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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186409096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-09
- Tag1864-09-09
- Monat1864-09
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1864
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Anzeiger. z , i ^ AotiblM dir KSM BkMimchlr md dli MW der Stadt 8lWg. W rss. Freitag dm 9. September. 1864. „Schulen für schwachbefähigte Linder". Dies ist der Titel eines in diesen Tagen erschienenen Schrist- chenS von Herrn E. Stötzner, Lehrer am Taubstummeninstitut hier. Um der Sache willen sei uns hier darüber ein Wort erlaubt. Die Volksschule setzt bei ihrem Lehrplane, ihrer Lehrweise, über haupt bei ihrer ganzen Einrichtung eine mittlere Befähigung ihrer Schüler voraus. Siebt nun der Lehrer Kinder mit geringer Be fähigung vor sich, so schickt er sich mit Geduld in das Unvermeid liche, sucht seine Kunst zu steigern und seine Anstrengung zu er höhen und tröstet sich, wenn trotzdem einige Schüler das Lehrziel nicht ganz erreichen können, zuletzt mit dem Gedanken, daß sie dessenungeachtet gute und brauchbare Menschen werden können. Äst Leipziger Stadttheater. Daß das Lustspiel und ConverfationSstück, das humoristische Genrebild aus der Gesellschaft' auch unter der neuen Direktion eine Glanzseite des hiesigen Personals sein wird, bewies in über zeugender Weise der Abend des 6. September, an welchem nach einer Wiederholung des .Copisten" noch „die Schwäbin" und gesetzt in die Augen springt, so fühlt der Lehrer deutlich, daß für diese Kinder die Volksschule mit ihrer für normal Befähigte be rechneten Einrichtung nicht der geeignete Ort des Unterrichtes ist. ES wird wenig Lehrer geben, die dieses Gefühl einzelnen Schülern gegenüber nicht schon einmal hatten, die nicht in einzelnen Fällen die feste Ueberzeugung gewannen, das Belassen solcher Kinder in der Volksschule sei geradezu eine Versündigung an diesen Unglück lichen, denn e- werde ihnen der allein für sie geeignete Unterricht voreutbalten und statt dessen etwas geboten, was für sie ganz un verständlich und darum unfruchtbar sei. ES ist vou selbst klar, daß die zu schwach befähigten Kinder desto 5" " " ' ' " ' " ^ ' Volks rlimmer chl chule ist, daran in je sind, je vollendeter der OrgamSmuS einer bestimmterer und festerer Form und Weise da- ÄufwärtSschreiten im Lehrziele, das Aufrücken der Kinder in den Elasten stattfindet. Dies wird von der Erscheinung bezeugt, daß in achtclassigen Bürgerschulen einzelne Schüler kaum tue Gegen stände der drei unteren Elasten bewältigen können, dann wegen der Coufirmation in die vierte versetzt und aus der Schule ent lasten werden, nicht weil sie dazu reif sind, sondern weil die Schule mit ihnen nichts auSrichten kann. T)arauS macht die Schule kein Hehl und sie hat kein Hehl daraus zu machen, denn die Schuld liegt nicht an ihr, eben so wenig als an dem unglücklichen Kinde: beide waren nicht für einander. Sehen vermögende Aeltern, daß ihr äußerst unbefähigte-, schwachsinniges Kind in dem gemeins« schule nicht mit den Übrigen Schritt chrer Hand, auf private Weise für seine Bildung zu sorgen; wa- aber solle» die nichtvermögenden thun? Bleibt da- schwachsinnige Kind ohne geeigneten Unterricht, so ist es später mehr oder weniger erwerbsunfähig, und leicht kann e- dann geschehen, daß es der Gemeinde zur Last fällt. Darum muß sich die Gemeinde schon au- ökonomischen Gründen bewogen fühlen, für da- unglückliche schwachfinnige Kind etwas bei Zelten zu thun. Was zu thun ist, da- zeigt Herr Stötzner in seinem mit Wärme und iu klarer, allgemein verständlicher Sprache verfaßten Schriftchen. E- find Schulen für schwachsinnige Kinder zu errichten. Der Herr Verfasser legt nicht blo- die Nothwendigkeit solcher Schulen dar, sondern zeigt auch, wie sich ihre äußere und innere Einrich tung zu gestalten habe. In letzterer Hinsicht beruhen seine Ge- Vorschläge au' ' ' , der Sckwack sorgfältigen GS rst sehr zu wünschen, daß da- Schriftchen eine allseitige Beachtung und besonder- die Würdigung derer finde, die in Schul sachen zu berathen und zu beschließen haben, damit dem Herrn Verfasser recht bald die Freude werde, seine Idee verwirklicht zu scheu. vr. Panitz. lieblichen Ton der Rede, durch anmuthreiche Schalkhaftigkeit der Austastung. Vollständig gelungene Bilder der zwei alten Soldaten gaben die Herren Stürmer und Saalbach; die Art wie Herr Auburtin seinen jungen Ehemann spielte, war eine sehr ange nehme und Herr Krafft verlebendigte auf'S Beste die komische Figur de- verschmitzt-dummen Schwaben. — Für die Leistung, die im letzten Stück Herr Hock gav, machen wir demselben gern unser verbindliches Compliment. Er führte uns die Gestalten der drei FalkS mit soviel scharf unterscheidender Charakteristik in MaSke, Ton und Haltung, mit so feiner Ausarbeitung de- Einzelnen und mit soviel Humor wie Gemüth vor, daß der Effect aus da- Publi cum ein sichtlich bedeutender war. Herr Hock wurde nach jeher Scene gerufen; ein sehr hübsche- Extempore in seiner Rolle ver stand man leider ebensowenig wie zwei andere am selben Abend (von Frau Günther-Bachmann und Hrn. Gilt) vorgebrachte Gelegenheit-Witze. Die ebengenannte Dame war als Madame Freude classisch; eine solche Art der Parodie ist wirklich Kunst. Recht ansprechend erschienen Fräul. Nagel und Herr Meising er als naive- Liebespaar. Wir theilten unseren Lesern bereit- da- Repertoire bis Freitag mit („Minna v.Barnhelm"). Am Sonnabend soll dann „Martha" folgen (Debüt des Fräul. Kropp und de- Herrn Winterberg), am Sonntag kommen drei kleinere Stücke an die Reihe (darunter zwei Novitäten), am Montag aber „Faust" (Mephisto Herr Strakosch, Gretchen Fräul. Engelsee, eine schöne und, wie man uns sagt, auch talentvolle junge Dame, die wir der Auf merksamkeit de- Publicum- empfehlen). vr. Emil Kneschke. Verschiedenes. * Leipzig, 8. September. Dem Vernehmen nach wird die Stelle eine- RatheS beim hiesigen königl. Bezirksgericht, welche durch tragen werden. Vom Continent sollen jetzt Kröten tausendweise nach Eng land exportirt werden, um als Mittel gegen die Raupen m Gemüsegärten zu dienen. Ebenso soll im vorigen Jahre ein NaturaüenhLndler in London 4000 Laubfrösche aus dem Harz bezogen und dieselben zu 10—20 Ngr. pro Stück an Obstbaum besitzer als Mittel wider die Obstbaumraupeu verkauft haben. Paris, 1. Sept. Aus einer in der Akademie vorgetrageneu Denkschrift geht hervor, daß in Paris 101,750 Personen sauf eine Häupter in der Provinz geboren, 2000 aus dem AuSlaude her- aekommen und 10,000 in Paris auf die Welt gekommen. Zu Anfang diese- Jahrhundert- erhielten die Armen pro Familie 20 Franken pro Iabr, heute erhalten fie 80 Franken. Die WohlthätigkeitS-Anstalten verausgaben im Ganzen (an Unter stützung in Geld und Leben-mitteln, ärztlicher Hülfe rc.) die Summe von 4,200,000 Frauken. (K. Ztg.)
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