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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186306032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-03
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.06.1863
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rbniß der KathollAn auf iWnM, öd M^esondere 3118 MH War man viD abgeneigt die mildere Ansicht hr« alle« rö- Misch-Ü KiAhe in VeM Ru» die KLchertnNfe auch» Per aclteud ^maShen » Mun die LMffe wirklich ach dSÜ lKeieiNiGn Mtt er- ^Bei dM OerlMlNüa Sber da-Vi eVangSlischkil KirAyofeu würde ^ie Ata Einsegnung des Grade- durch die katlMschen Geistlichen zuzulassen sei; und eS schien kein besonderer Widerspruch dagegen obzuwaltt», da auch auf katholischen Kirchhöfen jedes einzelne Grab und jeder Sarg besprengt werde und also seine besondere Weihe erhalte, in dem nur der Bischof deu ganzen Kirchhof weih* Vorsichtige« solle man dagegen mit der Überlassung der Kirchen bsl PrvcemoAen sein, „da die Sage gehe, der führende Geistliche gkbe sich Vas Ansehen, als weihe er den Altar aufs Neue". Bei GrLvreden für Katholiken hielt man eS für angemessen, in der Regel der Verschiedenheit der Confessionen nicht zu gedenken; zur Sicherung des Friedens sei wohl auch auf DaS hinzuweisen, was uns mit ihnen gemeinsam sei. „Wenn hier darauf aufmerksam gemacht wurde, wie es wohl nicht schicklich fei, daß während des Gebet- bei katholischen Beerdigungen, wo der Pfarrer mit seiner Gemeinde uiederkaiet, der evangelische Geistliche allein stehen bleibe, so wurde hierauf entgegnet, jenes Beten sei meist ein Plappern der Heiden, zu welchem man sich nicht bekennen dürfe". In der Verhandlung über den ConfessionSwechsel erkannte man, daß dabei die größte Vorficht anzuwenden sei. Die Annahme lauer Scheinchristen sei entschieden zu verweigern, selbst wenn man der „Weitherzigkeit" der katholischen Kirche gegenüber fürchten müsse, gegen sie im Nachtheil zu stehen. Unter Umständen könne eine gewisse Gleichgültigkeit» mit welcher mau Leichtsinnige, die ihren Austritt anmelden, beschämt, wirksam sein. Der Vorsitzende, Herr Domherr vr. Brückner au- Leipzig, ermahnte am Schlüsse dieser Verhandlung zur Treue gegen unsere Kirche, deren entschwundene Zucht die Sicherung ihrer Glieder er schwere; kein Gesetz könne den Geistlichen wehren, Seelsorger ihre- Gemeinde zu sein. Dichter de- „Nathan". Nachmittag- folgte ein große- Arsidiner. VdK Mn UhrenßMen, Welch- zuM Fiste aelSdrn und erschienen waren» nkNNI u«t NnS vor Allen LWngS Nichte, die »eNtztwete Frau Kruß-Gulh Mt Schwiegertochter, Äusttzraih Krug aus OteSlaü, Mdh-ue- KAaur a«ß LAPzig, vr. Roderich BeNEdix nus Gohlis, dost dem «M gewiß einen Toast beim Festmahle zu erwarte« hatte, u, A. ^ Die Stadt bot einen rei- euden Anblick dar, da jede- Hau- höchst sinnig mit Grün ge- mückt war und die ganze Bürgerschaft am Feste Theil nahm. zer sch GesfentUche Gerichtssitzungen. Stadttheater. Am 1. Juni erschien Gustav FreytagS Schauspiel „die Valentine" nach längerer Ruhe hier wieder auf der Scene, zunächst veranlaßt durch das Gastspiel Hes Fräulein Grösser. Unsere Meinung von dem Talent und der Leistungsfähigkeit dieser Darstellerin ist durch deren Wiedergabe der Valentine von Geldern eine noch entschieden vortheilhaftere geworden. Frl. Grösser be sitzt viel für Rollen dieser Art: außer den für das Fach der Salon damen besonders nothwendigen äußeren Mitteln (anmuthige, dabei stattliche, elegante Persönlichkeit und ein wohlklingendes, ausgiebiges Organ), auch ein sehr beachtenSwertheS dramatisches Talent und eine keineswegs blo- oberflächliche, sich allein auf Routine stützende künstlerische Durchbildung. Sie gab die Valentine ebenso mit Noblesse in der Repräsentation, als ihr nicht minder die psycho logische Begründung des Charakter- gelang. Die verschiedenartigen Seelenzuftände der eigenthüwlichen Frauengestalt kamen bei Frl. Grösser- Darstellung mit Bestimmtheit und mit entsprechender Vermittlung der Uebergänge zur Anschauung, so daß das Ganze iu seiner Abrundung und geschickt durchgeführten Steigerung um so weniger einen guten Eindruck verfehlte, als eS dem Charakter- dilde auch durchaus nicht au Empfindung und Wärme gebrach. — Wir glauben, daß Fräulein Grösser, die sich bereit- auch in einer der schwersten hochtragischen Rollen bewährt hat, unserer Bühne als engagirteS Mitglied sehr nützlich werden würde. Da« Schauspiel ward auch im Uebrigen mit der für Stücke dieser Art vorzugsweise nothwendigen Feinheit, Abrundung und Schärfe in der Nuancirung gegeben. Herr Hanisch als Saalfeld und Herr Czaschke als Benjamin fanden Gelegenheit, sich be sonder- auszuzeichnen. Die Leistungen dieser beiden Darsteller traten nach Gebühr in den Vordergrund, ohne jedoch die vom Dichter weniger glänzend auSgeftatteten Personen im Stück in den Schatten zu stellen. Auch Fräulein Carlsen wußte sich recht brav mit der naiven, daher außerhalb ihres eigentlichen Genre- liegenden Rolle der Princessin Marie abzufinden. F. Gleich. Ein Lesstntzfksi in Lamenz. —Pf. Au- Kamenz vom 1. ds. erhalten wir auf Privatwegen Nachricht von dem daselbst am Montag den 1. ds. in Verbin dung mit dem Oberlausitzer Sängerfeste stattgefundenen Lefsing- seste, da« bei Abgang jener Briefe, begünstigt von schönem Wetter, in Scene z« gehen begonnen hatte. Nachdem Sonntag Abend im Stadttheater eine von BürgerSsöhnen und -Töchtern aufgeführte gelungene Darstellung von „Emilia Galotti" mit voranfgehendem Prolog von Schnldirector Müller in Kamenz vorau-gegavgev, fand Montag früh unter Glockengeläut« der große Festzug nach dem Schulhof statt, woselbst die neue von unserem wackern Knaur gearbeitete Lessingbüste feierlich enthüllt wurde. Professor vr. H. Wuttke hielt dte Festrede. Auch Rabbiner Vr. Goldschnndt a«S Leipzig sprach i« Namen seiner Religionsgenossen über den Leipzig, 31. Mai. Der Kaufmann Höfer au- Annaberg, welcher in einer vor dem königl. GerichtSamte im hiesigen Bezirks gerichte geführten Untersuchung wegen „staat-gefährlicherSchmähung durch die Presse" zu vier Tagen Gefängniß verurtheilt worden war, ist auf dagegen erhobenen Einspruch in dem vör dem königl. Bezirks gerichte Hierselbst am gestrigen Tage angestandenen Verhandlungs termine klagfrei gesprochen worden. Den Vorsitz bei der Verhandlung führte Herr GerichtSrath Wichmann und waren die Anklage und die Verteidigung durch die Herren Staatsanwalt Äarth und Advocat Kühn vertreten. Leipzig, 2. Juni. Heute fanden vor dem königl. Bezirks gericht unter dem Vorsitze de- Herrn GerichtSrath- von Metzsch zwei Hauptverhandluugen statt. Die erste derselben betraf die Untersuchung wider den Tischlerlehrling Karl Wilhelm Bruno Graf, 18 Jahre alt, und den Schuhmacherlehrling Friedrich Gustav Höneck, 15 Jahre alt, beide von hier und unbestraft. Der letztere war am 20. vor. Monat- auf dem Brühle von einem Polizeidiener in dem Augenblicke arretirt worden, als er im Begriff stand, ei» Marderfell, über dessen rechtmäßigen Erwerb er die genügende Auskunft nicht zu erlheilen vermochte, zu verkaufen. Seiner Ver sicherung zufolge wollte er dasselbe von dem obgedachten Graf zum Verkaufe erhalten habe»; später räumte er ein, kurz zuvor ein zweite- im Werthe von 22 Rgr. 5 Pf. für 18 Rgr. an einen ihm unbekannten HandelSjudett veräußert, so wie von dem unredlichen Erwerb wenigsten- des letzter», nicht verkauften, Kenntniß gehabt zu haben. Diesen Angaben gegenüber vermochte der Milan geschuldigte mit der Wahrheit nicht zurückzuhalten; er gestand unumwunden zu, am 17. desselben Monats aus einer im Hofe eines auf der Nicolai- straße delegenen Hauses befindlichen Kammer durch ein mit Elsen gittern vetsehenes Fenster, welches offen gestanden, mit Hllfe eines Stockes sechszehn Stück Marderfelle im Werthe von fünfzehn Thlr. in der Absicht rechtswidriger Aneignung an sich genommen und sodann theils versteckt, theilS verkauft, therls zum Verkaufe Höneck übergeben zu haben. Hinsichtlich der nicht verkauften dreizehn Stück behauptete er, er habe sie am Abend vor der Verhaftung des Mitar.geschuldigten unter ein StNrmfaß am Georgenhause versteckt und, da sie auf geschehenes Nachsuchen dort nicht anfgefunden wurden, müsse sie ein Anderer sich angeeignet haben. Beide wurden unter Rücksicht auf ihr jugendliche- Alter wegen einfachen Diebstahls beziehentlich Begünstigung dazu, und zwar Graf zu vier Monaten und Höneck zu vier Tagen Gefängniß verurtheilt. Der Gegenstand der zweiten, unmittelbar darauf folgenden Sitzung war ern einfacher Diebstahl in Höhe von mindesten- fünfzehn Thalern, dessen sich geständiger Maßen der bereit- be strafte Buchblndergefelle Jacob Andreas Roß aus Hall in Wür- temberg in der Nacht vom 24. zum 25. vorigen Monat- schuldig gemacht hatte. Zu dieser Zeit hatte derselbe tu Gemeinschaft Mit einem Böttcher, einem Buchdruckergehülfen und einem Brauer burschen in der auf dem Kupfergäßchen belegeren Brauerherberge in einer Kammer Übernachtet und letzterem aus dessen verschlossen gewesener Umhängetasche, welche frei auf dem Stahle vor dem Bett gelegen, die obgedachte Geldsumme, au- preußischem Papier geld bestehend, unter Anwendung de- dazu gehörigen, in den Beinkleidern des Verletzten bcfindllch gewesenen Schlüssel-, angeb lich in der Absicht, um sich einige Groschen Geld zur Bezahlung seiner Zeche zu verschaffen, entwendet. Seiner Angabe zufolge wollte er den Geldbetrags aus dem Portemonnaie de- Bestohlenen sich angeeignet und die Papiere anfänglich für werthloS gehalten haben. Es traf ihn mit Rücksicht auf den theilweisen Ersatz — in seinem Besitze wurden bei seiner Verhaftung noch 11 Thlr. 9 Ngr. 4 Pf. vorgefunden — sowie mit Rücksicht auf seine Rückfällrgkeit wegen einfachen Diebstahls eine sechsmonatige ArbettShausstrafe. In beiden Verhandlungen war die Anklage durch Herrn Staats anwalt Barth vertreten und fungirte als HllfSrichter Herr Actuar Beck. Eine Verteidigung fand nicht statt. Zur Tageschrontk. Leipzig, 2. Juni. Heute früh wurde abermals vnd zwar in der Nähe der Wasserkunst der Leichnam eine- neugeborenen KrudrS aufgefanden und von der königl. Staatsanwaltschaft aufgehoben.
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