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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186409292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18640929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18640929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-09
- Tag1864-09-29
- Monat1864-09
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.09.1864
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größt 14. re 25 -eu r. >rkt 2. onne kronpr lnkfmt ndov. Hof hwan. > Haue ndon . 48. astr 28 , kleivr t 13. r. harinkn- Anzeiger. LEIalt dek Kinigl. BkMgmchtr md de? Aachs da Stadt Schjig. W r?z. Donnerstag den 29. September. Bekanntmachung. 1864. Mit ausdrücklicher Genehmigung der Königlichen Brandversicherungs-Commission zu Dresden haben wir am heutigen Taae den ^inländischen Bevollmächtigten der k. k. Privilegien ersten österreichischen Feuerversicherungsgesellschaft zu Wien, den hiesigen Kaufmann Herrn Heinrich Otto Colditz zur unmittelbaren Annahme von Versicherungen und zum Betriebe der Agenturgeschäfte für die genannte Gesellschaft im ganzen Umfange de- Königreichs Sachsen bis auf Widerruf bestätigt und in Pflicht genommen. Leipzig am 26. September 1864. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Vollsack. Mechler. Sstr 19 bl. Sieb. usfie. t Gotha. ilmbauni . London )e, Statl ;en von! v. »854 Wrftbahr 125.50; n. 42»,i. 3°/« edit mob. te 67,60; 86t/. G., .45 B. rioo K 00V W tov. 3N, Pfd. locc /oco — 000 Octobn- . 800<l»i» i», Apnl- g- von Leipziger Lta-ttheater. DaS zweite Auftreten der Frau Palm-SPatzer erfolgte erst mehrere Wochen nach ihrem Debüt als Recha in der „Jüdin": Wir sahen sie am 27. September als Donna Anna im „Don Inan" und sind erfreut, berichten zu können, daß das, was sie in letztgenannter Rolle gab, noch hoch über jener früheren Leistung ßand. Ihre damalige Befangenheit, daS sich ungewohnt Fühlen aus den Bretern, die sie Jahre hindurch nicht betreten hatte, war nunmehr verschwunden: frei und ohne hemmende Festet von Außen her bewegte sie sich in dem, wie wir jetzt inne wurden, ihr noch vollständig unterthänigen hochtragischen Gebiet. Abgesehen von einigen Tonen der Höhe ist die Stimme noch durchaus wohllautend und kräftig, ihr Bortrag hat überall den Stempel reifer, güäuterter -ünstlerschast und um die ganze Gestalt ihrer Donna Anna spielte jener Schein düster brennenden Feuers, von dem dieselbe nach des Componisten Willen umflossen sein soll. Mit dem „Don Juan" hat Herr THelen einen guten Schritt weiter in der Gunst des Publicums gethan. Allgemein empfunden wurde die Macht seines von Natur aus ganz herrlichen Organs, welche- von ihm nur noch nicht in allen Registern mit gleich mäßiger Durchbildung behandelt wird. Doch zweifeln wir nicht, daß der Fleiß de- Künstler- auch in dieser Hinsicht bald daS er wünschte Resultat erzielt und dann dürste Herr Thelen einer der besten und stimmbegabtesten Baritonisten der deutschen Bühne sein. So Manches kam in wahrhaft schöner Art zu Gehör. Dem äußer lich ungemein stattlichen Don Juan, den er bot, rühmen wir vor Allem noch die tüchtige Beherrschung des Dialogs nach und be sonder- anzuerkennen bleibt sodann, daß ihm ein gewisser dämo nischer Grundzug nicht fehlte, den wir nur zu selten an den Sängern dieser Partie gewahr werden, der sich aber nicht ver mißen lasten darf, wenn daS innerste Wesen der Figur zum Aus druck gelangen soll. Im Allgemeinen kann man sagen: giebt Herr Thelen immer sv brave, von künstlerischem Sinn getragene Leistungen. so wird er seinen Platz am hiesigen Theater durchaus zufriedenstellend und ihm zur Ehre gereichend ausfüllen. Eine Gewohnheit, die wir neulich rügten, war zwar noch nicht ganz entschwunden, jedoch schon beträchtlich weniger bemerkbar, was uns Bürge dafür sein soll, daß sie über kurz oder lang sich gar nicht mehr sehen lasten wird. Frau Sicora-Pelli als Donna Elvira hatte mit Unwohl sein zu kämpfe« und eS wäre gut gewesen, wenn das Publicum die- erfahren hätte. Die Partie wird gewöhnlich von der Coloratur- säugerin gegeben, die dann in technischer Beziehung wohl Gutes vietet, im Spiel aber desto mehr zu wünschen übrig läßt. Da freute e- un- denn nun, endlich emmal den Charakter von der dramatischen Sängerin auch wirklich dramatisch erfaßt zu sehen: Die Anlage war durchaus entsprechend, nur schadete sich Frau Sicora-Pelli Anfang- durch ein Zuviel in der Ausführung. Be seelt von dem Streben, da- in ihrer Liebe beleidigte und bewogene Weib mit der rechten Gluth de- Rachegefühls darzuftellen, zügelte sie sich nicht genug und ließ so da- künstlerische Gebot außer Acht, »ach welchem auch die Leidenschaft edle Gehaltenheit der Bewegung und de- Wesen- au sich tragen soll. Daß die Stimme sich einiger maßen wioerspänstig zeigte, lag eben an physischen Ursachen: fehler haft gesungen hat Frau Sicora-Pelli dennoch nicht. Wir sind überzeugt, daß wir demnächst wieder über eine ihrer Alice würdige Gabe der geschätzten Sängerin berichten können. Unser aufrichtiges Gefallen drücken wir dem Leporello des Herrn Hertzsch aus. Es ist in einem Blatte gesagt worden, der genannte Herr eigne sich am Ende mehr für humoristische, als für tragische Artien: fast möchten wir denselben Ausspruch thun. WaS er in der Mozartschen Oper bot, war durchaus brav, gefällig und maßvoll. — Herr Konewka als Don Octavio bestätigte unser neuliches Wort, daß derselbe in tüchtiger, durchgebildeter Weise zu singen.verstehe. Schade, daß er von seinem nur kleinen und nicht durchgängig wohllautenden Stimmmaterial, sowie von seiner Per sönlichkeit nicht bester unterstützt wird. Er hat wirklich sehr ge schmackvoll und diScret vorgetragen und sich im Spiel recht an ständig aus der schlimmen Afsaire gezogen, der unglückselige Octavio sein zu müssen. — Frl. Karg war reizend als Zerline. Für ihre Scene mit Masetto im 2. Act lohnte ihr gerechter Weise rauschender Hervorruf. Endlich ist auch noch der anerkennens- werthen Leistung des Herrn Hirsch als Gouverneur Erwähnung zu thun. Eingewohnte Leipziger, die seit Menschengedenken den „Herrn Gouverneur zu Pferde" gesehen haben, werden erstaunt gewesen sein, nicht mehr die Reiterstatue zu erblicken. In Bezug auf den Abgang und daS Kommen der Personen, daS Herumerlasten der Decorationen und des Zwischenvorhangs herrschte an mehreren Stellen ein befremdlicher Wirrwarr. — Chöre und Orchester waren tüchtig, daS Ensemble nicht vollkommen tadel los. Herr Concertmeister David erntete für seine Begleitung de- St-ndchenS den gewöhnlichen Beifall. Er verdient chn auch in seiner Weise. Aber abgesehen davon, daß Mozart hier eine Man doline haben wollte statt der Violine, warum benutzt der Künstler nicht den Bogen (wie einst Mayseder in Wien) oder auch die Spul feder? In beiden Fällen wird der Ton noch Heller, die Wirkung noch größer und frappanter. vr. Emil Kneschke. Der Zanger-Commers im Tivoli, welchen die hiesigen Männergesangvereine am 27. d. M. zu Ehren der hier durchreisenden AuSschußmitglieder des deutschen Sänger bundes veranstalteten, hat in geistiger wie musikalischer Beziehung einen Vorgängern nicht nachgestanben; eS herrschte ein durchweg röhlicher Ton, der durch keinen Mißklang verletzt, oft aber durch -eredte Toaste in eine erhobene Stimmung versetzt wurde. Nament lich erfreuten sich die Reden der Herren vr. R. Benedix (über daS deutsche Lieb), Reusche (auf die anwesenden SängertagS- Abgeordneten), Wiedemann (auf daS geliebte deutsche Vaterland), Herzog (in höchst witziger und origineller Weise über den deutschen Sängerbund), Bücking aus Erlangen (auf die Leipziger Sänger) rc. wohlverdienten Beifalls. Instrumental-Musik und Gesangvor träge wechselten in bunter Reihe mit Toasten, Declamationen, Verlesen ein gelaufener Telegramme rc. und fesselten Viele der min desten- 600 Mann starken Sängersckaft bis Mitternacht an ihre Plätze; mit Singsang trat dann der fröhliche Rest den Heimweg an.
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