Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1864

Amtsblatt dlb Milt, BljMgmchl« mb tri iiathi der Stadt ÄipM, M 221. Montag dm 8. August. IM. Bekanntmachmg. Die Neffauration im Büffetsaale des hiesigen Stadttheaters soll von dessen für den 1. September d. I. in Aussicht stehender Wiedereröffnung an auf so lange, als in dem alten Hause noch gespielt werden wird, an den Meistbietenden ver pachtet werden. Pachtluftige haben sich Donnerstag den 11. dies. Mon. Vormittags 11 Uhr an Rathsstelle einzufinden, ihre Ge bete zu thun und darauf weiterer Beschlußfassung des Rathes, welchem die Auswahl unter den Bietern, sowie jede sonstige Ent schließung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die Bedingungen, unter denen die Verpachtung erfolgen soll, können schon vor dem Termin an Rathsstelle eingesehen werden. Leipzig, am 5. August 1864. Der Akath der Stadt Leipzig. vr. Vollsack. Cerutti. Bekanntmachung. Zn verschiedenen Trottoirlegungen in einer Gesammtlänge von gegen 1000 laufenden Ellen ist die Anlieferung von theilS dreielligen, theilS vierelligen vollkantigen und hinsichtlich des Materials, wie der Bearbeitung, tadellosen Granitplatten erforderlich. Diejenigen, welche diese Lieferung einschließlich des VerlegenS der Platten nebst Unterfütterung ganz oder theilweise so ru übernehmen gedenken, daß sie die Verlegung bis Ende Oktober d. I. vollständig bewirken, wollen ihre Preisforderungen für die Quadratelle der Platten einer oder der anderen Länge und die Angabe der laufenden Gllenzahl, deren Verlegung sie zu übernehmen bereit sind, bis Donnerstag den 11. d. MtS., Mittags 12 Uhr bei unserem Bauamt versiegelt niederlegen. Leipzig, den 5. August 1864. Des Raths der Stadt Leipzig Bau-Deputation. männer mit 8»/r Millionen Gulden sehr niedrig angenommen. Diese 8»/» Millionen Gulden wurden in 5 Millionen Gulden Actien zu fl. 200 und 3«,r Millionen Gulden Prioritäts-Obli gationen zu fl. 300 — in Silber getheilt. Die Creditanftalt, welche im Hinblick auf die anzuhoffendeu günstigen Resultate des GebahrenS des neuen Etablissements in Verbindung milder Darm- ftädter Bank und mehrern in- und ausländischen Bankhäusern die Prioritätsschuld übernahm, eröffnet für 1 Million Gulden eine Subscription durch 3 Tage vom 8. bis 10. August. Die Zeich nungen können sowohl hier in Wien bei der Credttanstalt, als auch in Prag, Leipzig, Frankfurt a. M. und Breslau ftattfinden. Sie werden in Silber ohne Abzug irgend einer Einkommensteuer zu 5 Procent verzinst und in 26»/« Jahren durch alljährlich stattfin dende Verlosung zurückbezahlt. Es dürfte wohl schwerlich Jemandem beikommen, gegen die Sicherheit dieser neuen Prioritätsanleihe etwas einzuwenden, da der ohnedies sehr mäßig begriffene Jnventarwerth die Summe des AnlehenS mehr als hinlänglich deckt. Der Emissionspreis ist mit fl. 90 in Banknoten für fl. 100 in Silber - Obligationen fixirt, was einer Verzinsung von 5.55 Percent gleichkommt. Rechnet man hierzu die Zinsenquote von beiläufig 0.60 Percent, welche daher rührt, daß die Obligationen bis zum Jahre 1890 zum ParicurS zurückbezahlt werden, thalsächlich jedoch nur fl. 90 kosten, so ergiebt dies eine Verzinsung von 6.05 Percent in Silber, mit Berücksich tigung deck heutigen PgiostandeS 7 Percent in Banknoten. Von den bisher ckn die Börse gekommenen Effecten sind nur die SUber-Prioritäten der Karl Ludwigs-Bahn, welche mit 97»/« notirt stehen, dem neuen Effect an die Seite zu stellen. Die Billigkeit, mit welcher die Creditanftalt in ihrer SubfcriptionS- anzeige auftritt, läßt mit Sicherheit darauf schließen, daß die Summe vo« einer Million, welche zur Begebung gelangt, weit überzeichnet werde» dürfte, da sich kein Papier am Markte befindet, welches sich für Privatanlagen vortheilhafter eignet als dieses. (Botschafter.) Verschiedenes. Leipzig, 7. August. Der Dienstknecht Bergner, welcher (wie wir in Nr. 185 mittheilten) am 2. vor. M. auf der Lindenauer Chaussee von seinem Wagen überfahren und in daS Jacobshospital geschafft worden war, ist gestern gestorben. Er war 27 Jahre alt und hinterläßt eine Frau sowie 2 Kinder. Bei der Hinrichtung der Witwe Knothe und des Gesellen Steinmann in Berlin am 30. Juli gab der Berliner Pöbel Beweise, daß er noch nicht von der hohen Bildung Spree-AthenS beleck sei. Alles Absperren und Abschließen des Hofes half nichts, Hunderte drängten sich hinein und auch im Hofe selbst vermochte die ßcbutznrannsch-st Pie Menschenmenge, welche sich ganz nah ai da-AchrW heraudräugte, nicht zurKHichalten. Zwei GefangM Wärterinnen', welche der Knothe folgten, und die Scharfrichterge Hilfen tauchten weiße Tücher in da- Blut, um dieselben, das Stück zu zwei Thaler, zu verkaufen, denn in Berlin herrscht noch immer der Aberglaube, daß derlei Tücher Glück bringen, sowohl zu guten, als auch zu schlechten Thateu. (Eingesandt.) des neue Silber - Prioritäts - Änleheu der Prager Eisenindustrie- GesBschaA. Wi^n, 3. August. Die Prager Eisenindustrie-Gesellschaft ist eines der größten Etablissements dieser Art und wurde im Jahre 1857 in Prag gegründet. Die k. k. priv. österreichische Creditanftalt betheiligle sch successive mit größer« Summen bei diesem Unternehmen und zoa es nunmehr, wo die Gesellschaft als Actiengesellschaft in's Leven tritt, vor, Ar ihre Forderung die mit vielen Vortheitzn aus- gestatteten Priorität-- Obligationen der Eisenindustrie-Gesellschaft zum Theil zu übernehmen. Die günstige Lage, in welcher sich daS neue Etablissement befindet, gründet sich vorzugsweise auf den groß artigen Complex von Eisen- und Kohlengruben, KaMeinbrüchen, Hochösenanlagen und Walzhütten nebst Locomotive- und andern Eisenbahnen. Durch diese Mannigfaltigkeit der Betriebsmittel ist demselben eine erträgnißreiche Zukunft vorherzusagen, da, wie uns aus verläßlichen Nachweisen lmrl^egt, daf Ziusenbedüiffnib für die zu emittirenden Prioritätvöbligationen aus dem schwungbaften Be trieb der Kohlenwerke vollständig gedeckt ist. Die sämmtlichen der Gesellschaft gehörigen BetriebStheile sind nach einer gewissenhaften Sch^Wi- yud hW einstimmigen yrlheil der arMkanHlchen Hlch' (Eingesandt). Vie neuer Alber - Py-kitSten der Vx-M Lisen-Hvdustrie-Gesellschaft. Die Prager Eisen-Industrie-Gesellschaft besitzt die größten Eisen- und Kohlenwerke auf dem Contmente. Der Werth der selben beträgt nach einer sehr mäßigen Schätzung 8»/, Millionen ^ Ahrldev, And ist VUrstseHji-st hprch Hp Wiepcapital von 5»/, Mil-