am wenig sten erwiedert; ,man nimmt den Tritt auf das Hühnerauge oder den Rippenstoß' so geduldig hin, als gehöre er teilweise zu den Meßgeschäften; also wirklich einmal die praktische Anwendung von SarastroS Zauberflöteu-Theorie, wenigstens mit einer kleinen Variation: - Auf der geschäft'aen Straße Kennt man die Rache nicht. Eine heißblütigere Nation würde allerdings weder Tritt noch Stoß ohne schmerzhafte Entgegnung hinnehmen; genügt z. B. bet den Spaniern doch schon ein scheeler Blick, um den Dolch an der Scheide zu locken. Die Waffen der friedlichen Meßbesucher bestehen dagegen blo-aus Notizbuch und Bleistift und erste«- ist weder schwer genug, noch ist letzterer so spitz, um tödtliche Ver wundungen zufüaen zu können. Sonderbarer Weise nennt man im Allgemeine» in Leipzig alle Meßbesucher immer nur Meßfremde und zwar mit dem größten Unrecht, denn e- ist gerade die Haupterforderuiß, daß der fremde Kaufmann auf der Messe ganz zu Haufe ser. Aber diese un passende Bezeichnung ist nun einmal durchaus nicht mehr anSzu- rotte». Ein biederer Handelsmann kann während fünfzig Jahre» chchmrdert und fünfzig Mal zur Messe «ach Leipzig -ekvmme» ein und vor — ein Meß fremd er! Sonder! Auf einen Fremden (d. h. nicht machen gewöhnlich die mit Firmen fast der Häuser einen seltsamen Eindruck. Diese oft so sonderbar ge statteten Schilder geben den Straßen ein ungemein buntes Aus sehen. Die farbigen Firmen erinnern wohl an die Teppiche und Tücher, die man zumal in südlichen Gegenden beim Einzuge fürst licher Personen aus den Fenstern herabhängen läßt. In Leipzig feiern gewissermaßen diese bunten Schilder auf ähnliche Weise eine Gottheit; sie begrüßen den Einzug MercurS in feine Residenz. Die Geschäftszweige und die verschiedenen Handelsartikel haben sich nach und nach ihre für sie jetzt fast ausschließlich bestimmten Straße» gewählt. Das auf Auge und Rase gleichzeitig aber nicht gleichartig einwirkende Leder beherrscht die Ritterstraße. Eine eigenthümliche Zusammenstellung! Will man etwa damit andeuten, daß die Ritter der Neuzeit so unendlich ledern sind? — Strümpfe und Handschuhe sind hauptsächlich in der Reichsstraße zu haben, gleichsam als wollte man dadurch dem zerfahrenen deutschen Reiche wieder auf den Strumpf helfen. Oder soll diese Wahl auch bedeuten, daß man unsere Reichsangelegenheiten nur mit Handschuhen angreifen darf? — In der Haiustraße m unendliche Massen von Tuchen, Buckskin-und Tüffelzeugen ; demnach scheint auch fickher diese Straße nicht nach dem arkadi schen Harne geführt zu haben, denn in diesem wurden zur Zeit der noch in der Stallfütteruug nicht anaekränkelten klassischem Schäfer weder BuckSkinhoseu noch Tüffelröcke getragen. Der Brühl ist eigentlich die einzige Straße, die sich in Hinsicht auf die dort seil gebotenen Gegenstände eine vollkommene Unab- abhäugigkeit bewahrt hat. Im Brühl kann man nicht weniger als Alles haben. Zwar zeigt der Anfang der Straße (wenn wir von Westen Herkommen), eine überwiegende Menge von weißen leinenen und baumwollenen Maaren, allein schon gegen die Mitte hin nimmt die Physiognomie de- Brühls eine» ganz anderen Charakter an; wir gelangen da plötzlich in die Pelzregion. Dort sieht man, daß selbst der Tiger, der Panther und der Bär oft .affe» muß und — was das Schlimmste ist — an den arev befindet sich stet- auch immer noch dazu da- Fell. Wie vielen Millione» (nämlich Vierfüßlern) muß also da erst da- Fell üb« dir Ohre» gezogen werde», ehe »a» i« Brühl vo« rinem
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