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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186306101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18630610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18630610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-10
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1863
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Amtsblatt dev König!. Bezirksgerichts md des Raths der Stadt Leipzig , W 161» Mittwoch den 10. Juni. 1863. Bekanntmachung. Ein an der äußere» HoSpitalftrape läng- der Mauer de- alten Friedhof- bi- zur Rohlandscken Gärtnerei sich hivriehevder, 1840 llElle» enthaltender, zeither al- Spinnplatz benutzter Alrealftretfen soll zu einer für die Localttät greigueten Benutzung vo« JodwwntS I. ab auf LS Jahre au den Meistbietenden verpachtet werden. Pachtlustkge habeu sich Donnerstag De« LL d. VL. Vormittags 1L Vhr an Rath-Kelle einzufinden, ihre Gebote zu Ihn» »nd darauf weiterer Beschlußfassung de- RatheS, welchem die Au-wahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Entschließung Vorbehalt« bleibt, sich zu gewärtigen. Die Licitation-- und Pachtbedingung«, so wie eia Situation-plan de- zu verpachtenden Areale- liegen anRath-stelle zur Einsicht ans. — Leipzig den 4. Juni 1863. Des SkathS der Gtadt Leipzig Deputation zu« St. JohanniShoSpital. > Bekanntmachung. Die Jagd aus der Flur de- Rittergutes CunnerSdods soll vom 1. Juli d. I. ab auf sechs Jahre meistbietend verpachtet werden «Nd e- Verden Pachtlustige eingeladen, sich hierzu Freitags den LS. d. M. Vormittags LL Uhr auf hiesigem Rathhause bei der Rath-stube eiuzufind«. Leipzig de» 4 Juni 1863 DeS STathS der Gtadt Leipzig OeVonomie- «nd Forst-Deputation. Schutz den Vögeln! "1 MG gilbt thatsächlich mehrere Tausend Arte» von Jnsecteu, »eiche fast alle mit schrecken erregender Fruchtbarkeit begabt find und welche fast in-gesammt auf Kosten unserer werlhvoüfie» Ge wächse leb«, derjenigen, welche dem Menschen seine Nahrung, sein Bau- und Brennholz liefern. Die Eiche hat zu Feinden de« Hirschkäfer, an die Ulme hängen sich die Kolbenborken- käfer, die Fichten und Tannen unterliegen den Angriffen der Nonne, da- Getreide und die anderen Feldfrüchte werden in ihren Wurzeln angegriffen von dem Engerling, vor der Blüthe von der Gallmücke, in dem Augenblicke, wo sich da- Korn bildet, von dem Koruwurm rc. Me Rübsaat hat nicht minder zahlreiche Feinde; mehrere Arten Erdflöhe zer stören die Früchte schon im Kenne; andere Parasit« warten bis die Schote gebildet ist, um darin Wohnung zu nehmen und sich aus Unkosten de- KornS zu »ähren. Ist aber das, was die In letten verschont Hab«, dem Landmaun gesichert? Nein, eine Menge kleiner Nagethiere, Feldmäuse, Feldratten dringt, nachdem sie in de» Felder» aus Kosten der Ernte gelebt hat, in die Scheunen und erhebt dort ein« neuen Zehent von den verarmten Garben. Welche- Unheil ein einzige- dieser kleinen Jnsecten anrichtet, davon man man sich einen Begriff machen, wen» man anvimmt, baß der Maikäfer 70 bl- 100 Eier legt, die sich bald in eben so viel Engerlinge verwandeln, welche ein oder zwei Jahre laug aus schließlich aus Kost« der Wurzeln unserer kostbarsten Gewächse Wb«. Der Getreide wurm erzeugt 70 bis 90 Eier, die in eben so viel Getreideköruer niedergelegt, sich daselbst zu Larven entwickeln und den Inhalt der Körner verzehren ; e- geht daher der Werth von mindest«- einer Aehre durch einen einzigen Korn- WM« verlor«. Die Phrale legt auf die Blätter der Rebe 100 bi- 130 Eier, aus welchen ed« so viel Raup« hervorgeh«, die, nachdem sie sich während de- Winters unter der Rinde verborg« gehalten, im Frühjahr Hervorkommen, um im Mai und Juni die Blätter und Knospen abzunag«. Sonach vernichtet eine einzige Phrale 100 blS 130 Traub« im Keime. I« Jahre 1857 ist im Staate Ohio in Amerika sehr ernstlich bie Frage entstanden und berathen worden, ob man den Weizen bau sorpetzen oder aufgeb« solle, und hat sich diese Frage durch an- n«r in Folge der durch Jnsetten- namentlich die Hessische Fliege «ud die Weizenmücke avgerichtetm Verwüstung« de« Laadwirthe» zur Erwägung ausgedrängt. Im Jahre 1853 «urd« »ach amtlich« Bericht« im Staate Ohio durch Infettenverheerm -ich Mrüioneu, 1854 sogar 8 Million« Bushel« (5 10*/, pr« Aut der sehr beachten-werthen kleinen Schrift: »die Höhlenbrüter HS Vekäwyftr der UngezteferschLden- von vr. K. Löffler. Berlin, Stolle Metze) Weizen vernicklet. 1855 verschont« diese Thiere den Staat Ohio fast gänzlich, richtet« aber in Eanada eine mindest«- eben so große Verwüstung au. 1856 trat« sie wieder in Ohro auf, und wurde der in diesem Jahre durch sie anaerichtete Schaven ans 6 Millionen BushelS geschätzt. Die ganze Weizenernte Oh o- betrug in den Jahren 1850 bis 1857 durchschnittlich jährlich 20 bis 22 Millionen BushelS, so daß die Einbuße bi- über 25 Pro cent gestiegen ist. Manche Farmer legten daher ihre Weizenfelder ur Weide nieder, besonders in den westlichen Gegenden, und in Dhio hat sich beispielsweise da- mit Merzen bebaute Areal im Jahre 1857 um mehr als 200,000 Acre- (» 1'/», preuß. Morgen) gegen das Jahr 1850 vermindert. Welch' ungeheure Verheerungen die Jnsecten in unseren Gärten an den Obstbaumen anrichten, ist bekannt. Unsere Erwartungen, zu'welchen wir in den ersten Tagen des Frühlings berechtigt schei nen, werden in der Neael später sehr herLbgestimmt. Während der Entwickelung der Blüth«, besonders au den Apfelbäumen, werden diese schon im ersten Stadium gehemmt, gelangen nicht ur Ausbildung und sterben entweder unbefruchtet ab oder, wenn Früchte angesetzt werden, so fallen dieselben bald wegen Mangel an Lebenskraft herab. Ganze Blüthendolden bleiben zusammen- eschrumpft oder vertrocknet oder wie zusammengewebt an den »eigen sitz«. Untersucht man dieselben, so findet man in der eqel darin eingesponu« die Raupe de- bekannt« ApfelspanverS, Obstspanner- oder NachtfrostschmetterliugS, einer der gefährlichsten unter den Obstbaumfeinden, der seine Verheerung« besonder- dann beginn« soll, wenn durch Nachtfröste die im Entstehen be griffene Obstbaumblüthe krank wird und dann dem gefräßigen Jnsect nicht schnell genug entwachsen kann. Aber nicht allem die verheerende Brut diese- JnsetteS vernichtet so oft die Hoffnung Gehülfea der- volldringeu. ligelraupe, die Stamm- raupe, der Baumweißling, der Rebenstecher, der Apfel- rüsselkäfer rc. Gegen alle diese Feinde ist der Mensch vollkommen unmäcktig; sein Geist kann den Lauf der Gestirne wessen, ein Schiff dem Sturme entgegen segeln lassen; er tödtet die Ungeheuer der Wäl der — aber vor diesen Myriaden von Jnsetten, die au- allen Puntten de- Horizont- auf die mit seine« Schweiß angebaur« Felder und die von ihm unter vieler Mühe gezüchteten Odst- däume sich niedergelassen, ist seine Kraft nur Schwäche. Bon Beginn der Welt an wäre der Mensch in diesem ungleich« Kampfe erleg«, wen» ihm Gott nicht in de« Vogel ein« treu« Ver bündete» geaÄen hätte, der sich wundnvoll de- Werk- entledigt, welche- der Mensch nie vollführ« könnte.
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