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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186410084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18641008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18641008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1864
- Monat1864-10
- Tag1864-10-08
- Monat1864-10
- Jahr1864
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.10.1864
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und TagMM Anzeiger. AmMatt dlk KmW> BkMgmchlS Md dli Rachr d« Stadl LchM. W 282. Sonnabend den 8. October. Bekanntmachung. 1864. rg. des Ein aus 1 Salon und 8 Stuben nebft Zubehör bestehendes LogiS in der 3. Etage der Georgenhalle, Ecke des Brühle ib oberen Parkes, soll von Ostern L86S an auf « Jahre, ein in demselben Hause im Erdgeschosse an der Ritterftraße ^^ ^ ^ ^ ^ — vermiethet werden. Gebote zu Entschließung jmbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und VermiethungSbedingungen, sowie das Inventar des zu vermietenden Logis und Gewölbes liegen schon vor llvn Termine an Rathsstelle zur Einsicht aus. Leipzig, den 6. October 1864. DeS NathS -er Stadt Leipzig Finanz-Deputation. hau, sch- otha, Statt -Snl. öank- 6.-; tgen. 185t stbahn . ! - G.; itt. S. 0Pfv. > Pfk- 3312. ste pr. '0 Pfd. »0 Pfd. Ian- '/o Tr. . 13'/>, 6. Oct. ln. t von 5. Leipziger Stadttheater. Die Wiederholung der Halevy'schen „Jüdin" (am 5. October) Ikrchte eine neue Besetzung der Recha: Frau Le in au er nennt sch die uns diesmal in der Partie vorgeführte Sängerin. Wie man uns sagt, hat dieselbe wegen eines noch jetzt nicht ganz ge hobenen Leidens längere Zeit auf jedes Auftreten verzichten müssen lind dürfen wir daraus wohl die stellenweise sehr merkliche Un- jcherheit erklären, welche ihr im Spiel sowohl wie im Gesang zu staffen machte. Wir erhielten im Ganzen den Eindruck des Un- srrligen) es fehlte die Abrundung, die Vollendung, die Bedeutung. I Dir Stimme an sich scheint nicht übel, wenn schon nicht sehr stark ndgültig Krau Leinauer sei bei völliger Disposition im Stande, Besseres leisten. Soviel indeß kann man im gegenteiligen Sinne wohl ach jetzt schon sagen, daß diese neue Aspirantin für das Prima- bounenfach die zwei im September hier thätig gewesenen Künst lerinnen in keiner Weise übertreffen würde. Den Leopold sang nach Herrn HenrionS bereits erfolgtem Ab- zang diesmal Herr Winterberg. Nur für sich betrachtet, gab er keine zufriedenstellende Leistung, doch war, schon wegen der statt licheren Persönlichkeit und des angemesseneren Spiels, der Eindruck doch nicht ein so trübseliger wie der durch Jenen uns vor einigen Lochen gewordene. — Daß Eleazar die beste Leistung, welche wir birher von Herrn Grimminger kennen, mag gern zugestanden werden. — Im „Kaufmann von Venedig" debütirte am 6. October HerrDeutschinger als Shylock. Hoffentlich gewinnen wir in diesem Darsteller die künstlerische Kraft, welche eine Bühne, wie die uvsrige, im Fache des Charakterspielers verlangen darf. Der genannte Herr ist im Besitz aller erforderlichen äußeren Mittel, so vir auch — wenigstens nach der euren Rolle zu schließen — der vöthigen Intelligenz und Auffassungsgabe. Zugestanden, daß sein selbstverständlich nach der tragischen Seite neigender Shylock noch nicht da- große und imposante Bild war, welche- in dieser Partie unsere berühmten Meister auftollen, so fanden sich doch in dem, va- Herr Deutschinger bot, jedenfalls schon so manche Züge zu enem Bilde vor. Sein Bestes leistete er wohl in der GenchtS- ceue, wogegen uns in der Scene mit Tuba! ein etwa- gemachtes ! Lesen vorherrschend schien. Je schwieriger dieser Sturm im Herzen des Juden, dieser wind schnelle Wechsel der Leidenschaften darzustellen ist, desto klarer dünkt e- uns, daß hier nicht verständige Berechnung, nicht der Calcul, sondern wirkliches Empfinden und Ergriffensein, Schaffen von mven heraus, mit einem Worte: die Inspiration da- gesteckte Ziel erreichen kann. Und letztere eben, so wollte eS uns vorkom- -esteheu wir ein, daß !m Ganzen in un- die Üeberzeuguna erregt i»rnde, wir hätten e- hier mit einem durchgebildeten, wohlbegabten und mit Geist verfahrenden Künstler zu thun. Die späteren Rollen des Herrn werden uns schon noch genauer über seinen Werth un terrichten. Für Porzia, die nächstwichtige Partie des Stücks, eignet sich Frl. Grösser vortrefflich. Wir empfingen denn auch eme sehr ute Leistung, waren aber erstaunt, daß die sonst immer im Text o feste Dame diesmal an mehreren Stellen eine störende Unsicher heit zeigte. Ob Herr Hanisch, sonst ein ganz braver Basianio, die durch Schlegel so meisterhaft übersetzten Worte von dem Ring absichtlich — aber mit welchem Grunde? — kürzte oder ob hieran auch nur Gedächtnißschwäche Schuld war, wissen wir nicht. Herr erzfeld und Fräulein Götz ließen unsere Erwartungen auf raziano und Nerifsa ziemlich unerfüllt; zwei Talente, wie die ihrigen, sollten aus beiden so hübschen Partien noch wehr zu machen wissen. Herr Stürmer als Antonio befriedigte vollkommen, des gleichen Herr Hock als „Marokkaner". Herr Claar war unbe stritten der beste „Arragonier", den wir bisher sahen: so scharf und glücklich charakterisier vor ihm noch keiner. DaS Liebespaar Lorenzo und Iessika (Herr Auburtin und Frl. Engelsee) sah zierlick und niedlich aus, doch bedauerten wir lebhaft, die duftige, bezau bernde Scene im Park (Anfang de- 5. ActeS) auch von ihnen so zusammengestrichen hören zu müssen, daß eigentlich gar nicht viel Wiederholung zum Recht zu verhelfen, besonder- da da- Wenige, was verschont gelassen war, von den zwei Genannten ganz schön gesprochen wurde. LiebeSscherzeS an, Frl. Engelsee einen Ton schalkhaften reSscherzeS Aoschiede der höchst anmuthlg k8mg. Die Worte nach dem Abschiede von »rem Vater hätte sie doch nicht so ganz ohne Herzensregung und ampf sprechen sollen. Was dann die Scene ihrer Entführung anlangt, so war durch Streichen einiger Verse zwar der Nebel wand gehoben, daß man vergeblich nach einem Pagencostüm an ihr ucht; dagegen mutheten, wie leider alle PorziaS und Nerissen, auch unsere Darstellerinnen dieser Rollen in der Gerichtsscene ihren Männern eine doch gar zu starke Portion Kurzsichtigkeit und Schwerhörigkeit zu. Hier sollten unbedingt täuschendere MaSken gewählt werden - mit der Perrücke allein ists nicht gethan. Von den übrigen Beschäftigten erwähnen wir noch Herrn Kr afft als Gobbo und Herrn Chronegk, der als Lanzelot offenbar bestrebt war, nicht den bloßen Clown zu geben, sondern nnige Züge von Herzlichkeit und Innigkeit in die Gestalt zu bringen. Beim Wieder sehen de- alten Vater- und bei der Bitte um dessen Segen könnte er in der Hinsicht immer noch mehr thun, um die beabsichtigte rührendkomische Wirkung zu erreichen. Ebenso bei dem Abschied von Iessika. Unser ganzes Lob gebührt diesmal der Regie. Die Ausstattung de- Saale- bei Porzia, das Einflechten der MaSken- scene nach der Entführung Iessika-, so wie da- reizend poetische StimmungSgemälde de- Parke- bei Mondenschein u. s. w. — dies Alle- war theilS neu und sehr glücklich erfunden, theilS. wenn nach dem alten Herkommen, doch durchaus entsprechend und würdig der Dichtung. vr. Emil Kneschke.
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