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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186408102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-08
- Tag1864-08-10
- Monat1864-08
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.08.1864
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t ^ ö» ^ Anzeiger. Amtsblatt des König!. LeMgenchtS und des Raths dn Stadt Leipzig. . " W L23. Mittwoch dm 10. August. 1864. Die Restauration im Büffetsaale des Aussicht stehender Wiedereröffnung an auf so lange, als pachtet werden. Bekanntmachung. hiesigen StadttheaterS soll von dessen für den 1. September d. I. in S in dem alten Hause noch gespielt werden wird, an den Meistbietenden ver- Pachtlustige haben sich Donnerstag den 11. dies. Mo«. Vormittags 11 Uhr an Rathsstelle einzufinden, ihre Ge bote m thun und darauf weiterer Beschlußfassung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Bietern, sowie jede sonstige Ent schließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die Bedingungen, unter denen die Verpachtung erfolgen soll, können schon vor dem Termin an RathSstelle eingesehen werden. Leipzig, am 5. August 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Voll sack. Cermti. Vir Kreuztragung Christi von Prof. Jäger, Lene und im höchsten Grade bedeutende Art und Weise wie er erfaßt und dargestellt ist, ist wohl geeignet eine solche große An ziehung auszuüben. Vielleicht ist es Manchen nicht unerwünscht, wenn hier versucht wird mit einigen erklärenden Worten die Ge danken auszusprechen, welche der Künstler wohl im Sinn gehabt haben mag und zum Ausdruck hat bringen wollen. ES ist nicht eine einzelne Scene, welche der Künstler in ihrer äußeren geschichtlichen Wirklichkeit darstellen wollte, sondern die gesammten Momente, welche bei der Kreuztragung Christi in Be ttacht kommen, suchte er in Ein Bild, in Eine Handlung zusammen zufassen. Unsere Empfindung soll nur von dem Einen Gegenstand und seiner tiefen religiösen Bedeutung sowie den reichen sittlichen Gegensätzen, die sich in ihm vereinigen, erfüllt sein, ohne daß wir durch den äußerlichen geschichtlichen Rahmen von der Sache selbst abgezogen werden. Wir sehen nichts von Jerusalem, dessen Mauern u. s. w. unwillkürlich unseren Blick auf sich ziehen würden ; eS ist Simon von Kyrene, welchem man nach der evangelischen Erzäh- da- Entschiedenste hervor und ist auch in der künstlerischen Be handlung in das hellste Licht gestellt. Sein Ausdruck ist demüthige Größe und heilige Gelassenheit; er ist gedacht als „da- Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt trägt-. Da- Gesetz behandelt ihn als Verbrecher, aber an» seinem Antlitz, auch ohne die Glorie, die sein Haupt umgiebt, spricht göttliche Hoheit und zugleich demüthige Liebe. Diese Verbindung der Gegensätze macht feine Erscheinung so ergreifend. Nach der evangelischen Erzählung waren die Juden die moralischen Urheber seines Tode-, die Heiden nur die Vollstrecker de- UrtheilS. So sind denn jene auch hier, re- präsentirt vor Allem im Hohenpriester, als da- treibende Element dargestellt. Bekanntlich hat das Wort des Hohenpriester- KaiphaS da- Geschick Jesu entschieden. Daher ist er hier so stark heraus gehoben. Aus seinem Gesichte spricht der leidenschaftliche Fanatis mus. Wie nun die Geschichte berichtet, haben zu diesem Justiz mord die beiden sonst einander feindseligen Parteien der Sadducäer »ündet. Deshalb sehen wir mit dem saddu- den finstern Pharisäer Hand in Hand gehen, am die Vertretung der Juden zu vervoll- iändigen, ein Dritter, dessen Blick mit höhnischer Freude auf ÄesuS gerichtet ist. Im Unterschiede von diesen Repräsentanten de- Hasse- stellen die römischen Soldaten mehr die Ruhe de- militairijchen CommandoS dar. Dem Hauptmann sieht man an, daß er ein ernster, für tiefere Eindrücke empfänglicher Mann ist. Der Jesu zunächst stehende Soldat ist offenbar betroffen von der M» Sanftmuth und demüthigen Hoheit Jesu. Der andere, dessen «ick stch stolz -egen den Hohenpriester wendet, eri erinnert uns durch I angenehm seine stattliche Gestalt und die blondere Farbe seiner Haare daran, daß damals gerade eine deutsche Legion in Syrien lag. Eine Gruppe von ergreifendster Wirkung bilden die Begleiter Jesu. Während Maria Magdalena in den gepreßten Händen und den thränengeschwollenen Augen die heftige Erregung de- Schmerze- ^eigt, droht dagegen Maria im stummen, thranenlosen Schmerze rastlos zusammenzubrechen — eine Gestalt von ausnehmender Schönheit —, und muß von der bejahrteren Salome, der „Mutier der Söhne Zebedäi*, gestützt werden. E- liegt etwas überaus Zartes in der Art und Weise , wie die mütterliche Freundin der Hutter de- Herrn Hülfe zu leisten sich bereit zeigt. Ihren Sohn Johannes sehen wir in der unmittelbaren Nähe Marias, voll be wegter Empfindung ihren Schmerz theilend, während die letzte Figur im Hintergründe mit den schmerzlich erhobenen Armen die Frauen Jerusalems repräsentirt, welche m menschlichem Mitgefühl den zu so frühzeitigem Tode verurtheilten Unschuldigen beklagen. Zu der ergreifenden Handlung stimmt der Charakter des Himmels ' "weren geradlinigen Wolken und hilft die Stimmung nd Drückenden erhöhen, welche über das Ganze aus- gebreitet yr und einem jeden Beschauer unwillkürlich sich mittheilt. Tiefe, innerliche Empfindung und vollendete Ausführung in der läge de- Ganzen, in der harmonischen Stimmung der Farben und ln der Durchführung im Einzelnen vereinigen sich in diesem Bilde, da- wir als ein Meisterwerk der neueren Kunst bezeichnen dürfen, auf welche- unser Leipzig stolz zu sein ein Recht hat. E. L. Vas Stiftungsfest -es Turnvereins. * Am vergangenen Sonntag feierte der hiesige Allgemeine Turnverein sein neunzehnte- Stiftung-fest. Vormittag- 1V Uhr begaben sich die Turner in festlichem Zuge vo« der Turnhalle au- nach dem zu diesem Behufe ihnen freundlichst zur Verfügung ge stellten Platz an der bayerischen Straße, und hier fand nun ein zwei Stunden währende- Schauturnen statt. Herr Bas senge, der Vorsitzende de» Turnraths, eröffnte dasselbe mit einer Ansprache, in welcher er da- zahlreich erschienene Publicum bewillkommte, für die von Seiten der Bürgerschaft und ihrer Vertreter dem Verein stet- bewiesene Theilnahme dankte und mit Wünschen auf da- fernere Gedeihen desselben schloß. Nun begann da- eigentliche Schauturnen, über welche- wir, zu unser« lebhaften Bedauern, etwa- Ausführlichere- hier nicht mtt- theilen können, da uns der in Aussicht gestellte Berjcht eine- sach verständigen Correspondenten bi- jetzt nicht zuaegangen ist. Jeden falls haben die Turner Leipzig- auch bei dieser Gelegenheit ihren alten Ruhm tapfer bewährt, und der nach Beendigung der Uebungen ausgesprochene Wunsch de- Vorturner- Herrn Fab er, daß das von Seiten de- Publicum- an den Tag gelegte Interesse auch ein recht werkthätige- zur Förderung der Turuerei sein möge, dürfte wohl nicht ganz ohne Erfüllung bleiben. "" . hr begann im Schüyenhause da-von zahlreichen Toasten lebte Festmahl, während dessen au- Schneeberg, Berlin
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