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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186305100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-10
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1863
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r>e ,vrg. taur. rdon. »nebit Kusse. durg. irre. Stadt »d an der Hof. a 10.80; 7-/4. 471/,; mobil. 72.30: rrschles. »0 Pfd. Pfund -Octbr. sd. loco d. loco 13"/,. l'/. Pt.-Oet. Anzeiger. Amtsblatt des Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 13V. Sonntag den 10. Mai. Bekanntmachung. 18«3. gegen Bürger Das 6. Stück de- diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes, enthaltend Nr. 37. Decret wegen Genehmigung einer öffentlichen Anleihe des Zwickau - Oberhohudorfer Steinkohlenbau-Vereins; vom 20. August 1862. ^ . - 38. Decret wegen Bestätigung des neuen Regulativs für die Sparcasse zu Dresden ; vom 17. März 1863. - 39. Verordnung, die Benachrichtigung der Stadträthe und Gemeinde-Obrigkeiten von Untersuchungen g< und Gemeindemitglieder betreffend; vom 11. April 1863. - 40. Verordnung, den Bau der Chemnitz - Annaberger Eisenbahn betreffend; vom 24. April 1863. ist bei uns eingegangen und wird bis zum 23. Mai d. I. auf hiesigem RathhauSsaale zur Kenntnißnahme öffentlich auSHLngen. Leipzig, am 8. Mai 1863. Der Skath der Ttadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch den 13. Mai n. v. Abends >/»? Uhr. Tagesordnung: Berathung des diesjährigen Budgets. Stadttheater. Am zweiten Gastspiel-Abend der Frau Agnes Wallner, am 8. Mai, kam ein neues Stück zur Aufführung, das auf dem Hofburgtheater in Wien oft und mit Beifall gegeben worden und auch bereit- über mehrere andere deutsche Bühneu gegangen ist — bei letzteren jedoch ohne besonderen Erfolg. „Eglantine", Schauspiel in vier Acten von Eduard Mautner, ist das Werk eines talentvollen Schriftstellers, der — vorzugsweise auf dem Ge biete der lyrischen Poesie und als Novellist thätig — hierin sehr SchätzenSwertheS geleistet hat. Als dramatischer Dichter hat Mautner jedoch noch nicht den Grad von Reife und Fertigkeit erreicht, um etwas Bedeutenderes oder doch wenigstens Lebensfähiges für die Bühne schaffen zu können. Sein Schauspiel „Eglantine" hat uns keineswegs einen angenehmen Eindruck gemacht. Schon die Rich tung, die er in demselben verfolgt, können wir nicht gut heißen. Das zu Besserem berufene Talent — und ein solches ist Maut ner — darf sich nicht damit begnügen, nur künstlerische AlltagS- kost zu liefern. „Eglantine" ist ein Effect- und Rührstück der gewöhnlichsten Art, das aber nicht einmal den Zweck eines solchen «füllt, da der Verfasser die theatralischen Effecte nicht in der Gewalt hat und auch allzu wenig wählerisch in der Wahl der Effectmittel ist. Bei einer ziemlich groben Mache, bei Mangel an feinerer Charakteristik der handelnden Persönlichkeiten, bei nicht wenigen Unzartheilen und Unmöglichkeiten läuft das Ganze am Ende auf weiter nicht-, als auf Gefühlsquälerei und Hyper- sentimeutalität hinaus. Die oft vorkommenden Reflexionen über die Bedeutung und Würde der Kunst und über den Beruf der Künstler, welche Betrachtungen sich mehr durch Breite als durch Neuheit der Gedanken auszeichnen, sind am allerwenigsten dazu geeignet, dem Stücke aufzuhelfen. Wir gestehen, daß wir uns den Erfolg der „Eglantine" bei dem ersten Theater Deutschlands nur aus der Achtung und Be liebtheit erklären können, welcher Mautner als Lyriker und Novellist in Wien sich erfreut, und finden die wenig günstige Aufnahme, welche das Werk in anderen Städten fand, sehr natürlich. Auch unser Publicum verhielt sich dem Stücke gegenüber ablehnend, trotz dem die Darstellung eine sehr gut vorbereitete war und in ihrer Ausführung, abgesehen von einigem Versprechen und von einem theilweisen Zuviel in den kleineren komischen Rollen, wenig oder nicht- zu wünschen übrig ließ. lieber Frau WallnerS Leistung in der Titelrolle dürfen wir uns sehr anerkennend aussprechen. Wie bereits in unserem Referate Über ihre erste hiesige- Gastvorstellung gesagt worden, haben wir eS in diesem Falle mit einer Künstlerin von gediegener Durchbildung zu thun, welche neben sehr bedeutender Technik auch die Fähigkeit besitzt, der geistigen Seite ihrer Aufgaben gerecht zu werde». Frau Wallner ist vorzugsweise Meistnm de- eleganten ConversationS tonS, und nicht allein die leichte Sprache der Salons ist es, was ihr stet- gelingt, auch da- Ernste und Würdevolle weiß sie in der feinen Ausdrucksweise unserer Zeit wiederzugeben, dabei die Ueber- gänge vom gleichgültigeren Gespräch zu erregteren Momenten, von diesen zu einem höheren Aufschwung de- Ausdrucks vortrefflich zu vermittetn. Was letzteren betrifft, so war e- namentlich in den Sceneu des letzten ActeS, wo die Darstellerin den Höhepunct in dieser Beziehung erreichte. Wenn uns in den ersten Acten hin und wieder bei gesteigerten Momenten der Ausdruck weniger in nerlich erschien, so dürfte da- vielleicht eine Folge der sich oft in hohlen Phrasen ergehenden Diktion gewesen fein. — Der Dar stellerin der Eglantine gab das Publicum mehrfach Beweise der so reichlich verdienten Anerkennung, soweit als das bei der merklichen Verstimmung, welche da- Stück hervorgerufen hatte, möglich war. Eine für den ^Darsteller wenig erfreuliche Aufgabe war Herrn Hanisch mit der Rolle des Grafen Albert von der Lohe gestellt, denn dieser Graf gehört zu jenen schwankenden Charakteren, die im Leben wie auf der Bühne nicht- für sich haben und daher eine' klägliche Rolle spielen. Der Darsteller suchte aus der Aufgabe das Mögliche zu machen und führte sie mit Glück in einer der äußeren Stellung eines vornehmen Mannes entsprechenden Hal tung durch. — Die Rolle de- Theaterarztes Zeller fand in Herrn Stürmer einen in jeder Beziehung vortrefflichen Vertreter. Ebenso wurden die Rollen der Fürstin und der Clarffse von Fräulein Huber und Fräulein Carlsen gut gegeben. Beson der- war es das Spiel der Letztere», welche- uns vermöge eines einfachen, ungezwungenen naiven Ton- sehr ansprach. Zu wün schen blieb nur, daß Fräulein Carlsen in den letzten Acten in einer für eine junge Prinzessin passenderen, überhaupt geschmack volleren Garderobe erschienen wäre. Als zwei ganz vorzügliche Leistungen müssen wir die des Herrn Kühn- als von Roden und die der Frau Bachmann als Frau Schwalbe bezeichnen. Herr KühnS machte aus dem an sich wider wärtigen Charakter eine so weit wie möglich treffliche, dem wirk lichen Leben entnommene Figur und so abstoßend und unfertig die Rolle ist, wußte doch der Darsteller für sie zu interesstren. — Ein in seinem Genre nicht minder gutes Charakterbild gab Frau Bachmann bei Lösung ihrer angenehmeren Aufgabe. In der letzten Vorstellung von LortzingS Oper „Czaar und Zimmermann" (am 6. Mai) trat ein junger Sänger, Herr Liedtke vom Cölner Stadttheater, als Peter Iwanoff auf. Ueber die Stimmmittel diese- Gaste- können wir diesmal nicht- sagen, da dieselbe» an jenem Abend sehr belegt zu sein schienen. Der GesangSvortrag de- Herr» Tiedtke war sicher und correct. Im Spiel bewährte der Gast, der eine vortheühafte Persönlichkeit be sitzt, sehr beachtenSwerthe Gewandtheit. Schließlich sei »och bemerkt, daß da- Gerücht, der berühmte Komiker des WallnertheaterS in Bnliü, Herr Helmerding, werde
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